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Veröffentlicht am 12.10.2024

gut, aber einige Längen

Blutbuße
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„Blutbuße“ ist der dritte Band der Åre-Krimis von Viveca Sten um Hanna Ahlander und Daniel Lindskog.

Charlotte Wretlind eine knallharte Immobiliengeschäftsfrau hat nur noch einen Wunsch, den ...

„Blutbuße“ ist der dritte Band der Åre-Krimis von Viveca Sten um Hanna Ahlander und Daniel Lindskog.

Charlotte Wretlind eine knallharte Immobiliengeschäftsfrau hat nur noch einen Wunsch, den Lebenstraum ihres Vaters zu erfüllen: Das verlassende Berghotel, in dem sie in ihrer Kindheit jahrelang Weihnachten feierten, wieder zum Leben zu erwecken. Einen Abend vor der dazu geplanten Pressekonferenz wird Charlotte allerdings grausam ermordet.
Hanna und Daniel werden mit den Ermittlungen betraut und müssen tief in der Umgebung und Vergangenheit von Charlotte wühlen. Bald gibt es eine zweite Leiche und als eine Entführung dazu kommt, überschlagen sich die Ereignisse.

Nachdem ich von den ersten beiden Bänden begeistert war, schwächelt dieser in meine Augen ein wenig. Das Privat- und Gefühlsleben der beiden bekommt für mich zu viel Raum, was auf Kosten der Spannung geht.
Die Atmosphäre ist jedoch wieder typisch nordisch und die Kapitel erfrischend kurz. Der Wechsel zwischen der Gegenwart und dem Jahr 1973 wird gekonnt zu Ende gebracht.

Ein Krimi mit einigen Längen, dennoch zu empfehlen.

Veröffentlicht am 08.10.2024

erschreckend, bedrückend

Trauriger Tiger
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"Trauriger Tiger" der Autorin Neige Sinno ist der erschreckend und bedrückende Versuch, den eigenen sexuellen Missbrauch, dem sie als Kind jahrelang ausgesetzt war, aufzuarbeiten.

Neige Sinno wächst quasi ...

"Trauriger Tiger" der Autorin Neige Sinno ist der erschreckend und bedrückende Versuch, den eigenen sexuellen Missbrauch, dem sie als Kind jahrelang ausgesetzt war, aufzuarbeiten.

Neige Sinno wächst quasi abgeschieden mit ihrer Mutter, Stiefvater und Geschwistern auf. Dies macht es für den Stiefvater, der als zugewandt und charismatisch gilt, noch einfacher seine Taten auszuführen.

Mich hat die drastische Beschreibung der Geschehnisse sehr bewegt. Der Schreibstil ist für mich sehr schwer einzuordnen, und passt in keine Kategorie, die ich bisher in Zusammenhang mit dieser schweren Thematik gelesen habe. Schon sehr schnell wurde ich als Leserin detailliert mit dem Missbrauch durch den Stiefvater konfrontiert, die Schilderungen sind nur sehr schwer zu ertragen und auszuhalten. Manches wird subtil beschrieben und eingestreut, ohne dabei an Gewalttätigkeit zu verlieren. Erstaunlich empfand ich die Auseinandersetzung mit dem Täter: Ich möchte verstehen, was in seinem Kopf vorgeht.

Dafür hat die Autorin sehr gut in der Literatur recherchiert und verweist immer wieder auf andere Fälle und wirft damit ein Bild auf die Täter, die sich herauszureden versuchen, aber immer nur auf Macht aus sind.

Insgesamt lässt mich das Buch etwas gespalten zurück, kann es aber weiterempfehlen

Veröffentlicht am 05.10.2024

Identitätsklau

Stalker – Er will dein Leben.
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"Stalker" des Autors Arno Strobel hat mich mit in die Welt des Identitätsklau auf Social Media, wie es jeden, der dort aktiv unterwegs ist, treffen kann. Auch wenn dieses Thema nicht neu in Thrillern ...

"Stalker" des Autors Arno Strobel hat mich mit in die Welt des Identitätsklau auf Social Media, wie es jeden, der dort aktiv unterwegs ist, treffen kann. Auch wenn dieses Thema nicht neu in Thrillern ist, so hat Arno Strobel dieses spannend und mit einigen Wendungen umgesetzt.

Diesmal trifft es Eric Sander, der nach jahrelangen Engagement als Schauspieler eine Rolle in einem Tatort ergattert hat und vor seinem großen Durchbruch als Schauspieler steht. Im Höhenflug taucht auf einmal bei Facebook account von ihm auf, der nicht gerade zimperlich mit seinen Fans umgeht. Gleichzeitig fühlt er sich beobachtet und bekommt Drohungen, die er überhaupt nicht zuordnen kann. Der Unbekannte fordert von ihm, einen Mord zu gestehen, ansonsten würden seine Frau und sein Sohn sterben. Eric glaubt, ein Spinner und Neider sei da am Werk, doch als dieser ihm Aufgaben, stellt, die seine Vergangenheit betreffen, stürzt seine gesamte Welt in sich zusammen.

Nach dem Lesen des Buches bin ich hin- und hergerissen, auf der einen Seite hat mich der Thriller gut unterhalten, auf der anderen war einiges doch leicht vorhersehbar. Der Einstieg war spannend gehalten und die Neugier wurde die mysteriösen Nachrichten und Geschehnisse geweckt. Die Suche Erics nach dem Ursprung der Drohungen, seine vagen Erinnerungen und die Albträume haben schlimmes erwarten und eintreffen lassen.
Der Schreibstil war wie gewohnt in kurzen und zum Weiterlesen anspornenden Sätzen ansprechend. Die Verzweiflung von Eric wurde sehr gut transportiert.

Insgesamt vergebe ich 4Sterne, da ich von Arno Strobel schon um einiges besseres gelesen habe.

Veröffentlicht am 02.10.2024

sehr starke Fortsetzung

Wintersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 2)
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Schon der erste Band um Berg und Wolf der Autoren Pascal Engman und Johannes Selaker hat mich begeistern können.
Mit Wintersonnenwende wird die Geschichte nun ebenso spannende und bedrückend ...

Schon der erste Band um Berg und Wolf der Autoren Pascal Engman und Johannes Selaker hat mich begeistern können.
Mit Wintersonnenwende wird die Geschichte nun ebenso spannende und bedrückend weiter erzählt.

Lucy, eine junge Prostituierte hat in der Silvesternacht noch einen Freier, als sie sich gerade fertigmachen will, wird dieser erschossen und sie flieht nackt in die eisige Nacht. Das beängstigende für Lucy dabei ist, dass der Mörder ihren echten Namen kennt und ruft.
Tomas Wolf der immer noch in einer tiefen Krise steckt, wird mit seinem Kollegen Zingo zum Tatort gerufen, wo auch schon Vera Berg recherchiert.
Es bleibt nicht bei dem einen Toten, im Milieu werden weitere grausam gerichtet. Die Suche nach Lucy gestaltet sich schwierig.

Die Geschichte hat mich von Anfang gefesselt und überraschte mit einigen spannenden Wendungen. Atmosphärisch befand ich mich im eisigen Schweden, hervorragend transportiert. Einige Passagen sind nichts für zartbesaitete Seelen, das Rotlichtmilieu wird sehr detailliert beschrieben.

Klare Leseempfehlung für Thriller Fans.




Veröffentlicht am 01.10.2024

gemischte Gefühle

Tode, die wir sterben
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Svea Karhuu und Jon Nordh sind das neue Ermittlerteam des Autoren-Duos Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson. Mir sind andere Werke schon bekannt und ich war sehr gespannt auf die neuen Ermittler.

In ...

Svea Karhuu und Jon Nordh sind das neue Ermittlerteam des Autoren-Duos Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson. Mir sind andere Werke schon bekannt und ich war sehr gespannt auf die neuen Ermittler.

In Malmö wird ein 13-jähriger Junge erschossen und schnell wird davon ausgegangen, dass es sich um eine weitere Eskalation in den Bandenkriegen handelt. Karhuu und Nordh werden damit beauftragt den Fall zu lösen und müssen sich erst einmal zusammen raufen. Nordh hatte einen schlimmen Schicksalsschlag zu verkraften und steht nach dem Unfall seiner Frau als alleinerziehender Vater vor schwierigen Aufgaben. Karhuu hat bei einem Sondereinsatz einen Kollegen erschossen und hat mit den Folgen und der Inneren zu kämpfen. Die beiden ermitteln unter den Argusaugen der Kollegen und merken nach weiteren Morden, dass sie evtl. auf der falschen Spur sind.

Mir hat das neue Ermittlungsduo mit seinen Ecken und Kanten für den Einstieg sehr gut gefallen, sie sind äußerst lebendig gezeichnet und ich sehe da viel Entwicklungspotenzial für die folgenden Bände. Die Themen sind aktuell, aber auch ein wenig viel für einen einzigen Kriminalfall. Durch die tragischen Privatgeschichten von Jon und Svea nehmen diese doch sehr viel Raum ein und ich hoffe beim Folgeband auf etwas weniger davon.

Der Schreibstil des Autorenduos ist jedoch wie gewohnt sehr spannend und tiefgründig und hat mir einige schöne Lesestunden beschert. Den nächsten Band werde ich auf jeden Fall noch lesen.