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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2018

Hat mich weniger geflasht als andere Romane des Autors

Der Preis des Todes
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Sarah Wolf, Moderatorin einer beliebten Talkshow, hat ein heimliches Verhältnis mit dem Staatssekretär Christian Wagner. Als dem Lobbyismus vorgeworfen wird und er kurz darauf erhängt aufgefunden wird, ...

Sarah Wolf, Moderatorin einer beliebten Talkshow, hat ein heimliches Verhältnis mit dem Staatssekretär Christian Wagner. Als dem Lobbyismus vorgeworfen wird und er kurz darauf erhängt aufgefunden wird, kann Sarah nicht anders, als seinen Tod aufklären zu wollen.

Kriminalhauptkommissar Paul Sellin arbeitet in der Vermisstenabteilung. Als eine Frau, die vor Monaten vermisst gemeldet wurde, ermordet aufgefunden wird, hat er Schuldgefühle. Vielleicht hätte er ihr Verschwinden ernster nehmen sollen? Zumindest den Mord an ihr will er aufklären …

Zwei Romane habe ich von Horst Eckert bereits gelesen, aus der Reihe mit Vincent Veih, die ich beide sehr gut fand. „Der Preis des Todes“ ist ein Stand-alone, aber auch hier wird Horst Eckert seinem Ruf als Politthriller-Autor gerecht. Die Themen sind aktuell, u. a. geht es hier um Lobbyismus, Flüchtlinge und politische Einflussnahme.

Der Roman ist spannend mit Pageturnerqualität, auch durch die kurzen Kapitel, die regelrecht auffordern „nur noch eins“ zu lesen. Manche Elemente der Auflösung ergeben sich schon sehr früh, so dass sich das „Warum“ schnell abzeichnet und auch zum „Wer“ hat man zumindest zum Teil bald seine Vermutungen. Spannung bringt die Skrupellosigkeit der Täter ins Spiel und die Art, wie sie agieren. Sehr gut gefallen mir auch die Szenen rund um Sarahs Talkshow, die einen tiefen Einblick geben. Erschütternd sind die Szenen, die in einem, tatsächlich existierenden, Flüchtlingslager in Afrika spielen.

Womit ich so meine Probleme habe, sind ein paar Klischees, die hier bemüht werden, manche passen in die Erzählung, wie etwa das Ende von Paul Sellins Erzählstrang, andere finde ich persönlich sinnlos und entbehrlich, wie etwa eine Sache aus Sarahs Erzählstrang, auf die ich leider aus Spoilergründen nicht näher eingehen möchte, hier ging es aber meiner Meinung nach schon sehr in Richtung Kitschroman.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht gefällt, sind die Charaktere, nicht nur, dass mir fast keiner wirklich sympathisch ist, sie sind mir auch zu oberflächlich gezeichnet. Dass mir vor allem die Protagonistin nicht, weder positiv noch negativ, nahe kommt, ist fatal, mit ihr bangen konnte ich nicht. Da sie jedoch von Personen umgeben ist, die mich gefühlsmäßig mehr gepackt haben, wie etwa Kameramann Nils, empfand ich den Roman dennoch als spannend. Paul Sellin dagegen konnte mich emotional mehr berühren, auch wegen seines persönlichen Hintergrundes.

Schade, dass der Autor auch hier wieder auf ein Nachwort verzichtet, in meinen Augen würde der Roman dadurch aufgewertet.

Der Roman ist aktuell und spannend, mir sind die Charaktere jedoch nicht tiefgehend genug ausgearbeitet und der Roman teilweise etwas klischeehaft, so dass ich nur 3,5 Sterne vergeben kann. Wer Politthriller mag, kann zugreifen.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Für ersten Überblick

Ischiasbeschwerden und das Piriformis-Syndrom
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Das Buch enthält Hintergrundinformationen, Übungsanleitungen, ein Interview mit einem Arzt und Buchtipps für weiterführende Informationen, es fehlt allerdings ein Glossar, manche Begriffe werden zwar im ...

Das Buch enthält Hintergrundinformationen, Übungsanleitungen, ein Interview mit einem Arzt und Buchtipps für weiterführende Informationen, es fehlt allerdings ein Glossar, manche Begriffe werden zwar im Text erklärt, aber nicht alle, und es wäre nützlich, wenn man noch einmal etwas nachschlagen möchte.

Die Informationen geben einen Überblick über Beschwerden und Ursachen, wer sich schon ein bisschen informiert hat, erfährt aber nichts Neues.

Die Übungen sind zum Teil schwierig und komplex, die Gefahr, etwas falsch zu machen ist daher recht groß. Ich würde empfehlen, sich die richtige Ausführung zunächst von einem Experten zeigen zu lassen. Viele der Übungen sind für bereits Bewegungseingeschränkte oder auch ältere Menschen kaum zu leisten, auch hier empfehle ich, sich einem Experten anzuvertrauen.

Insgesamt ist das Buch gut geeignet, um einen ersten Überblick über das Piriformissyndrom zu bekommen.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Spannend, schockierend und dennoch unterhaltsam

Späte Rache - Detective Daryl Simmons 6. Fall
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Daryl Simmons aktueller Undercover-Einsatz führt ihn ins australische Outback, nach Queensland, dort gab es mehrere Morde, die Opfer wurden am „Henkersbaum“ hängend aufgefunden. Nach Daryl Eintreffen in ...

Daryl Simmons aktueller Undercover-Einsatz führt ihn ins australische Outback, nach Queensland, dort gab es mehrere Morde, die Opfer wurden am „Henkersbaum“ hängend aufgefunden. Nach Daryl Eintreffen in Douberie, wird der Ort von der Umwelt abgeschnitten …

Die Australien-Kriminalromane Alex Winters bieten beste Unterhaltung, spannende Fälle und viel Lokalkolorit. Auch mit dem sechsten Band ist dem Autor wieder ein Roman gelungen, der den Leser mitnimmt in diesen Kontinent. Besonders gut gefällt mir, dass man immer wieder etwas Neues über die australischen Ureinwohner, die Aborigines, erfährt, über ihr Leben, ihre Geschichte, ihre Mythologie. Auch hier ist das wieder der Fall, dieses Mal wird ein besonders schwarzes Kapitel der australischen Geschichte angesprochen, gut, dass der Autor auch solche Themen zur Sprache bringt.

Alex Winters Charaktere sind auch hier wieder einzigartige Typen, unverwechselbar und treffend charakterisiert. Seine Erzählweise ist sehr bildhaft, egal, ob Landschaft, Charaktere oder Tierwelt, das Kopfkino bekommt viel zu tun, man hat als Leser immer das Gefühl, mit dabei zu sein – und da Daryl eine besondere Beziehung zu den Aborigines hat, hat er auch eine besondere Sicht auf die Dinge.

Der Fall ist spannend, überraschend und schockierend, und auch ihn geht Daryl mit seiner ganz eigenen Art an, er nutzt seine besonderen Kenntnisse, findet seinen eigenen Zugang zu den Eingeborenen und löst ihn am Ende überzeugend auf.

Auch der sechste Band der Reihe konnte mich wieder absolut überzeugen, er hält am Ende eine böse Überraschung für die Fans bereit, mittlerweile weiß man aber, dass es weitergeht, der siebte Band ist bereits erschienen, und auch der achte lässt nicht mehr lange auf sich warten. Gut so, denn mir würde etwas fehlen, könnte ich mich nicht auf neue Daryl-Simmons-Bände freuen.

Von mir erhält dieser spannende, schockierende und doch unterhaltsame Band wieder verdiente 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Man kann die Bände übrigens auch unabhängig voneinander lesen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Hat mich leider nicht ganz überzeugt

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
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1801: Frankfurt steht bereits unter der Knute der Franzosen, und nun scheint es jemand darauf anzulegen, dass es wieder zum Krieg kommt. Geheimrat von Goethe und Hofrat Schiller, die gerade in Frankfurt ...

1801: Frankfurt steht bereits unter der Knute der Franzosen, und nun scheint es jemand darauf anzulegen, dass es wieder zum Krieg kommt. Geheimrat von Goethe und Hofrat Schiller, die gerade in Frankfurt weilen, werden vom Rat der Stadt beauftragt, Nachforschungen anzustellen, wer dahinter steckt.

Goethe und Schiller haben bereits in „Durch Nacht und Wind“ ihre Ermittlerfähigkeiten bewiesen – auf diesen Roman wird übrigens in einem Kapitel sogar eingegangen, und der Leser darf sich wundern, wie raffiniert Goethe ist.

Der zweite Fall der beiden ist ganz anders geartet als der erste, was mir sehr gut gefällt, außerdem ist der historische Hintergrund stimmig. Leider hat es sich der Autor aber wieder nicht nehmen lassen, den beiden Dichtern und damit auch mir, der Leserin, zu viel Action zuzumuten. Wenn ich schon zwei große „Dichter und Denker“ habe, will ich eigentlich auch ein bisschen mehr Köpfchen eingesetzt sehen. Leider begeben sich die beiden aber, noch mehr als in Band 1, immer wieder in haarsträubende Situationen, aus denen sie mit mehr Glück als Verstand entkommen können. Die Actionszenen wirken bei mir leider gar nicht, ermüden mich eher, und lassen mich diese auch schon mal überfliegen.

Der Fall an sich erscheint mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, auch da hätte ich mir etwas Handfesteres gewünscht, vor allem auch etwas, das ich mir selbst hätte erschließen können. Erschließen konnte ich mir dann allerdings doch die „überraschende“ Wendung am Schluss, die dann auch nicht wirklich gezündet hat.

Erzählt wird wieder von Schiller selbst in Ich-Form und altertümlicher Sprache, die das Ganze authentisch wirken lässt, und einigem an Humor. Schon die Reise nach Frankfurt, mit all ihren kuriosen Geschehnissen, macht viel Spaß. Auch gut gefallen hat mir der Auftritt manch historischer Persönlichkeit, wie etwas des Generalerbpostmeisters von Thurn und Taxis oder des Verlegers Cotta.

So gut der Roman auch anfing, und so erfreut ich bin, dass sich der Fall so ganz anders gestaltet als im ersten Band, so enttäuscht bin ich, dass er wieder in zu viel Action ausartet und Goethe und Schiller kein gutes Bild abgeben. Insgesamt kann ich leider nur 3 Sterne vergeben, wer Band 1 mochte, kann es aber durchaus auch noch einmal mit Band 2 versuchen.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Goethe und Schiller als Ermittler!

Durch Nacht und Wind (Goethe und Schiller ermitteln)
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1797: In des Großherzogs von N. Besitz befindet sich ein vermeintlich vom Fluch befallener Ring, Geheimrat von Goethe soll den Großherzog beruhigen und macht sich mit seinem Freund, Hofrat Schiller, auf ...

1797: In des Großherzogs von N. Besitz befindet sich ein vermeintlich vom Fluch befallener Ring, Geheimrat von Goethe soll den Großherzog beruhigen und macht sich mit seinem Freund, Hofrat Schiller, auf den Weg. Doch offenbar steckt mehr hinter dem Fluch, als zunächst gedacht, denn bald gibt es Tote zu beklagen und die beiden Dichter stecken mitten in turbulenten Ermittlungen.

Goethe und Schiller als Ermittler – eine grandiose Idee, deren Aufführung mich tatsächlich gut unterhalten hat. Bereits optisch macht der Roman viel her, mir gefallen vor allem die Silhouetten der beiden berühmten Dichter.

Der Autor lässt Friedrich Schiller selbst in Ich-Form erzählen, in altertümlicher Schreibweise, die der Geschichte zusätzlich Authentizität verleiht, aber problemlos zu lesen ist. Erzählt wird in kurzen, teils sehr kurzen Kapitel und mit viel Humor. Allein die Personenbeschreibungen lassen oft schmunzeln, Schillers Ausführungen sind oft ziemlich respektlos, aber auch sehr bildhaft.

Der Fall zeigt sich äußerst rätselhaft, mit typischen Mysterien, wie etwa dem von innen verschlossenen Tatort, klären sich aber am Ende alle zufriedenstellend und zum Teil erstaunlich einfach auf. Bis dahin gibt es eine Menge Verwirrungen, einiges an Action (für mich ein bisschen zu viel, ich hatte eine eher geistreiche Aufklärung erwartet) und manche überraschende Wendung. Als Leser erhält man die Möglichkeit mitzuraten, allerdings nicht unbedingt die, den Fall tatsächlich aufzuklären. Am Ende erscheint mir manches doch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und unnötig überladen.

Goethe und Schillers erster Fall hat mich, schon wegen der genialen Idee und des Humors, gut unterhalten, war mir aber etwas zu überzogen gestaltet. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne historische Kriminalromane lesen und die beiden Dichter auch einmal als Ermittler erleben wollen. Mittlerweile ist bereits ein zweiter Band erschienen, auf den ich mich schon freue.