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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2020

Die letzte Fahrt

Der letzte Satz
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Der alte Gustav Mahler befindet sich auf seiner letzten Überfahrt nach Amerika. Auf dem Deck stehend und das Meer beobachtend, sinniert er über sein Leben nach, zieht eine letzte Bilanz. Enttäuscht vom ...

Der alte Gustav Mahler befindet sich auf seiner letzten Überfahrt nach Amerika. Auf dem Deck stehend und das Meer beobachtend, sinniert er über sein Leben nach, zieht eine letzte Bilanz. Enttäuscht vom eigenen Körper und dem kurzen, flüchtigen Leben, verliert er sich in Erinnerungen. Die großen Persönlichkeiten der Zeit, neben Mahler und Alma auch Freud, Gropius und Rodin, drängen sich alle auf die wenigen Seiten dieser Erzählung.
Ruhig, unaufgeregt, erzählt Seethaler diese Geschichte des berühmten Komponisten. Die Rückblicke auf das Leben sind gut mit der Rahmenhandlung auf dem Schiff verbunden. Gerade auch die Beschreibung der Natur, des Waldes oder des Meeres, haben mir sehr gut gefallen.
Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen, auch ohne jegliche Vorkenntnisse über Mahler und seine Musik. Das liegt vor allem daran, dass die Musik und in geringerem Ausmaß auch die Biografie Mahlers fast gar nicht zur Sprache kommen. Sehr schade, denn sein Leben hätte mit Sicherheit genug Stoff für eine tiefere Auseinandersetzung geboten.
Auf der Handlungsebene passiert leider nicht viel mehr als schon der Klappentext hergibt und das ist mir für einen Roman dann doch einfach zu wenig. Vor allem da die Erinnerungen an sein Leben zwar gut zu lesen sind, aber auch keine wirklichen Erkenntnisse oder Einsichten bieten. Wirklich lesenswert war das Buch daher für mich leider nicht.

Veröffentlicht am 29.08.2020

Tolle Inspiration

HOLIDAY Reisebuch: Die schönsten Wochenendtrips – 52 überraschende Städte für Entdecker
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Mir hatte schon die Leseprobe sehr gut gefallen und von dem Buch selbst wurde ich auch nicht enttäuscht. Die Wochenendtrip-Empfehlungen sind unterteilt in Städte innerhalb Deutschlands und in die einzelnen ...

Mir hatte schon die Leseprobe sehr gut gefallen und von dem Buch selbst wurde ich auch nicht enttäuscht. Die Wochenendtrip-Empfehlungen sind unterteilt in Städte innerhalb Deutschlands und in die einzelnen geografischen Gebiete Europas. Das macht das ganze sehr übersichtlich und man kann sehr schnell in der entsprechenden Kategorie stöbern. Das gefällt mir wesentlich besser als die alphabetische Aufteilung, die man sonst oft in Reiseführern sieht.
Ein weiterer Pluspunkt sind die ausgewählten Ziele selbst, da diese nicht die großen, bekannten Touristendestinationen (Rom, London, Paris) sind, die man sowieso schon kennt und für die man, wenn man den hinfahren möchte, auch gleich einen eigenen Reiseführer kaufen kann. Der Reiz dieses Buches ist es aber, dass unbekanntere Destinationen aufgeführt sind. Innerhalb Deutschlands bspw.: Halle an der Saale, Görlitz oder Bamberg.
Der Reiseführer ist mit sehr schönen Bildern ausgestattet und ich habe mich beim durchblättern dabei erwischt, von dem einen oder anderen Reiseziel beigeistert zu sein, dass ich wahrscheinlich ohne dieses Buch nicht in Erwägung gezogen hätte.
Super finde ich die Infokästchen zum Thema "beste Reisezeit". Auch wenn das in Europa nicht ganz so wichtig ist wie bei Reisen auf anderen Kontinenten finde ich das eine sehr gute Orientierungshilfe.
Die Informationen selbst beschränken sich hauptsächlich auf historische Informationen zu dem Reiseort und Infors zu den jeweiligen Highlights, alles unterstrichen durch die großartigen Bilder - so soll ein Reiseführer sein!
Fazit: Ein super Buch zum schmökern, inspirieren lassen und planen. Ist das eigentliche Ziel erst einmal festgelegt, braucht man natürlich noch mehr Infos, als der Reiseführer bieten kann. Aber für den ersten Überblick und um überhaupt auf die Idee zu kommen zu eben diesem Reiseziel zu fahren, ist "Die schönsten Wochenendtrips" eine super Sache!

Veröffentlicht am 29.08.2020

Ein Haifischjäger in Island

Kalmann
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Kalmann ist der Protagonist in diesem Islandroman. Ein ungewöhnlicher Protagonist: Haifischfänger, Jäger, selbst ernannter Sheriff von Raufarhövn und nicht ganz so schlau wie andere. Er stolpert ungewollt ...

Kalmann ist der Protagonist in diesem Islandroman. Ein ungewöhnlicher Protagonist: Haifischfänger, Jäger, selbst ernannter Sheriff von Raufarhövn und nicht ganz so schlau wie andere. Er stolpert ungewollt in Polizeiermittlungen zu einer Blutlache im Schnee und im Anschluss daran auch noch in ganz andere Sachen hinein.

Kalmann erzählt seine Geschichte selbst. Es ist kein zeitgleiches Erzählen, sondern er erzählt aus der Perspektive des schon Erlebten und kann deshalb auch immer wieder Andeutungen über den weiteren Verlauf der Handlung machen oder erklären, warum er in der Situation so und nicht anders gehandelt hat. Diese Erzählform hat mir recht gut gefallen, aber für jemanden, der wie Kalmann etwas einfältiger ist, überraschen manche Formulierungen, die er jetzt im Nachgang erklären kann, obwohl er sie in der früheren Situation nicht verstanden hatte. Das passt nicht ganz zusammen, man vermutet hinter den Formulierungen ein wesentlich reflektierteren und „verständigeren“ Erzähler, der Kalmann trotz seiner Charakterentwicklung meiner Meinung nach nicht ist. Kalmann hat eine Vorliebe für gewisse Ausdrücke, die ungewöhnlich und deshalb zunächst etwas befremdlich wirken können, aber diese Sprache ist ein wesentlicher Teil seines Charakters.

Die Landschaftsbeschreibung sind sehr atmosphärisch und auch in das kleine isländische Dorf kann man sich schnell eindenken. Was ich aber vermisst habe sind mehr isländische Bezeichnungen für die im Buch erwähnten TV-Programme, Markennamen und Fernsehsender: die klingen nämlich fast alle deutsch oder kommen aus den USA.

Die handelnden Figuren haben mir gut gefallen, besonders Kalmanns Opa, der ihn so nimmt wie er ist und für den Kalmann absolut in Ordnung ist. Denn die wichtigen Dinge im Leben weiß Kalmann; wie man jagt und wie man sich auf sein Bauchgefühl verlässt beispielsweise.

Insgesamt ein sehr unaufgeregter in Island angesiedelter Roman mit einem ungewöhnlichen Ich-Erzähler. Weniger ein Kriminalroman, als ein Roman mit einer Polizeiermittlung.

Unbedingt auch das Interview mit dem Autor im Anschluss an den Text lesen. Neben interessanten Einblicken in die Entstehungsgeschichte des Romans erfährt man dort auch die korrekte Aussprache für Raufarhövn.

Veröffentlicht am 27.08.2020

Unnormale Menschen

Normale Menschen
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Ich habe das Buch nur gelesen, weil es mehrere Buchpreise gewonnen hat und ich mir davon einen gewissen Qualitätsanspruch erwartet habe. Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist aber grundlos kompliziert ...

Ich habe das Buch nur gelesen, weil es mehrere Buchpreise gewonnen hat und ich mir davon einen gewissen Qualitätsanspruch erwartet habe. Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist aber grundlos kompliziert und unverständlich. Der ganze Roman schlingert genauso wie die Beziehung der beiden immer hin und her und man weiß zum Schluss immer noch nicht wirklich wo das Ganze hinführen soll.
Gefallen hat mir der Schreibstil an sich und einige Passagen fand ich auch sehr gut, aber insgesamt bin ich enttäuscht von dem Roman, von dem ich mir einfach sehr viel mehr erwartet habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2020

Krönender Abschluss der Reihe

Die Känguru-Offenbarung (Känguru 3)
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Die ersten beiden Kängurubände sind genial, aber der dritte toppt alles. Genauso witzige Dialoge, irrsinnige Aktionen und Anspielungen auf alles und die Welt wie in den ersten beiden Teilen. Besonders ...

Die ersten beiden Kängurubände sind genial, aber der dritte toppt alles. Genauso witzige Dialoge, irrsinnige Aktionen und Anspielungen auf alles und die Welt wie in den ersten beiden Teilen. Besonders gut gefallen haben mir die ständigen Anspielungen auf den Literaturbetrieb und Literatur im Allgemeinen. Ein Muss für jeden Kängurufan!