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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2024

Dramatisch und sehr poetisch

A Song to Drown Rivers
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Diese Liebesgeschichte, die in China angesiedelt ist, basiert auf der Legende von Xi Shi, die im antiken China (ca. 500 v. Chr.) ihr Königreich rettete. Denn China war in 2 rivalisierende Königreiche geteilt. ...

Diese Liebesgeschichte, die in China angesiedelt ist, basiert auf der Legende von Xi Shi, die im antiken China (ca. 500 v. Chr.) ihr Königreich rettete. Denn China war in 2 rivalisierende Königreiche geteilt. Und da die gegnerischen Soldaten ihr die Schwester genommen haben, stimmte sie nach reiflicher Überlegung zu, sich als Spionin ausbilden zu lassen und alles zu lernen, was damals wichtig war, um einen König zu betören. Sie gilt als die schönste Frau Chinas und hatte leichtes Spiel, den gegnerischen König für sich zu gewinnen, zu beeinflussen und zu täuschen. Denn ihr Herz gehörte Fanli, der sie über Wochen sehr diszipliniert ausgebildet hat. Nicht nur zwischen den Zeilen hat es geknistert und ich bin beeindruckt, wie viel man ausdrücken kann ohne es auszusprechen oder aufzuschreiben.

Ich war von Anfang an fasziniert von der Poesie, die sich in jedem Satz wieder findet, vielen klugen Aussagen und der Geschichte, die in einer mir fremden Kultur und in einer längst vergangenen Zeit spielt. Es las sich wie ein Märchen und die Autorin hat es mir leicht gemacht, in diese fremde und von Traditionen geprägten Welt einzutauchen.

Die Autorin lässt Xishi in der Ich-Form erzählen und so war ich ganz nah in ihren Gedanken und Überlegungen. Sie war sehr zwiegespalten und auch das hat Ann Liang sehr anschaulich dargestellt. Deshalb war die Lesezeit für mich sehr emotional.

Ich musste mich einlassen auf die Geschichte und auch auf die Sprache. Das ist mir sehr schnell gelungen und so konnte ich „A Song to drown rivers“ mit allen Sinnen genießen! Und es ist so viel mehr als nur eine Liebesgeschichte!

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Veröffentlicht am 22.12.2024

The woman dentist

Henriette - Ärztin gegen alle Widerstände
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Ich kenne bisher nur die Thriller von Sabine Trinkaus und die habe ich mit Begeisterung gelesen. Für ihr historisches Romandebüt hat sie sich eine interessante und mutige Frau ausgesucht: Henriette Hirschfeld-Tiburtius, ...

Ich kenne bisher nur die Thriller von Sabine Trinkaus und die habe ich mit Begeisterung gelesen. Für ihr historisches Romandebüt hat sie sich eine interessante und mutige Frau ausgesucht: Henriette Hirschfeld-Tiburtius, die erste niedergelassene Zahnärztin in Deutschland.

Es beginnt mit der „alten“ Henriette, aber schon bald reise ich mit ihr in die Vergangenheit und ich begleite Henriette von Kindheit an auf ihrem beschwerlichen Weg. Nach der Enge in ihrem frommen Elternhaus wird sie in eine Ehe mit einem ungeliebten Mann, der sich als Alkoholiker mit schweren psychischen Problemen entpuppt, gedrängt. Es gab viele Szenen, wo ich sie so sehr für ihren Mut bewundert habe und immer, wenn ich dachte, schlimmer kann es jetzt aber nicht mehr werden …
Aber Henriette ist ihren Weg mit vielen Umwegen gegangen. Sie schließt wichtige Freundschaften, muss immer mal wieder Schicksalsschläge verkraften und heiratet dann die Liebe ihres Lebens. So wechseln sich traurige Momente immer wieder mit sehr schönen Momenten ab. So wie das Leben eben spielt. Viele berühmte Persönlichkeiten kreuzen ihren Weg und ich bin so froh, dass ich Henriette „kennen lernen“ konnte. Mit ihrer nordischen Sturheit erreicht sie so viel und lässt sich durch nichts unterkriegen. Sie geht zielgerichtet ihren Weg und steckt sich immer neue Ziele. Sie gibt ihr Wissen weiter und zeigt sich solidarisch mit allen, die einen ähnlichen Weg gehen möchten.

Sabine Trinkaus hat dieser faszinierenden Frau mit ihrem Roman ein würdiges Denkmal gesetzt. Durch die Zeitsprünge war es ein kurzweiliges Lesen und ich habe sehr die schöne „alte“ Sprache genossen. Schreibstil und Geschichte sind in diesem Roman absolut stimmig.

Ein toller historischer Roman über Henriette Hirschfeld-Tiburtius, dem ich viele begeisterte Leser wünsche. Ich habe nicht nur viel gelernt, sondern wurde auch perfekt unterhalten!

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Nicht ganz so spannend wie der erste Teil

Still ist die Nacht (Ein Fall für Maya Topelius 2)
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Wie schon im spannenden ersten Teil nimmt auch hier die Hintergrundgeschichte sehr viel Raum ein. Die Ermittlerin Maja Topelius ist Teil eines „Freundinnen-Kleeblatts“ und nachdem im ersten Teil Sanna ...

Wie schon im spannenden ersten Teil nimmt auch hier die Hintergrundgeschichte sehr viel Raum ein. Die Ermittlerin Maja Topelius ist Teil eines „Freundinnen-Kleeblatts“ und nachdem im ersten Teil Sanna eine wesentliche Rolle spielte, ist es nun Emely, um die sich einiges dreht. Denn sie veranstaltet ein Yoga Retreat auf der abgelegenen Schäreninsel Svartlöga. Ein perfekter Ort zum Entspannen, aber auch für spannende Unterhaltung, denn zu allem Überfluss verhindert ein heftiger Sturm, dass jemand die Insel verlassen oder betreten kann.

Es geht mega spannend los, der Prolog hat es in sich und ich erschüttere unter der ersten Gänsehaut. Erst viel viel später begreife ich, was da passiert ist. Es lohnt sich, den Prolog am Ende des Buches noch einmal zu lesen!

Maya ist eine exzellente Ermittlerin, darf aber in diesem Fall nur verdeckt ermitteln, was der Spannung noch mal einen besonderen Reiz gibt. Ein bisschen nervig fand ich den Streit zwischen Maya und Emely, das nahm für mich einfach zu viel Raum ein und das ging zu Lasten der Spannung.

Aber dennoch habe ich die Ermittlungen genossen, das langsame Vorankommen, die Beantwortung der 7 W-Fragen und die gute Zusammenarbeit mit Pär.

„Still ist die Nacht“ ist ein solider Kriminalroman, der eingebettet ist in die private Geschichte von Maya und ihren Freundinnen. Oft ist es umgekehrt, da ist das Privatleben der Ermittler schmückendes Beiwerk, aber bei dieser Krimireihe steht es eindeutig im Vordergrund. Im ersten Teil „Im Herzen so kalt“ fand ich es faszinierend, aber dieses Mal hat es mich eher gelangweilt. Das liegt aber auch an dem Kriminalfall, der im ersten Teil eindeutig spannender war. Aber ich freue mich trotzdem jetzt schon auf den dritten Teil!

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Zauberhafte und kluge Geschichte

Tee auf Windsor Castle
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Viele Bücher beginnen mit einem Zitat und manche mag ich besonders gerne so wie dieses hier: „Das Leben ist schön, nur wir machen es kompliziert.“ Das ist nur der Anfang von sehr vielen klugen und merkenswerten ...

Viele Bücher beginnen mit einem Zitat und manche mag ich besonders gerne so wie dieses hier: „Das Leben ist schön, nur wir machen es kompliziert.“ Das ist nur der Anfang von sehr vielen klugen und merkenswerten Sätzen, für die ich dieses Büchlein liebe.

Kate stammt aus dem East End in Glasgow, mag die Royals eigentlich nicht und nimmt nur ihrer Freundin Zaira zu Liebe an einer Führung durch Windsor Castle teil. Kate ist eine typische Glaswegian und ich mag sie trotz ihrer manchmal sehr groben Sprache sehr.

Die einzelnen Kapitel haben sehr passende und originelle Überschriften, die mich sehr auf das Folgende einstimmen. Kate ist einfach cool und „Zu den Vorteilen einer nicht ganz so vornehmen Abstammung gehört es, dann man früh lernt, sich unauffällig zu verdrücken“ und genau das macht Kate auch, um einem sehr dringenden Bedürfnis nachzugehen. Die geheimen Gänge führen sie dann in die besagte Küche und dann wird die Geschichte richtig rührend, als sie dort auf die alte Dame namens Betty trifft. Ich hatte natürlich sofort die Queen vor Augen. Kate und Betty könnten unterschiedlicher nicht sein, aber sie lernen viel voneinander und das ließ mich oft schmunzeln. Schon lange habe ich keine so durchgehend schöne Geschichte gelesen mit so vielen klugen Weisheiten.

Tee auf Windsor Castle wärmt das Herz, zaubert ganz oft ein Lächeln ins Gesicht und regt auch zum Nachdenken an!

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Fesselnder Thriller!

Scandor
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Ein neuer Lügendetektor, der sofort reagiert und eine Challenge, die ihre Teilnehmer an die Grenzen bringt. Ursula Poznanski hat einfach geniale Ideen, die sie in ihren Büchern verarbeitet. Scandor ist ...

Ein neuer Lügendetektor, der sofort reagiert und eine Challenge, die ihre Teilnehmer an die Grenzen bringt. Ursula Poznanski hat einfach geniale Ideen, die sie in ihren Büchern verarbeitet. Scandor ist ein weiteres Beispiel dafür. Ich war von Anfang fasziniert. Denn wie schnell rutscht jedem immer mal wieder eine Lüge über die Lippen, ohne sich etwas dabei zu denken. Aber Scandor registriert alles. Das müssen die 100 Kandidaten schmerzhaft erfahren und der Traum von den fünf Millionen ist ganz schnell wieder ausgeträumt.

Ich begleite Tessa und Philipp bei dieser Challenge und ich habe ganz schön mitgefiebert. Ursula Poznanski erzählt abwechselnd aus der Perspektive von Tessa und Philipp. Beide haben einen guten Grund, gewinnen zu wollen, denn wenn sie es nicht tun, müssen sie sich ihren schlimmen Ängsten stellen. Denn „Die Wahrheit kann dich reich machen, die Lüge lässt deine schlimmsten Ängste wahr werden“. Und genau so passiert es auch und werde Zeuge, wie einige Mitspieler versagen.
Aber was steckt dahinter? Warum wurde Scandor erfunden und diese Challenge veranstaltet. Diese Fragen werden ausführlich geklärt und die Antworten haben mich doch sehr erstaunt.

Der Thriller hat einen gewohnt hohen Spannungsbogen, das Ende war total überraschend und ich konnte mich kaum losreißen. Tolle spannende Unterhaltung, wie ich es von Ursula Poznanski gewohnt bin.

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