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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2022

Spannender Psychokrimi

Die dunkelste Stunde der Nacht
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Stella ist verzweifelt. Ihr Ex-Freund Alex ist gewalttätig und ihre Angst ist groß, dass dieser sie irgendwann töten wird.
Ihr blieb keine andere Wahl, sie musste ihn einfach überwältigen und an einen ...

Stella ist verzweifelt. Ihr Ex-Freund Alex ist gewalttätig und ihre Angst ist groß, dass dieser sie irgendwann töten wird.
Ihr blieb keine andere Wahl, sie musste ihn einfach überwältigen und an einen einsamen Ort verschleppen. Sie lebt zurückgezogen in Rienau und ganz in der Nähe tief im Wald versteckt sie ihren Ex-Freund in einem Bunker. Sie versorgt ihn immer wieder mit Lebensmitteln, aber wie es weitergehen soll, kann sie sich selbst nicht beantworten.
Um nicht irgendwie aufzufallen, versucht sie niemanden an sich ran zu lassen und lebt somit als Außenseiterin.
Doch dann lernt sie andere Außenseiter kennen und verliebt sich sogar in einen.
Aber was soll mit ihrem Ex-Freund geschehen? Kann sie sich ihren neuen Freunden anvertrauen?

Eine Geschichte, welche es in sich hat.
Die Angst von Protagonistin Stella konnte ich verstehen, aber ich glaube, ich hätte nie den Mut zu solch einer Tat haben können.
Durch den angenehmen Schreibstil konnte man sich von den einzelnen Personen ein gutes Bild machen. Auch die beklemmende und düstere Stimmung kam hierbei sehr gut rüber.
Durch die Wendungen in der Geschichte wusste man oft nicht mehr, wem man wirklich trauen kann. Dies hat es spannend gemacht und hat einen mit durchs Buch gezogen.
Die Kapitel werden aus mehreren Perspektiven erzählt, was mir sehr gut gefallen hat.

FAZIT
Durch die unerwarteten Wendungen, wurde es bis zum Ende nicht langweilig.
Von mir gibt es insgesamt 4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2022

Was geschah vor 20 Jahre?

BAD DREAMS – Deine Träume lügen nicht
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In einer Sturmnacht verlässt die 6-jährige Arden Major schlafwandelnd das Haus ihrer Eltern. Durch das tobende Unwetter wurde sie von Sturzfluten mitgerissen. Eine große Rettungsaktion wird gestartet und ...

In einer Sturmnacht verlässt die 6-jährige Arden Major schlafwandelnd das Haus ihrer Eltern. Durch das tobende Unwetter wurde sie von Sturzfluten mitgerissen. Eine große Rettungsaktion wird gestartet und als keiner es mehr für möglich hielt Arden lebendig zu finden, geschieht ein Wunder.
Arden konnte Tage später in einem unterirdischen Abwasserschacht lebendig geborgen werden.
Durch die spektakuläre Rettung ist die Öffentlichkeit wie besessen von dem Mädchen.
Viele Jahre später lebt sie weit entfernt von dem damaligen Ort und heißt nun Olivia.
Bald ist der zwanzigste Jahrestag von der damaligen Rettung und auf einmal entwickelt sich in ihr das Gefühl beobachtet zu werden.
Als sie dann auch noch eines Nachts außerhalb ihres Bettes aufwacht, erschreckt sie fürchterlich.
Wie kommt sie nur dahin und warum liegt eine Leiche vor ihren Füßen? Warum kommt ihr der leblose Mann nur so bekannt vor?

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von der Protagonistin Olivia alias Arden erzählt. Außerdem erfährt man anhand von Zeitungsausschnitte und Zeugenaussagen etwas von den damaligen Geschehnissen.
Nachdem der Medienrummel immer mehr über die Jahre hinweg abgeklungen ist, konnte die Protagonistin unter neuen Namen recht friedlich in ihrem kleinen Haus leben. An die damalige Zeit kann sie sich nur wenig erinnern, denn die Erinnerung ab dem Tag des Verschwindens bis zu ihrer Rettung fehlen ihr komplett.
Als das Schlafwandeln bei ihr erneut anfängt und sie vor der Leiche des Mannes erwacht, beginnt Olivia immer mehr an sich zu zweifeln. Nach und nach wird ihr bewusst, dass wohl einiges nicht so stattgefunden hat, wie sie es einst glaubte.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und dadurch entsteht ein sehr angenehmer Lesefluss. Es braucht zwar ein paar Kapitel, danach wurde es aber von Mal zu Mal spannender und unterhaltsamer.

🔸FAZIT🔸
Spannend, unterhaltsam und mit einem Ende, womit ich so nicht gerechnet habe. Der Autorin ist es gut gelungen, einen in die Irre zu führen.

Von mir gibt es verdiente ⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2022

Eine Familiengeschichte die unter die Haut geht

Die Schweigende
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Zur Geburt der drei Töchter Imke, Angelika und Susanne hat die Familie Remy damals Rosenbüsche gepflanzt. Nun sind die Kinder von Karin und Jens Remy schon lange aus dem Haus und so langsam verdorren sie.
Mit ...

Zur Geburt der drei Töchter Imke, Angelika und Susanne hat die Familie Remy damals Rosenbüsche gepflanzt. Nun sind die Kinder von Karin und Jens Remy schon lange aus dem Haus und so langsam verdorren sie.
Mit dem Tod des Vaters gerät nicht nur Karins Leben aus der Bahn, auch das Leben der Töchter. Sie hatten ein sehr herzlichen Kontakt zu ihrem Vater, wohingegen ihre Mutter recht Gefühlslos ist.
Vor dem Tod von Jens nimmt er Imke noch ein Versprechen ab. Sie soll nach einem Peter suchen. Aber wer ist Peter? Ihre Mutter sagt, sie kenne keinen Peter, aber Imke fängt dennoch mit der Suche in der Vergangenheit an. Hierbei wird ihr klar, dass etwas Schlimmes in der Vergangenheit ihrer Mutter passiert sein muss.

Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen befinden wir uns im Jahre 2019, als Vater Jens starb. In der anderen Zeitebene befinden wir uns in der Nachkriegszeit im Jahre 1956, in der es um die Hauptperson Karin geht. Sie hatte Träume und Visionen, doch gerade die Nachkriegszeit verbirgt viele Schatten. So auch bei Karin, was auch der Grund für ihre Gefühlskälte ist. An dieser Stelle möchte ich auch nicht zu viel von der eigentlichen Geschichte verraten.
Mich hat der Roman sehr ergriffen und sprachlos gemacht. Oft musste ich ihn zur Seite legen, um kurz innezuhalten, um das eben Gelesene etwas sacken zu lassen. Dennoch packte es einen so sehr, dass man weiter lesen musste. Auf sehr emotionaler und ergreifender weise wird man in ein Familiendrama mitgenommen. Dabei kamen alle Charaktere im Buch auf ihre eigene Weise sehr authentisch rüber und man konnte sich gut in sie hineinversetzen.
Es war mein erstes Buch von Ellen Sandberg und sie konnte mich mit diesem Buch von ihrem Schreibstil überzeugen. Er ist gefühlvoll, mitreißend und durch die kurzen Kapitel sehr fesselnd.

FAZIT
Ein Familiendrama, welches uns zeigt, wie weit die Auswirkungen der Nachkriegszeit noch in der Gegenwart existieren.
Ein Roman, den man so schnell nicht vergisst und welcher beim Lesen viele Emotionen in einen hervorkommen lässt.
Von mir eine klare Leseempfehlung und somit volle 5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2022

Eine bewegende Geschichte

Sowas wie Sommer, sowas wie Glück
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In dem Leben der 16-jährigen Astrid dreht es sich nicht viel um ihr eigenes Leben, denn ihre große Schwester Cecilie kämpft tagtäglich mit Angstzuständen. Nur Astrid und ihre Mutter kommen während den ...

In dem Leben der 16-jährigen Astrid dreht es sich nicht viel um ihr eigenes Leben, denn ihre große Schwester Cecilie kämpft tagtäglich mit Angstzuständen. Nur Astrid und ihre Mutter kommen während den Angstzuständen noch wirklich an Cecilie ran.
So muss Astrid auf so manches verzichten und muss ihr eigenes Leben zurückschreiben. Oft liegt sie einfach nur mit ihrer Schwester im Bett, streichelt sie zur Beruhigung und schauen gemeinsam einen Film.
Nur auch Astrid hat Wünsche und Pläne. So möchte sie in den Sommerferien mit ihrem besten Freund Jonas gerne eine Interrail-Reise machen. Aber selbst bei der Planung kommt ihre Schwester oft dazwischen und Astrid muss wieder einmal alles umwerfen, um für ihre Schwester da zu sein.
Als sich etwas zwischen Astrid und ihrem alten Jugendfreund Kristoffer anbahnt, würde sie am liebsten vor Glück auf Wolke 7 schweben.
Aber darf sie glücklich sein, während ihre große Schwester so leidet? Hat sie ein Anrecht auf ein eigenes, glückliches Leben?

In diesem Buch hat Autorin Lise Villadsen ein wirklich wichtiges Thema aufgegriffen, welches wohl in vielen Familien ein Thema ist.
Angst ist nicht nur ein Wort, sondern es kann so viel in uns hervorrufen und dies auf verschiedenster Art und Weise.
Manche können sehr gut mit ihrer Angst umgehen, doch bei manchen, so wie in dem Fall von Cecilie, geht es viel tiefer in die Psyche.
Leiden tun am Ende nicht nur die, die in der Angst gefangen sind, sondern oft die gesamte Familie.
Im Buch kam dies sehr gut rüber und regt einem an, sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen.
Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Protagonisten hineinversetzten. Astrid sowie auch Cecilie konnte ich sehr gut verstehen und mit beiden mitfühlen.
Beim Lesen kam alles sehr real rüber, als wäre man hautnah dabei. So hoffte beim Lesen, dass Astrid einen Weg findet, auch an sich zu denken. Glück anzunehmen, es zu genießen und dabei erkennt, dass jeder ein Anrecht darauf hat, glücklich zu sein. Für Cecilie habe ich immer wieder gehofft, dass sie die Hilfe, die sich anbot, auch annimmt und sich öffnet.
In dem Buch wurden die Themen Angststörung, familiäre Probleme, Freundschaft und die erste Liebe sehr gut kombiniert und macht es abschließend zu einer sehr gelungenen Geschichte.

FAZIT
Durch den flüssigen Schreibstil habe ich das Buch förmlich verschlungen. Aber vielleicht lag es auch an dem sensiblen Thema, was mich sehr berührt hat. Eine Story, die man am Ende so schnell nicht vergisst.
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Wie weit würdest du für deinen Wunsch gehen?

Wunschkynd
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Paul und ihr Mann Sören haben sich mit den Jahren immer mehr auseinandergelebt und ihre 18-Jährige Tochter geht immer mehr ihren eigenen Weg. Paulas Traum von einem zweiten Kind hat Sören gekonnt immer ...

Paul und ihr Mann Sören haben sich mit den Jahren immer mehr auseinandergelebt und ihre 18-Jährige Tochter geht immer mehr ihren eigenen Weg. Paulas Traum von einem zweiten Kind hat Sören gekonnt immer von sich abgeschoben und nun hört Paula langsam ihre innere Uhr ticken.
Doch eigentlich sollte sie besser keine Kinder mehr bekommen, denn sie leidet unter starken Migräne Attacken und hat dies durch ihre DNA an Tochter Finja weitervererbt. Die Gefahr ist groß, dies auch an Kind Nummer 2 weiterzugeben. Eigentlich wäre es für Paula ein leichtes dieses zu umgehen, denn sie ihr Genetikingenieurin und könnte durch ihr Fachwissen die Genome des Embryos verändern. Doch bei der Umsetzung ist sie auf Hilfe angewiesen.
Mal gut das direkt gegenüber ihr Nachbar Robert wohnt, welcher eine eigene Praxis hat und darauf spezialisiert ist künstliche Befruchtungen durchzuführen.
Nur wie kommt sie an ihn ran, ohne ihm dabei ihren eigentlichen Plan zu verraten?
Denn das was sie vor hat, ist eigentlich aus ethischen Gründen Gesetzlich verboten.
Aber auch in der Ehe von Robert und seiner Frau Beatrice läuft nicht alles wie es sollte.
Wird dies am Ende Paula bei ihren Vorhaben helfen können?

Die Autorin Anna Lena Diel hat mit ihrem Roman Wunschkynd“ ein brisantes Thema aufgegriffen.
Ist es vertretbar, in den natürlichen Prozess so weit einzugreifen, um wie in diesem Fall eine Migräne auszuschließen? Das Genom des im Reagenzglas gezeugten Embryonen zu verändern?
Trotz möglicher Risiken bringt Paula nichts von ihrem Vorhaben ab. Sie möchte um jeden Preis ein Kind, egal wie. So verstrickt sie sich immer mehr in Lügen und ahnt nicht, was sie alles damit zerstört.
Auch Robert ist nicht so nett, wie er tut, denn auch er hat einen großen Wunsch. Er hat aus erster Ehe zwei Töchter, träumt nun von einem Jungen und dabei könnte Paula ihm behilflich sein. Da Paulas geplante Erpressung bei Robert nicht funktioniert hat, können sie sich doch noch einigen. Nach dem Motto, eine Hand wäscht die andere.
Am Ende passiert, was passieren muss, aber mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Der Schreibstil ist angenehm, hat mich gefesselt und bis zum Ende gut unterhalten.
Einzig allein hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Hier bleiben Fragen offen, aber vielleicht auch aus gutem Grund?

FAZIT
Ein ausgesprochen spannender Roman mit einem Kontext, der es in sich hat.
Beim Lesen konnte man vieles über Genome Editing erfahren und es regt einem zum Nachdenken an.
Klar gibt es die künstliche Befruchtung schon länger. Auch bestimmte Untersuchung während der Schwangerschaft, um Krankheiten auszuschließen, aber Genome zu verändern, ist zum Glück aktuell aus ethischen Gründen verboten.
Wo soll dies später hinführen?

Von mir gibt es insgesamt 4 von 5 Sterne
Einen Stern muss ich leider aufgrund der offenen Fragen abziehen. Ansonsten hätte das Buch von mir ganz klare 5 Sterne bekommen.

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