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Veröffentlicht am 07.06.2024

humorige Unterhaltung im Seniorenheim

Sie haben Ihren Rollator beim Zumba vertauscht
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Sybille Bullatschek schafft als Pflägekraft (jaaa mit Ä, weil sie ist Schwäbin und erzählt uns die Geschichte in ich-Form mit ihrem schwäbischen Dialekt) im Seniorenheim "Haus Sonnenuntergang", und man ...

Sybille Bullatschek schafft als Pflägekraft (jaaa mit Ä, weil sie ist Schwäbin und erzählt uns die Geschichte in ich-Form mit ihrem schwäbischen Dialekt) im Seniorenheim "Haus Sonnenuntergang", und man kann sich durch die leichte und lebendige Schreibweise wunderbar in alles hineinversetzen und hat das Ambiente mit den manchmal schwierigen Senioren direkt vor Augen.
Aber es wird einem beim Lesen auch wieder bewusst, wie wichtig der Pflegeberuf ist und dass es viel zu wenige gibt, die diesen nicht gerade leichten, manchmal auch undankbaren und unterbezahlten Job ausüben.
Doch Sybille und ihre Kolleginnen zeigen, dass Menschlichkeit am Wichtigsten ist.
Die Senioren und Senioras (ich fand so süß, dass sie den Seniorinnen diese niedlichen Namen gegeben haben: Senioras für Damen über 80, und Senioritas für die jüngeren Damen ;) sind eigenständige Persönlichkeiten, und auch jene, die vielleicht nicht mehr aufstehen können, müssen wahr- und wertgeschätzt werden.

Als dann das neue Luxus-Seniorenheim "Senior Palace" seine Pforten öffnet und alle Angestellten aus dem Haus Sonnenuntergang Angst haben, übernommen zu werden und/oder den Job zu verlieren, denkt sich Sybille einen Plan aus, wie sie das verhindern können! Kurzerhand schleust sie eine Seniora dort ein und gibt sich als deren Mutter aus. Von dem Luxus im Senior Palace sind sie erstmal richtiggehend erschlagen. Kein Wunder, dass die 6000€ im Monat verlangen für Pool, Sauna, Wiener Kaffeehaus und Fitnesskurse inklusive Zumba! Und es gibt sogar ein Casino!?
Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold - wie man so schön sagt. Von daher löst Sybille so nebenbei - mit vielen Missgeschicken und jeder Menge Chaos - auch gleich noch einen Kriminalfall.

Es ist einfach sehr witzig zu lesen, auch wenn einiges dann doch sehr überzogen rüberkommt. Aber auch Sybilles Eltern, die zum ersten Mal mit Social Media in Berührung kommen, sind zum Brüllen!
Und besonders gut hat mir der Zusammenhalt der Mitarbeiter im Haus Sonnenuntergang gefallen; und dass ihnen das Wohl der Senioren am Wichtigsten ist!


Fazit:
Humorvolle, manchmal etwas überzogene Unterhaltung aus dem Seniorenheim mit einer sympathischen Protagonistin und der eindrücklichen Message, wie wichtig der Pflegeberuf ist!

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Sturm und eine Leiche auf Borkum: toller 5. Band

Mordseesturm
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Im 5. Band der Borkum-Krimi-Reihe wird während der Aufräumarbeiten nach einem heftigen Sturm am Strand eine Leiche gefunden, die augenscheinlich unter dem neuen Loopdeelenweg vergraben war.
Zufällig ist ...

Im 5. Band der Borkum-Krimi-Reihe wird während der Aufräumarbeiten nach einem heftigen Sturm am Strand eine Leiche gefunden, die augenscheinlich unter dem neuen Loopdeelenweg vergraben war.
Zufällig ist Caro Falk beim Fund vor Ort - klar, dass sie mit ihrem guten Freund Jan Akkermann wieder ermitteln muss.

Die beiden sind wieder in ihrem Element, v.a. Caro, wenn sie ihre Hobbydetektiv-Leidenschaft ausleben kann. Denn die Sabotageversuche beim Bau und der darauf folgenden Verzögerung; die Pleite eines Bauunternehmens und die Tatsache, dass niemand den Toten vermisst hat und auch keiner weiß, wer dieser ist, lassen Caros Spürsinn zur Höchstform auflaufen.
Ich mag Caro ja sehr, auch wenn sie manchmal wirklich etwas übergriffig wirkt. Ich kann den Ermittler Kommissar Bachmann teilweise sooo gut verstehen, wenn er einfach nur seufz, sobald er sie sieht ;)

Dann kommen auch noch Caros Eltern auf die Insel, da ihr Vater aufgrund einer Erkrankung die Lungenfachklinik auf der Insel aufsuchen muss, die nach dem Krieg ein Kinderverschickungsheim war.
Die Infos über die Verschickungskinder waren interessant, aber auch sehr bedrückend.
Und von ihrer Mutter wird sie natürlich immer wieder auf Jan angesprochen, was ihr natürlich sehr auf die Nerven geht - verständlicherweise!

Je mehr Caro recherchiert und je mehr Details sie zusammenträgt, desto mehr gerät sie natürlich ins Visier des Täters und somit in Gefahr.
Mit viel Humor, Lokalkolorit und Wohlfühlmomenten löst sich alles nachvollziehbar und authentisch auf.

Toll und hilfreich fand ich wieder die illustrierte Übersichtskarte im inneren Buchdeckel, auf der die Insel Borkum sowie alle wichtigen Orte, die für die Geschichte von Bedeutung sind, eingezeichnet sind.


Fazit:
Auch der 5. Band der Borkum-Reihe kann wieder mit den beiden sympathischen Hobbydetektiven Caro und Jan, einem schönen Setting auf der wunderschönen Insel Borkum und Wohlfühl-Charakter sowie mit einer glaubwürdigen Auflösung überzeugen.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Wenn sich die Taten aus der Vergangenheit auf die Gegenwart auswirken

Wenn sie lügt
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Goran kehrt nach 19 Jahren wieder in sein Heimatdorf Waldesroda zurück, das er damals überstürzt verlassen hat. Ein Hilferuf von Elisabeth, seiner Zieh-Mutter, hat ihn zurückgerufen. Ihre Tochter Norah, ...

Goran kehrt nach 19 Jahren wieder in sein Heimatdorf Waldesroda zurück, das er damals überstürzt verlassen hat. Ein Hilferuf von Elisabeth, seiner Zieh-Mutter, hat ihn zurückgerufen. Ihre Tochter Norah, in die Goran als Teenager verknallt war, erhält seit Kurzem Drohbriefe, die an die schreckliche Zeit von damals erinnern. Norahs älterer Ex-Freund David, der sie von ihrer Freundesclique fast entzweit hat, hat nach der Trennung ein Liebespärchen auf einer Waldlichtung erschossen und ist dann auf der Flucht gestorben. Wer schickt Norah so lange Zeit später Drohungen?

Der Schreibstil von Linus Geschke ist gewohnt fesselnd, doch diesmal braucht die Geschichte für meinen Geschmack etwas zu lange, um Fahrt aufzunehmen. Man erfährt so viel über die ehemaligen Freunde Goran, Norah, Rolaf, Peggy, Daniel, Lisa und Marcel. Aber nicht, was damals genau passiert ist. Es gibt jede Menge Andeutungen und viele Wiederholungen, und das macht es zu Beginn etwas langatmig.
Der Erzählstil ist in verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen aufgeteilt: man liest aus Sicht von Goran und Norah in der Gegenwart; dann gibt es Einschübe aus Sicht des Täters; man erfährt in kurzen Kapiteln über die damalige Zeit im Jahr 2004; und erfährt in kurzen Einschüben Interessantes über Gewaltverbrechen/Morde in Deutschland allgemein und in Beziehungen aus seriösen Quellenangaben.

Man lernt die Jugendlichen in der Vergangenheit kennen und kann sie so in der Gegenwart besser verstehen. Die Beziehungsgeflechte, und wie sich diese entwickelt haben, ist dynamisch zu verfolgen, was mir gut gefallen hat und sehr authentisch war.
Ich konnte nur leider mal wieder nicht begreifen, warum man so viele Dinge seinen Freunden gegenüber verschweigt. Damals, als Jugendliche, kann ich es ja noch verstehen. Aber 19 Jahre später... hätte Norah Goran gleich alle Geschehnisse aus 2004 erzählt, wäre es nie so weit gekommen. Aber dann wäre das Buch schon nach wenigen Seiten wieder zu Ende gewesen ;)

Der Autor hat es zunächst wunderbar geschafft, dass ich von einem verdächtigen Drohbriefschreiber zum nächsten switche, um diesen Verdacht dann wieder in Luft auflösen zu lassen. DAS mag ich sehr beim Miträtseln - dass es genug mögliche Verdächtige gibt, und ich dann überrascht bin, dass mein jeweils vermeintlich Schuldiger es dann doch nicht war.
Nach einiger Zeit hatte ich dann aber so einen unterschwelligen Hintergedanken, der sich dann auch bewahrheitet hat.
Diese Auflösung hat mir persönlich dann leider nicht so gut gefallen, weil ich einfach das Motiv des Täters nicht nachvollziehen konnte.


Fazit:
Ein Thriller in einem für das Genre untypischen whodunit-Stil, bei dem man super miträtseln konnte. Leider einige Längen und eine Auflösung, die ich nicht nachvollziehen konnte.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

eine Zeitreise durch Donald Ducks Leben

Donald Duck - Bitte lächeln!
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Zum 90jährigen Jubiläum des beliebten Erpels aus Entenhausen hat Egmont Comic Collection ein Buch mit kurzen Strips aus Donald Ducks Leben herausgebracht.
Zu Beginn werden alle Bewohner aus Entenhausen ...

Zum 90jährigen Jubiläum des beliebten Erpels aus Entenhausen hat Egmont Comic Collection ein Buch mit kurzen Strips aus Donald Ducks Leben herausgebracht.
Zu Beginn werden alle Bewohner aus Entenhausen vorgestellt, und danach sind auf jeder Seite zwei kurze Strips, die das Leben sämtlicher Einwohner des Entendorfs kurz beleuchtet.

Für Leseanfänger oder -muffel sind die kurzen Comicstrips bestens geeignet, weil man nicht nur durch die Illustrationen, sondern auch durch die Kürze der Storys am Ball bleibt und es eben keine längere zusammenhängende Geschichte gibt. So kann man zwischendurch schnell immer ein paar der Kurzgeschichten lesen.

Die Kurz-Strips sind gewohnt humorvoll, und man wird, wie man es aus den Original-Comics kennt, gut unterhalten.
Allerdings sind viele Strips über die anderen Bewohner Entenhausens, meiner Tochter und mir hätte es besser gefallen, wenn der Fokus mehr nur auf Donald gelegen hätte.
Weiters hätten wir lieber "ganze" Geschichten gehabt, aber auch diese Kurz-Comics sind wunderbar unterhaltsam - wie man es aus Entenhausen gewohnt ist!


Fazit:
Geschichten aus Entenhausen, wie man sie kennt, in kurzen, nicht zusammenhängenden Comic-Strips. Wir hätten gerne mehr Fokus auf Donald gehabt.

Veröffentlicht am 28.05.2024

chaotisch, schräg, witzig: ein niedliches lila Monster

Ungeheuer lieb (Band 1)
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Ludwig ist 10 Jahre alt und steht auf Wissenschaft. Deshalb wird er auch immer vom fiesen Egon gemobbt. Als er mal wieder in einer Mülltonne landet, findet er dort ein seltsamen Lebewesen. Ein lila Hund? ...


Ludwig ist 10 Jahre alt und steht auf Wissenschaft. Deshalb wird er auch immer vom fiesen Egon gemobbt. Als er mal wieder in einer Mülltonne landet, findet er dort ein seltsamen Lebewesen. Ein lila Hund? Als Wissenschaftler beginnt er es zu erforschen, auch wenn er es eigentlich nicht so besonders mag, weil es anstrengend ist und sein Leben auf den Kopf stellt.
Nachdem Ludwig diese neue Gattung Tier entdeckt hat, und neue Funde ja immer nach dem Entdecker benannt werden, gibt er ihm den Namen "das Ludwig'sche Ungeheuer".

Ludwigs Schwester Carla ist hingegen vom ersten Blick an schockverliebt in Prinzessin Knuddelwuff, wie sie das Ungeheuer nennt.
Es ist schön zu verfolgen, wie Ludwig das Tierchen immer besser kennenlernt, er auch offener wird und es dadurch immer mehr in sein Herz schließt.

Es gibt auch eine kleine Krimi-Handlung in der Geschichte (die ein bisschen vorhersehbar ist), somit kommt auch gut Spannung auf. Denn woher kommt das Ludwig'sche Ungeheuer eigentlich? Als Ludwig sich auf die Suche nach dessen Herkunft macht, gerät er dabei in Gefahr.

Für Kinder bedeutende Themen werden hier verarbeitet: Familie, Freundschaft, Haustiere, Schule, Mut, aber auch Mobbing.
Durch den Cliffhanger am Ende erwartet man mit Spannung die Fortsetzung.

Die Geschichte ist in kurzen, leicht verständlichen Sätzen verfasst und es werden immer wieder einzelne Wörter hervorgehoben, indem sie in einer größeren Comic-Schriftart verfasst und bunt gedruckt sind.
Die Illustrationen, die auf jeder Seite zu finden sind, sind ebenfalls färbig und lassen einen noch mehr mit Ludwig und dem Ungeheuer (welches übrigens wirklich zauberhaft niedlich dargestellt ist) mitfiebern.
Am Ende des Buches gibt es noch eine Anleitung, um ein Schleim-Monster zu basteln.


Fazit:
Eine schräg-chaotische, turbulente und humorvolle Geschichte über den 10jährigen Ludwig, der ein seltsames lila Wesen findet und die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entwickelt.