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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2024

eine tödliche Entzugsklinik in der heißen Wüste

Tödliche Oase
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Emma Haughton schreibt gerne Thriller, die an extremen Orten spielen. Ihr erstes Buch "The Dark" spielt in der eiskalten Antarktis; "Die Oase" hat einen komplett gegensätzlichen Schauplatz: in der Mexikanischen ...

Emma Haughton schreibt gerne Thriller, die an extremen Orten spielen. Ihr erstes Buch "The Dark" spielt in der eiskalten Antarktis; "Die Oase" hat einen komplett gegensätzlichen Schauplatz: in der Mexikanischen Wüste.
Zoey, Anfang 30, wacht in einem kleinen Zimmer auf und weiß nicht, wo sie ist. Panisch schaut sie sich überall um und stellt fest, dass sie sich in einer Luxusvilla mit einem wunderschönen Garten samt Pool befindet. Doch rundherum ist nur Wüste, fliehen also aussichtslos.

Durch die Erzählweise in ich-Form aus Sicht von Zoey Baxter kann man gut in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin abtauchen.
Es ist spannend zu verfolgen, wie Zoey das Haus erkundet und nach und nach die anderen Bewohner kennenlernt. Auch den Grund für ihren Aufenthalt dort erfährt man bald, den Zoey jedoch nicht nachvollziehen kann, da sie sich ja an nichts vom vorangegangenen Abend erinnern. Es ist eine Entzugsklinik, wo reiche und/oder berühmte Leute ihre Süchte bekämpfen und aus dem Alltag fliehen können. Doch Zoey ist weder reich, auch ihre Familie und Freunde nicht, und Süchte hat sie schon gar keine! Nur so nach und nach kommt ihr Gedächtnis tröpfchweise wieder zurück.
Als Leser merkt man natürlich sofort, dass Zoey sich ihr Leben und das Nichtvorhandensein jedweder Sucht nicht so ganz der Wahrheit entspricht. Leider merkt Zoey selbst das nur sehr, sehr langsam, und manchmal möchte man sie einfach nur schütteln! Auch verhält sie sich wie ein Teenager bzw. lebt ihr Leben so flüchtig; nicht erwachsen.
Sie wird jedoch mit der Zeit immer stärker, taffer und auch reifer, das hat mir gut gefallen.

Ein Thriller wird es eigentlich erst ab der Hälfte des Buches, als der erste Leiche auftritt. Zuvor ist es eher so unterschwelliges, psychisches Gruseln. Durch das teilweise seltsame Verhalten der Ärzte in der Oase und auch das der anderen "Patienten" sowie Zoeys ständige Versuche, doch irgendwie zu entkommen bzw. zu erfahren, wem sie den Aufenthalt in der Oase zu verdanken hat, hat man immer leichte Gänsehaut.
Die Auflösung bzw. der Grund für Zoeys Teilnahme am Oase-Programm und das Happy-End war mir zu unrealistisch heile-Welt-mäßig.


Fazit:
Das heiße, einsame Setting in der Wüste war atmosphärisch. Allerdings war es mir etwas zu wenig Thriller und die Auflösung konnte mich nicht so ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Ein schöner Bildband über die Mode von Taylor Swift

Icons of Style – Taylor Swift
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Man kennt Taylor Swift auch wegen ihrer Mode, die weniger ausgefallen, sondern eher elegant, glamourös, und teilweise pompös ist. Sie trägt aber auch "normale" Teile, die man nachkaufen kann.
Ihre Fans ...

Man kennt Taylor Swift auch wegen ihrer Mode, die weniger ausgefallen, sondern eher elegant, glamourös, und teilweise pompös ist. Sie trägt aber auch "normale" Teile, die man nachkaufen kann.
Ihre Fans werden von ihrem Style beeinflusst, und diesen lernt man hier kennen - und zwar von ihren Anfängen bis ins letzte Jahr.

Das Buch ist untergliedert in 4 Abschnitte:
"Style-Phasen", wo man sieht, wie sich Taylors Mode nach ihren Alben richtet.
"Wichtige Looks" - bei diesem Kapitel lernt man die lässigen Looks kennen, die auffälligen Bühnenoutfits und die glamourösen Kleider bei großen Auftritten.
"Signature Pieces" - jeder hat Teile, die er immer wieder trägt, so auch Taylor Swift, mit denen sie Statements setzt.
"Taylors Einfluss" - auf ihre Fans, die sog. "Swifties"; in der Modewelt; und auf andere Künstler/innen.

Es gibt viele Infos zu ihrem Mode-Leben und passende Zitate.
Sehr viele ganzseitige Fotos (teilweise sogar doppelseitig) zeigen sowohl TayTays private Mode, als auch ihre glamourösen Bühnen-Outfits.

Wer Taylor Swift und (ihre) Mode mag, ist mit diesem Buch gut beraten.
Biografische Infos findet man hier allerdings kaum.


Fazit:
Ein schöner Bildband über den modischen Style von Taylor Swift.

Veröffentlicht am 18.06.2024

wohlfühl-Liebesroman mit einer Prise Humor

Liebe kann doch jedem mal passieren
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Julie und Alex treffen in Brighton aufeinander, als sie jeder je ein halbes Zimmer mieten - und sich dieses teilen müssen!
Beide sind aus einem bestimmten Grund nach Brighton gekommen und keiner kann sich ...

Julie und Alex treffen in Brighton aufeinander, als sie jeder je ein halbes Zimmer mieten - und sich dieses teilen müssen!
Beide sind aus einem bestimmten Grund nach Brighton gekommen und keiner kann sich eine teurere Unterkunft leisten.
Doch Julie ist entsetzt, dass das halbe Zimmer in der Anzeige auch wirklich ein halbes Zimmer ist (und nicht wie sie dachte ein kleine Kammer).

Klar, dass die beiden sich anfangs unsympathisch sind, da sie grundverschieden sind. Julie ist offen und lebensfroh; Alex kühl und distanziert. Die beiden gehen sich aus dem Weg und Julie hat sogar eine Wäscheleine spannt, um die beiden Hälften abzutrennen.
Doch beide verbindet mehr, als sie denken: sie hassen ihren Job. Julie ist deshalb nach Brighton gegangen, um Abstand zur Zahnarztpraxis ihrer Eltern zu gewinnen, die sie glaubt übernehmen zu müssen; Alex hingegen hat hier einen Job in einer Rechtsanwaltskanzlei begonnen, bei der er sein Privatleben an der Tür abgeben muss. Er glaubt, nur so genug Geld zu verdienen, um das Altersheim seiner Gran bezahlen zu können, weil er sich nicht mehr allein um die leicht demente alte Dame kümmern kann.

Mir gefiel sehr gut, dass beide langsam erkennen, was ihnen nicht gut tut in ihrem Leben. Und was hingegen schon. Es ist einfach so authentisch, dass man nicht auf den ersten Blick alles erkennt. Ebenso wie die Liebe, die kommt manchmal schleichend und ungewollt, und man muss es zulassen können. Ohne Drama und Tamtam.
Durch den Besitzer des Italienischen Imbiss', Orlando, und dessen flirty Sohn Dante sowie die liebevolle Gran und die grummelige Vermieterin ist die Geschichte auch mit einer guten Prise Humor gewürzt.


Fazit:
Ein schöner Liebesroman, bei dem man sich rundum wohlfühlt; mit sympathischen Protagonisten, einer authentischen Gefühlsentwicklung und einer guten Prise Humor.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Mord auf der Thriller-Convention

Deine dunkle Seite
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In New York findet das Mörderpalooza Festival, eine Thriller Convention, statt. Kristin, eine der nominierten Autorinnen, wird morgens tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden - erstochen.
Zwei Autorinnen ...

In New York findet das Mörderpalooza Festival, eine Thriller Convention, statt. Kristin, eine der nominierten Autorinnen, wird morgens tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden - erstochen.
Zwei Autorinnen und zwei Autoren (die alle nicht nominiert sind) erhalten Nachrichten mit Infos, die niemand wissen kann sowie Drohungen, dass einer von ihnen der nächste sein wird; ebenso Drohnachrichten über Twitter vom Account @MPaloozaNxt2Die. Wer ist dieser Unbekannte, der so viele geheime Details weiß, und der androht, dass einer der Vier als nächstes sterben wird?

Zu Beginn passiert echt viel; und es gibt extrem viele Personen, alle aus dem Buchbusiness, die ich mir alle aufschreiben musste, weil ich sonst durcheinander gekommen wäre.
Man lernt die Thriller Autorinnen und Autoren von der Murderpalooza Convention kennen (den Namen finde ich übrigens echt super) und wie sie zueinander stehen. Das deckt sich allerdings erst kleinweise nach und nach auf , nachdem 4 von ihnen die Nachrichten von @MPaloozaNxt2Die bekommen - nachdem Kristin erstochen in ihrem Zimmer aufgefunden wurde!
Klar, dass diese Vier ein Geheimnis mit Kristin hatten. Die Frage ist nur: warum will der Mörder sie ausschalten? Und warum war Kristin die erste? Es kommen richtig viele Fragen auf, und es gibt sehr lange keine Antworten.

Mir haben die flüssige Erzählweise und die raschen Perspektivwechsel gefallen, dass man immer abwechselnd aus Sicht von Vicky Overton, Mike Brooks, Davis Walton und Suzanne Shih (die 4 Bedrohten) liest und durch die jeweilige ich-Form sehr gut in deren Gedanken- und Gefühlswelt abtauchen kann.
Durch die unterschiedlichen Charaktere polarisieren sie. (die Betrogene; der erfolglose Alt-Autor; der egoistische, zukünftige Bestseller-Autor; die Stalkerin) Man findet die einzelnen Personen sofort entweder sympathisch oder kann sie nicht ausstehen. Aus Gründen.
Zuerst hatte ich nicht verstanden, warum die 4 nach der offenen Drohung nicht zur Polizei gegangen sind - aber sie wollen nicht, dass ihre teilweise unschönen Geheimisse öffentlich werden. Untereinander zu beichten, ist schon schwer genug.

Leider waren einige Dinge sehr unrealistisch (wo ist die Polizei? Warum ermittelt ein privater Detektiv des Hotels?), das mysteriöse Verhalten von Vickys Freund und einiges mehr.
Mein Verdacht bzw. Befürchtung gleich zu Beginn des Buches über die Auflösung hat sich dann leider zum größten Teil bestätigt, und dadurch hat sich vieles so konstruiert und unglaubwürdig angefühlt. Das Ende ist ziemlich langatmig, trotzdem fühlt sich vieles nicht abgeschlossen an. Und es fehlt aus meiner Sicht ein aufklärender Epilog.


Fazit:
Eine tolle Plotidee, leider nicht optimal umgesetzt. Nach einem spannenden Katz-und-Maus spiel hat mir die Auflösung leider so gar nicht gefallen.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 11.06.2024

leider nichts für mich

That Girl
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Es steht sogar extra auf dem Buch, dass es kein Liebesroman ist, doch hätte man sich diesen aufgrund des Klappentextes schon irgendwie erwartet.
Mag sein, dass ich auch einfach zu alt bin für diese Art ...


Es steht sogar extra auf dem Buch, dass es kein Liebesroman ist, doch hätte man sich diesen aufgrund des Klappentextes schon irgendwie erwartet.
Mag sein, dass ich auch einfach zu alt bin für diese Art von Liebesroman bzw. dieses ganze falsche Social Media Selbstdargestelle. Denn dieses Buch HAT diese Fake-Welt in den sozialen Medien angeprangert. Und dass dies die Menschen, vor allem junge Frauen, NOCH trübsinniger macht. Denn ALLES erscheint dort makellos.
Sogar die Protagonistin Tess sagt selbst, die immerzu perfekte Darstellung ihres "tollen" Lebens als That Girl (sogar dieser Ausdruck war mir nicht geläufig) sei toxisch und verlogen. Und es in Wirklichkeit eben nicht so ist. Sie belügt sich sogar selbst. Und auch ihre Followerinnen und Leserinnen: man darf zwar Negatives zeigen, aber nur so viel, dass es authentisch wirkt und nicht zu sehr runterzieht. Schon da hab ich den Kopf geschüttelt. Ist die Online-Welt tatsächlich so?
Und das finde ich einfach nur schrecklich. Und dass dann auch noch ein Buch darüber geschrieben wird, wie unglücklich diese jungen Frauen alle sind, macht einen wirklich verdrießlich und sogar depressiv. Eine humorvollere Abrechnung mit diesen ganzen Vortäuschungen falsch-perfekter Tatsachen hätte mir persönlich besser gefallen.

Jedenfalls sucht man die (richtige) Liebe hier vergebens, es ist ein Tinder-wechsle-dich, die Männer und Frauen werden klischeehaft dargestellt (Männer suchen immer eine noch bessere Frau, während Frau auf die große Liebe hofft und nur enttäuscht wird und sich dann sogar einen Vollidioten schön redet, nur um "die große Liebe" gefunden zu haben).

Es gab schöne Zwischentöne, und es ist mit den Einschüben der Chat-Nachrichten gut und schnell zu lesen, aber man kann über Tess und ihre Freundin Cora einfach immer nur den Kopf schütteln.
Mädels: ihr seid gut so, wie ihr seid! Lasst euch von Männern nicht runtermachen!! Wenn einer nur Negatives über euch zu sagen hat, ist er es nicht wert.


Fazit:
Eigentlich eine ehrliche Abrechnung mit dem ganzen Fake auf Datingportalen und der Darstellung der ach so perfekten Leben auf Social Media. Leider zu viele Klischees und eine Protagonistin (plus deren Freundin), deren Verhalten ich einfach nicht nachvollziehen konnte.