Phantomleere
GenugInhalt:
„Nach einem mit Bravour absolvierten Schulabschluss entgleist das Leben einer jungen Erwachsenen, die sich in der Obsession verfängt, weniger werden zu wollen. Innerhalb eines Jahres verliert sie ...
Inhalt:
„Nach einem mit Bravour absolvierten Schulabschluss entgleist das Leben einer jungen Erwachsenen, die sich in der Obsession verfängt, weniger werden zu wollen. Innerhalb eines Jahres verliert sie mehr als die Hälfte ihres Körpergewichts. Was folgt, sind wiederholte Aufenthalte in Kliniken und ein mühevoller Weg zurück.
Louise Juhl Dalsgaards poetische und wunderbar verwickelte Erinnerungstableaus erzählen von dem problematischen Verhältnis zu den Eltern, von Enttäuschungen, aber auch von herzerwärmenden und komischen Momenten. Anhand nüchterner Krankenakten skizziert sie das durchaus hoffnungsvolle Bild einer Genesung.
Zugleich unsentimental und gefühlsgeladen, voll Wärme und Leben: Ein eindrucksvoller und immer wieder erstaunlich humorvoller Roman über eine Frau, der das Leben beinahe entgleitet.“
Schreibstil/Art:
Der schonungslos ehrliche und eindringliche Stil verleiht dieser Geschichte das gewisse Etwas. Die namenlose Protagonistin fühlt sich unverstanden, einsam, ungeliebt, anders, verloren, ... und all das Gefühlschaos schafft es die Autorin perfekt auf den 192 Seiten wiederzugeben. Manche Vorfälle sind traurig aber auch total aufschlussreich. Manche wiederum leise und am Ende des Abschnittes so laut, dass man selbst das Gefühl hat, man möchte der jungen Frau unter die Arme greifen und helfen.
Fazit:
Nach langem wieder mal ein starkes Buch!
Der poetische Stil verleiht der Ernsthaftigkeit in dieser Geschichte mehr Leichtigkeit auch wenn das Thema alles andere als leicht ist. Viele Momente sind knallhart und schockierend. Durch die kleinen Passagen ist man schnell durch mit dem Buch aber der Inhalt hinterlässt Eindruck und macht nachdenklich. Der Weg in und aus der Krankheit ist erschreckend.
Gut eingebunden hat meiner Meinung nach die Autorin auch die Kind- und Jugendzeit. Viele Ursachen liegen nun mal oftmals in der Erziehung und den Ereignissen, die man erlebt hat. Die Darstellung ist der Autorin definitiv gelungen.
An interessierte Leser/-innen, die selbst an Magersucht erkrankt (gewesen) sind, rate ich von diesem Buch ab. Die Bilder im Kopf würden möglicherweise Schaden anrichten.