Cover-Bild Normale Menschen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783641205614
Sally Rooney

Normale Menschen

Roman
Zoë Beck (Übersetzer)

Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2020

Ein Paar das nicht zusammenkommen kann

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„Normale Menschen“ von Sally Rooney ersichien am 17.08.2020 beim Luchterhand Literaturverlag.
Das Cover besticht mit seinen leuchtenden Farben.

Connell und Marianne wachsen in der gleichen irischen Kleinstadt ...

„Normale Menschen“ von Sally Rooney ersichien am 17.08.2020 beim Luchterhand Literaturverlag.
Das Cover besticht mit seinen leuchtenden Farben.

Connell und Marianne wachsen in der gleichen irischen Kleinstadt auf, gehen in die gleiche Schule, doch sie sprechen nicht miteinander, da sie aus verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen.
Eines Tages spricht der allseits beliebte Connell die Außenseiterin Marianne an, ein Funke springt über, ab da treffen sie sich heimlich. Später an der Uni in Duplin treffen sie sich wieder und es geht genauso weiter, sie ziehen sich wie Magnete an, doch in der Öffentlichkeit stehen sie nicht zueinander, nicht zu ihrer Liebe......

Die Autorin hat die Geschichte in Momentaufnahmen geteilt, mit Sprüngen von Wochen und Monate, der Leserin begleitet dadurch die beiden Hauptprotagonisten über viele Jahre. Der Fokus liegt auf Connell und Marianne, die Autorin konzentriert sich dabei auf das Wesentliche. Beschreibungen von Orten, oder Personen werden nicht präzisiert, Sally Rooney über lässt das der Fantasie der Leserinnen. Die Autorin gibt tiefe Einblicke aufgezeigt in vielen Gesprächen, die Connell und Marianne miteinander führen. Der Leser*in spürt sie passen perfekt zueinander, doch in der Öffentlichkeit ist ihnen ihre gesellschaftliche Zugehörigkeit im Weg.
Sally Looney benutzt einen eigenwilligen Erzählstil, sie verzichtet bei der wörtlichen Rede auf die Anführungszeichen. Ihre Sprache ist glasklar und schnörkellos.

Fazit: Mich konnte die Geschichte gut unterhalten, sie beschäftigt sich mit Familie, Freundschaft Liebe, seinen Platz im Leben zu finden, es geht um Anpassung und Identität. Der Erzählstil ist eigenwillig, darauf musste ich mich erst einmal einlassen, den die wörtliche Rede war durch die fehlenden Anführungszeichen nicht sofort erkennbar. Die Geschichte ging mir unter die Haut, denn Connell und Marianne stehen ihrem gemeinsamen Glück im Weg. Sie fühlen sich zu sehr der Gesellschaft verpflichtet, durch ihre Elternhäuser vertrauen sie ihrer Liebe nicht und laufen voreinander weg. Ich gebe meine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Unnormale Menschen

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Ich habe das Buch nur gelesen, weil es mehrere Buchpreise gewonnen hat und ich mir davon einen gewissen Qualitätsanspruch erwartet habe. Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist aber grundlos kompliziert ...

Ich habe das Buch nur gelesen, weil es mehrere Buchpreise gewonnen hat und ich mir davon einen gewissen Qualitätsanspruch erwartet habe. Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist aber grundlos kompliziert und unverständlich. Der ganze Roman schlingert genauso wie die Beziehung der beiden immer hin und her und man weiß zum Schluss immer noch nicht wirklich wo das Ganze hinführen soll.
Gefallen hat mir der Schreibstil an sich und einige Passagen fand ich auch sehr gut, aber insgesamt bin ich enttäuscht von dem Roman, von dem ich mir einfach sehr viel mehr erwartet habe.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Ein Buch ohne Tiefe

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Normale Menschen von Sally Rooney handelt von Marianne und Connell, die beiden sind ein junges Paar. Sie lernen sich in der Schule kenne und freunden sich an. Marianne ist die Außenseiterin und Connell ...

Normale Menschen von Sally Rooney handelt von Marianne und Connell, die beiden sind ein junges Paar. Sie lernen sich in der Schule kenne und freunden sich an. Marianne ist die Außenseiterin und Connell natürlich der beliebte Fußballspieler.

Das Cover ist sehr minimalistisch gehalten, was mir gut gefällt. Schade finde ich, dass man den Namen der Autorin schwer vom Titel halten kann. Dadurch das die Schrift gleich groß und auch in der selben Art ist.

Der Schreibstil war leicht verständlich. In diesem Buch gibt es keine wörtliche Rede. Je nach Person kann dies verschieden wahrgenommen werden.
Man erfuhr erst während der Handlung, etwas über die Charaktere. Das kann und muss auch nicht jedem gefallen. Mir hätten an dieser Stelle ein paar Details gut gefallen. Da diese erst sehr spät vorkamen.

Die Figuren wirkten sehr unnahbar. Dadurch das der Titel normale Menschen lautet, sind sie für mich wenig normal. Man konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen, genauso wenig fühlte man sich mit ihnen verbunden.
Auch störte mich ihre Einstellung zu ihrer Beziehung. Sie führten eine ständige On/Off Beziehung. Die nur noch nerven war.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Leider eine Enttäuschung auf ganzer Linie.

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Handlung: Meine Erwartungen waren trotz der vielen begeisterten Empfehlungen nicht besonders hoch, dennoch hat "Normale Menschen" sie katastrophal verfehlt. Ein erster Grund dafür ist, dass schlicht und ...

Handlung: Meine Erwartungen waren trotz der vielen begeisterten Empfehlungen nicht besonders hoch, dennoch hat "Normale Menschen" sie katastrophal verfehlt. Ein erster Grund dafür ist, dass schlicht und einfach keinerlei Spannungsbogen vorhanden ist. Sally Rooneys Roman ist voll von Belanglosem und ihre Erzählung als "ruhig" zu bezeichnen, wäre nur eine extreme Beschönigung der Tatsache, dass kein einziges spannungsgebendes Element vorhanden ist. Zusätzlich zum Fehlen jeglicher Anreize zum Weiterlesen machten es mir auch die großen und unregelmäßigen Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln sehr schwer, der Handlung zu folgen. Vieles passiert hier zwischen den einzelnen Abschnitten - ganze Beziehungen, depressive Phasen, Jobs und Auslandsaufenthalte beginnen und enden im Nichts zwischen den Kapiteln, alle möglichen, wichtigen Entwicklungsschritte finden im Off statt, ohne dass sie mit mehr als einem Nebensatz nachgeholt werden. Bald stellte sich mir also die Frage, was uns die Autorin überhaupt mit den ausgewählten schnappschussartigen Szenen sagen möchte, wenn sie so vieles anreißt, aber nichts wirklich ausführt. Die größte Enttäuschung kam aber dann zum Schluss. Über 320 Seiten hinweg habe ich verzweifelt auf eine Pointe gewartet, die die Geschichte und deren zielloses Dahinplätschern legitimiert hätte. Als das die Geschichte dann genauso langsam und uninspiriert ins Ziel stolperte, wie sie angefangen hat, habe ich mich ernsthaft gefragt, warum ich den Roman überhaupt gelesen habe.

Schreibstil:
Addiert man zu der verwirrenden, bruchstückhaften und spannungslosen Handlung noch den distanzierten, monotonen und fast sachlichen Erzählton Sally Rooneys entsteht endgültig ein für mich gänzlich nicht ansprechendes Endprodukt. Die nicht als solche gekennzeichnete wörtliche Rede, die meinen Lesefluss regelmäßig störte, war dabei noch gar nicht mein größtes Problem. Weitaus gravierender fand ich, dass Sally Rooney sich zwar darin gefällt, kaltherzig ihre Figuren zu analysieren und den Finger in die Wunde zu legen, dabei aber verpasst, Emotionen, Gedanken und Beweggründe der Handlungen an die LeserInnen zu vermitteln. Insgesamt entsteht so eine kalte, düstere, pessimistische Atmosphäre, die dafür gesorgt hat, dass es mich trotz des recht geringen Umfangs des Romans und der einfachen Sprache große Mühe gekostet hat, die Geschichte zu Ende zu lesen. Zwischendurch blitzten zwar auch einige interessanten Gedanken auf, diese wurden aber nie weiter ausgeführt, sodass die Handlung letztendlich konturlos und bedeutungslos an mir vorüberzog, ich weder das Lesen genossen noch einen inhaltlichen Mehrwert davon bezogen habe.

Figuren:
Was die Figuren angeht muss ich vorab betonen, dass ich grundsätzlich charakterfokussierte Erzählungen sehr schätze und in die Idee verliebt bin hier einfach ganz unspektakulär die Geschichte zweier "normaler Menschen" zu erzählen, bei denen nicht die üblichen überzogenen Liebesdramen, sondern das Leben dazwischenkommt. Leider scheitert diese vielversprechende Idee für mich aber schon daran, dass Marianne und Connell alles andere als "normale Menschen" sind. Anders als Klapptext und Titel versprechen sind die beiden keine durchschnittlichen Identifikationsfiguren, in denen man sich wiedererkennt. Statt sensibel auf die Persönlichkeitsentwicklung der beiden einzugehen und zu problematisieren, was sie sich in ihrer Angst vor Ablehnung gegenseitig antun, dreht die Geschichte sich jahrelang ständig im Kreis und uns LeserInnen bleibt nichts anderes übrig, als dieselben Motive immer und immer wieder durchzukauen. Aufgrund ihres zerstörerischen, destruktiven Verhaltens, ihrer Unsicherheit und ihrer Unfähigkeit, offensichtliche Probleme anzusprechen und anzugehen, ist mein Verständnis für die beiden mit jedem Kapitel mehr in sich zusammengefallen und gegen Ende sogar beinahe Verachtung gewichen. Ich kann also kaum glauben, dass der Roman als Liebesgeschichte verkauft und vermarktet wird. "Normale Menschen" ist eher eine langgezogene Auseinandersetzung mit dem Entstehen einer Depression, die ausführlich beleuchtet, was in Beziehungen alles falsch laufen kann.


Die Zitate


"Sie hat nie geglaubt, dass irgendjemand sie lieben könnte. Aber nun hat sie ein neues Leben, und dies ist der erste Moment, und selbst nach vielen Jahren wird sie immer noch denken: Ja, das war er, der Beginn meines Lebens."

"Marianne stellt den Joghurtbecher zurück ins Regal und fragt Joanna, ob sie es komisch findet, für ihre Arbeitsstunden bezahlt zu werden - in anderen Worten, Teile ihrer extrem begrenzten Zeit auf dieser Erde gegen die menschliche Erfindung, die man als Geld kennt, einzutauschen. Das ist Zeit, die du nie mehr zurückbekommst, fügt Marianne hinzu. ich meine, diese Zeit ist real. Geld ist auch real. Ja, aber die Zeit ist realer. Zeit ist Physik, Geld ist nur ein Gesellschaftskonstrukt."

"Er hat es geschafft, eine feine künstlerische Sensibilität zu nähren, ohne je ein echtes Gerechtigkeitsempfinden entwickelt zu haben. Die Tatsache, dass dies überhaupt möglich ist, beunruhigt Marianne und lässt Kunst mit einem Mal sinnlos erscheinen."

"Es war Kultur als Ausdruck der Gesellschaftsschicht, Literatur als Fetisch dank ihrer Fähigkeit, gebildete Leute auf falsche Gefühlsreisen zu schicken, so dass sie sich hinterher den ungebildeten Menschen, über deren Gefühlsreisen sie so gern lesen, überlegen fühlen können. Selbst wenn der Autor als solcher ein guter Mensch war und selbst wenn sein Buch wirklich einfühlsam war, so wurden alle Bücher letztlich als Statussymbol vermarktetet, und alle Autoren nahmen in gewissem Maße an diesem Marketing teil."

"Nicht zum ersten Mal denkt Marianne, dass Grausamkeit nicht nur die Opfer verletzt, sondern auch die Täter, und diese vielleicht sogar tiefer und bleibender. Man lernt nichts wirklich Tiefgreifendes über sich selbst, wenn man einfach nur gemobbt wird, aber wenn man jemanden mobbt, lernt man etwas, was man nie wieder vergisst."

"Marianne wollte ihrem Leben eine Bedeutung geben, sie wollte jede Gewalt aufhalten, die von den Starken gegen die Schachen ausging, und sie erinnerte sich an eine Zeit vor ein paar Jahren, als sie sich so intelligent und jung und stark gefühlt hatte, dass sie so etwas fast hätte erreichen können, und jetzt wusste sie, dass sie keineswegs stark war, sie würden leben und sterben in einer Welt voll voll extremer Gewalt gegen Unschuldige, und sie könnte höchstens ein paar wenigen Menschen helfen."




Das Urteil:


"Normale Menschen" war für mich leider eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Der hochgelobte Roman von Sally Rooney konnte mich weder inhaltlich noch sprachlich und schon gar nicht emotional erreichen, sodass ich definitiv keine Leseempfehlung aussprechen kann. Den einen Stern gibt es gnädigerweise für die Grundidee und die einzelnen interessanten Gedanken, die mir über die letzten 100 Seiten hinweggeholfen haben.

PS: Falls Du diese Geschichte geliebt haben solltest, wäre ich Dir sehr verbunden, wenn Du versuchen könntest, die Faszination dieses Romans in einem Kommentar kurz zu erklären. Ich habe sie nämlich nicht verstanden.

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