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Veröffentlicht am 15.09.2016

Was geschah mit Mia?

Remember Mia
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Estelle ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter Mia. Mia ist ein Schreikind und Estelle hetzt von Arzt zu Arzt um die Ursache für das Schreien ihrer Tochter zu ergründen. Die Ärzte sagen ihr, Mia habe ...

Estelle ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter Mia. Mia ist ein Schreikind und Estelle hetzt von Arzt zu Arzt um die Ursache für das Schreien ihrer Tochter zu ergründen. Die Ärzte sagen ihr, Mia habe Koliken und das würde sich mit der Zeit geben.
Estelles Mann Jack ist selten zuhause und aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten lässt er Estelle in ein Etagenhaus ziehen, dass gerade noch renoviert wird.

Eines Tages ist Mia spurlos verschwunden und Estelle kann sich nicht erklären warum und wieso. Drei Tage später hat Estelle einen schweren Unfall, der eine Amnesie bei ihr auslöst.

Das Buch ist aus der Sicht von Estelle geschrieben und als Leser ist man am Anfang wie die Protagonistin hin- und hergerissen – was nur ist mit Mia passiert?
Teilweise verhält sich Estelle recht unglaubwürdig, sodass die Polizei sich sicher ist, sie habe ihr Kind getötet und lässt Estelle in eine Anstalt einweisen.

Der dortige Psychiater beginnt mit Estelle die Vergangenheit aufzuarbeiten und ihr Unterbewusstsein zu beeinflussen, sodass Erinnerungsbruchstücke an die Oberfläche gelangen können.
Nach und nach kann sich Estelle an alles erinnern.

Das Estelle unter dem Schreikind leidet, kann ich als Leser nachvollziehen, doch nach und nach war ich doch ziemlich genervt von Estelle. Manches Verhalten der Mutter konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen und sie blieb mir immer recht unsympathisch.
Der Ehemann Jack bleibt sehr blass, eigentlich weiß man recht wenig über ihn. Allgemein besitzen die Protagonisten zu wenig Substanz.

Zwischendurch wurde der Plot auch etwas langweilig, erst ab dem Moment, wo sich Estelle zu erinnern beginnt, nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf.
Die Auflösung fand ich ziemlich zweifelhaft, sie war auch bei weitem nicht so anschaulich beschrieben wie die Anfangsszenen. Hier hätte ich mir doch mehr Details gewünscht. Und auch hier fand ich das Verhalten von Estelle nicht nachvollziehbar, leider kann ich nicht näher darauf eingehen, sonst würde ich zu viel verraten.

Fazit: Kein echter Thriller, dafür ist der Plot zu langatmig, es kommt auch wenig Spannung auf. Ich würde das Ganze eher als einen mäßig spannenden psychologischen Roman bezeichnen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Pia Korritkis elfter Fall

Ostseetod
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Auf dem Heimweg nach Grotenhagen, einem beschaulichen Dorf an der Ostsee, verschwindet die elfjährige Lara spurlos.
Auf der Suche nach ihr entdeckt die Bürgerwehr einen Toten, wie sich bald herausstellt ...

Auf dem Heimweg nach Grotenhagen, einem beschaulichen Dorf an der Ostsee, verschwindet die elfjährige Lara spurlos.
Auf der Suche nach ihr entdeckt die Bürgerwehr einen Toten, wie sich bald herausstellt wurde dieser ermordet. Doch gibt es zwischen dem verschwundenen Kind und dem Toten eine Verbindung und wenn ja, welche?

Pia Korritki ist inzwischen zur Kriminalhauptkommissarin ernannt worden, doch leider hat sich das Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten Manfred Rist kein bisschen verbessert. Er beschuldigt sie tatortrelevante Details an die Presse weitergegeben zu haben ohne eine feste Handhabe zu haben und Pia muss nun beweisen, dass sie es nicht war und den Schuldigen finden.

Die kleine Lara wurde entführt und die Autorin schafft es hervorragend den Leser die Angst der Eltern um ihr Kind spüren zu lassen.
Doch wer ist der Entführer und was ist sein Motiv? Es gibt eine Vielzahl von Verdächtigen, angefangen von der Tanzlehrerin des Kindes, über den Schwager des Toten bis hin zu einem unsympathischen Gutshausbesitzers und noch einige mehr.

Ostseetod ist bereits der elfte Kriminalroman mit Pia Korritki. Auch wer die anderen Romane nicht kennt, kann durchaus dieses Buch lesen, da die Autorin genügend Informationen über ihre Protagonisten einstreut und man so auf dem Laufenden ist.

Eva Almstädt gelingt es hervorragend auch die einzelnen Perspektiven der Protagonisten darzustellen, wodurch der Leser sich diese viel besser vorstellen kann.
Auch das Privatleben von Pia wird anschaulich mit einbezogen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Pia nicht in Einzelkämpfer-Manier durch die Gegend zieht, sondern vorsichtig und sorgfältig ihre Arbeit ausführt.
Dies kann übrigens genauso spannend sein wie man in diesem Krimi sieht.

Fazit: Ein ausgesprochen guter Kriminalroman mit einer sympathischen Ermittlerin, gut ausgearbeiteten Charakteren und was mir immer besonders wichtig ist, einer glaubwürdigen und überraschenden Auflösung aller Handlungsstränge.
Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es war einmal ein Kinderheim...

Silent Scream – Wie lange kannst du schweigen?
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Teresa Wyatt wurde ertränkt, kurz darauf folgt ein weiterer Mord, Tom Curtis wurde die Kehle durchgeschnitten.

DI Kim Stone übernimmt mit ihrem Team den Fall, der sie schon bald zu einem Kinderheim in ...

Teresa Wyatt wurde ertränkt, kurz darauf folgt ein weiterer Mord, Tom Curtis wurde die Kehle durchgeschnitten.

DI Kim Stone übernimmt mit ihrem Team den Fall, der sie schon bald zu einem Kinderheim in Crestwood führt, beide Opfer haben dort bis zur Schließung vor 10 Jahren gearbeitet.

Kurz darauf erfährt Kim, dass auf einem brachliegenden Feld, nicht weit vom Heim entfernt, Ausgrabungen stattfinden sollen, die jemand unbedingt verhindern will.

Kim folgt ihrer Eingebung, lässt dort graben und entdeckt dort die Knochen von zwei ermordeten Mädchen.

Kim ist kein einfacher Charakter, sie ist am Anfang nicht sonderlich sympathisch. Im Laufe des Buches erfährt man dann auch, warum das so ist. So hat sie selbst Jahre in dem Kinderheim zugebracht, sie leidet noch heute unter der psychisch kranken Mutter, die Unfassbares getan hat.

Kim fährt Motorrad und schraubt auch selbst daran herum, das ist ihre Leidenschaft.
Mit der Zeit fand ich Kim immer sympathischer, auch das Zusammenspiel mit ihrem Partner Bryant fand ich sehr gut.

Gestört hat mich an dem Buch nur die ständigen Abkürzungen. So wird Kim von ihren Kollegen immer „Guv“ genannt, ich konnte allerdings im ganzen Buch keine Erklärung dafür finden. Ihre Kollegin Stacey wird „Stace“ genannt und der Kollege Kevin „Kev“. Lediglich Bryant kommt ohne Abkürzung davon.

Ansonsten finde ich den Schreibstil sehr gut, er ist eingängig und es wurde mir kein bisschen langweilig.
Die Verhaltensweisen der Polizisten sind realistisch und nicht überzogen dramatisch.

Ein sehr spannendes Krimi-Debüt mit einer taffen Ermittlerin, ich freue mich schon auf den Nachfolgeband.