Chemie ist Veränderung
Eine Frage der ChemieAnfang der 1960er Jahre in Kalifornien: Elizabeth Zott ist eine herausragende Chemikerin, die sich mit Abiogenese beschäftigt. Dass sie als einzige Frau nicht als Sekretärin, sondern in der Forschung arbeitet, ...
Anfang der 1960er Jahre in Kalifornien: Elizabeth Zott ist eine herausragende Chemikerin, die sich mit Abiogenese beschäftigt. Dass sie als einzige Frau nicht als Sekretärin, sondern in der Forschung arbeitet, ist den Männern an ihrem Arbeitsplatz ein Dorn im Auge. Ihr wird so mancher Stein in den Weg gelegt. Aber auch wenn Elizabeth dafür eine Fernsehkochshow nutzen muss, sie lässt sich nicht davon abhalten ihren Weg zu gehen.
Der Ton des Buches ist trotz sehr tragischer und dramatischer Ereignisse leicht und von trockenem Humor getragen. Charakterzeichnungen und Ereignisse werden teilweise bis ins Absurde übertrieben. Das hat mir gerade am Anfang gut gefallen. Es ist spannend und temporeich erzählt und man hat großen Respekt vor Elizabeth, die großen persönlichen Tragödien mit Pragmatismus und Halsstarrigkeit begegnet.
Manchmal fand ich es dann eine Schippe zu viel. Nicht nur Elizabeths vierjährige Tochter sondern auch ihr Hund sind absurd intelligent und so ziemlich alle Frauen schaffen genau das, was sie wollen, wenn sie es nur versuchen zu erreichen oder eine gute Fee in der Hinterhand haben. Allgemein werden groß aufgebaute Probleme etwas zu einfach gelöst. Das fand ich etwas schade, denn die erschreckenden Hintergründe (Das Stehlen von Forschungsergebnissen, das Kleinmachen und Ausschließen von Frauen, die sexualisierte Übergriffigkeit etc.) waren/sind sehr real und nicht so einfach mit Tatkräftigkeit und Entschlossenheit zu beseitigen.
Dennoch, es handelt sich eben um einen Unterhaltungsroman und es hat mir andererseits gefallen, dass es viele bodenständige Figuren gab und das Drama sehr trocken abgehandelt wurde. Auf jeden Fall ein Lesevergnügen, das Mut macht trotz teilweise traurigem Thema.