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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2022

Rasanter Start / mühsamer Verlauf / überraschendes Ende

Dreivierteltot
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Inhalt:

„Auf dem schottischen West Highland Way begegnet Kim dem ebenso attraktiven wie mysteriösen Sky. Er taucht immer dort auf, wo Kim gerade ist, und flirtet auf dreiste Weise mit ihr – obwohl Kim ...

Inhalt:

„Auf dem schottischen West Highland Way begegnet Kim dem ebenso attraktiven wie mysteriösen Sky. Er taucht immer dort auf, wo Kim gerade ist, und flirtet auf dreiste Weise mit ihr – obwohl Kim mit ihrem Freund Jon unterwegs ist. Bei Kim schrillen alle Alarmglocken, irgendetwas stimmt hier nicht. Verstärkt wird ihre düstere Ahnung von rätselhaften WhatsApp-Nachrichten, die sie von ihrer besten Freundin Emma bekommt. Sind es Warnungen? Hilferufe? Emma ist nicht zu erreichen. Und dann findet Kim eine Leiche in einem allzu vertrauten Kleid …"


Schreibstil/Art:

Ohne eine wirklich lange Einführung geht es quasi direkt los. Kim und Jon stehen zunächst im Vordergrund dieser Wanderung und inmitten des schönen schottischen West Highland Way. 
Weder Kim noch Jon fand ich wirklich greifbar. Kims Entscheidungen und Handlungen konnte ich größtenteils nicht nachvollziehen, ihre Beziehung zu Jon erst recht nicht. Sky war durchweg mysteriös, seine Persönlichkeit machte für mich tatsächlich am meisten Sinn.

Den Weg bis zur Auflösung fand ich sehr mühsam und schleppend. Viele Szenen wirkten surreal. Der Showdown, die logischen Erklärungen im Nachhinein, sowie die Auflösung selbst haben mir wiederum sehr gut gefallen.
Auch mochte ich die Sprache, diese ist der jugendlichen Zielgruppe angepasst und sehr zeitgemäß gehalten. Der Lesefluss ist dadurch super verständlich und locker.


Fazit:

Leider kam es mir so vor als hätte die Autorin die vielen falsch gelegten Fährten nicht gut umsetzen können. Vieles kam mir erzwungen und gewollt vor.


Die ernstzunehmende Thematik und der Wink mit dem Zaunpfahl, dass mehr als nur Einbildungen dahinterstecken können, macht meiner Meinung nach vieles wieder gut.

Nicht schlecht aber „Searching Lucy“ hat mir deutlich besser gefallen.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Eingeschränkte Weiterempfehlung

Meine kleine Welt
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Inhalt:

„Eine völlig normale fünfköpfige Familie steht im Mittelpunkt dieser heiteren kleinen Geschichten. Eine beinahe normale jedenfalls. Wenn nicht gerade der vierjährige Otto mit gutem Gewissen böse ...

Inhalt:

„Eine völlig normale fünfköpfige Familie steht im Mittelpunkt dieser heiteren kleinen Geschichten. Eine beinahe normale jedenfalls. Wenn nicht gerade der vierjährige Otto mit gutem Gewissen böse Spielfiguren im Klosett versenkt. Oder die dreizehnjährige Philly die Eltern penetrant in fortschrittlichem Denken unterweist. Oder ihr eben volljährig gewordener, spätpubertärer Bruder Theo mal wieder meint, den Monarchisten und Provokateur mimen zu müssen.

Also streitet und liebt man sich, lacht mit- und übereinander und bietet, wenn es darauf ankommt, der Welt geschlossen die Stirn.

Ewald Arenz lässt uns mit feinem Witz und sanfter Ironie am nie alltäglichen Familienalltag teilhaben. Und seinem Alter Ego Heinrich gelingt es auf bewundernswerte Weise, über all den Widrigkeiten Humor zu bewahren und augenzwinkernd zu zeigen, um wie viel ärmer seine kleine Welt ohne diese kleinen Katastrophen wäre.“





Schreibstil/Art:

Ewald Arenz hat sich diesmal für eine relativ ungewöhnliche Erzählweise entschieden. Denn dieses kleine Büchlein liest sich nicht wie ein gewöhnlicher Roman, sondern sticht aufgrund seiner sechsundsechzig kurzen Einblicken rundum das Familienleben und den Berufsalltag hervor.

Manche Familiengeschichten brachten mich wegen der herrlichen Ehrlichkeit und einer Prise Ironie richtig zum Lachen. 
Manche hätte ich tatsächlich gar nicht gebraucht und genau hier macht sich der persönliche Lesegeschmack leider einfach bemerkbar.


Fazit:
Für mein Gefühl kommt dieses Buch weder sprachlich noch lyrisch nicht an „Alte Sorten“ und „Der grosse Sommer“ ran. Hier fehlte mir seine Gabe mich völlig abtauchen und von der Atmosphäre mit sich reißen zu lassen.
Vieles erschien mir augenscheinlich auch einfach zu drüber und aufgesetzt.

Schade! Ich kann es nur bedingt weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Erreicht nicht die gewünschte Tiefe

Ohne Dich
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Inhalt:

„Ich bin Dein Zuhause

Der fünfzehnjährige Joshua - »Rembrandt« genannt - ist ein sensibler, aber auch wütender Junge mit einer besonderen Begabung fürs Zeichnen. Die Schule mag er nicht besonders ...

Inhalt:
„Ich bin Dein Zuhause

Der fünfzehnjährige Joshua - »Rembrandt« genannt - ist ein sensibler, aber auch wütender Junge mit einer besonderen Begabung fürs Zeichnen. Die Schule mag er nicht besonders und möchte sie lieber heute als morgen beenden. Damit ist er in seiner durch und durch bildungseifrigen Familie seit jeher ein Außenseiter. Halt und Freundschaft findet er bei Zivan, die mit ihrer Familie einst aus dem Irak geflohen ist. Doch dann kehrt diese in ihre Heimat zurück, und plötzlich ist Funkstille. E-Mails bleiben unbeantwortet, die Häkchen hinter den WhatsApp-Nachrichten grau. Da erfährt Joshua, dass Zivan mit ihrem Cousin verheiratet werden soll. Wird er sie jemals wiedersehen?

Ein erschütterndes, ein eindringliches Buch."


Schreibstil/Art:

Der Grundstein auf dem diese Geschichte basiert, ist kein einfaches Thema. Tatsächlich kamen mir hier sowohl die Sätze als auch „Rembrandts“ Gedanken ziemlich abgehakt vor, weshalb ich Schwierigkeiten hatte, ihm zu folgen und/oder eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Unglücklicherweise wurde alles leider immer nur kurz angeschnitten - ich verlor ständig den Faden.
Dabei geht unglaublich viel Potenzial verloren. Mir fehlte einfach ständig etwas.

Die Grundidee ist klasse, ohne Frage! Allerdings ist die Umsetzung leider recht schwach, bei mir wurden definitiv nicht alle Gefühle geweckt.




Fazit:

Das Buch hat tolle Ansätze vor allem mit den wirklich coolen und ansprechenden Illustrationen aber der Stil hat mir einfach nicht gefallen. Leider erreichte das Buch nicht die Tiefe die ich mir gewünscht hab und konnte mich nur hin und wieder packen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Eine innovative und radikale Splittergruppe

connect
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Inhalt:

„Ava ist 28 und arbeitet als Designerin in einer Werbeagentur. Das Arbeitsumfeld erscheint ihr zunehmend ausbeuterisch und oberflächlich, ihr Leben sinnlos. Erst die Begegnung mit Lina reißt Ava ...

Inhalt:

„Ava ist 28 und arbeitet als Designerin in einer Werbeagentur. Das Arbeitsumfeld erscheint ihr zunehmend ausbeuterisch und oberflächlich, ihr Leben sinnlos. Erst die Begegnung mit Lina reißt Ava aus ihrer Lethargie. Sie nimmt Ava mit zu connect, einer Gemeinschaft, die von dem charismatischen Dev gegründet wurde. Deren Vision: eine post-digitale Gesellschaft, in der Menschen eng miteinander verbunden sind. Je mehr Zeit Ava bei dieser Gemeinschaft verbringt, desto mehr vernachlässigt sie ihre Arbeit und distanziert sich von Familie und Freund:innen, die in connect eine gefährliche Sekte sehen. Eines Tages trifft Ava eine radikale Lebensentscheidung: Sie will ihr Leben ausschließlich der Gemeinschaft widmen.

In ihrem Debütroman wirft uns Thea Mengeler in die Abgründe zwischenmenschlicher Beziehungen und verhandelt die aktuellsten Themen unserer Zeit. Wie wollen wir unser Leben gestalten? Wie drängend wird die Sehnsucht nach Gemeinschaft in einer digitalisierten Welt?“





Schreibstil/Art:

Ava spiegelt mit ihrer Art den derzeitigen Work-and Lifestyle perfekt wider. Den Stress auf der Arbeit und der ständige Druck alles zu geben, ist nachvollziehbar und kennt vermutlich jeder. Man fühlt sich mit ihr verbunden und kann ihre Gedankengänge daher gut nachempfinden. Die parallele Schnelllebigkeit, die Ava erlebt, passt daher perfekt als Kontrast. Das Tempo ermüdet nicht und der Prolog kitzelt ein wenig an der Spannung.

Die Message, die connect zu vermitteln versucht, konnte ich anfangs noch verstehen. Doch je weiter man liest, desto tiefer rutscht nicht nur Ava mit rein. Hier hat man es mit ausgeklügelten Taktiken, Gehirnwäsche und Manipulation zutun.

Erstaunlich echt und real finde ich deren Abläufe; denn egal ob es die Treffen, internen Prozesse, Erzählungen, Strukturen, Auftritte, ... sind - die Beschreibungen haben mich eingenommen. Es ist so als würde ich mit ihnen Einswerden obwohl ich ihre Ansichten natürlich nicht toleriere. Aber die Wirkung und Stimmung kommt gut rüber. Perfekt umgesetzt!



Fazit:

Mich ließ das tragische Ende dieser Geschichte etwas nachdenklich zurück. Ich hab mich seit einem ausschlaggebenden Schlüsselmoment mit der Frage beschäftigt wie man jemanden in und aus solcher Situation wieder raushelfen könnte. Nicht einfach zu beantworten!

Die Thematik hat mir richtig gut gefallen. Es ist hochaktuell und gar nicht so undenkbar. Für mich hat die junge Debütantin eine kleine Welt erschaffen, die extrem gut beschrieben worden ist. Ein nachdenklicher und gesellschaftskritischer Spannungsroman.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Perfekt für alle Young Adult-Crime Fans

Radio Silent - Melde dich, wenn du das hörst
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Inhalt:

„Ich bin die Sucherin, und das ist Radio Silent. Hört zu. Helft mit.

Dee weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand plötzlich verschwindet. Sie war erst sieben, als ihre beste Freundin Sibby vor ...

Inhalt:
„Ich bin die Sucherin, und das ist Radio Silent. Hört zu. Helft mit.

Dee weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand plötzlich verschwindet. Sie war erst sieben, als ihre beste Freundin Sibby vor ihren Augen entführt wurde. Deshalb hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Vermisstenfälle zu lösen. Nachts, wenn andere schlafen, nimmt sie heimlich und anonym einen Podcast auf. Radio Silent sammelt Hinweise aus der Bevölkerung und versucht so, vermisste Menschen aufzuspüren. Doch dann verschwindet wieder ein kleines Mädchen in der Nachbarschaft, und schnell wird klar, dass es eine Verbindung gibt zu Sibbys Entführung vor zehn Jahren. Dee will mit der Sache erst nichts zu tun haben, aber bald muss sie sich entscheiden: Wird sie sich der Vergangenheit stellen, selbst wenn sie sich dafür in Gefahr begibt?

Ein packender Jugendbuchthriller, der atmosphärisch das Trendthema "True-Crime-Podcasts" aufgreift.“





Schreibstil/Art:

Diesen leicht zu lesenden und verständlichen Jugendbuchthriller begleiten wir durch die Augen der 17-jährigen Dee. Ihr Charakter eckt nicht an, ist zwar stellenweise etwas zurückhaltend aber unheimlich klug. Ihr Engagement, Vermisstenfälle zu lösen, fand ich daher sehr beeindruckend. Die eingebetteten Episoden aus ihrem „True-Crime-Podcast“ sind nicht nur zeitgemäß sondern auch wirklich hilfreich.

Rückblicke in die Vergangenheit klären etwas auf und geben Preis wie Sibbys Entführung ablief. Aber auch die Gegenwart ist wirklich sehr spannend. Hier werden Themen wie Diversity, Freundschaft, Vertrauen aber auch Hilflosigkeit perfekt zusammengeführt.



Fazit:

Steigender Nervenkitzel!

Anfangs wirkte alles noch so ruhig aber dann stieg die Spannung rasant an und ich war gebangt zu erfahren was da wirklich abgeht.
Vom Ende der Geschichte wurde ich völlig überrascht. Ich habe bis zum Schluss mitgerätselt und mitgefiebert, sowie hin und her überlegt.

Positiv hervorheben möchte ich noch Dees Liebesleben. Hier wird nicht mit Kitsch und Klischees um sich geworfen, sondern ganz natürlich über eine süße Liebesbeziehung zweier Frauen geschrieben. Echt gut!

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