Cover-Bild Der Menschenleser
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: KLAK Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 335
  • Ersterscheinung: 01.03.2019
  • ISBN: 9783948156008
Patricia Holland Moritz

Der Menschenleser

Deutschland Ende der 1960er Jahre. Kindermorde erschüttern West und Ost. Auf der einen Seite der pädosexuelle Serienmörder Jürgen Bartsch in Nordrhein-Westfalen. Auf der anderen drei grausame Morde in der brandenburgischen Kleinstadt Eberswalde. Panik breitet sich aus und Schuldige werden gesucht, auch unter der sowjetischen Besatzungsmacht. Die Ermittler der Kriminalpolizei stehen unter enormem Druck in einem System, das auf Anpassung basiert und am Kompetenzgerangel der Staatsorgane scheitert. Nur der Forensiker Paul Semper, ein kauziger Einzelgänger an der Berliner Charité, versucht in jenem Land, in dem jedes individuelle Leben unter staatliche Obhut gestellt war, neue Ansätze der Täteranalyse und des Verständnisses der menschlichen Abgründe zu entwickeln.

Äußerst lebendig, präzise und authentisch leuchtet Patricia Holland Moritz die Milieus in der (ost)deutschen Provinz unterhalb der öffentlichen Moral aus und zeigt, wie Menschen an den Verhältnissen zerbrechen. Auf historischen Tatsachen und Archivrecherchen beruhend setzt der Roman mit literarischer Freiheit Prof. Dr. Dr. Hans Szewczyk (1923-1994), dem medizinischen Direktor der Nervenklinik an der Charité Berlin, ein Denkmal, der durch seine Arbeit Täterprofile in die Ermittlung einführte und die Voraussetzung für die heutige Prävention und die Technik des Profilings schuf.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Nele33 in einem Regal.
  • Nele33 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2019

Atmospärisch Dicht

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Der Roman "Der Menschenleser" von Patricia Holland Moritz beschäftigt sich mit den Knabenmorden in Eberswalde und NRW in den 60-iger und 70-iger Jahren.

Das Cover ist grau und trist und spiegelt die Atmosphäre ...

Der Roman "Der Menschenleser" von Patricia Holland Moritz beschäftigt sich mit den Knabenmorden in Eberswalde und NRW in den 60-iger und 70-iger Jahren.

Das Cover ist grau und trist und spiegelt die Atmosphäre dieser Jahre und die Thematik des Buches wieder.
Der Schreibtil ist klar und knapp und beschränkt sich auf das Wesentliche.

Die Autorin hat äußerst umfangreich recherchiert um dem Leser die Ermittlungsarbeit im Sozialismus näher zu bringen.
Alles, auch der Mord an Kindern wird dem System untergeordnet.

In Eberswalde verschwinden zwei Jungen und werden später ermordet aufgefunden. Schnell wird in den üblichen Kreisen(Trinker, psychisch Kranke und Pädophilen) nach dem Täter gesucht. Schnell geraten auch die Sowjet-Soldaten ins Visier der Ermittlungsarbeiten.
Die Ermittler Krauskopf und Schimmelpfennig werden sehr reglementiert in ihrer Arbeit.

Semper der ehemalige Professor von Krauskopf und fast schon ein Freund, ist Forensiker an der Charitie und arbeitet schon lange an der Erstellung von Täterprofilen. Als nach Monaten der Ermittlungen kein Vorankommen ist, wird der Ermittlungsstab massiv verkleinert, da die Leute an anderen Stellen im Land gebraucht werden( Jubiläum etc.)
Durch einen Trick erreichen Semper und Krauskopf eine Zusammenarbeit. Semper ist mit seinem Täterprofil auf der richtigen Spur, da geschieht der nächste Mord.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da die Gedanken des wohl ersten Profilers Deutschlands sehr detailliert und ausführlich beschrieben werden. Ebenso dicht wird das Verhältnis von Krauskopf und Semper durchleuchtet, mit allen Spannungen die es auch zwischen den Beiden gibt.

Interessant waren in diesem Zusammenhang auch noch die orginal Interviews mit Jürgen Bartsch, der kurz vorher in NRW für die Jungen Morde verantwortlich war.

Ich vergebe für dieses authentische Buch gerne die volle Sternenanzahl.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Atmosphärisch und packend

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Ende der 1960er Jahre erschüttern Kindermorde ganz Deutschland. Im Westen treibt der pädosexuelle Serienmörder Jürgen Bartsch sein Unwesen, während im Osten drei grausame Morde begangen werden. Schnell ...

Ende der 1960er Jahre erschüttern Kindermorde ganz Deutschland. Im Westen treibt der pädosexuelle Serienmörder Jürgen Bartsch sein Unwesen, während im Osten drei grausame Morde begangen werden. Schnell breitet sich Panik aus und die Suche nach dem Täter, auch unter der sowjetischen Besatzungsmacht, beginnt. Die Ermittler der Kriminalpolizei stehen erheblich unter Druck. Der Forensiker Paul Semper will die Ermittler unterstützen und entwickelt neue Ansätze in der Täteranalyse.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, insbesondere weil es auf wahren Begebenheiten beruht.
Der Schreibstil ließ sich gut und flüssig lesen. Die Beschreibungen sowohl der Personen als auch der Geschehnisse waren detailliert und bildhaft, so dass ich alles gut vor Augen hatte. Auch die Atmosphäre wurde sehr gut geschaffen und ich war praktisch mittendrin in der damaligen DDR.
Die Story fand ich sehr spannend, gerade aufgrund der wahren Hintergründe. Sowas wirkt nochmal ganz anders auf mich, als nur reine Fiktion.
Die Geschichte wurde aus mehreren Perspektiven und in kurzen Kapiteln erzählt. So bekam ich sehr gute Einblicke in die Ermittlungsarbeit, aber auch in die Gedanken und Überlegungen von Paul Semper zur Täteranalyse. Beides fand ich sehr interessant. Dann waren noch die Verhörprotokolle von Jürgen Bartsch eingeschoben, die mir gut gefiel und die ich dank der kursiven Schrift gut trennen konnte. Aber auch die Passagen aus Sicht des Täters waren super interessant, denn sie zeigten seine erschreckenden Gedanken.
Die Spannung war durchgängig in gutem Maße vorhanden und ich war gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt und wie sie ausgeht. Ich hatte so manches Mal eine Gänsehaut.
Mich hat diese Geschichte gepackt und komplett überzeugt.

Ein atmosphärischer Roman, der mich mitreißen konnte. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Spannende Geschichte mit wahrem Hintergrund

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Der Menschenleser von Patricia Holland Moritz ist mir mit seinem tollen schwarz weiß Cover sofort ins Auge gesprungen!
Das Thema ist sehr spannend, den Älteren unter uns sind die Eberswalder Knabenmorde ...

Der Menschenleser von Patricia Holland Moritz ist mir mit seinem tollen schwarz weiß Cover sofort ins Auge gesprungen!
Das Thema ist sehr spannend, den Älteren unter uns sind die Eberswalder Knabenmorde vielleicht sogar noch im Gedächtnis. Ich selbst bin erst Mitte der 70er in Berlin geboren und wusste noch nichts davon, habe aber von den ersten Seiten an sofort voller Spannung gelesen.
Im ostdeutschen Eberswalde werden zwei kleine Jungen tot aufgefunden, während in Westdeutschland- genauer in Nordrhein-Westfalen der pädofile Serienmörder Jürgen Bartsch sein Unwesen treibt.
Die zwei Ebenswalder Kommissare tappen erst im Dunkeln und bekommen einen Berliner Gerichtsmediziner zur Seite. Dieser Fall richtet sich nach einer wahren Begebenheit und belegt durch originale Ausschnitte der Befragungsprotokolle machte das ganze für mich zu einem besonderen Lesevergnügen.
Wir erfahren viel über den Ablauf der Ermittlungen früher in der DDR und die ersten Anfänge des Profilings. Außerdem fand ich interessant zu lesen wie die Arbeit der Kriminologen vom System der Anpassung erschwert wurde.
Ein großartiger Roman, dem ich die volle Punktzahl gebe.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Interessant

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Eberswalde Ende der 60er Jahre. Während in Westdeutschland Jürgen Bartsch sein Unwesen treibt, sind im ostdeutschen Eberswalde zwei kleine Jungen verschwunden und werden kurze Zeit später tot aufgefunden.
Die ...

Eberswalde Ende der 60er Jahre. Während in Westdeutschland Jürgen Bartsch sein Unwesen treibt, sind im ostdeutschen Eberswalde zwei kleine Jungen verschwunden und werden kurze Zeit später tot aufgefunden.
Die Kommissare Schimmelpfennig und Krauskopf ermitteln.
Hilfe bekommen sie hierbei vom Berliner Gerichtsmediziner Semper, der wohl der erste Profiler seiner Zeit ist.

Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, das finde ich sehr reizvoll.

Der Schreibstil liest sich eigentlich recht leicht und flüssig, nur die Ausschnitte der Befragungsprotokolle des Jürgen Bartsch lesen sich recht anstrengend und stören meinen Lesefluss.
Die Geschichte ist für einen Krimi sehr gemächlich und wenig spannend, die Beschreibung der Ermittlungsarbeiten fand ich aber sehr interessant zu lesen.
Die Stimmung der damaligen Zeit in der DDR wurde gut beschrieben und es wirkt alles sehr authentisch.