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Veröffentlicht am 21.04.2024

Verzweigte Traumata

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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Dieses Buch ist ein interessantes, ansprechendes und fesselndes Portait einer Mutter-Tochter-Beziehung.

Die Mutter erkrankt an Krebs, was macht dies mit der Tochter in einer angestrengten Beziehung ...

Dieses Buch ist ein interessantes, ansprechendes und fesselndes Portait einer Mutter-Tochter-Beziehung.

Die Mutter erkrankt an Krebs, was macht dies mit der Tochter in einer angestrengten Beziehung zur Mutter?

Ein interessante Frage, ein aktuelles Thema, auch ich war schon in der Position und doch konnte ich mich in diesem Buch nicht wiederfinden.

Das Buch hält Abstand, es lässt mich als Leser nicht unbedingt unmittelbar dabei sein.
Zu dieser Distanz tragen auch die verzweigten Rückblicke auf andere vorgenerationale Mutterkindbeziehungen.
Das Ganze ist ziemlich verwirrend, mir persönlich hätte ein Stammbaum zur Verbildlichung sehr geholfen.
So wurde für mich jedenfalls deutlich: an Kindern werden immer Verbrechen verübt, sei es durch Überbehütung oder Vernachlässigung, hier noch gepaart mit transgenerationalen Traumata.

Eher schwere Kost, leicht zu lesen, aber schwierig nachzufühlen.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Vielschichtig

Unter dem Moor
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Unter dem Moor ist ein ganz besonderes Buch, es ist eine großartige historische Erzählung, fundierte Fakten und authentische Gefühle werden gleichermaßen transportiert.
Es ist aber auch ein sehr ...

Unter dem Moor ist ein ganz besonderes Buch, es ist eine großartige historische Erzählung, fundierte Fakten und authentische Gefühle werden gleichermaßen transportiert.
Es ist aber auch ein sehr aktueller Roman. Aktuelle Literatur, kein Zwischendurchwegwerfroman, sondern etwas mit Tiefgang, etwas das nachhallt.

Mich hat dieses Buch in jeder Hinsicht begeistert.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, einfach zu lesen, und doch nicht langweilig oder eintönig.

Durch die Zeitsprünge fesselt dieses Buch ungemein .

Die Geschichte von Gine ist beeindruckend, das Landjahr in der Nazizeit, die Stimmung der Bevölkerung, sehr packend und authentisch beschrieben.
Der Erzählstrang von Sigrun im DDRRegime fesselt nicht minder, zeigt das diktatorische, unfassbar Böse der Gesellschaft im Arbeiter- und Bauernstaat. Auch hier werden Gefühle sehr drastisch vermittelt.
Und dann Nina als Rahmen, die moderne Endzwanzigerin, erfolgreich, frei und doch, auch hier, viel Potential für viel Nachdenken.

Ein tolles Buch, definitiv empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Nordseeschicksal

Leute von früher
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Leute von Früher spielt in einem Erlebnisdorf der Nordseeinsel Strand, die in Wirklichkeit vor 400 Jahren bereits von der Nordsee zurückgeholt wurde und von der lediglich Nordstrand und Pellworm ...

Leute von Früher spielt in einem Erlebnisdorf der Nordseeinsel Strand, die in Wirklichkeit vor 400 Jahren bereits von der Nordsee zurückgeholt wurde und von der lediglich Nordstrand und Pellworm übrig geblieben sind.

Die Nordseegeschichte und ihre Mythen rund um Rungholt sind sehr atmosphärisch, die Geschichte an sich ist nachdenklich und etwas beklemmend. Und wichtig! Sie macht sehr deutlich, was mit den Nordseeinseln passieren wird, wenn der Klimawandel so weitergeht.

Die Geschichte mit dem Blick hinter die historischen Kulissen und dem Sein hinter dem Schein finde ich sehr interessant.

Die Charaktere sind gut dargestellt, Marlene ist eine ebenso sympathische wie irgendwie Ziel- und Plan-lose 30jährige.

Die Annäherung an Janne finde ich sehr gelungen beschrieben.

Der Schreibstil ist klar und nüchtern, auf das notwendigste reduziert.

Insgesamt ein großartiges Buch, das nachhallt und zum Nachdenken und Handeln anregt!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Verworren

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Dieser Kriminalroman aus Cuxhaven konnte mich nicht restlos überzeugen.

Die Vielzahl an Personen ist höchst verwirrend und auch die Verflechtung von Wasserschutzpolizei und Kriminalpolizei, ...

Dieser Kriminalroman aus Cuxhaven konnte mich nicht restlos überzeugen.

Die Vielzahl an Personen ist höchst verwirrend und auch die Verflechtung von Wasserschutzpolizei und Kriminalpolizei, von Menschenhandel und Korruption, das ist alles etwas viel, etwas unklar und nicht stimmig dargestellt.

Da die Geschichte kurz war, konnte ich es aushalten, aber begeistert hat mich das Gelesene nicht, auch den Cliffhanger finde ich sehr holzhammermäßig, wie das ganze Buch lässt auch dieses am Stil zu wünschen übrig.

Ich konnte auch mit den Personen nicht wirklich warm werden, sie blieben mir schwer greifbar, waren keine Identifikationsfiguren.

Auch das Stilmittel des Plattdeutsch redenden Fischers ist wenig innovativ.

Aber: Wat denn einen sien Uhl, is denn annern sien Nachtigall. Dieses Buch wird schon seine Leser finden, großartig empfehlen würde ich es allerdings nicht.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Gut gemischt

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
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Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Humor und Emotion und Drama, von allem ein bisschen dabei.

Es handelt von den vier Freundinnen Mia, Poppy, Schröder und Amelie. Diese sind sehr verschieden, ...

Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Humor und Emotion und Drama, von allem ein bisschen dabei.

Es handelt von den vier Freundinnen Mia, Poppy, Schröder und Amelie. Diese sind sehr verschieden, kennen sich aber seit ihrer Kindheit und in dem Buch zeigt sich, ob ihre Beziehung auch noch mit 50 Jahren standhält.

Das Buch ist ansprechend geschrieben und hält überraschende Wendungen bereit, mir wurde nicht langweilig beim Lesen.

Aber an sich ist doch alles sehr plakativ, jede der Freundinnen bedient ein spezielles Klischee, die Entwicklung der Geschichte ist insgesamt ziemlich vorhersehbar und zeigt wenig Tiefgang, die Konstellation der Charaktere bietet eigentlich Potenzial für ein Buch mit Gehalt, mit Nachhall, aber in dieser Umsetzung ist es doch nur ein seichter Zwischendurchroman geworden, nichts zum Nachdenken und Nachspüren.

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