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Veröffentlicht am 10.05.2023

gelungene Fortsetzung des Schrebergarten-Cosy-Crime

Amsel, Drossel, tot und starr
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In der Berliner Schrebergarten-Kolonie "Rosenthal" brennt eine Laube - und darin das unsympathische Vorstandsmitglied Maik Reuter.
Der Vorsitzende der Kolonie, Schmittchen, ruft Manne Novak, Polizist in ...

In der Berliner Schrebergarten-Kolonie "Rosenthal" brennt eine Laube - und darin das unsympathische Vorstandsmitglied Maik Reuter.
Der Vorsitzende der Kolonie, Schmittchen, ruft Manne Novak, Polizist in Rente, und Caro von Ribbek aus der Kolonie "Harmonie" zu Hilfe, denn diese betreiben nun offiziell eine Detektei.

Die Geschichte ist wieder sehr humorvoll geschrieben, und man hat oft ein Schmunzeln auf den Lippen. Schon allein die schrullige Art von Manne, der sich aber wegen der quirligen Caro langsam immer mehr öffnet, ist sehr unterhaltsam.
Aber ob Caro jemals noch einen grünen Daumen bekommen wird? Ich wage es zu bezweifeln ;) Naja, sie ist dafür super im Organisieren und Kombinieren.
Kommissar Lohmeyer vom LKA Berlin wird mal wieder als unfähig dargestellt und er ist wie immer griesgrämig und über das "Einmischen" von Manne und Caro nicht erfreut. Doch ohne ihn würde etwas fehlen.

Leider ist es diesmal etwas chaotisch, und auch der Fall ist nicht ganz so spannend wie im ersten Teil.
Es ist jedoch wieder sehr unterhaltsam, Manne und Caro dabei zu verfolgen, wie sie nach und nach immer mehr Geheimnisse aufdecken und deren Puzzleteile Stück für Stück zusammensetzen.

Schön finde ich den Plan der Kleingartenanlage Rosenthal in der vorderen Buchklappe; so kann man die Wege von Caro und Manne gut nachvollziehen, man weiß, wo Maiks Laube gebrannt hat und hat die Örtlichkeiten noch besser vor Augen.


Fazit:
Wieder ein humorvoller Fall mit Caro und Manne; aber leider nicht ganz so spannend wie Teil 1 und diesmal auch etwas chaotisch.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

wichtige Persönlichkeiten kindgerecht dargestellt

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Martin Luther King Jr.
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Die Reihe "Jeder kann die Welt verändern" vom Verlag Egmont Bäng stellt wichtige Persönlichkeiten aus der Weltgeschichte kindgerecht, leicht verständlich, mit bunten Illustrationen und teilweise im Comic-Stil ...

Die Reihe "Jeder kann die Welt verändern" vom Verlag Egmont Bäng stellt wichtige Persönlichkeiten aus der Weltgeschichte kindgerecht, leicht verständlich, mit bunten Illustrationen und teilweise im Comic-Stil vor.
In diesem Buch geht es um Martin Luther King jr., der für die Gleichstellung von Schwarzen in den 1950er und 60er Jahren in den USA gekämpft hat.
Zum ersten Mal hat er die Rassentrennung kennengelernt, als er zur Schule kam. Es ist für ein Kind auch schwer verständlich, plötzlich nicht mehr mit den bisherigen Freunden spielen zu dürfen und auf eine andere Schule gehen zu müssen. Daher wurde er Priester und hat zum gewaltlosen Widerstand aufgerufen.
Es ist total faszinierend zu sehen, wie Martin Luther King jr. seine schwarzen Mitmenschen dazu auffordern konnte, gewaltfrei gegen die Diskriminierung zu protestieren. Dass sie dann tatsächlich ein Jahr nicht Bus gefahren sind, weil sie die Sitze für weiße Menschen freigeben mussten und dies ungerecht fanden, finde ich unglaublich. Und traurig, dass es SOO lange gedauert hat, eine erste kleine Veränderung zu bewirken.

Sehr wichtig finde ich hier die Message des Buches, und eben jene von Martin Luther King jr. selbst: dass man gewaltfrei viel erreichen kann und dass nur dies der richtige Weg ist.
Selbstverständlich kommen auch Martins berühmte Worte vor, und am Ende des Buches gibt es einen kurzen Zeitstrahl, der nochmal die wichtigsten Stationen aus seinem Leben aufzeigt.

Das Buch ist quadratisch und handlich, hat seitenfüllende färbige Illustrationen; und Texte im Comic-Stil wechseln sich mit kurzem, einfachen Fließtext ab, was auch sehr gut für Erstleser geeignet ist.
Weniger gefällt mir die immer gleichbleibende Darstellung von Martin Luther King jr. So wird er auch als Kind mit Bart und Anzug gezeichnet, und seine Größe ist gleichbleibend - so ist er als Erwachsener ebenfalls noch sehr klein und sieht neben anderen Personen wie ein Kind aus. Das ist etwas irritierend und verstörend; allerdings hat die so in den Büchern jeweils dargestellte Person großen Wiedererkennungswert, da sie in jeder Lebensphase eben genau gleich aussieht.


Fazit:*
Eine Reihe, die mit vielen bunten Bildern und teilweise im Comic-Stil, wichtige Persönlichkeiten aus der Weltgeschichte kindgerecht vorstellt.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

das beeindruckende Leben der Hedy Lamarr

Die einzige Frau im Raum
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Hedy Lamarr kannte ich bisher nur als wunderschöne Frau und Hollywood-Schauspielerin. Dass sie auch Erfinderin war, war mir bisher tatsächlich nicht bekannt.
Marie Benedict erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen ...

Hedy Lamarr kannte ich bisher nur als wunderschöne Frau und Hollywood-Schauspielerin. Dass sie auch Erfinderin war, war mir bisher tatsächlich nicht bekannt.
Marie Benedict erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen Wienerin Hedwig Kiesler, die als Hedy Lamarr Weltberühmtheit erlangt hat, in einem spannenden, emotionalen und mitreißenden Roman; und zwar die Jahre 1933 bis 1942.
Man erfährt über ihr Leben in Wien, dass sie anfangs eigentlich gar nicht wusste, dass sie jüdisch ist, und was das überhaupt bedeutet. Daher auch ihre Ungläubigkeit, dass sie von den Nazis überhaupt als Jüdin eingestuft wird, weil sie das eben nicht richtig lebt.
Als sie ihren Mann, den reichen Waffenfabrikanten Fritz Mandl kennen- und liebenlernt, ist man zu Beginn voller Freude mit ihr, obwohl sie seinetwegen ihre Theaterkarriere aufgibt (aufgeben muss).

Die Geschichte ist so lebendig und mitreißend geschrieben, und auch sehr emotional. Man leidet mit Hedy mit, als sich Fritz als immer größerer Tyrann herausstellt, und sie dann sogar in der Villa einsperrt. Auch wenn es goldener Käfig ist und es ihr - im Gegensatz zum Großteil der Wiener Bevölkerung - an nichts fehlt.
Als sie ein Gespräch mit Fritz und Hitler belauscht, und sie nicht einmal ihrer Mutter davon erzählt - auch wenn sie ein leider schlechtes Verhältnis zu ihr hatte - war ich irgendwie von ihr enttäuscht. Vielleicht hätte sie tatsächlich viele Menschen retten können. Aber sie hat sich selbst gerettet und 1937 ist es ihr dann endlich im 2. Versuch gelungen zu fliehen. Über England in die USA. Wo sie dann zur berühmten Hollywood Schauspielerin Hedy Lamarr wurde.

Aufgewühlt hat mich das wohl damals typische Verhalten, dass Frauen nur schön zu sein hatten; und ihnen von den Männer an der Macht nichts zugetraut wurde.
So war es auch, als Hedy ihre Schuld etwas minimieren wollte, und das Problem der nicht steuerbaren Torpedos lösen wollte und gemeinsam mit ihrem guten Freund George Antheil ein Funksteuersystem erfunden hat, und dieses auch patentieren lies. Doch die US-Army hat es nicht angenommen, denn es wurde ja von einer Frau erfunden, und eine Frau kann so etwas selbstverständlich nicht.
Wie es in Wahrheit war, weiß man natürlich nicht, aber die Autorin hat die Schauspielerin und deren Freund sehr schüchtern und zurückhaltend dargestellt. Warum sind sie nicht stärker aufgetreten? Oder sie hätten doch zumindest betonen können, dass die Hauptarbeit von George gemacht wurde; vielleicht hätte die Army diese Technik dann verwendet, und der Krieg hätte früher vorbei sein können? Man weiß es nicht...

Doch es gab auch einige kleine Dinge, die mich gestört haben, da sie nur gestreift oder nicht genau ausgearbeitet waren - zB, als Hedy ihre Mutter aus Wien retten und in die USA holen wollte. Nachdem sie ihr so zwiegespalten gegenübergestanden ist, hat man Streitigkeiten erwartet. Doch ihre Mutter wurde mit keinem Wort erwähnt. Bis man irgendwann später so nebenbei erfahren hat, dass sie nach England fliehen konnte und gar nicht direkt in die USA.
Trotzdem war ich begeistert von dieser Romanbiografie, die mich so mitreißen konnte.


Fazit:*
Eine sehr berührende, emotionale und mitreißende Romanbiografie, die die Lebensjahre von 1933 bis 1942 der berühmten Hedy Lamarr, die als Hedwig Eva Maria Kiesler in Wien geboren wurde, beleuchtet.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Tempe Brennan wird mit Fällen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Kalte, kalte Knochen
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Es ist eiskalter Winter in Charlotte, und die forensische Anthropologin Temperance Brennan hilft ihrer heimgekehrten Soldaten-Tochter Katy beim Einzug in die neue Wohnung.
Bis eines Tages ein Augapfel ...

Es ist eiskalter Winter in Charlotte, und die forensische Anthropologin Temperance Brennan hilft ihrer heimgekehrten Soldaten-Tochter Katy beim Einzug in die neue Wohnung.
Bis eines Tages ein Augapfel auf Tempes Veranda liegt. Mit eingravierten Koordinaten, die zu weiteren grausigen Funden in einem Kloster führen.
Kurz darauf wird eine mumifizierte Leiche in einem Nationalpark gefunden und Tempes Instinkt sagt ihr, dass diese scheinbar unzusammenhängenden Fälle doch irgendwie zusammengehören. Und wodurch sie sich natürlich selbst in Gefahr bringt.
Auch die Story um Katy und ihre Army-Veteranen finde ich spannend und toll, wie sich Katy für diese einsetzt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt trocken-humorig, ich mag diese nüchterne Erzählung in ich-Form von Tempe in kurzen, oft nur 1-Wort-Sätzen. Man kann so noch besser mit ihr mitfühlen bzw. sich in sie hineinversetzen. Und die Cliffhanger, mit denen alle Kapitel enden, machen es einem unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.
Man trifft wieder auf alte Bekannte, u.a. ihren Freund Andrew Ryan und selbstverständlich der eigenwillige Kater Birdie.

In ihrem 21. Fall muss Tempe nicht nur wieder interessante Untersuchungen von Knochen (bzw. Mumien) durchführen, sondern sie wird auch mit ganz vielen ihrer alten Fälle konfrontiert - was sie natürlich nur aufgrund ihrer perfekten Kombinationsgabe erkennt.
Der versierte Leser wird selbstverständlich alle Fälle wiedererkennen - mir hat es großen Spaß gemacht, besonders die erst kürzlich zurückliegenden Bände wieder in Erinnerung gerufen zu bekommen. Daher fände ich bei diesem Teil gut, wenn man einige Vorgänger-Fälle von Tempe kennt.
Die Auflösung war mir dann doch etwas zu wenig glaubwürdig.


Fazit:
Auch der 21. Fall für Tempe Brennan ist wieder packend; und diesmal wird sie mit vielen ihrer alten Fälle - die man als Fan natürlich kennt - konfrontiert.

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Veröffentlicht am 29.04.2023

Was wiegt stärker? Mutterliebe oder der Hippokratische Eid?

Die Herzchirurgin
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Anna Jones ist erst vor kurzem von London aus der Stadt in ihr neues Haus gezogen und arbeitet als Herzchirurgin im dortigen Krankenhaus.
Eines Tages wird sie für die Operation des Politikers Ahmed Shabir ...

Anna Jones ist erst vor kurzem von London aus der Stadt in ihr neues Haus gezogen und arbeitet als Herzchirurgin im dortigen Krankenhaus.
Eines Tages wird sie für die Operation des Politikers Ahmed Shabir eingeteilt, was natürlich alles geheim ist; denn niemand soll wissen, dass der angehende Premierminister ein Herzleiden hat.
Doch irgendjemand wusste davon, denn zwei Tage zuvor ist Annas Nachbarin tot, und ihr 9jähriger Sohn Zack verschwunden, ihr Haus mit Kameras verkabelt.
Und Anna bekommt ein Ultimatum gestellt: entweder sie lässt Shabir auf dem OP-Tisch sterben (natürlich so, dass es wie ein natürlicher Tod aussieht), oder ihr Sohn stirbt. Ebenso, wenn sie auffliegt.

Man kann sooo gut mit Anna mitfühlen, besonders als Mutter. Selbstverständlich will man sein Kind retten, das ist doch das Allerwichtigste! Doch natürlich ist für sie als Ärztin auch der Hippkratische Eid, dem sie sich verpflichtet hat, wichtig. Wobei ich seltsam fand, dass sie tatsächlich die Gründe für und wider abgewogen hat.
Und ihre psychische Krankheit, sich ständig sämtliche Körperbehaarung auszureißen, ist sehr befremdlich.

Krankenschwester Margot, Annas Assistentin im OP, die jede Menge Schulden hat und alle Kollegen und Kolleginnen beklaut, ist ein egoistischer und seltsamer Charakter.
Doch sie hat Bauernschläue und bei der OP bemerkt, dass Anna sich eigenartig verhält und sie deshalb genau beobachtet - und will nun daraus Geld schlagen, um endlich aus ihrer Schuldenspirale rauszukommen.

Und dann ist da noch die Ermittlerin Rachel Conaty, die ein schweres Trauma aus der Vergangenheit mitschleppt und genau spürt, dass mit dem Sohn von Anna etwas nicht stimmt; und sich in den Fall verbeißt.

Die Geschichte wird aus Sicht dieser 3 Frauen erzählt, jeweils in ich-Form. An der Überschrift erkennt man die erzählende Person, inkl. Datum und Uhrzeit. Trotzdem fiel es mir manchmal schwer umzuswitchen und mich neu in die Figur einzudenken, eben weil alle 3 in ich-Form erzählen.
Die Figur der Rachel und deren Verbissenheit macht es spannender; wenn jemand Anna ständig im Genick sitzt und sie Gefahr läuft, jederzeit auffliegen zu können. Denn ihre Tat darf natürlich nicht entdeckt werden, wenn sie ihren Sohn jemals wiedersehen will.
Warum die Geschichte aber ausgerechnet im Jahr 2019 spielt, hat sich mir nicht erschlossen.

Der Autor fasziniert mich jedenfalls - Er hat es nämlich geschafft, derart unsympathische Protagonistinnen zu erschaffen, die alle auf verschiedene Arten totale Wracks sind, und man trotzdem wie gebannt das Geschehen und deren Handeln verfolgt.
Auch eine packende Schreibweise und der rasche Wechsel der Erzählungen aus Sicht der Herzchirurgin Anna, ihrer pleiten Assistentin Margot und der traumatisierten Polizistin Rachel lässt einen nur so durch das Buch fliegen.
Die Auflösung war... naja... ein klein wenig an den Haaren herbeigezogen (nach meiner behüteten Ansicht) - aber wer weiß, vielleicht gibt es diese raue Gewalttätigkeit und die Motive dafür in Millionenmetropolen ja wirklich.


Fazit:
Unsympathische Protagonistinnen, aber eine packende Schreibweise und kurze Kapiteln peitschen einen durchs Geschehen. Deshalb gibt es trotz einer mMn etwas an den Haaren herbeigezogenen Erklärung und teilweise konstruiert erscheinenden Geschichte 4 Sterne.

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