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Veröffentlicht am 15.09.2016

Schade, mich hat das Buch nicht wirklich überzeugen können...

Kein Sommer ohne Liebe
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Der neue (Frauen- oder Liebes-) Roman „Kein Sommer ohne Liebe“ von Mary Kay Andrews ist leider weit hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück geblieben.
Greer, die Hauptprotagonistin, kommt als Location-Scout ...

Der neue (Frauen- oder Liebes-) Roman „Kein Sommer ohne Liebe“ von Mary Kay Andrews ist leider weit hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück geblieben.
Greer, die Hauptprotagonistin, kommt als Location-Scout für einen neuen geplanten Hollywood-Streifen nach Cypress Key, einem verschlafenen kleinen Fischerdorf an der Golfküste Floridas. Kaum dort angekommen, nimmt Greer den Ort für den Hollywood-Zirkus in Beschlag. Und schon beginnen die ersten Probleme. Eb, der Bürgermeister und Mann-für-Alles in Cypress Key und andere Bewohner stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Doch für Greer hängt viel vom Erfolg dieser Planungen ab. Sie zeigt vollen Körpereinsatz, lässt die Dollar-Scheine nur so fliegen, organisiert zudem noch Donuts-Verpflegung für alle und muss so einige Schieflagen wieder gerade biegen. Greer und Eb kommen sich näher, zerstreiten sich, versöhnen sich, überwerfen sich, etc... Dazwischen spielen noch diverse Nebenfiguren mehr oder minder wichtige Rollen und beeinflussen auf unterschiedlichste Weise das Geschehen vor Ort. Das Gerangel um Cypress Key, die Darstellung der Stars (sowie derer Probleme) und die Konflikte zwischen Greer und Eb erstreckten sich über satte 525 Seiten. Das Buch lässt sich vom sprachlichen Ansatz her gut und flüssig lesen. Inhaltlich sieht die Sache meiner Meinung nach etwas anders aus. Der Roman startet vielversprechend und man erwartet eine „romantische Liebesgeschichte“ mit sympathischen Charakteren und witzigen Dialogen. Geliefert wird eine fade, eher schlecht konstruierte, aber vollgepackte Geschichte mit kurzen Ausreißern Richtung "Romantik". Greer machte auf mich anfangs noch einen guten Eindruck, schien freundlich und lediglich ein wenig durch ihre Aufgabe getrieben. Eb mimt dagegen den netten, gut aussehenden Softie-Macho. Nach der ersten Einführung der Hauptprotagonisten verlieren die Figuren jedoch an Kontur und verfallen in Oberflächlichkeit. Greer wirkt manipulierend, gierig und unehrlich. Eb kommt ein wenig weichgespült daher und fällt natürlich immer wieder auf Greer herein, die sich im gesamten Buch nicht wirklich für eine Seite entscheiden kann und dadurch sehr wankelmütig wirkt. Die Dialoge sind nicht sonderlich kreativ und wirken häufig verkrampft und gestelzt. Inhaltlich verhält es sich mit dem Verlauf der Geschichte ähnlich. Füllende Episoden behandeln Pachtverträge, Entzugs-Geschichten und Miettoiletten, letztere Szene erstreckt sich sogar über 2 oder 3 Seiten.. Das kann man lesen, muss man aber nicht. Es führt leider nicht zu mehr Spannung. Ich fand die Handlung nicht überzeugend - romantisch schon gar nicht. Die Nebenschauplätze wirkten kaum interessant. Trotz des guten Starts verließ mich schon nach dem ersten Drittel die Motivation, das Buch zu Ende zu lesen. Es hat mich nicht mitgerissen und war überwiegend langatmig. Meine Meinung: Wenn schon "Schmonzette", dann wenigstens eine mit Wortwitz und dem nötigen „Kribbeln der Geschichte“.. Beides fehlte mir hier, aber wegen des gut gelungenen Anfangs der Geschichte vergebe ich noch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend bis zur letzten Seite!

Wenn du mich tötest
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Der neue Psychothriller „Wenn du mich tötest“ von Karen Winter ist eine ausgeklügelte und hochspannende Geschichte, die fast bis zur letzten Seite rätselhaft und somit spannend bleibt!
Julian Than betritt ...

Der neue Psychothriller „Wenn du mich tötest“ von Karen Winter ist eine ausgeklügelte und hochspannende Geschichte, die fast bis zur letzten Seite rätselhaft und somit spannend bleibt!
Julian Than betritt eine Kneipe in Kinlochbervie, einem recht abgelegenen Dorf an der schottischen Westküste. Die Einheimischen beäugen ihn misstrauisch, denn hierher verirrt sich niemand. Das Misstrauen scheint nicht unbegründet. Denn Julian meldet unmittelbar darauf seine Frau als vermisst. Das ruft Detective Sergeant John Gills von der Scottish Police aus Inverness auf den Plan, der sich mit einfachen Antworten nicht zufrieden gibt und bohrt. Was hat es mit dem Verschwinden von Laura Tahn auf sich? Wie stand das Ehepaar zueinander? Gills glaubt, dass Julian Than seine Frau getötet hat, aber ihm fehlen die Beweise. Doch dann wird wenige Kilometer von Kinlochbervie eine Frauenleiche an Land gespült! Was ist geschehen?
Der Roman beginnt ein wenig wie ein Krimi, nimmt aber schnell an Fahrt auf und spielt sämtliche Nuancen eines guten Psychothrillers durch. An Nervenkitzel, rätselhaften Wendungen und „Gänsehaut-Feeling“ fehlt es hier definitiv nicht. Julian Than, wie auch alle anderen Protagonisten sind äußerst authentisch und detailliert dargestellt, wobei der Hauptprotagonist am ehesten hervorsticht und auch am wenigsten einschätzbar bleibt. Sprachlich gefiel mir der Psychothriller sehr gut. Durch die klassische Schreibweise ist das Buch gut zu lesen und man bleibt im Lesefluss. Vom Aufbau her lässt Karen Winter den Leser durch permanente Perspektiven- und manchen Ortswechsel am Geschehen und an den Ermittlungserfolgen teilhaben. Die Tiefe der Figuren und das Einbinden vergangener Geschehnisse halten die Spannung auf hohem Niveau. Toll fand ich zudem die Kulisse, vor der die Geschichte spielt. Die Autorin hat hier eine Landschaft gezeichnet, die perfekt zum Inhalt des Buches passt: rau, wechselhaft und düster. Mich hat die Darstellung der schottischen Westküste wahnsinnig fasziniert. Ebenso aber auch die Freundlichkeit und Offenheit der einheimischen Charaktere, die in krassem Kontrast zur Hauptfigur stehen. Alles in allem war es für mich ein großes Lesevergnügen und ich würde das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen! Deswegen 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine schöne, leichte Lektüre mit viel Herz...

Die Walfängerin
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Wir schreiben die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts auf der Insel Sylt. Die Lebensumstände sind hart, die Inselbewohner nicht mit großem Reichtum gesegnet. Bis auf wenige, darunter Kapitän Rune Boys. ...

Wir schreiben die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts auf der Insel Sylt. Die Lebensumstände sind hart, die Inselbewohner nicht mit großem Reichtum gesegnet. Bis auf wenige, darunter Kapitän Rune Boys. Er hat sich in den Kopf gesetzt, nun mit Anfang 30, eine Familie zu gründen und die bald 17 jährige, widerspenstige Maren Lürsen zu ehelichen. Das Mädchen hält von diesen Plänen nichts, ist sie doch Hals über Kopf in ihren Thies Heinen verliebt und würde den von ihr Auserwählten nach ihrem Willen sofort heiraten. Die Pläne der Protagonisten verlaufen jedoch nicht ganz so, wie geplant oder erwartet. Es kommt natürlich alles anders als gedacht und Maren sieht sich unerwartet gezwungen, für einige Monate mit Kapitän Boys auf dessen Walfänger-Schiff in See zu stechen. Hier geschehen selbstverständlich Dinge, mit denen die vermeintliche Leserin bei der Wahl des vorliegenden Romans "Die Walfängerin" von Ines Thorn zu rechnen hatte! Und eben diese Inhalte lesen sich aber sehr gut! Sprachlich einfach gehalten und inhaltlich wohl gut recherchiert wie konzipiert, ist die "Walfängerin" ein netter Schmöker geworden, den man innerhalb weniger Tage auslesen kann. Eine leichte Lektüre vor historischer Kulisse, interessante Schilderungen der Zeit und eine tolle Darstellung der (zeitlich bedingten) kulturellen Begebenheiten. Auch an Spannung fehlt es der Geschichte nicht, ebenso wenig an "Herzschmerz" und Romantik. Die Figuren sind allesamt gut gezeichnet und wirken absolut realistisch. Ich finde, Ines Thorn hat wieder einmal einen ausgewogenen historischen Frauenroman vorgelegt, den man gut weiterempfehlen kann. Es wird nie kitschig und die Szenen bieten stetig neue "spannende" Wendungen. Die Autorin klärt die wichtigen Inhalte und Szenen tatsächlich erst auf den letzten Seiten auf, vorhersehbar und trotzdem überraschend! Mir hat das Buch sehr gut gefallen, deswegen: 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine tragische, wie auch berührende Familiengeschichte mit unglaublicher Tiefe... Ein erstklassiger Roman!

Vom Ende der Einsamkeit
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Benedict Wells beschreibt in „Das Ende der Einsamkeit“ eine sehr berührende und tiefgründige Geschichte eines Geschwistertrios, dessen Leben sich nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern schlagartig ändern ...

Benedict Wells beschreibt in „Das Ende der Einsamkeit“ eine sehr berührende und tiefgründige Geschichte eines Geschwistertrios, dessen Leben sich nach dem plötzlichen Unfalltod der Eltern schlagartig ändern wird. Noch Kinder, doch gezwungen von jetzt auf gleich erwachsen zu werden und mit dem zurückbleibenden Schmerz zu leben.
Was, wenn das Leben anders spielt, als erwartet? Für Jules, aus dessen Perspektive wir den Roman durchleben, und seine Geschwister Liz und Marty beginnt nach dem Schicksalsschlag ein neues, unerbittliches Leben. Der Umzug ins staatliche Internat und Heim. Die Trennung der Kinder. Der nackte Überlebenskampf. Benedict Wells zeichnet hier ein wahres Psychogramm der Protagonisten, zeitgleich aber auch unglaublich feingliedriges Zeugnis dessen, wie sich Entscheidungen auf das Leben eines Jeden auswirken. Jules, Liz und Marty schlagen völlig unterschiedliche Wege ein, entwickeln sich auf ihre Weise und versuchen, mit der Situation umzugehen. Zwischen den Zeilen blicken wir tief in das Innenleben von Jules, durch dessen Augen auch auf Liz und Marty. Die einzelnen Episoden der Geschwister, sowie deren weitere kleinen Schicksalsschläge und Abzweigungen im Leben werden detailreich und fesselnd geschildert. Es ist unglaublich ergreifend und berührend, wie die Entwicklung der Dinge hier dargestellt wird. Anhand der Beziehung von Jules und dem Mädchen Alva, das ihm als Freundin während der gesamten Schulzeit zur Seite steht, wird deutlich, wie sehr das Leben sich doch in die eine oder andere Richtung entwickeln kann. Tragik, Liebe, Zuversicht und Hoffnungslosigkeit – all diese Momente arbeitet Benedict Wells in seinem Roman beinahe virtuos und äußerst empathisch heraus. Der Einfluss der Freunde, der verbliebenen Familie und die Macht der Erinnerungen sind immer Teil der Erzählung. Der Roman ist neben der großen Emotionalität durchweg subtil spannend. Wir erfahren mehr und mehr aus dem Leben der Protagonisten, Puzzleteile fügen sich nahtlos ineinander, verstörende Szenen und Inhalte in der Retrospektive. Freundschaft, Liebe und Hoffnung – aber auch die Vergänglichkeit, Sinnhaftigkeit und natürlich der Tod spielen eine zentrale Rolle. Sprachlich bleibt es dabei eher durchgängig unaufgeregt. Doch in der Sprache liegt hier die Kunst und untermalt durch die Genauigkeit und Tiefgründigkeit die Ausmaße des gesamten tragischen Spektrums. Metaphern und Wortspiele gibt es zur Genüge. Diese lassen permanent neue Bilder und Vernetzungen der Szenen entstehen, bringen beinahe eine philosophische Nuance in die Verknüpfungen. Der Roman ist bestens durchdacht, logisch konzipiert und lässt sich mehr als flüssig lesen. Ich war bereits nach den ersten Seiten wie gebannt von der Geschichte und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Zumal es viele unerwartete Wendungen und Elemente gibt, die immer wieder überraschen. Für mich war der Roman eine perfekte Darstellung der möglichen Tragik des Lebens. Es stimmt ein wenig nachdenklich und wird definitiv noch länger nachklingen! Ein tolles Buch und sicherlich eines der Highlights in 2016. Absolut empfehlenswert! 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend und ziemlich "scary"...

Trust
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Ein eigentlich normaler Tag. Ein kleines Dörfchen namens Thatcham. Der übliche Trott. Und dann plötzlich ein unbekanntes Flugobjekt am Himmel. Was tun, wenn der unglaublichste aller Fälle eintritt und ...

Ein eigentlich normaler Tag. Ein kleines Dörfchen namens Thatcham. Der übliche Trott. Und dann plötzlich ein unbekanntes Flugobjekt am Himmel. Was tun, wenn der unglaublichste aller Fälle eintritt und Aliens die Erde „besuchen“? Was ist zu tun? Was passiert? Was wird aus der Menschheit?
Tom Winter, der Hauptprotagonist des Sci-Fi- und Dystopie-Thrillers „Trust“ von David Moody, wird mit genau diesen Fragen konfrontiert. Er ist bzgl. der Außerirdischen und deren Absichten skeptisch und hat eine recht klare Meinung zu den Geschehnissen - steht damit aber ziemlich allein. Sein Bruder Rob, seine Freundin Siobhan, Freunde und Bekannte bewerten die Situation gegenteilig. Alle vertrauen den „Aliens“, sind sofort begeistert von ihnen. Tom scheint mit seinem eigenen Standpunkt isoliert da zu stehen. Die Dinge im Ort und auf der gesamten Erde laufen weiter, es tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein – bis zu dem Moment, an dem sich alles rasant und unausweichlich ändert!
Für mich war die Geschichte super zu lesen: spannend, flüssig geschrieben und in ihrer Wirkung sogar ziemlich realistisch! Sprachlich bleibt es zwar, trotz durchweg hohem Spannungs-Niveau, im gesamten Roman eher unaufgeregt / ruhig. Aber man mag das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Ich war gebannt von dem Plot, wollte wissen wie es weitergeht und war neugierig, ob denn noch etwas Gravierendes geschieht. Denn, dass noch etwas "Unerwartetes" passiert, ist eigentlich klar! Viele subtile Feinheiten und Andeutungen beleben immer wieder die Spannung. Man hat permanent ein ungutes Gefühl und wird von einer bösen Vorahnung durch den Roman getrieben. Gerade die zwischenmenschlichen Inhalte oder Szenen, die einen Schwerpunkt des Romans bilden, wirken schaurig. Die empfundene Normalität der Leute kann man gut nachempfinden, obwohl sie im Kontext der „Alien-Invasion“ eigentlich kaum logisch wirken kann. Tom und die anderen Figuren sind durchweg normal und sympathisch beschrieben. Auch der Ort Thatcham ist passend / realistisch dargestellt, die Beschreibung der Aliens glaubwürdig und die beschriebene fremde Welt der Besucher bildlich vorstellbar. Alles in allem fand ich den Roman wirklich bestens durchdacht und gut konstruiert, bzw. konzipiert. Spannend, schaurig und vorstellbar! Sollten in Zukunft also Aliens landen: Man ist gewappnet!
Ein absolut lesenswerter und somit empfehlenswerter Dytopie- / Sci-Fi-Thriller, deswegen 5 Sterne!