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Veröffentlicht am 13.04.2019

Psychologisch ausgefeilt

Am Ende nur ein kalter Hauch
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Am Ende nur ein kalter Hauch von Lena Avanzini ist der 4 Fall der Kommissarin Carla Bukowski.

Das Cover mit der Fledermaus hat einen direkten Bezug zur Handlung was mir sher gut gefällt. Auch das Format ...

Am Ende nur ein kalter Hauch von Lena Avanzini ist der 4 Fall der Kommissarin Carla Bukowski.

Das Cover mit der Fledermaus hat einen direkten Bezug zur Handlung was mir sher gut gefällt. Auch das Format und die abgrundeten Ecken des Buches fallen positiv auf.

Carla Bukowski ist eine eigenwillige, aber dennoch liebenswerte Emittlerin. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kannte, waren die Rückblenden so gewählt, dass ich nicht den Eindruck hatte etwas nicht zu wissen, was für den Zusammenhang wichtig war.

Als Carlas Großmutter stirbt, reist sie zur Beerdigung und trifft nach vielen Jahren wieder auf ihre Familie, mit der sie keinen Kontakt pflegt. Die Familienkonstellation ist mit Geheimnssen und Verletzungen der Jugend behaftet.
Als ihr Neffe entführt wird, steckt Carla mitten in den Ermittlungen und verucht ihrer Familie insbesondere ihrem Bruder und der Schwägerin beizustehen.

DIe Autorin schreibt so detailiiert und fesselnd, dass ich das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein und die Protagonisten schon lange zu kennen.
Die Spannung war von Anfang an sehr hoch und wurde zum Ende hin noch gesteigert.
Obwohl ich bevorzugt Krimis/Thriller lese, ist es der Autorin gelungen den wahren Täter und die Zusammenhänge so zu verschleiern, das ich am Ende noch eine fassunglos machende Wendung erlebte.

Am Ende nur ein kalter Hauch bekommt von mir verdiente 5***** und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Pia ermittelt wieder

Ostseeangst
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Ostseeangst von Eva Almstädt ist der mittlerweile 14. Fall für Pia Korritki.

Wie von der Autorin gewohnt, punktet dieser Ostseekrimi wieder durch kurze, aber gehaltvolle Kapitel.

Alles beginnt ganz ...

Ostseeangst von Eva Almstädt ist der mittlerweile 14. Fall für Pia Korritki.

Wie von der Autorin gewohnt, punktet dieser Ostseekrimi wieder durch kurze, aber gehaltvolle Kapitel.

Alles beginnt ganz idyllisch, eine Jugendgruppe ist mit ihrer Sozialarbeiterin auf einer Kanutour. Im Verlauf der Kanutour erfährt der Leser von der Problematik dieser Jugendgruppe. Als sie eine Hand im Lagerfeuer entdecken ist es allerdings mit der Idylle vorbei und der Fall für Pia und Broder beginnt.Wo ist der Rest der Leiche?

Mysteriös wird es, als kurz darauf Becca die Sozialarbeiterin der Jugendlichen verschwindet. Hat sie was mit dem Mord zu tun, oder wusste sie etwas und wurde selbst Opfer.

Die Ermittlungen führen Pia und ihr Team auf einen abgelegenen Bauernhof, als dort ein Unterarm gefunden wird. Dieser passt allerdings nicht zur Hand.
Die Bewohner, ein Vater und seine 2 Söhne rücken schnell unter die Verdächtigen. Einer der Söhne ist geistig behindert und der andere ein wahres Ekelpaket.
Doch welche Motive könnten dahinter stecken?

Wer treibt ein mörderisches Spiel und wer sind die Toten?
In welchem Zusammenhang steht der Fund einer Canabisplantage, die Pia quasi durch Zufall findet, mit den Morden?
Das LKA wird eingeschaltet und macht dem Ermittlerteam das Leben schwer. Das typische Kompetenzgerangel beginnt.

Pia, die sich noch nicht vom Schiksalsschlag des Todes ihres Freundes Lars erholt hat, ermittelt am Rande ihrer Kräfte und bekommt kaum Unterstützung ihres Chefs Rist.

Eva Almstädt hat in diesem Krimi wieder viele Handlungsstränge und Verdächtige ins Spiel gebracht, so dass ich als Leserin fast immer auf der falschen Fährte war und nie den wahren Täter im Blick hatte.

Ich freue mich heute schon auf den 15. Fall und kann für diesen Krimi nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.04.2019

Zwischen Krimi und Soap

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Das Verschwinden der Stephanie Mailer von Dicker war mein erstes, aber mit Scherheit nicht mein letztes Buch des Autors.

Schauplatz dieses komplexen Romanes ist Orphea eine Kleinstadt an der Ostküste ...

Das Verschwinden der Stephanie Mailer von Dicker war mein erstes, aber mit Scherheit nicht mein letztes Buch des Autors.

Schauplatz dieses komplexen Romanes ist Orphea eine Kleinstadt an der Ostküste der USA.

Von Anfang an nahm mich der Autor mit ins Geschehen und baute eine gute Spannung auf. Er schreibt sehr detailliert und schafft so eine gute Atmospähre.

Als Detective Rosenberg in den Ruhestand verabschiedet wird, taucht unvermittelt eine junge Journalistin auf, die ihm mitteilt, dass er und sein Kollege Derek vor 20 Jahren einen falschen Täter verhaftet haben. Es ging um einen schrecklichen 4-fach Mord in Orpheas, am ersten stattfindenden Theaterfestival.
Dies knackt das Ego des Hundertprozentigen massiv an, hatte er doch zu seiner aktiven Zeit eine hohe Aufklärungsrate.

Nachdem die junge Journalistin, Stephanie Mailer nach dieser Bekanntgabe spurlos verschwindet, nehmen Rosenberg, Derek und die junge ambitionierte Polizistin die Ermittlungen wieder auf. Alles wird nochmal durchleuchtet.

Dicker versteht es die beiden Zeitebenen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, viele Bewohner vorzustellen, die alle irgendwie ihre Geheimnisse haben. Angenehm war am Anfang das Personenverzeichnis, bis ich die vielen unterschiedlichen Charaktere richtig verinnerlicht hatte.
Immer wieder wechselt für den Leser die Perspektive, was ein gewisses Mass an Konzentration voraussetzt. Dieses Buch it kein Buch, welches mal eben so nebenher gelesen werden sollte.

Mich hat Orphea und seine Bewohner, ebenso wie der Fall gut unterhalten.
Das Buch ist vielschichtig und für mich keinem Genre wirklich zuzuordnen.
Irgendwo zwischen Krimi und Gesellschaftssatire würde ich es beheimaten.
Solide Kost für ein veregnetes Wochenende, an dem sonst nichts anliegt




Veröffentlicht am 11.04.2019

Spannende Ermittlungen

Nur wer die Hölle kennt
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Der Krimi "Nur wer die Hölle kennt" von Barabara Wendelken spielt in Martinsfehn einem kleinen fiktiven Ort in Ostfriesland und ist der 4 Band einer Reihe.

Schon das Cover passt hervorragend zum Thema ...

Der Krimi "Nur wer die Hölle kennt" von Barabara Wendelken spielt in Martinsfehn einem kleinen fiktiven Ort in Ostfriesland und ist der 4 Band einer Reihe.

Schon das Cover passt hervorragend zum Thema des Buches.
Der Schreibstil ist kompakt, mit einem großen Spannungsbogen versehen und ohne unnötige Schnörkel. Die Kapitel sind kurz und inhaltsvoll.

Vor 20 Jahren mit gerade mal 15 Jahren hat Melody alles verloren. Der Reiterhof ihrer Mutter fiel einem verherrendem Brand zum Opfer bei dem auch ihr kleiner Bruder ums Leben kam.

Nun nach 20 Jahren kehrt Melody mit ihrem eigenen Sohn zurück, kauft ein Haus und möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen.
Für viele im Dorf war Melody die Täterin obwohl sie von der Polizei entlastet wurde.

Als sich der Jahrestag der Brandstiftung jährt läd eine alte Klassenkameradin, genau wie vor 20 Jahren zum Geburtstag.
Dort lässt sie verlauten ein Buch schreiben zu wollen und den Täter von damals zu enttarnen. Am nächsten Tag ist sie tot.
Wen hat sie aufgeschreckt, war vielleicht doch Melody die Täterin?

Nola von Heerden und Renke Nordmann nehmen die Ermittlungen auf und merken schnell, dass der Mord nicht zu lösen, ohne den alten Fall wieder aufzurollen.
Nola und Renke sind sich näher gekommen, was sehr schwierig scheint, da Renke noch zu sehr mit seinen Verlusten der Vergangenheit beschäftigt ist.

Es gibt sehr viele Verdächtige, sehr viele Spuren auf die die Autorin den Leser schickt , dies macht den Krimi super spannend.

Der Krimi spielt auf zwei Zeitebenen, 1997 und in der Gegenwart.
Die einzelnen Handlungsstränge sind in sich schlüssig und fügen sich am Ende zu einem fulminaten Ende zusammen.

Für mich war es der erste Krimi der Reihe, nun stehen die ersten auf meiner Wunschliste und ich freue mich schon auf den 5 Band.

Der Krimi bekommt von mir verdient 5***** und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Atmospärisch Dicht

Der Menschenleser
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Der Roman "Der Menschenleser" von Patricia Holland Moritz beschäftigt sich mit den Knabenmorden in Eberswalde und NRW in den 60-iger und 70-iger Jahren.

Das Cover ist grau und trist und spiegelt die Atmosphäre ...

Der Roman "Der Menschenleser" von Patricia Holland Moritz beschäftigt sich mit den Knabenmorden in Eberswalde und NRW in den 60-iger und 70-iger Jahren.

Das Cover ist grau und trist und spiegelt die Atmosphäre dieser Jahre und die Thematik des Buches wieder.
Der Schreibtil ist klar und knapp und beschränkt sich auf das Wesentliche.

Die Autorin hat äußerst umfangreich recherchiert um dem Leser die Ermittlungsarbeit im Sozialismus näher zu bringen.
Alles, auch der Mord an Kindern wird dem System untergeordnet.

In Eberswalde verschwinden zwei Jungen und werden später ermordet aufgefunden. Schnell wird in den üblichen Kreisen(Trinker, psychisch Kranke und Pädophilen) nach dem Täter gesucht. Schnell geraten auch die Sowjet-Soldaten ins Visier der Ermittlungsarbeiten.
Die Ermittler Krauskopf und Schimmelpfennig werden sehr reglementiert in ihrer Arbeit.

Semper der ehemalige Professor von Krauskopf und fast schon ein Freund, ist Forensiker an der Charitie und arbeitet schon lange an der Erstellung von Täterprofilen. Als nach Monaten der Ermittlungen kein Vorankommen ist, wird der Ermittlungsstab massiv verkleinert, da die Leute an anderen Stellen im Land gebraucht werden( Jubiläum etc.)
Durch einen Trick erreichen Semper und Krauskopf eine Zusammenarbeit. Semper ist mit seinem Täterprofil auf der richtigen Spur, da geschieht der nächste Mord.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da die Gedanken des wohl ersten Profilers Deutschlands sehr detailliert und ausführlich beschrieben werden. Ebenso dicht wird das Verhältnis von Krauskopf und Semper durchleuchtet, mit allen Spannungen die es auch zwischen den Beiden gibt.

Interessant waren in diesem Zusammenhang auch noch die orginal Interviews mit Jürgen Bartsch, der kurz vorher in NRW für die Jungen Morde verantwortlich war.

Ich vergebe für dieses authentische Buch gerne die volle Sternenanzahl.