Inhalt:
Lou hat schon seit Monaten nicht mehr das Haus verlassen, denn sie leidet unter schlimmen Panikattacken. Trotz Therapie gelingt es ihr nicht, ein normales Leben zu führen. Von ihren Freunden ist ihr nur ihre beste Freundin Mia geblieben.
Ihr zuliebe kämpft sie sich auf deren Geburtstagsparty. Doch auch hier hält die Angst sie fest im Griff. Gerade als diese sie wieder zu überwältigen droht, ist da plötzlich Zack und hilft ihr, die Attacke durchzustehen.
Das löst jedoch die nächsten Ängste in Lou aus: Sie will niemanden an sich heranlassen, um nicht erneut verletzt zu werden. Aber Zack weckt etwas in ihr, das ihr hilft, wieder positiver in die Zukunft zu schauen. Ist er derjenige, der ihr helfen kann zurück ins Leben zu finden? Und was wird das Leben dann für die junge Frau bereithalten?
Meine Meinung:
Ich bin eigentlich kein Fan von New Adult Geschichten, aber diese hier hat mich mit der Idee der Panikattacken sehr neugierig gemacht, deswegen wollte ich sie gerne lesen. Spontan habe ich dann zu diesem Buch gegriffen und gleich einmal 25 % durchgesuchtet.
Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht. Man lernt Lou gleich zu Beginn bei einer Therapiesitzung kennen und ich fand es richtig klasse, dass damit gleich klar wird, dass es wichtig ist, sich in so einem Fall professionelle Hilfe zu suchen und dass man sich dafür auch gar nicht schämen muss. Überhaupt hat die Autorin das Thema Therapie für mich sehr gut in die Geschichte einbezogen. Nebenbei erklärt sie auch, dass es der richtige Therapeut sein muss und nicht jede Person wirklich passt, man aber deswegen nicht gleich aufgeben soll. Das finde ich sehr wichtig und deshalb war ich richtig begeistert, dass Katharina Olbert, das so offen ansprach.
Überhaupt geht sie sehr offen mit dem Thema um. Einfühlsam schildert sie die Panikattacken von Lou, wodurch diese ausgelöst werden und wie sie sich anfühlen. Hier wird nichts beschönigt, aber trotzdem sensibel damit umgegangen. Die Autorin nimmt Leser, die ebenfalls unter dieser Krankheit leiden ernst und zeigt ihnen mit diesem Buch, dass es immer Menschen gibt, die sie missverstehen, dass es aber genauso gut Menschen gibt, die wissen, wie sie sich fühlen und Verständnis dafür haben. Ich denke, das ist eine wirklich großartige Leistung, denn in meinen Augen ist es wirklich schwierig hier den Spagat zu schaffen. Umso mehr freut es mich, dass Katharina Olbert genau das gelungen ist.
Die Liebesgeschichte zwischen Zack und Lou ist einfach nur … hach seufz Wobei Zack ja fast schon zu gut für diese Welt ist. Er hat für mich eine ganz besondere Sicht auf das Leben, was man jedoch erst am Ende des Buches ganz erfassen kann. Mich hat er mit seinen Aussagen jedenfalls nicht nur einmal zum Nachdenken gebracht und auch mir etwas Mut gemacht und meine Perspektive verändert. So hatte das Buch für mich, nicht nur durch das ernste Thema der Panikattacken, wirklich Tiefgang. Man kommt ins Grübeln, denkt über das eigene Leben und die eigene Sichtweise nach. Gerade ich als Kopfmensch muss zugeben, dass man sich das Leben oft mit zu vielen Gedanken selbst kompliziert macht und genau das hat Zack mir gezeigt und mich damit richtig überrascht, denn ich finde es toll, wenn ein Buch tiefer geht, als man es zu Anfang erwartet. Ich denke, das ist auch genau das, was ich sonst bei dieser Art Büchern vermisse: Sie sind viel zu oberflächlich und es geht nur um Liebe und um Probleme, die gar keine wirklichen Probleme sind. Nicht so bei diesem Buch.
Auch das nervige Hin und Her, das man oft in diesem Genre findet, fällt in diesem Buch weg. Man kann die Liebesgeschichte genießen und bei vielen kleinen Momenten aufseufzen, weil sie so schön sind.
Doch die Autorin hält noch eine ziemlich große Überraschung für uns parat, die ich anfangs nicht erwartet, aber dann durch einige Andeutungen schon vermutet hatte. Sie gibt der Geschichte noch einmal eine andere Richtung, die am Ende noch einmal im Nachwort erklärt wird und für mich einfach nur wahnsinnig stimmig, aber auch sehr berührend war. Gerade dieses Ende machte das Buch für mich noch einmal besonderer und wird mir deshalb noch lange im Gedächtnis bleiben.
Fazit:
„Bis zum Ende und darüber hinaus“ ist ein sehr berührendes Buch, das sensibel mit ernsten Themen umgeht und aufzeigt, wie wichtig es ist, andere Menschen ernst zu nehmen und über seinen Tellerrand hinauszusehen. Mich hat es zum Nachdenken gebracht und sehr bewegt. Es wird mir sicher noch sehr lange im Gedächtnis bleiben. Liebe Katharina Olbert, vielen Dank für diese einzigartige Geschichte.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.