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Veröffentlicht am 17.04.2024

Wer trägt die Schuld

Die Eishexe (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
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Die Schriftstellerin Erica Falck arbeitet an einem neuen Roman. Sie befasst sich mit dem alten Fall der kleinen Stella Strand, die 1985 entführt und anschließend von den dreizehnjährigen Mädchen Helen ...

Die Schriftstellerin Erica Falck arbeitet an einem neuen Roman. Sie befasst sich mit dem alten Fall der kleinen Stella Strand, die 1985 entführt und anschließend von den dreizehnjährigen Mädchen Helen Persson und Marie Wall, getötet wurde. Die beiden haben nach ihrem Geständnis ihre Aussage zurückgenommen und ihre Unschuld beteuert. Doch ihnen wurde nicht geglaubt. Helen und Marie wurden damals vor Gericht verurteilt, mussten wegen ihres Alters aber nicht ins Gefängnis. Helen Persson blieb im Ort und lebt dort sehr zurückgezogen mit ihrem Mann James und dem Sohn Sam. Nun 30 Jahre später kehrt Marie Wall als gefeierter Hollywoodstar nach Fjällbacka zurück, um dort einen Film über Ingrid Bergmann zu drehen. Die Gerüchteküche flammt wieder auf, doch dann verschwindet wieder ein kleines Mädchen. Nea, deren Eltern das Haus der Familie Strand gekauft haben.

„Eishexe“ ist der 10. Band, der sich im Küstenort Fjällbacka abspielt. Kommissar Patrik Hedström ermittelt im Fall der kleinen Nea, während Erica Falck Informationen zum Tod der kleinen Stella sammelt. Gibt es eine Parallele zwischen heute und damals? Es scheint als hängen beide Fälle zusammen, so dass dieser Kriminalroman auch auf verschiedenen Zeitebenen spielt. Viele verschiedene Handlungsstränge sorgen zu Beginn etwas für Verwirrungen, doch wer die Bücher der Autorin kennt, weiß, dass am Ende alle Fäden geschickt zusammengeführt werden. Außerdem hat die Autorin wieder einen aktuellen politischen Strang mit in die Geschichte eingebaut, der sich dieses Mal um die Situation von Flüchtlingen dreht. Es geht aber auch um Schuld und die Frage, ob ein bestimmtes Schicksal vorbestimmt ist. Die Beschreibungen der einzelnen Szenen sind sehr genau und bildhaft, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Neben der Krimihandlung kommt auch das Privatleben von Erica und Patrik nicht zu kurz.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Ein Norweger bei Europol

Kreuzschnitt
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Schon die ersten Seiten dieses Buches haben mich magisch angezogen. Im Prolog werden eine Frau und ihre Tochter durch einen bewusst herbeigeführten Autounfall getötet. Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, ...

Schon die ersten Seiten dieses Buches haben mich magisch angezogen. Im Prolog werden eine Frau und ihre Tochter durch einen bewusst herbeigeführten Autounfall getötet. Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass es die Familie von dem Osloer Kommissar Bogart Bull getroffen hat.

Nach diesem Schicksalsschlag findet Bogart Bull nur schwer in den Alltag zurück und fühlt sich auf dem Kommissariat aufs Abstellgleis geschoben. Durch die offenen Grenzen in der EU benötigt die nationale Kripo Unterstützung durch Vertreter der Polizeibehörden im Heimatland des Mordopfers vor Ort. Die Kripochefin Eva Heiberg bietet Bogart Bull diesen Job bei Europol an. Sein erster Fall führt ihn nach Südfrankreich. Der norwegische Unternehmer Axel Krogh wurde dort in seiner Villa ermordet und geschändet. Obwohl jede Menge wertvolle Kunst in dem Haus vorhanden war, verschwindet nur ein kleines Ölgemälde, welches einen Dämon zeigt. Es stellt sich heraus, dass es von Edvard Munch gemalt wurde. Gemeinsam mit Kommissar Moulin beginnt Bogart Bell mit den Ermittlungen, die auch in die Vergangenheit führen.

Dies ist der Debütroman von Oistein Borge und gleichzeitig der Beginn einer neuen skandinavischen Krimi-Reihe. Der klare schnörkellose Schreibstil konnte mich überzeugen. Der Krimi umfasst zwei Handlungsstränge. Der eine spielt in der Gegenwart und der andere erzählt die Geschichte des Gemäldes von Edvard Munch in der Vergangenheit. Durch wechselnde Perspektiven wird Spannung aufgebaut, so dass man unbedingt weiterlesen möchte. Das französisch norwegische Ermittlerduo wirkt auf mich sehr sympathisch, sie arbeiten als Team gut zusammen und auch die nordische Kühle sowie die französische Lebensart sind sehr gut herausgearbeitet worden.

Gefallen hat mir, dass es unerwartete Wendungen gab und die Auflösung mich überrascht hat, denn solche Krimis liebe ich. Auf die Fortsetzung bin ich gespannt.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Die Sea-Girls von Brighton

Der Brighton-Schwimmclub
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Allmorgendlich treffen sich drei unterschiedliche Frauen am Strand von Brighton, um sich in die Wellen zu stürzen, denn es gibt keinen besseren Trick, um einige Jahre los zu werden, als ein Bad im eiskalten ...

Allmorgendlich treffen sich drei unterschiedliche Frauen am Strand von Brighton, um sich in die Wellen zu stürzen, denn es gibt keinen besseren Trick, um einige Jahre los zu werden, als ein Bad im eiskalten Wasser. Mit dabei sind die über 70jährige Helga, die eine Vorliebe für Vögel hat, Dominica hat dieses Weihnachtsfest zum ersten Mal ohne ihren Lebenspartner Chris verbracht und auch Tor, die gerade die Dreißig überschritten hat. Als die Influencerin Maddy sich auf die Suche nach ihrem Sohn Jamie begibt, trifft sie auf das Trio am Strand. Sie wird sofort in die Gruppe aufgenommen, genau wie Claire, die in ihrem Leben etwas ändern möchte. Das gemeinsame Schwimmen und die Gespräche untereinander bilden den Höhepunkt des Tages und gleichzeitig können die Frauen über alles sprechen was sie beschäftigt. Es ist immer jemand da, der ihnen zu hört und sie versteht.

Die Geschichte spielt im Lockdown und so ist das Thema Corona am Rande präsent. Zu Beginn musste ich mich erst etwas einlesen, um die Charaktere richtig einzuordnen. Sie alle machten im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch und es hat mir sehr viel Freude bereitet, die Frauen zu begleiten. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und erweckt die Romanfiguren zum Leben. Im Laufe der Geschichte sind mir die Frauen ans Herz gewachsen und ich fühlte mich als Mitglied dieser Schwimmgruppe. Es ist ein Wohlfühlroman, der auch zum Nachdenken anregt und mir angenehme Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Leiser Roman mit Tiefgang

Und vor uns das Meer
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Die Schulfreundinnen Mette und Josefa hatten sich aus den Augen verloren. Zu Lebzeiten hatte Josefa einen Fehler begangen, den Mette ihrer besten Freundin nicht verzeihen konnte. Doch nun war es zu spät. ...

Die Schulfreundinnen Mette und Josefa hatten sich aus den Augen verloren. Zu Lebzeiten hatte Josefa einen Fehler begangen, den Mette ihrer besten Freundin nicht verzeihen konnte. Doch nun war es zu spät. Josefa war an Krebs verstorben. Gemeinsam wie Diebe in der Nacht kletterten Mette und Ole, ein Freund aus Schulzeiten, über die Friedhofsmauer, um den letzten Wunsch von Josefa zu erfüllen. Obwohl es verboten war, sollten die beiden die Asche auf Sylt im Meer verstreuen.

Auf der Fahrt von Berlin an die Nordsee wird Mette aus der Gleichförmigkeit ihres Lebens gerissen und redet sich viel von der Seele. Die Gespräche mit Ole helfen ihr bei einer Reise zu sich selbst und bringen beide einander näher. Auf der Insel brechen aber Kindheitserinnerungen auf, über denen jahrzehntelang der Deckmantel des Schweigens ausgebreitet war.

Jule Henning ist das Pseudonym einer erfolgreichen Schriftstellerin. Die Autorin punktet mit viel Gefühl und einem angenehmen flüssigen Schreibstil. Es ist ein leiser Roman mit vielen Zwischentönen, der sich nicht nur mit verpassten Gelegenheiten, Trauerbewältigung, Beanspruchung durch die Pflege von Angehörigen befasst, sondern auch über das Martyrium der Verschickungskinder am Beispiel von Mette erzählt.

Das Buch spricht nicht nur einige wichtige Themen an, sondern bleibt auch in Erinnerung und regt zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Ein neuer Fall für die angehenden Kriminalistinnen

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
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1969 haben die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen gemeinsam mit den Männern ihre Ausbildung in Düsseldorf begonnen. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ...

1969 haben die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen gemeinsam mit den Männern ihre Ausbildung in Düsseldorf begonnen. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ums Leben gekommen und als die Ermittlungen eingestellt wurden, hat sie sich geschworen den Täter eines Tages zu finden.

Im zweiten Band dieser Reihe begeben wir uns ins Jahr 1970. Die angehenden Kriminalwachtmeisterinnen durchlaufen alle Abteilungen bei der Polizei. Lucia Specht arbeitet gerade bei der Sitte und kontrolliert in einem Tanzlokal die Jugendlichen. Bei Michaela Ellerbeck gibt es Probleme mit ihrem Ausweis und so wird sie von Lucia ihrem Vater übergeben. Als der Unternehmer Theo Ellerbeck auf offener Straße erschossen wird, will seine Tochter Michaela nur mit Lucia sprechen, deshalb fordert der Leiter der Mord Arthur Menden Lucia an. Da der Fall absolute Priorität hat, wird eine Sonderkommission ausgerufen und Lucia wird Teil dieser Gruppe.

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen. Alles ist sehr detailliert, bildhaft und manchmal mit einem Augenzwinkern geschrieben. Die damalige Zeit ist wunderbar eingefangen, nicht nur durch die eingestreuten Musiktitel, sondern auch die Handlungen, die dem Zeitgeist entsprechen. Die jungen Frauen sind gezwungen sich gegen die Macho-Sprüche der Männer durchzusetzen, werden nicht für voll genommen und müssen besser als ihre Kollegen sein. Zum Glück helfen sie sich untereinander und können gut neben ihren männlichen Kollegen bestehen.

Nicht nur der Kriminalfall, sondern auch die Zeitreise in das Jahr 1970 hat mir gefallen und ich hoffe, noch mehr über die ersten Kriminalistinnen zu erfahren.

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