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Veröffentlicht am 16.04.2023

Schatten der Vergangenheit

Die Rache des Chamäleons
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Das Buch „Die Rache des Chamäleons“ spielt nicht wie die anderen Bücher von Ake Edwardson überwiegend in Schweden, sondern in Estepona, einer Stadt an der Costa del Sol. Es geht um Schmuggel, organisierte ...

Das Buch „Die Rache des Chamäleons“ spielt nicht wie die anderen Bücher von Ake Edwardson überwiegend in Schweden, sondern in Estepona, einer Stadt an der Costa del Sol. Es geht um Schmuggel, organisierte Kriminalität und Terrorismus.

Der Autor beginnt mit einem verwirrend geschriebenen Prolog, der dann zu dem Hauptprotagonisten Peter Mattheus überleitet. Peter hat sich ein neues Leben aufgebaut. Er fühlt sich wohl mit seiner Frau Rita sowie den Töchter Magdalena und Isabella. Doch dann kehren die Schatten der Vergangenheit zurück. Während einer Präsentation im Büro wird ihm ein Umschlag übergeben, der aktuelle Fotos seiner Familie und einen Schließfachschlüssel enthält. Im Schließfach befindet sich ein Handy und ein Anrufer teilt ihm mit, dass er sofort nach Hause fahren soll. Dort wird er von seiner Frau freudestrahlend empfangen, die sich für Reisetickets nach Spanien bedankt, doch Peter ist selbst überrascht und schockiert. Er will diese Reise nach Spanien nicht antreten. Wie konnte man ihn auffinden, denn vor zwanzig Jahren hatte er einen anderen Namen getragen. Auch seiner Frau Rita hat Peter nichts von seiner Vergangenheit erzählt, doch nun muss er sich seiner Vergangenheit in Spanien stellen, um seine Familie zu schützen.

Nach dem ich bereits einige Bücher von Ake Edwardson gelesen habe, empfinde ich jedes Mal, dass sein Schreibstil nicht gerade leicht zu lesen ist. Die Beschreibungen sind sehr detailliert und fallen teilweise recht poetisch aus, ohne dass sie eine große Aussagekraft besitzen. Dem Erzähltempo haftet eine besondere Art der Langsamkeit an, alles wirkt sehr nebulös, verwischt zwischen Traum und Wirklichkeit. Zu dem Hauptprotagonisten Peter konnte ich keine Verbindung aufbauen, man spürt zwar die innere Zerrissenheit, aber er blieb für mich eine farblose Person. Obwohl sich am Ende die Ereignisse überschlagen und ich nicht mit dieser Wendung gerechnet habe, hätte ich mir für einen Thriller von Beginn an eine mitreißendere Geschichte gewünscht.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Liebe auf den ersten Blick

Weibersommer
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Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Das Cover vermittelt einen sommerlichen leichten Eindruck, der auch trübe Regentage verschönt.

Der Prolog spielt vor vielen Jahren in Masuren. Hier begegnet ...

Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Das Cover vermittelt einen sommerlichen leichten Eindruck, der auch trübe Regentage verschönt.

Der Prolog spielt vor vielen Jahren in Masuren. Hier begegnet der Dorflehrerin Marie Thune, die aus Eitelkeit selten eine Brille aufsetzt, den Soldaten Johann Zabel. Obwohl Marie an die Liebe auf den ersten Blick nicht glaubt, geschieht genau dieses. Sie verliebt sich auf der Stelle in Johann Zabel und auch ihm scheint es ähnlich zu gehen.

Dann erfolgt ein Zeitsprung ins Jahr 2010. Das regelmäßige Familientreffen der weiblichen Nachkommen der Familie Zabel steht an. Die Zwillingsschwestern Katherina und Helene haben mit der Tradition begonnen und nun nehmen auch ihre sehr unterschiedlichen Töchter Lisa-Marie, Lou und Anne dran teil. Doch mitten in den Vorbereitungen zum Familienkaffeeklatsch erhalten sie einen Anruf, dass Onkel Horst aus Bayern verstorben ist. Doch wer soll sich nun um die Beerdigung und die Tiere auf seinem Hof kümmern? Zögernd entschließen sich die Cousinen diese Aufgabe zu übernehmen und fahren ins Allgäu. Ungewohnte Arbeit erwartet sie und auch Streitigkeiten bleiben nicht aus. Beim Aufräumen entdecken sie einen Schuhkarton mit alten Liebesbriefen und kommen einem alten Familiengeheimnis auf die Spur, dass ihr Leben verändern wird.

Auf eine wunderschöne Art erzählt die Autorin Heike Wanner die Geschichte der drei Cousinen, die doch sehr ungleich sind. Die Hauptprotagonisten sind sehr gut beschrieben, so dass ich mich als Leserin sehr gut in jede Person hinein versetzen konnte. Durch den flüssigen Schreibstil verging die Zeit wie im Flug. Wer nicht gerade literarischen Tiefgang sucht und mal vom Alltag abschalten möchte, ist bei diesem Buch an der richtigen Stelle.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Die schöne Welserin

Die schöne Philippine Welserin
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Die Augsburger Patriziertochter Philippine Welser ist dem Tode nahe. Ihr letzter Wunsch ist es, ein Bad zu nehmen. Während sie in der Wanne sitzt, schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit und sie lässt ...

Die Augsburger Patriziertochter Philippine Welser ist dem Tode nahe. Ihr letzter Wunsch ist es, ein Bad zu nehmen. Während sie in der Wanne sitzt, schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit und sie lässt ihr Leben an sich vorbeigleiten.
Obwohl sie bereits in den Erzherzog Ferdinand verliebt ist, weiß sie, dass eine solche Verbindung nicht standesgemäß ist und lässt sich auf eine Liebschaft mit dem Zimmermann Caspar Reinhard ein, doch diese Verbindung hält nicht lange. Um sich zu erholen, reist Philippine Welser zu ihrer Tante Katharina nach Schloss Bresnitz. Hier begegnet sie dem Erzherzog Ferdinand von Habsburg wieder und beide verspüren eine gegenseitige Anziehungskraft. Durch die regelmäßigen Besuche von Ferdinand kommen sich die Liebenden näher. Gegen alle gesellschaftlichen Widerstände will Ferdinand Philippine heiraten, sie muss sich aber verpflichten über ihre Ehe Stillschweigen zu bewahren. Heimlich heiraten die beiden und bekommen Kinder. Das Volk sieht sie als Buhlin, die der Zukunft des Erzherzogs im Wege steht, deshalb misstraut Philippine vielen Menschen und hat ständig Angst vergiftet zu werden.
Das Buch hat ein wunderschönes Cover mit einem Bildnis der Philippine Welser. Im Innendeckel befinden sich historische Abbildungen von Heilpflanzen und jedes Kapitel beginnt mit dem Namen sowie der Zeichnung einer Heilpflanze, darunter steht jeweils die positive und negative Wirkung die dieses Heilkraut hat. Dieses zeigt deutlich, dass Philippine ein besonderes Verhältnis zu Heilkräutern hatte. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Kapitel sind in unterschiedlichen Erzählformen geschrieben, einmal in der dritten Person und in Tagebuchform aus Sicht von Philippine. Die historischen Fakten sind gut von Brigitte Riebe recherchiert.
Obwohl ich den Roman ganz unterhaltsam und interessant fand, sprang der berühmte Funken nicht über und ich hatte Probleme mit den Personen mitzufühlen, sie wirkten auf mich ohne Tiefe. Gleichwohl hatte ich auch andere Erwartungen an einen historischen Kriminalroman, die sich nicht erfüllten. Ich hätte gern mehr gewusst über die Hintergründe der Taten, ob die Personen aus eigenem Antrieb gehandelt haben oder ob es Hintermänner gegeben hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Leben in zwei Welten

Ziemlich beste Freundinnen
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Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine ...

Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine Frau der Tat, die immer ihre To-do-Liste für ihr privates und berufliches Umfeld im Kopf hat. Effizienz ist eines ihrer Lieblingswörter. Doch dann passiert es, sie stürzt im Krankenhaus die Treppe hinunter und erleidet einen komplizierten Beinbruch. Nach Wochen im Krankenhaus kommt sie in die Reha-Klinik, doch die geplante Unterbringung in einem Einzelzimmer ist nicht möglich, deshalb muss sie sich ein Zimmer mit Jacqueline teilen. Jacqueline ist etwas chaotisch. Als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern und verschiedenen Jobs schlägt sie sich so durchs Leben. Sie hat ihren Freund Mike vor die Tür gesetzt, der sie mit einer Kollegin betrogen hat. Nun will sie noch die letzten Spuren von ihm beseitigen und schon ist es passiert, sie kann sich nicht mehr bewegen und muss sich in die Reha begeben. Doch wie werden diese beiden unterschiedlichen Frauen miteinander klar kommen?

Der Schreibstil von Astrid Ruppert ist angenehm und flüssig zu lesen. Auch die Sprache ist ausgezeichnet, gewürzt mit einer Prise Humor und passt perfekt in die Geschichte. Neben den heiteren Passagen finden sich aber auch Abschnitte, die zum Nachdenken anregen. Gut kann ich mir die beiden Frauen vorstellen und erkenne einige Details, die mir selbst bekannt vorkommen. „Ziemlich beste Freundinnen“ ist eine leichte angenehme Lektüre, die mir schöne Lesestunden bereitet hat und es fühlte sich wie eine wohlverdiente Auszeit an.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Das Geheimnis der Rosengeige

Der Mondscheingarten
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Ab und zu brauche ich ein Buch, um vom Alltag abzuschalten und mich hinein in eine andere Welt träumen kann. Der Mondscheingarten von Corinna Bomann hat dieses geschafft.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen ...

Ab und zu brauche ich ein Buch, um vom Alltag abzuschalten und mich hinein in eine andere Welt träumen kann. Der Mondscheingarten von Corinna Bomann hat dieses geschafft.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Gegenwartsgeschichte führt den Leser nach Berlin ins Jahr 2011. Lilly Kaiser ist Witwe und lebt seit dem Tod ihres Mann sehr zurückgezogen. Sie hat ein kleines Antiquitätengeschäft und spielt mit dem Gedanken Urlaub zu machen, da im Januar nicht viel verkauft wird. Dann betritt ein älterer Herr ihren Laden und gibt ihre eine wunderschöne Geige, doch er will sie ihr nicht verkaufen, sondern er behauptet, dass dieses Instrument ihr gehört und weist auf ein Notenblatt das betitelt ist mit „Mondscheingarten“. Lilly ist von der Geige fasziniert und bevor sie dem unbekannten Mann Fragen stellen kann, ist dieser spurlos verschwunden. Auf der Rückseite der Geige entdeckt Lilly eine eingebrannte Rose. Ihre Neugier ist geweckt und Lilly möchte mehr über das Instrument erfahren. Sie nimmt Kontakt zu ihrer besten Freundin Ellen in London auf, die Expertin für Musikinstrumente ist, um mehr über die Geschichte der Geige heraus zu finden und warum sie die rechtmäßige Eigentümerin sein soll.
Der zweite Handlungsstrang beginnt im Jahr 1902 und führt nach Padang/Indonesien. Als Leser lernt man Rose Gallway kennen, die zu den besten Violinistinnen der Welt gehörte und von ihrem Vater die Rosengeige als Geschenk bekam.
Das Buch liest sich leicht und flüssig aufgrund des schönen Schreibstils der Autorin. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit steigert die Spannung. Sehr farbenprächtig und bildhaft wurden die Natur und die Personen beschrieben. Schon nach den ersten Seiten fühlte ich mich in den Bann des Buches gezogen und wartete begierig darauf zu erfahren, welches Geheimnis hinter der Geige steckte, deshalb konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Am Ende waren alle offenen Fragen beantwortet, einziges Manko waren die etwas zu vielen Zufälle. Trotzdem hat mir das Buch angenehme Lesestunden beschert.

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