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Veröffentlicht am 23.09.2024

Originell

P.S. Morgen bist du tot
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Chloe ist eine von sieben Psychopath:innen, die in eine anonymen klinische Studie an der John Adams University in Washington aufgenommen wurden und dafür die Studiengebühren erlassen bekamen. Doch Chloe ...

Chloe ist eine von sieben Psychopath:innen, die in eine anonymen klinische Studie an der John Adams University in Washington aufgenommen wurden und dafür die Studiengebühren erlassen bekamen. Doch Chloe hat mehr im Sinn als zu studieren, sie will sich endlich für etwas rächen, das man ihr vor Jahren antat. Doch dann werden andere Studienteilnehmer ermordet und plötzlich ist Chloes eigenes Leben in Gefahr.

Chloe ist nicht die einzige Teilnehmerin der Studie, die man näher kennenlernt, neben ihr neu am College ist Andre, der sich mehr oder weniger in die Studie hineingeschummelt hat, Charles dagegen ist schon im dritten Jahr und stammt aus reicher Politikerfamilie. Erzählt wird aus den Perspektiven dieser Drei, jedoch nur Chloe erzählt in Ich-Form selbst. Weitere, aber seltenere Perspektiven sind die des Studienleiters und dessen Doktorandin.

So lernt man vor allem die oben genannten Drei gut kennen. Chloe, die sehr selbstbewusst ist, sich aber immer wieder überschätzt, Andre, der intelligenteste der Drei und mir am sympathischsten, der aber immer sein Geheimnis hüten muss, und Charles, der sich ganz gut in seinem Leben eingerichtet hat, nun aber auch in Gefahr schwebt. Natürlich gibt es auch offizielle Ermittler, die nach den Morden eingesetzt werden, diese sind aber nur Nebenfiguren, wir Leser:innen folgen den Ermittlungen, die Chloe, Andre und Charles gemeinsam anstellen, immer vorsichtig den anderen beiden gegenüber, den der/die Täter:in könnte selbst aus der Studie stammen.

Die Erzählform gefällt mir sehr gut, so hat man ganz verschiedene Einblicke, auch auf die einzelnen Protagonist:innen. Und auch wenn ich es mir hin und wieder etwas an Logik fehlte, vor allem gegen Ende, habe ich den Roman gefesselt gelesen und eigene Überlegungen angestellt, wer hinter allem stecken könnte, und die Lösung sogar vor den Protagonist:innen entdeckt. Es steckt auch eine gewisse Faszination darin, dass es sich sowohl bei den Opfern als auch dem/der Täter:in um Psychopath:innen handelt, die eben nicht immer „normal“ handeln, das hat die Autorin auch ganz gut dargestellt.

Psychopath:innen als Protagonist:innen sind besondere Charaktere, die Autorin hat sie, meiner Meinung nach, gut gezeichnet. Die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven, nur eine davon in Ich-Form, gibt dem Roman etwas besonderes und hat mich sehr angesprochen. Das Geschehen fand ich hin und wieder etwas überzogen oder auch unlogisch, das hat meine Leselust aber nur wenig gehemmt. Unterm Strich ist der Roman originell und ich könnte mir sogar vorstellen, die drei Protagonist:innen in einer Fortsetzung wiederzutreffen.

Veröffentlicht am 22.09.2024

Auch Band 3 hat mich überzeugt

Dungeons & Dragons: Der Zorn des Frostriesen
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Nachdem sie Ravenloft entkommen sind, landet die Gruppe nicht, wie erhofft, in Baldurs Gate sondern in Eis und Schnee und bekommt es dort mit Frostriesen und Drachen zu tun.

Auch das dritte Abenteuer ...

Nachdem sie Ravenloft entkommen sind, landet die Gruppe nicht, wie erhofft, in Baldurs Gate sondern in Eis und Schnee und bekommt es dort mit Frostriesen und Drachen zu tun.

Auch das dritte Abenteuer hat wieder ein neues, ganz anderes Setting und bringt die Gruppe hart an ihre Grenzen, Minsk verfällt sogar fast in Depressionen, weil er sich nicht mehr heldenhaft fühlt. Die Gegner sind auch dieses Mal wieder sehr hart und kaum zu besiegen, und am Ende gibt es einen Cliffhanger, der einiges ändern könnte.

Nach wie vor finde ich die Zeichnungen sehr gelungen, jedes Setting kommt mit einem neuen Farbschema, und es macht einfach Freude, die Geschichte nicht nur zu lesen sondern auch anzuschauen. Auch dieses Mal gibt es wieder einige zusätzliche Zeichnungen und für jedes Partymitglied Charakterkarten.

Auch Band 3 der Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen, sowohl optisch als auch inhaltlich mag ich die einzelnen Bände sehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 20.09.2024

Spannend, tragisch, berührend

Roter Sommer
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Im Sommer 2010 geht es heiß her, es ist WM, Krake Paul sagt Turniergewinner voraus, und in Madrid wird im See eines Parks ein ermordeter Jugendlicher gefunden. Comisaria María Ruiz und ihr Team ermitteln, ...

Im Sommer 2010 geht es heiß her, es ist WM, Krake Paul sagt Turniergewinner voraus, und in Madrid wird im See eines Parks ein ermordeter Jugendlicher gefunden. Comisaria María Ruiz und ihr Team ermitteln, und schnell stellt sich heraus, dass es in Santander einen sehr ähnlichen Todesfall gegeben hat.

Vor zwei Jahren las ich bereits einen Roman der Reihe, „Goyas Ungeheuer“, der mir gut gefallen hat, ich freue mich, dass der Pendragon Verlag nun einen weiteren Band, und zwar offenbar den ersten der Reihe, auf Deutsch veröffentlicht hat, und hoffe, dass die restlichen noch nachziehen werden. „Roter Sommer“ ist somit früher angesiedelt, und hatte ich in „Goyas Ungeheuer“ Probleme mit der Protagonistin, ist sie mir hier sympathischer. Als Frau und Vorgesetzte in einer Männerwelt hat sie es nicht leicht, doch sie weiß sich durchzusetzen. Mit von der Partie ist auch wieder der Journalist Luna, der kurz vor seiner Entlassung steht und seine eigenen Ermittlungen anstellt, schließlich einiges beisteuern kann. In Santander ermittelt zudem ein früherer Vorgesetzter Marías.

Auch den beiden toten Jugendlichen kommt man auf gewisse Weise nahe. Man kann sich gut in die Familien, die Familienverhältnisse und die Probleme der beiden hineinversetzen. Von Anfang an habe ich Trauer um die beiden verspürt, bis zum Ende hat mich der Roman auch emotional gepackt, so dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte.

Man kann zwar schnell ahnen, in welche Richtung es gehen könnte, das tat der Spannung für mich aber keinen Abbruch. Es sind erschütternde Hintergründe, und der Tod der beiden wird zunehmend tragischer. Tragisch auch, weil das Ganze leider aus dem Leben gegriffen ist.

Gut gefällt mir auch, dass Lokalkolorit mitschwingt, man liest nicht nur, dass es in Spanien spielt, man fühlt es auch.

Für mich das einzige Manko ist das völlig unnötige Ingefahrkommen gegen Ende, das für mich auch ein Logikbruch ist, zumindest kann ich die Motivation hier nicht nachvollziehen, obwohl ansonsten der Fall in meinen Augen nachvollziehbar gelöst wurde. Ohne wäre der Roman mir glatte 5 Sterne wert gewesen, so ziehe ich einen halben Punkt ab.

Im ersten Band der Reihe um María Ruiz ist mir die Protagonistin sympathischer als in dem Nachfolger, den ich bisher gelesen hatte. Interessant ist auch hier wieder der Fall, zudem gefällt mir der Lokalkolorit und dass ich emotional berührt wurde. Ich hoffe, die restlichen Bände der Reihe werden auch noch auf Deutsch veröffentlicht. Ich vergebe 4,5 Sterne, die ich, wo nötig, aufrunde.

Veröffentlicht am 12.09.2024

Das war leider nichts für mich

Königsmord
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Der König der Alvarũn wird ermordet, und seine Tochter Maynara der Tat beschuldigt, ihr droht die Hinrichtung, doch mit Hilfe kann sie vorher fliehen und landet auf der Erde.

Auch die ehemalige Bundeswehrsoldatin ...

Der König der Alvarũn wird ermordet, und seine Tochter Maynara der Tat beschuldigt, ihr droht die Hinrichtung, doch mit Hilfe kann sie vorher fliehen und landet auf der Erde.

Auch die ehemalige Bundeswehrsoldatin Ariane musste eines Tages untertauchen, nun scheint ihr Leben akut in Gefahr. Ausgerechnet jetzt bittet sie eine merkwürdige junge Frau um Hilfe.

„Königsmord“ ist der erste Band einer mehrteiligen Reihe, die verschiedene phantastische Subgenre vereint.

Unter dem Namen Saskia Berwein hat die Autorin eine meiner Lieblingsthrillerreihen veröffentlicht. Da Phantastik zu meinen Lieblingsgenres gehört, freute ich mich umso mehr auf diesen Roman, der mir, das kann ich schon vorwegnehmen, leider nicht zugesagt hat.

Der Beginn in der Welt der Alvarũn ist atmosphärisch, führt gut in die Geschichte ein, und schien mir noch viel versprechend, der eine oder andere Charakter interessant zu sein. Die Möglichkeit durch sogenannte Weltentore in verschiedene Welten zu reisen, bietet viele Optionen. Den ersten Band auf der Erde, größtenteils in Deutschland, spielen zu lassen, ist eine gute Idee. Allerdings hapert es hier schon an Spannung, es ist schnell klar, wer gut und wer böse ist, es passiert aber nicht viel.

Leider fehlt es mir nicht nur an Spannung, ich werde auch mit den Charakteren nicht warm. Die beiden Protagonistinnen, Maynara und Ariane, bleiben blass, es fehlt ihnen an Tiefe. Gleiches gilt für die Gegenseite. Erzählt wird recht langatmig, mit einigen Wiederholungen. Zwischendurch gibt es auch Actionszenen, die mich allerdings nicht immer überzeugen konnten. Interessant sind verschiedene mystische Wesen, die ein, ebenfalls auf die Erde gewechselter, Magier aufbietet, um Maynara zu fassen.

Irgendwann hatte ich leider keine rechte Lust mehr, den Roman zu Ende zu lesen, was ich aber natürlich trotzdem gemacht habe. Für mich ist die Reihe nun hier zu Ende, auch wenn die Klappentexte der beiden Folgebände mich neugierig gemacht haben. Schade …

„Königsmord“ ist der erste Band einer Reihe, leider konnte er mich nicht überzeugen. Die Charaktere bleiben blass, sie kamen mir nicht nahe, der Erzählstil war mir, trotz einiger Actionszenen zu langatmig.

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  • Cover
Veröffentlicht am 10.09.2024

Absolutes Lesehighlight

Elantris
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Elantris war eine wunderschöne Stadt und die Elantrier nahezu gottgleiche magische Wesen – bis vor zehn Jahren das Unglück über die Stadt hereinbrach. Seitdem ist Elantris dem Untergang geweiht, und die ...

Elantris war eine wunderschöne Stadt und die Elantrier nahezu gottgleiche magische Wesen – bis vor zehn Jahren das Unglück über die Stadt hereinbrach. Seitdem ist Elantris dem Untergang geweiht, und die Elantrier lebende Tote.

Als Elantrier wird man nicht geboren, man wird eines Tages zum Elantrier. Diese Verwandlung, Shaod genannt, gibt es immer noch, sie scheint jedoch entartet, und so werden die neuen Elantrier nun gefürchtet, für tot erklärt und in dem von einer hohen Mauer umgebenen Elantris ausgesetzt. So geschieht es auch dem Kronprinzen von Arelon, Raoden, der sein Schicksal aber nicht einfach so akzeptieren möchte.

Prinzessin Sarene sollte eigentlich Raoden heiraten, doch als sie in seinem Heimatland ankommt, muss sie erkennen, dass sie statt Braut nun Witwe ist. Doch auch sie nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand.

Der Priester Hrathen kommt nach Arelon, um die Bevölkerung zu seiner Religion zu bekehren. Sein Oberster hat ihm dafür drei Monate Zeit gegeben, dann soll Arelon zwangsbekehrt werden. Keine leichte Aufgabe für Hrathen, wie er bald erkennen muss.

Mein erster Roman von Brandon Sanderson ist gleichzeitig dessen Romandebüt aus dem Jahr 2005, und hat mich in vielem überrascht. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet hatte außer einem spannenden Roman, das was ich bekommen habe, ist einiges mehr. Die Geschichte ist in so vielem unvorhersehbar, genau wie seine Charaktere. Sie hat mich schnell gepackt und ich habe sehr mitgefiebert und mitgelitten. Er ist sehr düster, aber auch hoffnungsvoll. Wenn das der Debütroman des Autors ist, freue ich mich sehr auf weitere seiner Werke.

Im Mittelpunkt stehen die drei bereits benannten Charaktere, die ebenfalls jeweils eigene Überraschungen zu bieten haben, vor allem Hrathen hat mich beeindruckt, hatte ich ihn doch zunächst als unsympathischen Antagonisten eingeschätzt, was ihm nicht gerecht wird. Jede:r hat eine interessante Entourage um sich, auch hier gibt es Charaktere die tiefgehend gezeichnet sind und es in sich haben.

Erzählt wird aus den Perspektiven der drei Protagonist:innen. Vor allem die Geschehnisse in Elantris sind sehr düster, doch gibt es auch Humor im Roman, der vor allem durch Sarenes Perspektive hinzukommt, denn diese ist sehr eigenwillig und hat nicht vor, eine typische Prinzessin zu sein.

Die Welt außerhalb Arelons und Elantris bleibt relativ blass, nur Sarenes Heimat lernen wir etwas näher kennen. Dennoch wird die Welt greifbar, wir erfahren etwas über Religionen und Kulturen. Arelon und Elantris bilden aber den Mittelpunkt der Geschichte. Nicht nur Elantris, sondern auch das unmittelbar angrenzende Arelon, zu dem Elantris gehört, hat sich in den letzten zehn Jahren sehr verändert, auch dieses nicht unbedingt zu seinem Vorteil. Sowohl in Elantris als auch in Arelon werden die Ereignisse der Geschichte und die Handlungen der drei Hauptcharaktere ihre Auswirkungen haben. Das ist alles sehr komplex, greift aber gut ineinander und bleibt logisch.

Der Roman ist in sich abgeschlossen. Mein Buch enthielt noch die Kurzgeschichte „Elantris Hoffnung“, die den Roman ein bisschen erweitert, aber erst nach dessen Abschluss gelesen werden sollte.

„Elantris“ ist ein sehr spannendes, aber auch komplexes Lesehighlight, mit sehr gelungenen Charakteren und einer interessanten Geschichte, dem man einige Aufmerksamkeit schenken muss, dafür aber auch reich belohnt wird.

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