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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Komplexe Geschichte

Blütengrab
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Im Dohlenwald beim Wussnitz wird im Jahr 1993 eine Mädchenleiche gefunden, aufgebahrt in einem Blütenmeer, eingeritze Runen in die Haut machen das makabre Bild und die Brutalität des Täters sichtbar.
Schon ...

Im Dohlenwald beim Wussnitz wird im Jahr 1993 eine Mädchenleiche gefunden, aufgebahrt in einem Blütenmeer, eingeritze Runen in die Haut machen das makabre Bild und die Brutalität des Täters sichtbar.
Schon der Prolog, der aus dem Jahre 1975 stammt hat ein hohes Spnnungspotential.

Ulrike Bandow leitet die Ermittlungen, an ihrer Seite der Neue aus dem Westen, Ingo Larssen. Ingo Larsson hat einen ganz eigenen Grund gehabt sich in den Osten versetzen zu lassen. Beide Seiten haben so ihre Vorurteile was das Gegenüber betrifft. Trotzdem handelt es sich nicht um ein typisches Ost-West-Geplänkel, sondern um eine Schilderung der Stimmung zu dieser Zeit.

Mir hat die Geschichte in ihrer Komplexität sehr gut gefallen, es wird ein klares Bild vom Osten kurz nach der Wende gezeichnet. Die Protagonisten haben jeder sein Päckchen zu tragen, dies macht sie jedoch auch sehr menschlich und lenkt nicht zu sehr von der eigentlichen Geschichte ab.

Die Autorin hat die Thriller-Elemente sehr gut eingebaut und die Spannung war für mich von Anfang an vorhanden. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung dieses Teams.

Veröffentlicht am 10.06.2021

Heftig -aber gut

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Das Cover und der rote Schnitt passen super zur Story um Tom Bachmann und den Serienkiller.

Tom seziert keine Menschen, sondern deren Seelen, dies bringt ihm beim BKA den Namen " Der Seelenleser" ...

Das Cover und der rote Schnitt passen super zur Story um Tom Bachmann und den Serienkiller.

Tom seziert keine Menschen, sondern deren Seelen, dies bringt ihm beim BKA den Namen " Der Seelenleser" ein. Er hat eine hochqualifizierte Ausbildung beim FBI genossen und ist genial in seinen Ermittlungen. Zudem ist er ein genialer Profiler, der eine eigene heftige Geschichte sein eigen nennen muss. Im Verlauf des Buches wird klar, warum nur Tom den Blutkünstler stellen kann. Für Tom heißt dies auch sich seiner Vergangenheit zu stellen.

Der Blutkünstler wird aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt und gibt detailiert Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt des Täters. Diese sind teilweise sehr grenzwertig, aber ich befürchte nicht abwegig. Die Schilderung am Anfang des Buches war schon direkt sehr heftig, aber gleichzeitig so packend geschrieben, dass ich dran geblieben bin.

Für mich ist "Der Blutkünstler" ein richtig runder Thriller und ich hoffe auf einen zweiten Band.





Veröffentlicht am 06.06.2021

Hoffnungsvoll

In einer Nacht ein ganzes Leben
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"In einer Nacht ein ganzes Leben" erzählt die Geschichte von Rita, die als 10 jähriges Mädchen mit ihren Schwestern aus dem spanischen Bürgerkrieg als Exil-Flüchtlinge nach Frankreich kommt. Ihre Eltern ...

"In einer Nacht ein ganzes Leben" erzählt die Geschichte von Rita, die als 10 jähriges Mädchen mit ihren Schwestern aus dem spanischen Bürgerkrieg als Exil-Flüchtlinge nach Frankreich kommt. Ihre Eltern waren Franco Gegner und haben diesen Bürgerkrieg nicht überlebt.
Rita muss mit ihren 10 Jahren erfahren was es heißt in einem Land unerwünscht zu sein, schnell verleugnet sie ihre Herkunft und spricht akzentfrei französisch.
Nach Ritas Tod erbt ihre Enkelin eine Kommode mit Regenbogenschubladen, in dieser sich die Geheimnisse ihre Großmutter befinden und somit auch ihre eigene Herkunft. Innerhalb einer Nacht liest sie die 10 Briefe und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit, die Not, die Angst, die Trauer und auch die Wünsche und Träume von Rita werden thematisiert.

In diesem Buch beschreibt die Autorin sehr gut die Generationsübergreifenden Traumafolgen die über Jahrzehnte weiter gegeben wurden, sich aber von Generation zu Generation durch Zusammenhalt und Liebe weiter abschwächen konnten.
Die einzelnen Figuren haben genügend Tiefe in dem Roman um sie mit ihren Träumen, Wünschen und Verletzungen wahr zu nehmen.
Teilweise war ich sehr zwiegespalten und brauchte eine Weile um mich auf Ritas Leben und ihr Umfeld einzulassen, dann jedoch hat mich das Buch so gepackt, dass ich es in einem Rutsch zu Ende gelesen habe.
Für mich ist es ein Buch welches in der Gesamtbetrachtung viel Hoffnung verströmt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Veröffentlicht am 03.06.2021

Spannung und Atmosphäre

Die Richterin und das Ritual des Todes
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Mathilde de Boncourt die sympathische Richterin ermittelt diesmal mit ihrem Team in einem Elite-Internat in Südfrankreich. Mathilde selber war als Jugendliche für kurze Zeit selber an der Schule, in der ...

Mathilde de Boncourt die sympathische Richterin ermittelt diesmal mit ihrem Team in einem Elite-Internat in Südfrankreich. Mathilde selber war als Jugendliche für kurze Zeit selber an der Schule, in der sich nicht viel verändert hat.
Ein anscheinend tödlicher Reitunfall entpuppt sich nach Untersuchungen als eiskalter Mord an der 17-jährigen Schülerin. Mathilde, Rachid und Felix stehen vor einer Mauer des Schweigens in der Schülerschaft des Internates.
Im Zuge der Ermittlungen kommt ein älterer Todesfall ans Licht. War auch dies kein natürlihcer Tod wie angegeben?
Brigadier Coralie Mollard, bekannt aus dem Vorgängerband darf in diesem Fall mit ermitteln und ich hoffe auf dauerhafte Aufnahme ins Team.

Wieder einmal hat mir die Autorin wunderbare und spannende Lesestunden mit Mathilde beschert. Die Beschreibungen von Südfrankreich und die Atmosphäre sind so gut getroffen, dass ich richtig in Urlaubsstimmung versetzt wurde. Nicht zu vergessen die kulinarischen Köstlichkeiten, die mir als Leser den Mund wässrig gemacht haben.
Dies alles mit dem richtigen Maß an Spannung rundet " Die Richterin und das Ritual des Todes" ab. Das Privatleben der Protagonisten bekommt genau so viel Raum in der Story, wie es braucht um die Charaktere weiter zu entwickeln.
Gespannt warte ich auf den nächsten Band, der hoffentlich dann nächstes Frühjahr erscheint.

Veröffentlicht am 02.06.2021

Urlaubslektüre

Nordwestzorn
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Nordwestzorn ist der zweite Band um das Ermittlerteam von Anna Wagner.
nachdem in St. Peter Ording eine Vermisstenstelle eingerichtet wurde, konnte Anna dort die Leitung übernehmen und ganz ...

Nordwestzorn ist der zweite Band um das Ermittlerteam von Anna Wagner.
nachdem in St. Peter Ording eine Vermisstenstelle eingerichtet wurde, konnte Anna dort die Leitung übernehmen und ganz nach St. Peter Ording umsiedeln.

Ihr erster Fall ist ein sogenannter Cold Case Fall, sie ermitteln wieder im Fall von Florians, der vor 16 Jahren im Alter von 9 Jahren aus einem Ferienheim verschwunden ist. Auch wenn es einen Verdächtigen gab, so wurde niemand für das Verschwinden von Florian verurteilt. Schnell stoßen Anna Wagner und ihr Team auf Ungereimtheiten bei den Ermittlungen von damals. Der damalige leitende Kommissar mauert und verweigert jegliche Zusammenarbeit. Er droht den Ermittlern regelrecht.
Gelingt es Anna und ihrem Team dennoch herauszufinden, was damals mit Florian passiert ist?

Mir war der erste Band unbekannt, hatte jedoch nicht das Gefühl, dass mir etwas zum Verständnis des Buches fehlt. Es gibt kleine Rückblicke auf die Zusammenarbeit von Hendrik und Anna, die ihr Verhalten erklären. Die Umgebung von St. Peter Ording wird gut und bildhaft beschrieben.
Die Charaktere gefallen mir mit und in ihrer unaufdringlichen Art. Besonders Hendik hat es mir angetan. Harter Schale-ganz weicher Kern.
Die Spannung hätte etwas höher sein können, da hoffe ich auf den dritten Band.

Für mich hat dieser Krimi etwas Urlaubs-Buch-Charakter, es lies sich leicht nebenher lesen.