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Veröffentlicht am 18.04.2022

kurzweiliger Urlaubs-Krimi mit einer taffen Protagonistin

Mordseefest
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Bei der jährlichen Party am Borkumer Nordstrand ist der krönende Abschluss immer der Fallschirmsprung der "Inseljungs", die neben dem Strandfeuer landen. Doch einer torkelt beim Landen und ein zweiter ...


Bei der jährlichen Party am Borkumer Nordstrand ist der krönende Abschluss immer der Fallschirmsprung der "Inseljungs", die neben dem Strandfeuer landen. Doch einer torkelt beim Landen und ein zweiter kracht ungebremst auf den Strand, weil sich dessen Schirm nicht geöffnet hat. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Caro Falk, die im Kiosk des Flughafens arbeitet, glaubt nicht an einen Unfall, denn der junge Mann war nicht nur ein sehr erfahrener Fallschirmspringer, sondern hatte auch etliche Feinde. Gemeinsam mit ihrem (guten) Freund Jan Akkerman macht sie sich auf Ermittlungstour.


Meine Meinung:
"Mordseefest" ist der dritte Teil der Reihe um Caro Falk. Der Kriminalfall ist jedoch in sich geschlossen und kann somit eigenständig gelesen werden. Es macht gar nichts, wenn man die beiden vorigen Bände nicht kennt, denn alles Wichtige aus dem Privatleben von Caro wird im Laufe der Geschichte häppchenweise serviert.

Caro ist eine sympathische, taffe junge Frau, die für meinen Geschmack jedoch etwas zuuu neugierig ist. Allerdings ist für die Ermittlungen ihre Neugier von großer Bedeutung, denn ohne diese würde sie nie so viele Geheimnisse der Inselbewohner erfahren - und diese fügt sie häppchenweise wie ein Puzzle zusammen, bis sie das Gesamtbild erkennt.
Und sie dabei zu verfolgen macht riesigen Spaß!! Die Autorin schafft es gekonnt, jede Menge Verdächtige zu präsentieren (denn es gibt genug, die den Toten nicht leiden konnten und/oder die von dessen Tod profitiert haben) und somit schwankt man ständig von einem Tatverdächtigen zum nächsten. Genauso muss guter Krimi sein!!
Kombiniert mit einer leichten flüssigen Sprache, viel Humor und Protagonisten, die polarisieren. Und natürlich der detaillierten Beschreibung der Insel Borkum und dessen Bewohner, die Urlaubsfeeling aufkommen lässt.
Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass die Polizei gefühlt überhaupt nicht ermittelt hat (und somit auch ein bisschen dümmlich rüberkam), sondern Caro den Fall im Alleingang gelöst hat.

Sehr toll und hilfreich fand ich die Übersichtskarte im inneren Buchdeckel, auf der die Insel Borkum sowie alle wichtigen Orte, die für die Geschichte von Bedeutung sind, eingezeichnet sind.


Fazit:
Kurzweiliger, humorvoller Nordseeinsel-Krimi mit einer taffen, aber seeehr neugierigen Protagonistin, der Lust auf mehr macht!

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Veröffentlicht am 15.04.2022

eine niedliche Geschichte über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.

Die Stoffis - Auf plüschigen Sohlen (Band 1)
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Der schwarze Stoffkater und das weiße Einhorn können sich in letzter Sekunde aus dem Karton retten, der am Straßenrand abgestellt wurde, bevor sie von der Müllabfuhr geholt werden. Nun machen sie sich ...

Der schwarze Stoffkater und das weiße Einhorn können sich in letzter Sekunde aus dem Karton retten, der am Straßenrand abgestellt wurde, bevor sie von der Müllabfuhr geholt werden. Nun machen sie sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause. Das kann ja nicht so schwer sein, oder?!
Auf ihrem Weg treffen sie noch weitere ausgesetzte Stofftiere und erleben gemeinsam ein großes Abenteuer.


Meine Meinung:
Die VORLESEN!-Reihe überzeugt durch kindgerechte, meist leicht verständliche Sprache und vielen detaillierten färbigen Illustrationen, auf denen das (Vor-)Gelesene nochmals untermalt wird.
Hier kommen jedoch immer wieder mal etwas anspruchsvolle Eigenschaftswörter vor, aber so wird der Wortschatz der Kinder spielerisch erweitert.
Bei den "Stoffis" gibt es viele verschiedene Charaktere, mit denen sich auch die Kids identifizieren können. Wobei Einhorn Sunny polarisiert, er ist manchmal überheblich, von oben herab. Hat aber das Herz am rechten Fleck.

Die fantasievolle und turbulente Geschichte vermittelt spielerisch die wichtigen Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und auch Lösungsfindung bei Problemen. Und auch, dass man sich gegenseitig helfen und aufeinander acht geben und den Schwächeren helfen soll und dass man gemeinsam mehr erreicht. Und dass man, auch wenn man auf den ersten Blick nicht "perfekt" erscheint, dennoch perfekt ist, genauso, wie man ist.
Denn die sechs total unterschiedlichen Stofftiere halten immer zusammen, retten sich und sind kreativ in der Lösungsfindung. Und natürlich mutig.

Besonders toll ist hier, dass diese Geschichte völlig geschlechtsneutral sowohl für Mädchen als auch Jungs verfasst ist - was man auch am Cover und dessen Farben super erkennen kann.

Das Ende hat mich überrascht - es gibt erwartungsgemäß ein Happy-End, jedoch ganz anders, als ich erwartet hatte und mit dem ich nicht ganz soo glücklich war (der einzige Kritikpunkt an diesem Buch ;) Doch andererseits war der Schluss in dieser Form auch irgendwie gut und logisch.

Am Ende gibt es noch "Mitmach-Seiten", auf denen man seine eigenen Kuscheltiere zeichnen bzw. für diese einen Steckbrief ausfülle kann sowie ein Rezept für Hafergrütze, welches die Stoffis total gerne essen :D
Weiters gibt es motivierende Belohnungssticker, die man nach jedem gelesenen Kapitel einkleben kann.
Auch ein praktisches Lesebändchen beinhaltet das Buch.
Die färbigen Illustrationen sind wunderschön, liebevoll und detailreich; es könnten aber für ein Vorlesebuch gerne mehr sein.


Fazit:
Eine warmherzige Geschichte über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt mit außergewöhnlichen plüschigen Protagonisten und wunderschönen färbigen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

eine turbulente Freundschaft der anderen (etwas ekligen) Art ;)

Lilo & Moder – Eine Freundin der gruseligen Art
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Als die Familie Verwes ins Haus von Lilo einzieht, merkt diese sofort: bei denen ist etwas faul. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Verwesens sind Zombies!?! Aber welche, die keine Menschengehirne ...

Als die Familie Verwes ins Haus von Lilo einzieht, merkt diese sofort: bei denen ist etwas faul. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Verwesens sind Zombies!?! Aber welche, die keine Menschengehirne fressen und somit nicht gefährlich, sondern lieb sind.
Und deren Tochter Moder ist so lustig und unbekümmert und zieht Lilo sofort in ihren Bann. Was auch nicht soo schwer ist, denn Lilo wird von ihren Mitschülern leider nicht gemocht, sondern fies gemobbt.
Mit Moder wird Lilo jedenfalls nicht mehr langweilig und sie erleben jede Menge Abenteuer. Können sie die Verwesens vor der Zombiejägerin beschützen?


Meine Meinung:
Diese Geschichte ist einfach urkomisch, enthält so viel Wortwitz und macht einfach nur gute Laune. Natürlich darf man das ganze nicht so ernst nehmen, denn es ist dem Inhalt entsprechend auch überzogen dargestellt.
Es ist einfach so witzig zu lesen, wie die Verwesens riechen, wie die Eltern nur herumstöhnen, weil sie Deutsch zwar verstehen, aber noch nicht sprechen können, oder wie Moders Brüder Verstecken-mit-Zusammensetzen spielen und einen sezierten Fisch wieder lebendig machen (naja, so mehr oder weniger halt) gg

Doch die für Kinder und Jugendliche wichtigen Themen Freundschaft, Akzeptanz und Mobbing sind eindrucksvoll dargestellt.
Und die Geschichte vermittelt die wichtigen Werte, andere nicht nach ihrem Äußeren und auf den ersten Blick zu verurteilen, denn das Innere zählt. Und dass Mobbing ganz schlimm ist und dass man andere so nehmen und akzeptieren soll, wie sie sind.
Auch Hilfsbereitschaft steht im Fokus, denn Moder hilft Lilo (ungewollt), ihren ungerechtfertigt erhaltenen schlechten Ruf wiederherzustellen und die beiden halten immer zusammen, vor allem auch gegen die selbsternannte Zombiejägerin Frau Rosmarin-Schnabel, die Direktorin der Schule, die aber in ihrem Fach irgendwie nicht so gut ist - im Gegensatz zu ihrer fiesen Tochter Yvette.

Etliche schwarz-weiß Illustrationen untermalen perfekt den Inhalt; man sieht den wiederbelebten Fisch namens Gräte, herumfliegende Körperteile und vieles Andere aus dem (Schul-)Alltag von Lilo und Moder und deren Familien. :D
Besonders toll ist auch die Übersicht aller handelnden Charaktere im inneren Buchdeckel.


Fazit:
Ein überzogen-humorvolles Buch über eine äußerlich ekelige Freundschaft, aber innerlich einfach nur toll, denn Moder ist offen, ehrlich, freundlich, hilfsbereit, loyal und immer gut drauf. Macht großen Spaß und ich würde gerne noch mehr von Lilo&Moder lesen!!

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Veröffentlicht am 04.04.2022

einfacher Krimi für Kinder + Katzenliebe

Lange Krallen
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Die 12jährige Leonie versteht sich mit ihrem Kater Bobby, den sie aus dem örtlichen Tierheim hat, ohne Worte.
Als nach einem Spendenfest für das Tierheim, bei dem der örtliche Dorfadel (Juwelier, Getränkehändler ...

Die 12jährige Leonie versteht sich mit ihrem Kater Bobby, den sie aus dem örtlichen Tierheim hat, ohne Worte.
Als nach einem Spendenfest für das Tierheim, bei dem der örtliche Dorfadel (Juwelier, Getränkehändler und Eierfabrikant) nicht mal einen Cent spendet, kurz darauf bei allen eingebrochen wird, stellt sich natürlich die Frage: wer macht so etwas in dem beschaulichen Örtchen, wo nie etwas Schlimmes passiert?
Was verbergen die neuen Nachbarn von Leonie, die so pedantisch und korrekt sind und nachts außer Haus gehen? Und warum knurrt Bobby nicht nur den Dorfadel, sondern auch diese Nachbarn an?
Leonie macht sich gemeinsam mit Bobby auf Verbrecherjagd...

Die Idee, dass sich ein Kind ohne Worte perfekt mit ihrem Kater versteht und dieser brav auf dessen Worte hört, ist außergewöhnlich und toll. Kater Bobby ist gewifft, schlau und hat eine gute Kombinationsgabe. Und dank dieser bringt er Leonie auf die richtige Spur.

Durch die große Schrift, den großen Zeilenabstand und den eher geringen Text pro Seite ist das Buch sehr gut für leseungeübte Kinder geeignet bzw. für Kinder, die nicht so gerne lesen. Da die Spannung konstant gehalten wird, die Kapitel nicht so lange sind und das Buch insgesamt nur 115 Seiten hat, wird das Interesse am Lesen aufrecht gehalten.
Auch die leicht verständliche und humorvolle Schreibweise lässt einen nur so durch das Buch fliegen.

Leider fand ich für ein Kinderbuch nicht so toll, dass das Stehlen hier keinen "guten" Beigeschmack hatte. Die Familie klaut etliche Dinge einfach so und ohne Grund (obwohl sie es gar nicht nötig hätten; der eigentliche Grund dafür, warum sie dies tun, wurde nie erklärt) - und erst, als Leonie dem Nachbarsjungen Oskar erzählt, dass der Dorfadel nicht für das Tierheim gespendet hat, wird auch dem Getränkehändler und dem Eierfabrikanten etwas gestohlen.
Hier soll wohl rüberkommen, dass Geiz nicht gut ist und 'bestraft' werden soll; und vor allem der Eierfabrikant, der seine Hühner in kleinen dunklen Ställen ohne Tageslicht hausen lässt, auf das Wohl seiner Tiere schauen soll. Dass Hilfsbereitschaft und Tierschutz betont werden sollen, finde ich gut (und natürlich auch, dass es ein Happy-End gibt - auch für die Hühner), aber das hätte anders umgesetzt werden können. Zum Beispiel, dass die Familie eben genau DESHALB stibitzt (wenn den schon gestohlen werden muss), um diesen Personen ihr Verhalten vor Augen zu führen und diese somit zu bestrafen, und nicht einfach grundlos.

Die Illustrationen sind sehr detailgetreu - und vor allem die zeichnerische Umsetzung von Kater Bobby stimmt haargenau, was ich sehr toll finde. Denn gerade Kinder passen da sehr gut auf und sind auch sehr kritisch, wenn ein Protagonist auf eine bestimmte Art beschrieben wurde, die dazugehörige Illustration dann aber überhaupt nicht übereinstimmt.


Fazit:
Eine tolle Idee, dass ein Mädchen mit ihrem Kater auf Verbrecherjagd geht. Bobby ist der heimliche Star in dieser Geschichte! :D Doch die Message hat mir leider nicht so gut gefallen: "Klauen ohne Grund" - das hätte besser umgesetzt werden können, daher nur 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

eine Mischung aus Thriller und Gruselroman; gespickt mit viel Verlagswesen

Der Gräber
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In Göteborg treibt seit 6 Jahren der Gräber sein Unwesen. Jedes Jahr am 6. November gräbt er sich durch die Erde in den Keller eines Hauses. Der oder die Bewohnerin ist danach verschwunden, es wird nur ...


In Göteborg treibt seit 6 Jahren der Gräber sein Unwesen. Jedes Jahr am 6. November gräbt er sich durch die Erde in den Keller eines Hauses. Der oder die Bewohnerin ist danach verschwunden, es wird nur jede Menge Blut gefunden, sodass man vom Tod der Hausbesitzer ausgeht.
Die Kommissarin Cecilia Wreede ist seit dem ersten Fall dabei, doch es gibt keinerlei Anhaltspunkte und die Polizei tappt vollkommen im Dunkeln.

Die Lektorin Annika Granlund erhält eines Tages ein Manuskript, das vor der Tür des Verlages gelegen ist, angeblich vom Erfolgsautor Jan Apelgren, der vor 6 Jahren samt seiner Frau verschwunden ist. Der Titel lautet: "Ich bin der Gräber".
Entspricht diese Geschichte der Wahrheit? Wurde sie tatsächlich vom verschwundenen Autor geschrieben oder vom Gräber?
Annika und der Verlag entscheiden, das Manuskript zu veröffentlichen, mit ungeahnten Folgen.


Meine Meinung:
Anfangs war ich total gefesselt, ein für mich neuartiger Plot, in dem der Killer durch die Erde Löcher in Keller gräbt und sich so seine Opfer holt, und ein eingängiger Schreibstil haben mich abgeholt, die Atmosphäre ist düster und beklemmend.
Der Aufbau macht das ganze spannend und rasant, denn man liest abwechselnd aus Sicht der Lektorin und später dann auch der Ermittlerin, jeweils gekennzeichnet mit dem aktuellen Datum, und zu Beginn jedes Kapitels sind zwei, drei Sätze aus dem Manuskript zu lesen, die jedoch eher aussagelos sind.
Doch mit der Zeit gab es viele Wiederholungen, die Ermittlungen kamen nicht vorwärts. Und im Endeffekt haben die Polizisten auch nichts aufgeklärt.

Super spannend fand ich die vielen Einblicke ins Verlagswesen, da ja das Manuskript des Gräbers vor dem Eklund-Verlag gefunden wurde und es unbedingt herausgegeben werden soll, weil der Verlag kurz vor der Insolvenz steht und sich von diesem Thriller viel erhofft.
Annika Granlund nimmt eine zentrale Stellung in dieser Geschichte ein, sie gruselt sich seit ihrer Kindheit vor Kellern, was man als Leser auch wirklich gut nachvollziehen kann, denn es ist so beklemmend beschrieben. Und sie treibt die Veröffentlichung von "Ich bin der Gräber" voran, nicht nur um den Verlag zu retten, sondern weil sie Assoziationen zu ihrer Kindheit hat mit den Kratzgeräuschen und sie und ihr Mann auch kürzlich erst das Haus des verschwundenen und für tot erklärten Autors gekauft haben.

Obwohl einige Verdächtige präsentiert wurden, war mir schnell klar, wer der Täter ist.
Womit ich mich jedoch nicht wirklich anfreunden konnte, war der Mystery-Teil in dem Buch. Denn es werden immer wieder Wesen in der Erde erwähnt (auch im Manuskript), die unter der Erde am Fundament Kratzspuren hinterlassen. Hier hätte ich mir gerne eine reale Auflösung erhofft.


Fazit:*
Spannender Plot mit einigen Längen; die Mystery-Grusel-Elemente haben mich leider nicht so ganz überzeugen können.

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