Guter Kreuzfahrt-Krimi, leider mit ein paar Schwächen
Kein Land in Sicht“Kein Land in Sicht” ist ein spannender Auftakt zu Christina Pertls neuer Krimi-Reihe, in der Kriminalkommissarin Sarah Peters im Mittelpunkt steht. Mit ihrem angenehmen Schreibstil gelingt es Pertl, den ...
“Kein Land in Sicht” ist ein spannender Auftakt zu Christina Pertls neuer Krimi-Reihe, in der Kriminalkommissarin Sarah Peters im Mittelpunkt steht. Mit ihrem angenehmen Schreibstil gelingt es Pertl, den Lesenden sofort in die fesselnde Geschichte hineinzuziehen. Der Auftakt ist vielversprechend und sticht mit einer originellen Aufmachung hervor. Das Cover mit einem ausgeschnittenen Bullauge ist sehr stimmungsvoll und passend zum Thema!
Worum geht es?
Eine Frau findet sich auf dem Boden eines ihr unbekannten Badezimmers wieder. Sie hat keine Ahnung, wer sie ist und wo sie sich befindet. Anhand der Gegenstände in ihrer Umgebung versucht sie sich an irgendetwas zu erinnern und ihr Leben zu rekonstruieren. Doch nichts kommt ihr bekannt vor. Ihre Zimmernachbarin steht ihr in dieser schwierigen Situation zur Seite und hilft ihr durch die festgelegten Tagesabläufe. Langsam, aber sicher meldet sich das Gedächtnis der Frau zurück.
Währenddessen befindet sich ein Mann in einer äußerst brisanten Lage – gefangen in einem Käfig, ohne Essen, ohne Trinken – und er ist nicht allein. In anderen Käfigen sind weitere Personen eingesperrt. Besorgt um sein eigenes Leben und das seiner Mitgefangenen, sucht er verzweifelt nach einer Lösung, während er auf ihre Rettung hofft.
Schnell stellt sich heraus, dass sie sich auf einem Kreuzfahrtschiff befinden. Doch wieso? Und wer sind die beiden? Was ist ihnen zugestoßen?
Meine Eindrücke von dem Buch
Meine Eindrücke von dem Buch sind insgesamt positiv. Die Geschichte, das Setting und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen.
Allerdings gibt es einige Aspekte in der Umsetzung, die mein Lesevergnügen etwas getrübt haben. Mal passen Zeitabstände meiner Meinung nach nicht, mal wirkt das Verhalten der Charaktere für die jeweilige Situation untypisch. Zudem werden ein paar Sachverhalte an verschiedenen Stellen unterschiedlich dargestellt. Auch die Vielzahl an Charakteren, von denen einige mit doppelten Identitäten agieren, erschwerten es mir ab und zu, den Überblick zu behalten.
Dennoch hat Pertl die Charaktere gut dargestellt und überzeugend umgesetzt. Ich konnte mir alle Charaktere sehr gut vorstellen – sowohl optisch als auch in ihrer Persönlichkeit. Während des Lesens hatte ich stets klare Bilder von ihnen vor mir – zumindest, soweit ich den Überblick nicht verloren hatte.
Die zahlreichen Plotttwists haben mir sehr gut gefallen, so blieb immer genügend Raum für Überraschungen – auch, wenn der eine oder andere Twist für meinen Geschmack etwas unlogisch erschien. Am Ende gab es jedoch einen Moment, auf den ich zwar gehofft, ihn aber nicht erwartet hatte. Hier hat Pertl mich positiv überrascht, indem sie auf ein klassisches Happy End verzichtete und sich stattdessen für eine (zumindest teilweise) realistische Wendung entschied.
Mein Fazit: Ein gelungener Krimi-Auftakt mit ein paar Schwächen, aber dennoch sehr lesenswert.