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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2024

Was geschah wirklich?

Das Regenmädchen
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Das Hörbuch wird von Kaja Riemann gelesen. Man mag gerne zu hören, denn ihre melancholische Stimme passt hervorragend zu dem Hörbuch.
Es ist dunkel, es regnet. Sie taucht auf wie aus dem Nichts. Bekleidet ...

Das Hörbuch wird von Kaja Riemann gelesen. Man mag gerne zu hören, denn ihre melancholische Stimme passt hervorragend zu dem Hörbuch.
Es ist dunkel, es regnet. Sie taucht auf wie aus dem Nichts. Bekleidet war sie mit einem Abendkleid. Dem Autofahrer war es nicht möglich sein Fahrzeug rechtzeitig zu stoppen. Als die Kripobeamten Franza Oberwieser und Felix Herz an der Unglückstelle ankommen, sind sie betroffen von dem jugendlichen Aussehen des Mädchens. War es Selbstmord? Doch die Spuren erzählen was anderes. Was geschah wirklich?
Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt und sie entwickelt sich sehr langsam. Auf Blutvergießen und großartige Aktionen hat die Autorin verzichtet. Man hat das Gefühl, dass es um real existierende Personen und ihre Emotionen geht. Die beiden ermittelnden Beamten empfinde ich sehr sympathisch, speziell durch die privaten Einschübe von Franza Oberwieser. Über ihren Partner Felix Herz erfährt man leider etwas zu wenig. Die handelnden Personen wirken sehr stimmig und glaubwürdig.
Mir hat die ruhige Art des Krimis gefallen.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Schachtunier in Sevilla

Der Turm der Könige
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Da ich selber Schach spiele und gern historische Romane lese, war ich auf das Buch ganz gespannt. Aufgrund des Klappentextes bin ich davon ausgegangen, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, doch ...

Da ich selber Schach spiele und gern historische Romane lese, war ich auf das Buch ganz gespannt. Aufgrund des Klappentextes bin ich davon ausgegangen, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, doch dem war nicht so.

Der Hintergrund des Romans ist, dass König Ferdinand die Iberische Halbinsel erobert hat und die Muslime das Gebiet verlassen mussten. Es fiel ihnen schwer, die Giralda, das Minarett der Moschee von Sevilla, den Christen zu überlassen. Der Sohn des Königs, Prinz Alfons, ein begnadeter Schachspieler, schlug vor, um den Turm der großen Moschee zu spielen. Er sollte dem gehören, der als Erster drei Partien gewann. Zu der Vereinbarung gehörte auch, dass nur der zum Schachturnier zu gelassen wird, der eine Figur des Schachspiels vor weisen kann. Die christliche Seite erhielt eine Figur aus Elfenbein und die muslimische eine aus Ebenholz. Fünfhundert Jahre später sind noch nicht alle Schachpartien gespielt worden und hier beginnt die Geschichte.

Am 1. November 1755 bebte in Sevilla die Erde. Die junge Witwe und Druckereibesitzerin Dona Julia sowie ihre schwarze Dienerin Mamita Lula befinden sich zu diesem Zeitpunkt in der Kathedrale von Sevilla unter dem Altar. Sie überleben das Beben und nehmen einen Stein, der aus dem Deckengewölbe herunterfiel, mit nach Hause. Gegen den Rat ihrer Umgebung hat Dona Julia den jungen Leon als Gehilfen eingestellt, dessen Herkunft zweifelhaft ist. Sie verliebt sich in ihn und die beiden heiraten. Was keiner in seiner Umgebung weiß, ist, dass Leon darauf vorbereitet wurde, die noch offene Schachpartie zu spielen. Leon muss gegen viele Schwierigkeiten ankämpfen, Widersacher stellen sich ihm in den Weg und eigene Zweifel machen sich breit. Wird er diese letzte Partie spielen oder werden andere seinen Part übernehmen?

Der Roman, der in Sevilla über mehrere Generationen spielt, ist in einer sehr bildhaften Sprache geschrieben, so dass man sich die Handlungsorte und Personen sehr gut vorstellen kann. Auch wer sich mit Schach nicht auskennt, wird Gefallen an dem Buch haben. Neben den historischen Begebenheiten, erfährt man auch etwas über das Druckereiwesen und die Frauenemanzipation im 18. Jahrhundert. Zwischendurch gibt es unerwartete Wendungen, so dass immer eine leichte Spannung beim Lesen vorhanden ist.
Etwas Probleme hatte ich mit den handelnden Personen, die auf mich teilweise spröde und trocken wirkten. Ich hätte mir mehr Lebendigkeit und Tiefe gewünscht.
Was mir gut gefallen hat, ist der schön gestaltete Schutzumschlag, der sich auf falten lässt und im Innenteil findet man einen alten Stadtplan von Sevilla. Auch die Darstellungen im Buch sind sehr hilfreich.
Trotz der genannten Kritikpunkte fand ich das Buch sehr unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Der erste Fall vom Ostsee-Mordclub

Heiner ist tot
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Die drei Freundinnen Elsbeth, Karin und Ursel leben gemeinsam in einer Jugendstilvilla am Schönberger Strand. Bei einem Strandspaziergang entdeckt Karin im Strandkorb 396 den ermordeten Postboten Heiner. ...

Die drei Freundinnen Elsbeth, Karin und Ursel leben gemeinsam in einer Jugendstilvilla am Schönberger Strand. Bei einem Strandspaziergang entdeckt Karin im Strandkorb 396 den ermordeten Postboten Heiner. Der Tote bringt die tägliche Routine aus dem Gleichgewicht. Die Rentnerinnen fühlen sich verpflichtet nach dem Täter ihres Postboten zu suchen und auch durch ihre sonntäglichen Tatort-Sendungen sind sie für die Ermittlungen prädestiniert. Alle drei haben unterschiedliche Stärken, kennen die Bewohner im Ort und so bringen sie nach und nach überraschendes ans Licht.

Jette Jakobi ist ein Pseudonym für Andrea Russo und ihre Tochter Christin-Marie Below. Mit ihrem ersten Band um den Ostsee-Mordclub haben die Autorinnen Charaktere geschaffen, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Die drei Damen sind wunderbar beschrieben, so dass ich sie direkt vor Augen habe. Der Erzählstil hat mir sehr gefallen, er ist locker und leicht, so dass auch nicht Krimibegeisterte das Trio lieben werden. Viele Passagen entlockten mir ein Schmunzeln. Obwohl ich bis zum Schluss die Zusammenhänge nicht erkennen konnte, hätte ich mir mehr Spannung gewünscht. Trotzdem hat mir der Ausflug an die Ostsee gefallen und mir amüsante Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Eine Frau geht ihren Weg

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Im Jahr 1920 begleite ich Magda Fuchs von Hildesheim nach Berlin. Sie war mit dem Staatsanwalt Bertram verheiratet. Nach einem Schicksalsschlag will sie in Berlin einen Neuanfang wagen und hat sich dort ...

Im Jahr 1920 begleite ich Magda Fuchs von Hildesheim nach Berlin. Sie war mit dem Staatsanwalt Bertram verheiratet. Nach einem Schicksalsschlag will sie in Berlin einen Neuanfang wagen und hat sich dort als Polizeiärztin beworben. Eine Unterkunft findet sie in der Pension von Agnes Fahrland. Da die Wohnung zu groß war, vermietet die Pensionswirtin einzelne Zimmer an alleinstehende Damen. In der Pension und bei ihrer Arbeit lernt Magda Fuchs unterschiedliche Frauen kennen, die auf den ersten Blick bei ihrem Auftreten unnahbar wirken, da sie sich in einer Welt behaupten müssen, in der Männer das Sagen haben. Magda Fuchs war es am Anfang nicht bewusst, dass sie es bei ihrer Tätigkeit mit schweren Verbrechen zu tun haben wird. Als Polizeiärztin versucht sie denen zu helfen, die überwiegend Männern schutzlos ausgeliefert sind und hat es mit Schicksalen zu tun, die man nicht so schnell vergisst.
Von dem Autorenduo habe ich bereits die Reihe um „Die Ärztin“ gelesen und war begeistert. Auch hier ist spürbar, dass die Autoren die medizinischen sowie die gesellschaftlichen Probleme der damaligen Zeit, gerade im Hinblick auf die Frauen, den Leserinnen näher bringen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und entwickelt sich schnell zum Pageturner. Das Buch umfasst die Jahre 1920 – 1922, in denen wir Magda Fuchs begleiten. Als Leserin kann man schnell mit der Ärztin Magda warm werden, da sie eine sympathische Ausstrahlung hat.
Das Autorenduo brilliert mit viel Atmosphäre. Die historische Kulisse von Berlin wird sehr anschaulich und authentisch beschrieben. Unterstrichen wird dieses noch durch die eingestreuten Wörter und Sätze im Berliner Dialekt. Durch die bildhaften Beschreibungen sah ich nicht nur die großen Villen und mondänen Lokalitäten, sondern auch die Armenviertel mit ihren dunklen Hinterhöfen. Zur besseren Orientierung ist im Buch noch ein Stadtplan von 1921 abgebildet.
Die Handlung hat mich von Beginn an gefesselt.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Das Leben geht weiter, egal was geschieht

Das Glück an Regentagen
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Mae lebte in Alexandria Bay, einem kleinen Ort am St.-Lorenz-Strom. Sie verlor sehr früh ihre Eltern Virginia und Chase. Ihre weitere Kindheit und Jugend verbrachte sie bei den Großeltern Lilly und George. ...

Mae lebte in Alexandria Bay, einem kleinen Ort am St.-Lorenz-Strom. Sie verlor sehr früh ihre Eltern Virginia und Chase. Ihre weitere Kindheit und Jugend verbrachte sie bei den Großeltern Lilly und George. Ihr bester Freund Gabe stand ihr immer zur Seite, doch im Laufe der Zeit wurde er ihre erste große Liebe. Plötzlich verschwand Gabe ohne Begründung von einem auf den anderen Tag. Mae hielt nichts mehr in Alexandria Bay und so zog es sie in die Stadt, um dort zu studieren.
Sie lernte Peter kennen, der die Firma WindSpan Turbinen gründete. Das Hochzeitskleid war schon ausgesucht, als Peter plötzlich verschwand und nur einen kurzen Abschiedsbrief hinterließ. Als die Polizei vor ihrer Tür stand, erfuhr Mae, dass Peter sie belogen und die Anleger um ihr Geld betrogen hat. Um sich von diesem Schock zu erholen, fährt sie nach Alexandria Bay. Doch ihre Großeltern hatten sich verändert.

Marissa Stapley lässt die sehr emotionale Geschichte von unterschiedlichen Protagonisten erzählen, so dass man sich in die verschiedenen Charaktere gut hineinversetzen kann. Man erfährt einiges über tragische Verwicklungen und kleine Geheimnisse innerhalb der Familie, die lange im Dunkeln geblieben sind. Trotz der Wahrheiten, die das Licht erblicken, geht das Leben weiter.
Der Schreibstil ist flüssig, aber trotzdem muss man konzentriert lesen, um den wechselnden Perspektiven zu folgen.
Das Cover und der Titel sind sehr ansprechend. Ungewöhnlich, aber auch schön, finde ich die Kapitelüberschriften zum Thema: „Was man bei Regen tun kann“. Daher ist das Buch eine schöne Lektüre an Regentagen.

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