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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2022

Mal was ganz anderes

Gut gegen Nordwind
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Eigentlich will Emmi Rothner nur ein Zeitschriften-Abo kündigen, aber aufgrund eines Tippfehlers landen die E-Mails nicht beim Verlag, sondern bei Leo Leike. Um den Irrtum aufzuklären, antwortet Leo trotzdem ...

Eigentlich will Emmi Rothner nur ein Zeitschriften-Abo kündigen, aber aufgrund eines Tippfehlers landen die E-Mails nicht beim Verlag, sondern bei Leo Leike. Um den Irrtum aufzuklären, antwortet Leo trotzdem und so beginnt ein lustiger, immer persönlicher werdender Austausch. Um ihre digitale Freundschaft, die immer mehr zu einer Liebesgeschichte wird, nicht aufs Spiel zu setzen, wollen sie sich dennoch nicht treffen…

Die ganze Geschichte kommt nur mit den E-Mail-Verläufen zwischen Emmi und Leo aus und obwohl es auch keine genaue (äußerliche) Beschreibung der Charaktere gibt, hat man trotzdem das Gefühl sie bildlich vor Augen zu haben.

Damit kann man als Leser noch mehr nachvollziehen, wie es Emmi und Leo geht, die ihr Gegenüber noch nie getroffen haben und sich nur durchs Schreiben ein Bild des jeweils anderen machen können.

Der Schreibstil ist sehr leicht und locker und das Buch ist die perfekte Lektüre für zwischendurch, um sich damit in seine Lieblingsleseecke zu verkrümeln.

„Gut gegen Nordwind“ hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert und da das Ende relativ offen bleibt, bin ich froh über die Fortsetzung der Geschichte („Alle sieben Wellen“), die ich sicher auch zeitnah lesen werde.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Wer darf entscheiden, ob man lebt oder stirbt?

Ein ganzes halbes Jahr
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Will Traynor sitzt nach einem Motorradunfall im Rollstuhl und hat sämtlichen Lebensmut verloren. Nachdem Louisa Clark ihren Job in einem Café verloren hat, nimmt sie gezwungenermaßen die Stelle als Wills ...

Will Traynor sitzt nach einem Motorradunfall im Rollstuhl und hat sämtlichen Lebensmut verloren. Nachdem Louisa Clark ihren Job in einem Café verloren hat, nimmt sie gezwungenermaßen die Stelle als Wills Pflegerin an, obwohl sie in diesem Bereich keinerlei Erfahrungen hat. Weder Lou noch Will ahnen, dass sie das Leben des anderen für immer verändern werden.

Wenn ein Buch einen solchen Hype auslöst wie „Ein ganzes halbes Jahr“, sorgt es bei mir erstmal dafür, dass ich das Interesse daran verliere und es, wenn überhaupt, erst Jahre später lese. So auch in diesem Fall. Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch gegangen und hatte eine ganz andere Vorstellung von der Geschichte.

Die Geschichte hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich sie in kurzer Zeit durchgehört habe. Die Hauptsprecherin Luise Helm wurde sehr gut ausgewählt und hat das Buch sehr einfühlsam eingelesen. Auch dass es noch fünf weitere SprecherInnen gab, die u.a. die Sicht von Lous Schwester gesprochen haben, hat der Geschichte noch mehr Tiefgang gegeben.

Die unterschiedlichen Ansichten aller Beteiligten zu diesem schwierigen Thema kommen sehr gut zur Geltung und regen zum Nachdenken an.

Diese Geschichte wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und ich werde sicher auch noch die beiden Folgebände hören und zu erfahren, wie sich das Leben von Lou weiterentwickelt.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Die tragische Geschichte von Chris McCandless

In die Wildnis
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In "In die Wildnis - Allein nach Alaska" erzählt Jon Krakauer die Geschichte des Abenteurers und Aussteigers Chris McCandless, der im August 1992 auf tragische Weise in der Wildnis Alaskas verstorben ist, ...

In "In die Wildnis - Allein nach Alaska" erzählt Jon Krakauer die Geschichte des Abenteurers und Aussteigers Chris McCandless, der im August 1992 auf tragische Weise in der Wildnis Alaskas verstorben ist, wo seine Leiche von einem Elchjäger gefunden wurde.
Jon Krakauer hat seine Reise in den Tod rekonstruiert und versucht, herauszufinden, was den jungen Mann dazu veranlasst hat, sämtliche Besitztümer und die Zivilisation hinter sich zu lassen. Er befasst sich mit der Frage, ob McCandless einfach nur ein hoffnungsloser Romantiker oder Spinner war oder ob er einfach nur von seiner Sehnsucht getrieben wurde.
Die Geschichte wurde von Sean Penn verfilmt.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da es auf einer wahren Begebenheit basiert und es mein erstes Buch dieses Autors war. Der Schreibstil war zwar anders, als ich es erwartet habe, aber ich konnte dennoch sehr gut folgen und in die Geschichte abtauchen.

Bereits in der Vorbemerkung des Autors erhält man einen groben Überblick über das Leben von Chris McCandless und er erzählt darin auch, was ihn dazu bewogen hat, darüber ein ganzes Buch zu schreiben.

Man merkt, wie viel Zeit, Arbeit und Leidenschaft Jon Krakauer in die Recherche gesteckt haben muss, was auch durch die vielen Interviews mit Wegbegleitern von Chris McCandless deutlich wird.

Außerdem hat er die abenteuerliche Wanderung anhand von Tagebucheinträgen, Postkarten und Briefen, die hier auch in Auszügen abgedruckt sind, rekonstruiert, sodass man auch einen Einblick in die Gefühlswelt von Chris McCandless erhält.

Um McCandless besser verstehen zu können, stellt Jon Krakauer zudem immer wieder Vergleiche zu anderen Abenteurern und Aussteigern an, die auf ähnlich tragische und zum Teil ungeklärte Weise verstorben oder verschwunden sind.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Aus dem Leben von Renate Bergmann

Das bisschen Hüfte, meine Güte. Die Online-Omi muss in Reha
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Renate Bergmann ist 82 Jahre alt und vierfach verwitwet. Geistig ist sie noch topfit, nur ihre Hüfte spielt nicht mehr so ganz mit. Deshalb muss sie operiert werden und kommt danach zur Reha, die sie ordentlich ...

Renate Bergmann ist 82 Jahre alt und vierfach verwitwet. Geistig ist sie noch topfit, nur ihre Hüfte spielt nicht mehr so ganz mit. Deshalb muss sie operiert werden und kommt danach zur Reha, die sie ordentlich aufmischt.

Die zweite Geschichte aus dem Leben von Renate Bergmann spielt auch wieder mit vielen Klischees und Vorurteilen.

Die Geschichte wird locker leicht erzählt und ich kann mir Renate Bergmann und die komischen Situationen, in die sie sich so bringt, sehr gut vorstellen. Da setzt automatisch das Kopfkino ein.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Ein echter Page-Turner

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Als Kinder waren Jess und Heather die besten Freundinnen. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte.
Inzwischen ist Jess Journalistin und kehrt nun, Jahre später, in ihre idyllische ...

Als Kinder waren Jess und Heather die besten Freundinnen. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte.
Inzwischen ist Jess Journalistin und kehrt nun, Jahre später, in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück, um die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord zu übernehmen. Als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos und beginnt zu recherchieren. Mit Grauen stellt sie fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer vergessen wollte und der ihre aller Leben für immer veränderte. Der Tag, an dem Heathers Schwester Flora spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte.

Nach "Missing" ist "Beste Freundin" nun mein zweites Buch der Autorin Claire Douglas gewesen.

Ich bin sehr gut in die Geschichte rein gekommen und hatte gleich das Gefühl, mittendrin zu sein. Das Buch liest sich sehr flüssig und ist ein echter Page-Turner. Größtenteils wird die Geschichte aus der Sicht von Jess und Margot (der Mutter von Heather und Flora) erzählt. Es gibt aber auch immer wieder Rückblenden in den August 1994, als Flora verschwand.

Die Spannung wird von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht erhalten, besonders im letzten Drittel nimmt die Geschichte aber nochmal richtig Fahrt auf und man möchte endlich erfahren, was damals passiert ist.

Es war mal etwas ganz anderes, einen Thriller aus Sicht von Journalisten zu lesen, statt immer nur aus der Sicht von Ermittlern.

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