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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Ein absolut gelungenes Leseerlebnis!

The Shape of Water
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„The Shape of Water“ von Guillermo del Toro und Daniel Kraus spielt zur Zeit des kalten Krieges in Baltimore. Dort arbeitet die stumme Elisa als Putzfrau in der Nachtschicht des Occam Aerospace Research ...

„The Shape of Water“ von Guillermo del Toro und Daniel Kraus spielt zur Zeit des kalten Krieges in Baltimore. Dort arbeitet die stumme Elisa als Putzfrau in der Nachtschicht des Occam Aerospace Research Centre. Eines Tages steht mit F-1 ein neuer Raum auf ihrem Plan. In diesem wird eine intelligente Wasserkreatur festgehalten, die der grausame Colonel Strickland im Amazonas gefangen hat. Während dieser das Wesen quält, obwohl sein der Wissenschaftler Dr. Hoffstetler auf einen behutsameres Vorgehen drängt, nimmt Elisa auf ihre Weise Kontakt zu dem wundersamen Gefangenen auf. Das Buch lebt von Kontrasten wie Grausamkeit und Mitgefühl, Aufbau und Zerstörung, Lärm und Stille. Mir hat die zarte, sich allmählich entwickelnde und ungewöhnliche Liebesgeschichte sehr gut gefallen. Gleichzeitig bangte ich mich, ob jemand dem zunehmend irren und gefährlichen Strickland Einhalt gebieten kann. Ein absolut gelungenes Leseerlebnis!

Veröffentlicht am 12.05.2019

Vor einer naturgewaltigen Kulisse fließen Gegenwart und Vergangenheit immer stärker ineinander

Whiteout
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„Whiteout“ nimmt den Leser mit in die Antarktis, wo Hanna eine Expedition leitet, die mit einem Bohrer tief ins Eis vorstoßen will, um diesem seine Geheimnisse zu entlocken. Doch dann erreicht sie die ...

„Whiteout“ nimmt den Leser mit in die Antarktis, wo Hanna eine Expedition leitet, die mit einem Bohrer tief ins Eis vorstoßen will, um diesem seine Geheimnisse zu entlocken. Doch dann erreicht sie die Nachricht vom Tod ihrer ehemals besten Freundin Fido. Hanna steht plötzlich völlig neben sich und ihre Gedanken kehren ständig zurück in die Vergangenheit, obwohl sie all ihre Kraft und Nerven eigentlich für die Herausforderung benötigt, vor der sie gerade steht. Während sich die Forscher in der Gegenwart auf engstem Raum, inmitten von Kälte und ewigem Eis und nahezu abgeschnitten vom Rest der Welt arrangieren müssen, wirft die Erinnerung an Fido die Frage auf, wie gut man seine Freunde wirklich kennt. Hätte Hanna den Bruch mit ihr voraussehen können? Was ist aus ihr geworden, wie ist sie gestorben? Kann Hanna jetzt ihr Team zusammenhalten und die Expedition zum Erfolg führen? Antworten darf man als Leser jedoch nicht erwarten, und zwischendurch fühlte ich mich ein wenig verloren im Eis. Vor der naturgewaltigen Kulisse fließen Gegenwart und Vergangenheit immer stärker ineinander. Eine interessante Lektüre, die mich aber nicht gänzlich packen konnte.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Eine Lektüre für alle Leser mit und ohne Krönchen!

Schund und Sühne
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In „Schund und Sühne“ von Anna Basener erhält Kat als Nachrückerin ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn. Sie schreibt jede Woche einen Groschenroman und hat die Bewerbung eher als Witz abgeschickt. ...

In „Schund und Sühne“ von Anna Basener erhält Kat als Nachrückerin ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn. Sie schreibt jede Woche einen Groschenroman und hat die Bewerbung eher als Witz abgeschickt. Doch nun steckt sie selbst mittendrin im adeligen Trubel. Prinzessin Steph soll ihre eigene Rosensorte erhalten, während der Züchter Moritz von regionalen Biorosen träumt. Prinz Valu verheimlicht als Stammhalter seine Homosexualität und alle bereiten sich auf die große Jagd vor. Mit viel Witz und Charme bedient sich das Buch aller Regeln des Groschenromans, um dann sämtliche Grenzen des Genres zu überschreiten. Das Buch war mir etwas zu hektisch und kommt nicht ganz an das Romandebüt der Autorin heran, konnte mich aber insgesamt gut unterhalten. Eine Lektüre für alle Leser mit und ohne Krönchen!

Veröffentlicht am 12.05.2019

Ein guter Gesellschaftsroman

Mädelsabend
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Im Mittelpunkt des Romans „Mädelsabend“ von Anne Gesthuysen stehen Sara und ihre Großmutter Ruth. Letztere lebt seit einiger Zeit mit ihrem Mann Walter in einer Einrichtung für betreutes Wohnen. Während ...

Im Mittelpunkt des Romans „Mädelsabend“ von Anne Gesthuysen stehen Sara und ihre Großmutter Ruth. Letztere lebt seit einiger Zeit mit ihrem Mann Walter in einer Einrichtung für betreutes Wohnen. Während sie dort aufgeht, dem Singkreis beitritt und neue Freundinnen findet, will Walter am liebsten zurück in ihr altes Haus. In Gesprächen mit Sara blickt Ruth auf ihr Leben zurück und all die Situationen, in denen er über ihr gemeinsames Leben entschieden hat. Sara hadert unterdessen mit einem verlockenden Jobangebot, bei dem ihre Familienzeit für die nächsten Jahre deutlich eingeschränkt wird. Ich fand den Blick auf die Rolle der Frau am Niederrhein in den letzten Jahrzehnten und die beginnende Emanzipation interessant. Richtig packen konnte mich die Lektüre jedoch nicht. Ich vermisste einen Spannungsbogen und immer wieder werden Klischees bedient, die das Buch vorhersehbar machten. Insgesamt ein guter Gesellschaftsroman, der insbesondere auf die Rolle der Frau blickt, jedoch nicht an „Wir sind doch Schwestern“ herankommt.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Eine Hommage an die Literatur, deren Handlung mich leider nicht packen konnte

Das Mädchen, das in der Metro las
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In „Das Mädchen, das in der Metro las“ von Christine Féret-Fleury arbeitet die Protagonistin Juliette in einer Immobilienagentur in Paris. Jeden Tag beobachtet sie auf dem Weg zur Arbeit, was die anderen ...

In „Das Mädchen, das in der Metro las“ von Christine Féret-Fleury arbeitet die Protagonistin Juliette in einer Immobilienagentur in Paris. Jeden Tag beobachtet sie auf dem Weg zur Arbeit, was die anderen Passagiere in der Metro lesen. Eines Tages steigt sie früher aus und kommt deshalb an dem Türschild „Bücher ohne Grenzen“ vorbei. Fasziniert betritt sie das Haus und lernt Soliman kennen, der Unmengen an Bücher verwaltet und einige davon regelmäßig an Kuriere aushändigt. Diese sollen für jeden Titel durch aufmerksames Beobachten genau den richtigen Leser finden. Juliette ist begeistert von der Idee und wird selbst zum Kurier - eine Entscheidung, die ihr Leben nachhaltig verändern wird.
Mir hat die Idee der Geschichte, Menschen genau das Buch zu überreichen, das sie benötigen, sehr gut gefallen. Leider wird das Potential der Idee nicht ausgeschöpft, denn das Überreichen der Bücher wird nur ganz am Rande thematisiert. Stattdessen geht es vor allem um die Entwicklung von Juliette, zu der ich leider keinen Zugang fand. Es passieren einige einschneidende Dinge, doch die Geschichte bleibt an der Oberfläche und die Emotionen kamen nicht bei mir an. Man lernt die einzelnen Charaktere kaum richtig kennen, stattdessen liegt der Fokus auf der Bedeutung der Bücher. Wer nach schönen Sätzen rund um Bücher sucht, der wird in dieser Hommage an die Literatur fündig. Die Handlung konnte mich aber nicht so recht packen.