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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2023

Schatten der Nazizeit

Helle Tage, dunkle Schuld
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Mit diesem Buch brauchte ich so meine Zeit, bis ich damit warm wurde.

Als Kriminalroman war mir die Geschichte zu wirr, die Ermittlungen zu beliebig, das Verhalten der Protagonisten zu unüberlegt.

Als ...

Mit diesem Buch brauchte ich so meine Zeit, bis ich damit warm wurde.

Als Kriminalroman war mir die Geschichte zu wirr, die Ermittlungen zu beliebig, das Verhalten der Protagonisten zu unüberlegt.

Als Liebesroman ist mir die Liebesgeschichte nicht stringent genug erzählt, es geht nicht tief genug, da sind zu wenig Emotionen und Entwicklungen.

Aber als historischer Roman, der ein bisschen Liebe und ein bisschen Kriminalistik aufgreift, konnte mich das Buch dann doch noch überzeugen.
Jetzt passt für mich auch der Titel, und wenn ich das Gefühl von damals, die langsam aufstrebende Wirtschaft und die gleichzeitige eigene Schuld im Naziregime, die sich tatsächlich ein jeder aufgeladen hat, und sei es auch nur durch Wegsehen, dem Roman zugrunde lege, dann ist er gar nicht mal so schlecht und durchaus lesenswert, auch wenn für mich die Protagonisten unnahbar und schlecht greifbar blieben.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Mein Gott Walter

Kein guter Mann
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Dieses Buch begeistert mich vor allem durch seinen humorigen Schreibstil.

Die Themen sind eher schwer, Walter ist unglücklich, in seiner Familie ist viel schief gelaufen, Entscheidungen von früher beeinträchtigen ...

Dieses Buch begeistert mich vor allem durch seinen humorigen Schreibstil.

Die Themen sind eher schwer, Walter ist unglücklich, in seiner Familie ist viel schief gelaufen, Entscheidungen von früher beeinträchtigen ihn auch im Alter noch.
Häusliche Gewalt, psychische Erkrankungen, Missverständnisse und fehlendes Vertrauen, eher schwere Kost.

Aber durch den ansprechenden Schreibstil belastet dieses Buch den Leser nicht. Den knorrigen Walter konnte ich im Laufe der Geschichte sehr liebgewinnen, es werden viele Weisheiten auf unbelehrende Weise transportiert.
Die Idee des Briefe schickenden Gottes ist sehr stimmig umgesetzt.

Das Ende ist sehr schön, sehr stimmig.

Doch obwohl dieses Buch sehr viele Emotionen transportiert, hat es mich wenig berührt, ich blieb die gesamte Zeit eher distanziert und die Geschichte hallt auch nicht nach.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Es plätschert vor sich hin

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
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Florence Butterfield und die Nachtschwalbe ist ein sehr gefühlvoller Roman über das bewegte Leben einer 87jährigen Dame, die am Rande einen Kriminalfall löst.

Florries vergangene und aktuelle ...

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe ist ein sehr gefühlvoller Roman über das bewegte Leben einer 87jährigen Dame, die am Rande einen Kriminalfall löst.

Florries vergangene und aktuelle Beziehungen zu ihren Mitmenschen stehen ganz klar im Vordergrund.

Die Charaktere sind sehr liebevoll und interessant dargestellt, besonders Florrie ist ein ganz besonderer Mensch, den ich sofort liebgewonnen habe.

Der Aufbau des Buches hat seinen Charme. In eher kurze Kapitel mit kreativen Überschriften gegliedert wird die Geschichte erzählt, mit Ausflügen in die Vergangenheit, die das bewegte Leben der Protagonistin zeigen.

Insgesamt ist es ein sehr nettes Buch, eine schöne gefühlvolle Geschichte.
Allerdings kam die Handlung für mich wenig voran, ich musste mich auf Florries gesamte Geschichte einlassen, was mir mitunter schwer fiel.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Die Töversche und der Spökenfritz

Als wir an Wunder glaubten
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Dieses Buch ist eines meiner Highlights des Jahres.

Helga Bürster schreibt über Unnenmoor, ein kleines Dorf im ostfriesischen Moor.
Während in anderen Romanen oft die Nachkriegszeit in Großstädten ...

Dieses Buch ist eines meiner Highlights des Jahres.

Helga Bürster schreibt über Unnenmoor, ein kleines Dorf im ostfriesischen Moor.
Während in anderen Romanen oft die Nachkriegszeit in Großstädten ein Thema ist, ist hier der Schauplatz eine winzige Gemeinde im Moor.

Fernab der Zivilisation ist dort immernoch sehr viel Aberglaube verbreitet, dieser steht im absoluten Kontrast zur einsetzenden Modernisierung, wie der Trockenlegung des Moores.
Auch wird deutlich, wie schnell patente, selbstbewusste und selbständige Frauen als Töversche verschrien werden und was dieses für Auswirkungen in solch einer kleinen, abgeschlossenen Gemeinde hat.

Dieses Buch ist rundum gelungen. Es ist sehr atmosphärisch, es hat sehr interessante und authentische Charaktere, die deutsche Geschichte wird sehr eindrucksvoll dargestellt, auch das Grauen des Nationalsozialismus, das in diesem Dorf nicht fern war, sondern mitten vor Augen der Dorfbewohner geschah.


Auch das Ende, der runde Abschluss, die Verbindung zur Gegenwart gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Dänischer Krimi in Norddeutschland

Taubenschlag
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Taubenschlag ist ein dänischer Krimi, der in Norddeutschland spielt.

Das Thema des Serienmörders, der geschichtliche Hintergrund ist absolut interessant.
Das Buch war auch sehr spannend, fesselnd ...

Taubenschlag ist ein dänischer Krimi, der in Norddeutschland spielt.

Das Thema des Serienmörders, der geschichtliche Hintergrund ist absolut interessant.
Das Buch war auch sehr spannend, fesselnd geschrieben.

Allerdings hat mich als Anwohnerin die örtliche Ungenauigkeit gestört, das ist wahrscheinlich, wie wenn ein deutscher Schriftsteller seine Geschichte in Dänemark spielen lässt, so einiges passt einfach nicht, Bad Sageberg liegt definitiv nicht neben Neumünster.

Auch die Art der Kommunikation der Charaktere hat mich sehr gestört. Die junge dänische Ermittlerin Lykke und ihr alter deutscher Kollege sind an sich zwar interessante Personen, auch durchaus sympathisch, aber die Dialoge, die Ansprache empfand ich teilweise als sehr nervenaufreibend.
Lykke ist für mich keine Lucky.

Da mich die Geschichte im Ganzen jedoch gut unterhalten hat, würde ich gerne eine Fortsetzung lesen.

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