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Veröffentlicht am 12.09.2023

Gegen Homophobie

Ich erkenne eure Autorität nicht länger an
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Glenn Bech schreibt hier ein Manifest, in dem er die derzeitigen gesellschaftlichen und politischen Zustände in Dänemark anprangert.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, ohne Punkt und Komma, auf ...

Glenn Bech schreibt hier ein Manifest, in dem er die derzeitigen gesellschaftlichen und politischen Zustände in Dänemark anprangert.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, ohne Punkt und Komma, auf den ersten Blick wirkt das Geschriebene gedichtartig.

Der Autor ist wütend und verletzt, dass schreit dem Leser aus jeder Zeile entgegen. Er schreibt über Klassen und über Homophobie, über Mobbing, dem er als heranwachsende queere Person ausgesetzt war.

Dieses Buch vermittelt ein ganz neues Bild von Dänemark, fern ab der touristisch vermittelten Hygge. Auch fern ab der propagierten Offenheit des Landes und der Gesellschaft, das damit wirbt höchst aufgeschlossen und LGBTQ+ freundlich zu sein. Zumindest in Kopenhagen, und dort in bestimmten Stadtteilen und das mindestens zweimal im Jahr! Dann aber so richtig, mit Außenwirkung!

Das, was Glenn beschreibt, passt zum Wildschweinzaun, auch zu dem in den Köpfen.
Es muss sehr schwer sein auf dem kargen Land, in der ärmlichen Provinz aufzuwachsen und zu merken, dass man anders ist!

Ich wünsche mir sehr, dass dieses großartige und großartig übersetzte Buch von vielen gelesen wird.
Es ist erfrischend unlieb und hat Potential, in vielen Köpfen viel herumzurücken. Es kann bewegen!


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Veröffentlicht am 11.09.2023

Transgenerationale Traumata

Wellenkinder
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Wellenkinder ist ein Buch mit einer schrecklichen Hintergrundgeschichte.
Es wird in verschiedenen Passagen aus den Leben von Margit, Oda und Jan erzählt.
Es geht um Flucht und Verrat, um Hilflosigkeit ...

Wellenkinder ist ein Buch mit einer schrecklichen Hintergrundgeschichte.
Es wird in verschiedenen Passagen aus den Leben von Margit, Oda und Jan erzählt.
Es geht um Flucht und Verrat, um Hilflosigkeit und Ausgeliefert sein.
Es geht um Beziehungen, zu alten Eltern, Freunden.

Dieses Buch hat mich deprimiert.
Das Thema ist nicht unbekannt, aber schrecklich.
Es gibt wenig Schönes zu lesen. Die aktuelle Beziehung ist traurig, in der Vergangenheit sind furchtbare Dinge passiert, es hallt bis heute nach.

Ein trauriges Buch, kein Wohlfühlroman.
Es gibt ein paar Hoffnungsschimmer, aber im Großen und Ganzen bin ich froh, dass dieses Kapitel der Geschichte vorbei ist und mich nicht betrifft.

Es regt zum Denken an, wie bewahrt man sich seine Menschlichkeit?

Dieser tonnenschwere Inhalt passt für mich auch nicht zu diesem zarten Cover.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Solider Thriller

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Der Trip von Arno Stroebel ist ein rasanter Thriller, ich habe nicht lange für die Lektüre gebraucht, es ist ein richtiger Pageturner.

Der Schreibstil ist ungemein fesselnd und auch der Aufbau ...

Der Trip von Arno Stroebel ist ein rasanter Thriller, ich habe nicht lange für die Lektüre gebraucht, es ist ein richtiger Pageturner.

Der Schreibstil ist ungemein fesselnd und auch der Aufbau mit den Einschüben aus Mördersicht unterstützt den Spannungsaufbau.

Die Charaktere sind vielschichtig, besonders die forensische Psychologin und ihre Geschichte hat mir gefallen.

Die Hintergrundgeschichte ist sehr interessant, auch nicht vorhersehbar, sehr lesenswert. Ein wenig hat mir allerdings die polizeiliche Ermittlungsarbeit gefehlt, so war das Ganze ein wenig eindimensional.

Störend empfand ich zwischendurch das Gefühl, dass mich Teile der Geschichte an ein anderes Buch erinnern. Und richtig, das war „Fake“.

Aber insgesamt hat mich dieser Thriller gut unterhalten, ich würde ihn weiterempfehlen, so richtig begeistert hat er mich jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Gelungener Abschluss

Der Weg ins Apfelreich
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Der Weg ins Apfelreich ist der dritte und letzte Teil der Jahreszeitensaga rund um den kleinen Ort Kivik in Schweden.

Es geht hauptsächlich um die bekannten Charaktere Vanja, Sally und Josefin, ...

Der Weg ins Apfelreich ist der dritte und letzte Teil der Jahreszeitensaga rund um den kleinen Ort Kivik in Schweden.

Es geht hauptsächlich um die bekannten Charaktere Vanja, Sally und Josefin, ihre Beziehungen, Entwicklungen und Verwicklungen.

Bei jedem Charakter kommt es auch in diesem Teil zu unerwarteten Wendungen, es bleibt spannend.
Das Ende finde ich sehr gut gelungen, es bleiben für mich keine Fragen offen.

Ich bin allerdings ganz froh, dass diese Reihe beendet ist. Mit dem Charakter der Vanja bin ich nicht wirklich warm geworden und ich habe gar keine Lust mehr mich mit ihr auseinanderzusetzen.

Insgesamt ist diese Reihe definitiv empfehlenswert, mir gefällt vor allem das Setting an der Schwedischen Küste, das Buch vermittelt mir ein gemütliches Urlaubsgefühl, es ist eine Triologie sympathischer Wohlfühlbücher.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Kampf gegen Polio

Die Formel der Hoffnung
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Die Formel der Hoffnung beschreibt das Leben und Wirken der Kinderärztin Dorothy Horstmann und vor allem ihren Kampf gegen Polio.

Das erste Kapitel hat mich komplett in seinen Bann gezogen, ...

Die Formel der Hoffnung beschreibt das Leben und Wirken der Kinderärztin Dorothy Horstmann und vor allem ihren Kampf gegen Polio.

Das erste Kapitel hat mich komplett in seinen Bann gezogen, es war so mitreißend, so atmosphärisch, ich konnte mich, dank der Corona-Pandemie sehr gut in die damalige Lebenswirklichkeit mit ihren geschlossenen Spielplätzen hineinversetzen.

Im weiteren Verlauf verlor das Buch für mich allerdings an Unmittelbarkeit, es wurde abstrakter. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, mich hat die Geschichte jedoch nicht mehr so fesseln können, es wurde sehr biografisch und weniger romanhaft.

Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne gelesen und habe eine Menge gelernt, auch viel über den dänischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg.
Ganz besonders hat mir gefallen, wie authentisch die Rolle der Frau in den USA in den 40er und 50er Jahren dargestellt wurde.

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