Das Mörderarchiv besticht mit einer originellen Idee: Tante Frances glaubte aufgrund einer Vorhersage, dass sie irgendwann ermordet sein wird und hat deswegen vorsorglich Ermittlungen eingeleitet, die ...
Das Mörderarchiv besticht mit einer originellen Idee: Tante Frances glaubte aufgrund einer Vorhersage, dass sie irgendwann ermordet sein wird und hat deswegen vorsorglich Ermittlungen eingeleitet, die nach ihrem (unfreiwilligen) Tod weitergeführt werden müssen. Dieser Grundgedanke hat mir wirklich gut gefallen.
Die Umsetzung driftet dann aber leider in einen ziemlich gewöhnlichen Amateurdetektiv:innenroman ab. Es gibt ein Herrenhaus, ein typisch britisches Dörfchen und einen kleinen Kreis von Verdächtigen, der nach und nach abgeklappert wird.
Dazwischen spielt das Archiv aus dem Titel immer wieder eine kleinere Rolle und ein altes Tagebuch eine etwas größere - auch das eine hübsche Idee, die für meinen Geschmack allerdings zuviel Raum bekommen hat.
Die Auflösung kam für mich dann zu plötzlich, ohne, dass wir den Moment der Erkenntnis mitbekommen haben. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn die Ausflüge in die Vergangenheit etwas kürzer und die eigentliche Ermittlung etwas ausführlicher gewesen wäre.
Ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe und das mich dann doch eher enttäuscht hat. Das fasst es wohl am besten zusammen.
Erstmal hatte ich mich gewundert, wieso es sich so anders liest, als von Marie ...
Ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe und das mich dann doch eher enttäuscht hat. Das fasst es wohl am besten zusammen.
Erstmal hatte ich mich gewundert, wieso es sich so anders liest, als von Marie Benedict gewohnt :( Dann fiel mir auf, dass es eine andere Übersetzerin hat, als ihre anderen Bücher. Also sollten auch Fans der Autorin eventuell in der Leseprobe prüfen, ob der andere Stil ihnen gefällt.
Hätte ich das Buch nicht in einer Leserunde gelesen, hätte ich es vermutlich nach dem ersten Abschnitt spätestens abgebrochen - in dem erfährt man nämlich kaum etwas über Rosalind Franklins Froschungen, stattdessen ergeht es sich in Drama, das gut zu einem (schlechten) Liebesroman gepasst hätte.
Ab dem zweiten Abschnitt bessert sich das, dann bekommen wir mehr Einblicke in ihre Arbeit. (Wer den ersten Leseabschnitt mochte, der wird es vermutlich ab da zu sachbuchig finden...)
Leider ist die Darstellung von Rosalinds Charakter nicht durchgängig einheitlich. Wie schon erwähnt gibt es anfangs viel Liebesdrama, dann wird wiederum behauptet, dass sie nur für ihre Arbeit lebt und später spielt die Liebe dann doch wieder eine größere Rolle. Das ergab für mich leider kein rundes Bild, sondern wirkte, als hätte die Autorin willkürlich Fakten und Fiktion gemischt. Das wiederum wird leider nicht aufgeklärt, hier hätten sich einige Mitleserinnen - inklusive mir - ein ausführlicheres Nachwort gewünscht, in dem aufgeschlüsselt wird, was so wirklich passiert ist und was für den Roman dazugedichtet wurde.
Genauso bei ihrer Beziehung zu den Herren Watson und Crick - angeblich haben sie nie ein gutes Haar an den anderen gefunden, aber dann gibt es Momente im Buch, in denen sie viel zu freundlichen Umgang pflegen?
Was ich persönlich ebenfalls schade fand, war, dass Rosalind eine starke Frau ist, die sich in einer Zeit in der Wissenschaft durchgesetzt hat, als das noch schwerer war als heute. Sie hat quasi ihren Mann gestanden und wollte für ihre Forschung respektiert werden. Und dann wird in ihrer Romanbiografie ständig eine superweibliche Seite von ihr beschrieben. Entweder diese Liebesgeschichte oder, auch ganz schlimm!, es wird ständig ihre Kleidung kommentiert, vor allem ihre Arbeitskleidung (dunkler Rock, helle Bluse und Laborkittel). So würde doch niemand über einen männlichen Wissenschaftler schreiben, da würden Erfolge rausgekehrt und nicht seine Klamotten!
Also leider ein Buch, das weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Es hatte seine Momente, aber im Großen und Ganzen ist es nur mittelmäßig - 2,5 von 5 Sternen.
Auch so ein Buch, das mich eher enttäuscht hat. Wobei ich sagen muss, dass das Problem vielleicht gar nicht primär die Geschichte war, sondern beim Klappentext zu suchen ist.
Dieser verrät nämlich eindeutig ...
Auch so ein Buch, das mich eher enttäuscht hat. Wobei ich sagen muss, dass das Problem vielleicht gar nicht primär die Geschichte war, sondern beim Klappentext zu suchen ist.
Dieser verrät nämlich eindeutig viel zu viel. Eigentlich ... alles. Viel mehr als im Klappentext steht, passiert in dem ganzen Buch nicht, es wird einfach nur ein bisschen mehr ausgeschmückt und aufgebauscht.
Martha als Figur gefiel mir gut, vor allem, wie sie innerlich stumm aufbegehrt ist - ein Geniestreich, dass sie wirklich stumm ist und nichts sagen konnte! Wobei ihr die Kommunikation dann doch erstaunlich leicht viel, sogar zu fremden Menschen. Zu leicht? Auch hier hätte man ausbauen können, das Buch ist doch eher schmal und hätte ein paar Seiten mehr gut abgekonnt.
Allerdings war Martha von Anfang an auch ein bisschen zu suspekt und es war eigentlich klar, dass sie als ältere, ledige Frau, die als Hebamme und Heilerin mit Kräutern arbeitet, ebenfalls angeklagt wird. Da hätte es den Atzmann gar nicht gebraucht - zumal dieser ebenfalls im Klappentext erwähnt wird, samt seiner Kräfte, die er vielleicht hat oder vielleicht auch nicht, den hätte man doch wirklich als Überraschung weglassen können und erst im Laufe der Geschichte enthüllen!
Schade, aber da gab es dieses Jahr schon einige bessere Romane zu dem Thema, sei es "Marschlande" oder "Als wir an Wunder glaubten", die ich eher empfehlen würde als dieses Buch, obwohl ich es mögen wollte.
Dieses Buch hat mich vom Cover und Klappentext her zu sich gerufen, weil ich dachte, dass es etwas in Richtung Jostein Gaarder, Sergio Bambaren oder auch "Der kleine Prinz" sein wird. Es geht auch in diese ...
Dieses Buch hat mich vom Cover und Klappentext her zu sich gerufen, weil ich dachte, dass es etwas in Richtung Jostein Gaarder, Sergio Bambaren oder auch "Der kleine Prinz" sein wird. Es geht auch in diese Richtung, erreicht aber leider - für mich persönlich- nicht ganz die Tiefgründigkeit der genannten Autoren/Werke.
Die Gestaltung ist wirklich toll, ich liebe sowohl die Typografie als auch die Illustrationen, die ein Gesamtkunstwerk aus dem Buch machen und wundervoll zum Inhalt passen.
Aber es bleibt das Gefühl, dass es eben "nur" ein Geschenkbuch ist, bei dem man die Optik über den Inhalt gestellt hat, da es doch eher oberflächlich gehalten ist (in einer anderen Rezension habe ich gar etwas von "ratgeberhaft" gelesen).
Mir fehlte die philosophische Tiefe, die im Klappentext versprochen wird. Die lässt sich bei einem Buch dieses geringen Umfangs sicherlich nicht so leicht umsetzen, andererseits haben es andere Autoren ja auch geschafft. Ich hätte lieber noch ein paar Seiten mehr gelesen, um die angerissenen Thematiken ausführlicher zu behandeln. Der Ansatz für vielversprechend ist schließlich da.
Aber wie gesagt als Geschenkbuch, zur Anregung für ein schönes Gespräch, dazu eignet es sich richtig gut!
Wer ein Buch sucht, dass man als schöne Wohlfühllektüre zwischendurch lesen kann, der sollte beim Schacherzähler zugreifen. Von der Ausstrahlung her hat es mich an Carsten Henns "Der Buchspazierer" erinnert, ...
Wer ein Buch sucht, dass man als schöne Wohlfühllektüre zwischendurch lesen kann, der sollte beim Schacherzähler zugreifen. Von der Ausstrahlung her hat es mich an Carsten Henns "Der Buchspazierer" erinnert, auch wenn die Handlung hier in eine ganz andere Richtung geht.
Der Schacherzähler verknüpft das Thema Wahlfamilie gekonnt mit ein bisschen Drama (aber nicht zuviel, es gibt natürlich - wie bei dem Genre üblich - ein Happy End!) um den Erhalt des Cafes im Dorf. Außerdem kommen einige Familiengeheimnisse ans Licht.
Was mich ursprünglich zu dem Buch hingezogen hatte, war das kleine handliche Hardcoverformat, das hübsche Cover und die liebevollen Illustrationen, die die Geschichte ab und zu auflockern. Aber was mich dann überzeugt hat, war die warmherzige Geschichte, in der man versinken kann und wo man bei der Lektüre wunderbar den Kopf freibekommt. So geht gute Unterhaltung!