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Veröffentlicht am 08.10.2023

Teil 2 um die drei charmanten Hobbydetektivinnen mit britischem Flair, aber eine überzogene Auflösung

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Auch der zweite Fall für Judith Potts, 78, und ihre Freundinnen und Mordclub-Kolleginnen Becks Starling (die Gattin des Pastors) und Suzie Harris (Hundesitterin und Radiomoderatorin des örtlichen Senders ...

Auch der zweite Fall für Judith Potts, 78, und ihre Freundinnen und Mordclub-Kolleginnen Becks Starling (die Gattin des Pastors) und Suzie Harris (Hundesitterin und Radiomoderatorin des örtlichen Senders in Marlow) ist ein typischer Whodunnit in Agatha-Christie-Manier.
Es gibt einen toten Adeligen, Sir Peter Bailey, der auf der Feier am Tag vor seiner Hochzeit mit Jenny Page, seiner ehemaligen Krankenschwester, stirbt. Und zwar fällt in seinem Arbeitszimmer, das versperrt ist (Sir Peter hat den Schlüssel in seiner Hosentasche) ein schwerer Schrank auf ihn. Sir Peters Sohn Tristram bricht die Tür auf, doch es ist zu spät.

Judith Potts, die zur Feier eingeladen war, hat wie so oft den richtigen Riecher bzw. eine eingebende Idee, die dann zur Lösung des Falls führt. Teilweise fand ich ihre Eingebungen richtig toll, manchmal aber etwas an den Haaren herbeigezogen. So auch die Auflösung, was ich irgendwie schade fand.
Trotzdem wurde ich wieder soo gut unterhalten, ich mag die alte Dame, die an Miss Marple erinnert. Auch die etwas überzogene Auflösung hat an alte Agatha Christie Krimis erinnert; und auch die Menge an potentiellen Tätern, die alle einen Grund für den Wunsch nach Sir Peters Tod hatten, die im klassischen Ausschlussprinzip minimiert werden. Doch immer wieder werden neue Puzzlestückchen aufgedeckt und die Meinung der Detektivinnen ändert sich laufend.
Die Ermittlungsarbeit fand ich wieder sehr interessant und spannend. Die Polizistin Tanika Malik hätte den Fall ohne die Drei wohl nicht lösen können; schon gar nicht, wenn sie die Weisungen ihres (klischeehaften) mit Scheuklappen behafteten Vorgesetzten befolgt hätte.
Ich habe mich jedenfalls wieder sehr wohl in Marlow gefühlt und freue mich auf ein Wiedersehen mit den drei kauzigen Ladies.


Fazit:
Eine charmante, leicht humorvolle Schreibweise, bei der man sich einfach rundherum wohlfühlt, drei schrullige Hobbyermittlerinnen und britischer Landhaus-Charme lassen über die Schwächen in der Auflösung hinwegsehen.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

der 3. Teil um Vincent, die Halb-Geisterfledermaus

Vincent und das ängstliche Zebra (Band 3)
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"Vincent und das ängstliche Zebra" ist der 3. Band um die Halb-Geisterfledermaus aus der Reihe Loewe WOW!, die sich an Lesemuffel bzw. ungeübte Leser und Leserinnen richtet.
Die großflächigen, lebendigen ...

"Vincent und das ängstliche Zebra" ist der 3. Band um die Halb-Geisterfledermaus aus der Reihe Loewe WOW!, die sich an Lesemuffel bzw. ungeübte Leser und Leserinnen richtet.
Die großflächigen, lebendigen Bilder - allesamt gruselig passend in dunklen Farben gehalten - und der kurze, leicht verständliche Text - dieser in verschiedenen Schriftarten und -größen - regen ungeübte Leser ab 7 Jahren dazu an, auch mal ein Buch in die Hand zu nehmen.
Toll sind wieder die ganzseitigen Illustrationen! Die Mimik von Vincent und Halb-Geistermeerschweinchen Fritzi sind super gelungen. Und die schwarz/weiße Geisterwelt ist richtig schön gruselig. Hier ist besonders toll, dass Fritzis rosa Masche hervorleuchtet, das macht es etwas weniger schaurig.
Auf den ersten Blick erkennt man gar nicht, dass dieser Band von einem anderen Künstler als die ersten beiden Teile illustriert wurde, was ich sehr gut gelungen finde. Denn meiner Meinung nach müssen bei einer Kinderbuch-Reihe die Illustrationen durchgehend gleich sein! Nicht nur für den Wiedererkennungswert, sondern die Kids bemerken ja sofort, wenn etwas anders ist. Und mögen das meist nicht.
Ich finde, das Buch ist gut geeignet, um Kinder zum Lesen zu animieren und dass sie Spaß an der Sache haben!

Die Geschichte kombiniert wieder leichten Grusel mit den (Halb-)Geistertieren, v.a. in der afrikanischen Geisterwelt mit den unheimlichen Hyänen, im Kontrast dazu die niedlichen Gesichtsausdrücke von Vincent und feinem Humor.
Leider finde ich, dass die Geschichte diesmal keinen richtigen Höhepunkt hat; Vincent und Fritzi suchen einen Freund, der ihnen hilft, die fiese Katze zu vertreiben und deshalb in die Geisterwelt reisen, wo sie auf das Geisterzebra Zita treffen. Irgendwie fühlt es sich 'nur' wie der Prolog zur eigentlichen, nächsten Geschichte an.

Die Geschichte vermittelt auch wieder eine wichtige Botschaft: man muss sich nicht immer gleich vor allem fürchten. Man kann offen und neugierig auf alles zugehen und erstmal kennenlernen, bevor man sein Urteil fällt. Wie Fritzi so schön sagt: "Manchmal hat man eben viel mehr Angst, als man haben müsste."


Fazit:
Ein gruseliger Lesespaß, nicht nur für Lesemuffel, sondern für alle Mädchen und Jungen, die Freude an witzig-gruseligen Abenteuern haben!

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Veröffentlicht am 28.09.2023

In ihrem 7. Fall ermittelt die Krähe in der Frankfurter Immobilienbranche

Schwarzer Schmerz
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Mara Billinsky, "die Krähe", ermittelt in ihrem 7. Fall in der Frankfurter Immobilienszene. Einige Mitarbeiter von Atlantique sind unter mysteriösen und grausamen Umständen ums Leben gekommen. Wer bringt ...

Mara Billinsky, "die Krähe", ermittelt in ihrem 7. Fall in der Frankfurter Immobilienszene. Einige Mitarbeiter von Atlantique sind unter mysteriösen und grausamen Umständen ums Leben gekommen. Wer bringt die Immobilienmakler um und warum?

Jan Rosen ist Mara wieder eine große Hilfe; wobei diesmal nicht so ganz. Er war ja in dem Beruf noch nie so wirklich glücklich. Schade, denn ich mag ihn sehr gern und finde, ohne ihn wäre Mara längst nicht so gut. Die beiden sind halt ein Dream-Team :)
Diesmal ist Klimmt wieder zurück und somit kann Mara wieder das tun, was sie am besten kann: ermitteln.
Doch dabei kommt ihr jemand in den Weg, wobei sich herausstellt, dass dies ein Kommissar aus Schweden ist, der mit seiner französischen Kollegin gemeinsam einen Geschäftsmann in Frankfurt jagt. Mara soll die beiden unterstützen und es ergibt sich eine spannende berufliche Entwicklung für Mara. Leider bin ich mit diesen beiden neuen Charakteren nicht so ganz warm geworden.

Ich mochte wieder Maras unkonventionellen Stil, auch wenn sie seit Band 1 schon viel ruhiger geworden ist - sich in brenzlige und gefährliche Situationen bringen kann sie jedoch immer noch ;)
Der Fall ist natürlich wieder in sich geschlossen und somit kann dieses Buch eigenständig gelesen werden; für die Entwicklung der Charaktere empfiehlt es sich jedoch, die vorigen Bände gelesen zu haben.
Leo Born versteht es, Spannung aufzubauen und diese mit kleinen Cliffhangern an den Kapitelenden zu halten.
Auch die Verstrickungen, Verwicklungen und wie sich das ganze auflöst, ist sehr gut gelungen.
Die Auflösung war einerseits schon überraschend; hat sich für mich jedoch schon etwas abgezeichnet, nachdem ich alle anderen potentiellen Täter ausschließen konnte.


Fazit:
Wieder ein solider 7. Fall für die Krähe, die diesmal in der Immobranche ermitteln muss.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

für mich der schwächste Band der Reihe

Rehragout-Rendezvous
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Entweder bin ich von der Reihe gesättigt, oder Rita Falk ist es (aus verständlichen Gründen) nicht gelungen, im 11. Band der Eberhofer-Reihe wieder wie zuvor zu überzeugen.
Der Franz ging mir diesmal echt ...

Entweder bin ich von der Reihe gesättigt, oder Rita Falk ist es (aus verständlichen Gründen) nicht gelungen, im 11. Band der Eberhofer-Reihe wieder wie zuvor zu überzeugen.
Der Franz ging mir diesmal echt auf die Nerven mit seiner Art. Klar, er war immer schon faul, aber diesmal will er ja überhaupt nichts tun, nimmt die Sorgen der Mooshammer Liesl nicht ernst und auch dann ist es mal wieder definitiv nicht ihm zu verdanken, dass der Fall gelöst wird.
A pro pos Fall, das dauert auch eeewig, bis da endlich was passiert. Sehr lange Zeit wird sich immer nur Sorgen gemacht (von der Mooshammer Liesl), dass einer verschwunden ist (und zwar der Bauer Lenz Steckenbiller), und der Eberhofer das als Spinnereien abtut.
Die Auflösung hat mir dann allerdings gefallen! Die war überraschend, authentisch und nicht einfach-geradlinig, sondern wunderbar komplex-verkettet.

Gestört hat mich auch das Verhalten aller am Hof, nachdem die Oma - verständlicherweise!! - mit über 80 beschlossen hat, es reicht ihr. Sie macht nix mehr am Hof. Nix kochen, nix putzen, nix waschen. Immerhin leben ja jede Menge Erwachsene am Hof. Die allerdings nichts machen. Und DAS fand ich echt sehr unrealistisch!! Klar, wenn man bis jetzt immer von vorne bis hinten bedient wurde, ist es eine Umstellung. Aber dass jeder die Arbeit/das Kochen an einen anderen abschieben will, und im Endeffekt macht es niemand, darüber konnte ich nur erstaunt den Kopf schütteln.
Hier hat mich tatsächlich der Leopold positiv überrascht!! Als Einziger macht er sich die Mühe, zu kochen. Und zwar für alle. Und als Dank gibt es nur Gemotze. Achja, und abwaschen darf er danach auch noch selber. Und die Küche putzen.

Weiters gibt es noch Probleme mit der Liebe vom Simmerl-Filius und mit Leopolds Frau Panida und den Kindern, die aufgrund einer Epidemie in Thailand festhängen.
Und natürlich die Susi, die etwas Karrierewahn bekommt, weil sie den verunfallten Bürgermeister vertreten soll und nun alles im Ort ändern will, nur noch in Business-Klamotten rumläuft und ihre Freundin (und eigentlich alle) von oben herab behandelt.
Ich hoffe, der nächste Teil kann mich wieder mehr überzeugen.


Fazit:
Für mich ein schwacher 11. Fall für den Eberhofer Franz, aber mit einem Kriminalfall, der - als er endlich so richtig losgeht - eine überraschende und zufriedenstellende Auflösung bereit hält. Ich erwarte gespannt den kommenden Band.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

auch der 3. Teil um die beiden Schrebergartler Manne und Caro ist wieder genial

Hochmut kommt vor dem Farn
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In der Kleingartenanlage "Harmonie" in Berlin wird im anschließenden Birkenwäldchen eine Leiche gefunden: brutal zugerichtet und öffentlich postiert.
Es stellt sich heraus, dass es nicht irgendwer ist, ...

In der Kleingartenanlage "Harmonie" in Berlin wird im anschließenden Birkenwäldchen eine Leiche gefunden: brutal zugerichtet und öffentlich postiert.
Es stellt sich heraus, dass es nicht irgendwer ist, sondern die bekannte Politikerin Hanneke Klein, die noch dazu für das nahe Ende der Kleingartensiedlung verantwortlich ist, denn an deren Stelle soll ein Australischer Investor eine Fabrik für Indoor Gardening errichten.
Klar, dass der Verdacht auf die Bewohner der Kleingartenanlage fällt, es passt ja auch alles zusammen: die meisten haben einen Hass auf die Politikerin, sie wird tot neben der Anlage gefunden, und die Hacke der zweiten Vorsitzenden ist eines der Tatwerkzeuge.
Zum Glück werden Caro von Ribbek und Manne Novak, die ja nun eine Detektei betreiben, zu den Ermittlungen hinzugezogen, weil sie tiefer in die Seele der Kleingartler blicken können, bzw. die zurückhaltenden Gartenmenschen nur mit diesen beiden offener sprechen. Denn Schrebergärtner sind ja ein eigenes Volk ;)

Man ist sofort wieder mitten drin in der Kleingartenanlage, trifft alte Bekannte, allen voran natürlich Caro, Manne und deren Familien, Schmittchen aus dem benachbarten Kleingartenverein und die Polizisten Carsten Blume und Jan Lohmeyer, der diesmal aufgrund seiner Krankheit zum Glück kaum Auftritte hat, denn dieser ist ein typisch klischeehafter, scheuklappenbesetzter Beamter. Blume hingegen ist vif und eifrig und ermittelt offen in alle Richtungen. Diesen Beamten trifft man gerne!
Caro ist wie immer taff und voller Tatendrang, während Manne es eher ruhig angehen lassen will. Außerdem wird sein Sohn bald eine indische Hochzeit in England feiern, da kann er unmöglich zuvor noch einen Mord aufklären ;)
Doch wie immer sind die beiden ein spitzen Team, und wie nicht anders zu erwarten, können sie alle rechtzeitig zur Hochzeit :D

Der Fall selbst war wirklich toll ausgearbeitet; man bekommt immer wieder kleine Hinweise geliefert; man verfolgt die aufwändige Spurensuche von Manne und Caro, ist überrascht ob der Dinge, die sich dabei entfalten und wie sie ein Puzzlesteinchen ans andere legen und somit zur Auflösung gelangen, die ebenso überraschend wie nachvollziehbar ist.
Und wieder muss ich den humorvollen Schreibstil dieser Krimireihe, bei dem man sich richtig wohlfühlt, betonen, weil mir dieser richtig gut gefällt und ich mich sehr auf eine Fortsetzung freuen würde!

Schön finde ich, dass es in der vorderen Buchklappe einen Plan des Kleingartenvereins 'Harmonie' sowie dem anschließenden Birkenwäldchen gibt, so kann man die Wege von Caro und Manne super nachvollziehen.


Fazit:
Gelungener 3. Band der Berliner Schrebergarten-Reihe mit zwei sympathischen Privatermittlern, ganz viel Wohlfühlatmosphäre und Humor, und einem komplexen Fall.

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