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Veröffentlicht am 15.10.2024

Spannend bis zum Schluss

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Einen Teddybären fest an sich gedrückt, liegt der Junge wie schlafend auf einem Feld. Doch er ist tot, erfroren. Bereits sechs Jungen wurden auf diese Weise gefunden, die Körper drapiert und ohne Anzeichen ...

Einen Teddybären fest an sich gedrückt, liegt der Junge wie schlafend auf einem Feld. Doch er ist tot, erfroren. Bereits sechs Jungen wurden auf diese Weise gefunden, die Körper drapiert und ohne Anzeichen von Gewalteinwirkung. Die ermittelnde Sonderkommission ist ratlos, der Druck der Medien hoch. Als das siebte Opfer des »Sandmanns« überlebt und im Koma liegt, hat die Fallanalytikerin Sophie Kaiser eine heiße Spur: Sophie, die durch ihr Asperger-Syndrom Zusammenhänge anders bewertet als andere, entdeckt eine Ähnlichkeit mit einer Reihe von Fällen, die Jahrzehnte zurückliegt. Damals überlebten einige entführte und wieder freigelassene Jungen, konnten sich aber an nichts erinnern. Hängen die Verbrechen zusammen?

"Im Kopf des Bösen - Der Sandmann" war meine erste True Crime-Story überhaupt und ich bin wirklich begeistert von dieser Geschichte. Ich habe schon länger kein Buch mehr in so kurzer Zeit beendet, weil ich es einfach nicht mehr weglegen wollte.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht lesbar, sodass man schnell in einen Lesefluss kommt.

Im ersten Drittel habe ich mich noch etwas schwer getan, Sophie zu mögen, weil sie sehr kühl und empathielos wirkt. Ich hatte allerdings eine Vermutung, woran dies liegt und diese wurde dann auch nach ca. 100 Seiten bestätigt. Von da an erfährt man deutlich mehr über sie und sie wird sehr viel nahbarer und sympathischer, weshalb ich sie dann auch schnell ins Herz geschlossen habe. Ihre Arbeitsweise und wie sie versucht, sich in den Täter hinzuversetzen, haben mich fasziniert und gefesselt.

Der Fall selbst bleibt bis zum Schluss verworren und spannend. Im letzten Drittel setzt sich die Lösung des Falls nach und nach wie ein Puzzle zusammen.

Für dieses Buch kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen und freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 11.10.2024

Unerwartetes Ende

Spätsommermord
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Im August 1990 zelten fünf Jugendfreunde an einem stillgelegten Steinbruch in Süd-Schweden. Sie haben die Schule beendet, heute Nacht wollen sie zum letzten Mal diesen Sommer baden und dann erwartet sie ...

Im August 1990 zelten fünf Jugendfreunde an einem stillgelegten Steinbruch in Süd-Schweden. Sie haben die Schule beendet, heute Nacht wollen sie zum letzten Mal diesen Sommer baden und dann erwartet sie das richtige Leben. Aber als der Morgen graut und der erste Herbst-Regen fällt, liegt einer der Freunde tot im dunklen Wasser. Ein tragischer Unfall, lautet das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen … aber viele in der kleinen Kommune Nedanås zweifeln daran.

Als siebenundzwanzig Jahre später Anna Vesper von der Mordkommission Stockholm, auf der Flucht vor einer ganz persönlichen Tragödie, nach Nedanås zieht, setzen sich die Dinge wieder in Bewegung. Ein neuer, makaberer Todesfall ereignet sich, der eine Verbindung zu den Ereignissen im Steinbruch zu haben scheint, und bald werden Anna und ihre Teenager-Tochter in den alten Konflikt hineingezogen. Während Anna zugleich verzweifelt versucht, ihr eigenes Geheimnis zu wahren, nimmt sie die Ermittlungen auf. Was sie herausfindet, ist ebenso erschütternd wie gefährlich für ihr eigenes Leben …

Bisher hatte ich noch kein Buch von Anders de la Motte gelesen, aber das Cover hat meinen Blick auf sich gezogen und auch der Klappentext klang vielsprechend, sodass dieses Buch bei mir einziehen durfte. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und man wird gleich in einen Sog gezogen. Zu Beginn wird quasi kapitelweise zwischen der Gegenwart (Herbst 20217) und dem 28. August 1990 hin und her gesprungen. Bis zum letzten Drittel etwa gibt es dann erstmal gar keine Zeitsprünge in die Vergangenheit mehr. Da passiert aber auch im "Heute" mehr als genug, sodass es nie langweilig wird.

Die Charaktere wurden toll ausgearbeitet und nicht bei allen weiß man gleich, was man von ihnen halten soll. Da braucht es etwas Zeit, um ein Gefühl für alle zu entwickeln.

Auch das Ende konnte mich voll überzeugen, da es nicht vorhersehbar war und es auf dem Weg zur Lösung des Falls noch einige Wendungen gab.

"Spätsommermord" war mein erstes Buch von Anders de la Motte, aber ganz sicher nicht mein letztes.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Neuanfang in Hamburg

Ziemlich sicher Liebe
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Der perfekte Ort für eine kuschelige Auszeit und einen sonnigen Neuanfang? So würde die liebenswerte Konditorin Mila das verregnete Hamburg nicht gerade beschreiben. Erst recht nicht die verfallene Gründerzeitvilla, ...

Der perfekte Ort für eine kuschelige Auszeit und einen sonnigen Neuanfang? So würde die liebenswerte Konditorin Mila das verregnete Hamburg nicht gerade beschreiben. Erst recht nicht die verfallene Gründerzeitvilla, die ihr wohlhabender Vater ihr als neues Zuhause anpreist. Sie soll das Haus auf Vordermann bringen – in nur 28 Tagen! Der griesgrämige Mieter Henning ist dabei keine echte Hilfe, wirbelt aber Milas Gefühlswelt ordentlich durcheinander. Auch er scheint seine eigenen Gründe zu haben, in diesem Haus bleiben zu wollen, weshalb er ihr einen verrückten Deal vorschlägt. Was verbirgt er vor ihr? Und kann Mila vielleicht doch glücklich werden in dieser fremden Stadt, die ihr Herz im Sturm erobert?

Der Einstieg in die Geschichte war humorvoll und gut gelungen, sodass man sich gleich wohl gefühlt hat.

Die Protagonisten mochte ich auf Anhieb und auch die Nebencharaktere waren toll. Besonders Hennings Bruder Tix, der das Down Syndrom hat, muss man einfach mögen.

Manches Mal hätten die Beschreibungen für mich noch etwas bildhafter sein dürfen, z.B. bei der Beschreibung des Hauses und dessen Zustand, aber auch die Umbaumaßnahmen.

Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht von Henning und Mila erzählt. Dafür hat man sich für zwei unterschiedliche Sprecher entschieden, sodass man als HörerIn immer genau weiß, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Leider fand ich die beiden Sprecher Sven Macht und Sabine von Rosenberg Lipinsky hier aber eher mittelmäßig.

Obwohl die gesamte Handlung recht vorhersehbar ist, habe ich die Geschichte gerne verfolgt.

"Ziemlich sicher Liebe" ist ein leichter Wohlfühlroman mit liebenswerten Charakteren und einer schönen Liebesgeschichte, die aber noch etwas mehr Tiefgang hätte vertragen können.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Enttäuschend

Vox
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Ihr könnt uns die Wörter nehmen, aber zum Schweigen bringt ihr uns nicht! Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als einhundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan ...

Ihr könnt uns die Wörter nehmen, aber zum Schweigen bringt ihr uns nicht! Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als einhundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben - das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr. Schon bald jedoch kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmutes, ihrer Träume beraubt. Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen und erhält eine Gelegenheit...

Da man schon viel von diesem Buch gehört hat und ich auch die Idee sehr spannend fand, wollte ich gerne das Hörbuch hören.

Die Sprecherin dieses Hörbuchs ist die Schauspielerin Andreas Sawatzki, der ich gerne zugehört habe und auch der Einstieg in die Geschichte war noch sehr viel versprechend.

Und auch das Thema Frauenrechte ist in der heutigen Zeit ja ein sehr wichtiges. Leider kam mir diese Thematik irgendwann zu kurz und die ganze Geschichte wurde besonders im letzten Drittel eher wirr und unlogisch, sodass ich Schwierigkeiten hatte, überhaupt noch zu folgen.

An manchen Stellen habe ich die Geschichte als langatmig wahrgenommen. Das Ende hingegen wurde dann sehr schnell und recht kurz abgehandelt.

In meinen Augen wurde das Potenzial dieser wirklich starken Idee leider nicht ausgeschöpft.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Liebe im Tower of London

Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie
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Maggie Moore lebt zwar in märchenhafter Umgebung im Tower von London, ist aber weit vom Status einer Prinzessin entfernt. Stattdessen verkauft sie Eintrittskarten an Touristen. Keine Spur von edlem Ritter ...

Maggie Moore lebt zwar in märchenhafter Umgebung im Tower von London, ist aber weit vom Status einer Prinzessin entfernt. Stattdessen verkauft sie Eintrittskarten an Touristen. Keine Spur von edlem Ritter oder weißem Pferd! Ihre Freunde raten ihr zu Tinder, wo sie Schwindler, aber nicht den Richtigen trifft. Und als eine Begegnung auf spektakuläre Weise endet, gibt Maggie die Hoffnung fast schon ganz auf. Dann sieht sie Freddie von der königlichen Garde und spürt, dass sie die Liebe keineswegs abgeschrieben hat. Er könnte doch ihr persönlicher Royal Guard sein! Aber wie erregt man die Aufmerksamkeit von jemandem, dessen Job es ist, jegliche Ablenkung zu ignorieren?

Den Schreibstil habe ich besonders zu Beginn als etwas mühsam zu lesen empfunden und auch die Schriftgröße hätte gerne ein oder zwei Nummern größerer gewählt werden dürfen. Daher war der Einstieg in die Geschichte für mich etwas holprig. Ab der Hälfte des Buches hatte ich mich aber auch daran gewöhnt.

Die tollpatschige Art der Protagonistin Maggie fand ich anfangs noch sehr sympathisch und es kam dadurch zu einigen lustigen Szenen. Irgendwann ist das für mich leider gekippt und die Szenen waren nicht mehr lustig, sondern fühlten sich eher übertrieben und viel zu sehr gewollt an. Deshalb bin ich mit Maggie leider auch nicht so richtig warm geworden. Freddie und die anderen Royal Guards fand ich dafür sehr gelungen.

Auch die historischen Fakten zum Tower of London, die durch Maggie immer mal wieder eingestreut wurden, fand ich sehr interessant und spannend. Davon hätte es für mich auch gerne noch deutlich mehr geben dürfen.

Das gesamte Setting der Geschichte war mal etwas anderes und hat mir wirklich gut gefallen. Da ich aber einfach keine richtige Bindung zu den Protagonisten aufbauen konnte und mir die Geschichte an einigen Stellen etwas zu langatmig daher kam, kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

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