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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2019

Ein Roadtrip der anderen Art zu einer Hippie Kommune auf Sardinien...

Von wegen Dolce Vita!
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Kurz zum Inhalt:
Angelika, die sich seit dem Sommer '69 nur mehr Angie nennt, will für einen Journalisten-Auftrag mit ihrem alten Porsche nach Sardinien fahren, um dort ihre Freundin Marlis, die auf der ...

Kurz zum Inhalt:
Angelika, die sich seit dem Sommer '69 nur mehr Angie nennt, will für einen Journalisten-Auftrag mit ihrem alten Porsche nach Sardinien fahren, um dort ihre Freundin Marlis, die auf der traumhaft schönen Insel als Künstlerin lebt, und alle anderen von ihrer damaligen Kommune zu "50 Jahre Woodstock" zu treffen.
Ganz anders ist ihre Tochter Janis; diese ist spießig und will Sicherheit im Leben. Die beiden haben auch bereits seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr - seit Janis' Tochter Leonie auf der Welt ist.
Als Angie jedoch mit ihrem Porsche aufbrechen will, steht plötzlich Leonie vor ihrer Tür und zwingt sie, sie mitzunehmen, da sie nicht mit ihrer Mutter Janis und deren Freund Sven mit dem Wohnmobil nach Schweden fahren will.
Als Janis das erfährt, ist sie ganz und gar nicht begeistert und überredet Sven, mit dem Wohnmobil anstatt nach Schweden nach Sardinien zu fahren und Leonie zu suchen...


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Tessa Hennig ist wunderbar zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten und hat fast immer ein Lächeln auf den Lippen. Bei den wenigen Momenten, wo dies nicht so ist, hat man Grund zum Nachdenken...
Die Charaktere sind authentisch dargestellt; jede der Frauen hat ihre Ecken und Kanten und sie wirken so noch lebendiger.
Ganz toll waren die wundervollen Beschreibungen der schönen Sardischen Landschaft - man bekommt sofort Lust, dort den Urlaub zu verbringen! Oder sich eines der 1€-Häuser zu kaufen ;)
Die Beschreibung der Hippies und der Kommune im Valle della Luna waren extrem witzig zu lesen - ich hatte alles ganz genau vor Augen.

Das Buch ist aber nicht nur Urlaubsfeeling pur, sondern verarbeitet auch ein erstes Thema - Mutterliebe und wie Kinder ihre Mütter sehen. Dass man immer nur das Beste für sein Kind will, es so erzieht, und das Kind aber vielleicht ganz andere Bedürfnisse hat. Das wichtige Fazit draus: IMMER miteinander reden und ehrlich sein!!! Hier hätte so viel Leid von Angie und Janis und in Folge für Leonie verhindert werden können... seufz.
Leonie ist übrigens ein ganz tolles, starkes Mädchen! Das sich für ihre Prinzipien einsetzt und sie ist es auch, die Mutter und Großmutter wieder zusammenführt.
Zum Glück gibt es dann aber ein ganz tolles Happy End!!

Das Buch hat wieder ein typisch humorvolles Tessa Hennig Cover. Ein älteres Paar im Urlaub - er mit Socken in den Sandalen lach


Fazit:
Urlaubsfeeling auf Sardinien mit viel Lokalkolorit und viel Humor; aber auch ein ernstes Thema regt zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Neuauflage des Britischen Landhaus-Krimis aus 1936

Dreizehn Gäste
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Kurz zum Inhalt:
Lord Aveling hat zwölf Gäste in sein Landhaus Bragley Court eingeladen.
Einer seiner Gäste, die Witwe Nadine Leveridge, liest den jungen John Foss am Bahnhof auf, der sich den Fuß verletzt ...

Kurz zum Inhalt:
Lord Aveling hat zwölf Gäste in sein Landhaus Bragley Court eingeladen.
Einer seiner Gäste, die Witwe Nadine Leveridge, liest den jungen John Foss am Bahnhof auf, der sich den Fuß verletzt hat.
Somit erweitert sich die Schar bunt zusammengewürfelter Gäste um einen auf die unglücksbringende Zahl Dreizehn - und auch bald schon wird das in Bearbeitung befindliche Gemälde der Tochter von Lord Aveling zerstört und ein Mann ermordet aufgefunden.
Kann Kriminialinspektor Kendall herausfinden, welcher der Gäste ein Geheimnis hat und somit der Mörder ist?


Meine Meinung:
Ich hätte mir aufgrund der Inhaltsangabe und der Entstehungszeit einen Krimi in Agatha Christie Art erwartet. Leider wird hier unendlich viel geschwafelt und ausschweifend erzählt und umschrieben, sodass es für mich leider nicht wirklich flüssig zu lesen war.
Und es treten gleich zu Beginn so viele verschiedene Personen in Erscheinung, dass ich mich ohne mein selbst erstelltes Personenregister bald überhaupt nicht mehr ausgesehen hätte.
Die Personen untereinander reden auch viel miteinander, was aber sehr oft nichts mit dem Fortgang der Geschichte zu tun hat, und auch in einer Art, wie man heute eben nicht mehr spricht. Daher war meine Konzentration auf den ersten etwa 100 Seiten nur schwer zu halten, danach wurde es besser/spannender.
Dieser Krimi hätte viel Potential gehabt (und hätte um einiges gekürzt werden können), denn die verschiedenen zusammengewürfelten Gäste sowie die Geschehnisse auf Bragley Court (das Bild, der Hund, die Toten) machen die Handlung interessant. Aber so war es zumindest zu Beginn leider kein allzu großer Lesegenuss - auch wenn die Auflösung dann wieder genau in der Art war, wie ich mir das vorgestellt hatte.


Fazit:
Englischer Landhauskrimi mit guter Grundstory - leider aufgrund des vielen und ausschweifenden 'Geschwafels', mit dem ich leider so gar nichts anfangen kann (kurz und knackig und auf den Punkt gebracht bringt einfach mehr Spannung) nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Bewegende Fortsetzung der Geschichte von Ruth Meyer

Zeit aus Glas
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Kurz zum Inhalt:
Nach der Pogromnacht 1938 ist das schöne Haus der Familie Meyer größtenteils zerstört. Das Leben für die Juden in Krefeld ist noch schlimmer als bisher.
Auch Ruths Familie hat endlich ...

Kurz zum Inhalt:
Nach der Pogromnacht 1938 ist das schöne Haus der Familie Meyer größtenteils zerstört. Das Leben für die Juden in Krefeld ist noch schlimmer als bisher.
Auch Ruths Familie hat endlich erkannt, das sie so schnell wie möglich Deutschland verlassen müssen - doch das Visum für Amerika gilt erst in 3 Jahren. Was also tun bis dahin?
Nachdem auch noch Ruths Vater Karl verhaftet wurde, nimmt Ruth all ihren Mut zusammen und will versuchen, alleine und auf eigene Faust ins Ausland zu kommen, um so ihre Familie retten zu können...


Meine Meinung:
"Zeit aus Glas" ist der zweite Teil der Reihe nach wahren Begebenheiten um die jüdische Familie Meyer kurz vor dem Zweiten Weltkrieg; im Vordergrund steht die Tochter Ruth.
Dieser zweite Teil handelt von Ruths Jugend 1938 und 1939, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Geschichte knüpft nahtlos am ersten Teil "Jahre aus Seide" an und beginnt in der Reichskristallnacht, in der das Haus der Meyers großteils zerstört wurde.

Der Schreibstil ist ruhig und authentisch mit viel direkter Rede. Die dramatische Familiensaga beruht ja auf den Tagebucheintragungen von Ruth und auf Interviews mit Ruths Familie.
Beim Lesen spürt man richtig die Angst, Beklemmung und die Hoffnungslosigkeit. Die Atmosphäre und die laufende Bedrohung durch die Gestapo sind authentisch eingefangen. Die Emotionen haben sich förmlich auf mich übertragen. Die Grausamkeiten, die den Juden angetan wurden, waren einfach nur schrecklich - und die Hilfestellung der Juden gegenseitig - und auch von einigen Ariern - hat mich tief beeindruckt. Allen voran muss ich wieder die Familie Aretz nennen (Hans Aretz war Karl Meyers Chauffeur), die sich für die Meyers einsetzen und unter der Bedrohung der eigenen Sicherheit helfen, so gut es geht.
Und dann ist da natürlich Ruth, ein junges Mädchen zu Beginn des Erwachsenwerdens, die all ihren Mut zusammennimmt und ihre Hartnäckigkeit dazu einsetzt, um ihre Familie in Sicherheit bringen zu können.
Das Buch endet leider mit einem fiesen Cliffhanger, bei dem man als Leser unbedingt sofort den nächsten Band zur Hand nehmen will um zu erfahren, wie es mit der Familie Meyer weitergeht!

Zu Beginn der Geschichte gibt es ein informatives Personenregister. Das Nachwort zum Schluss enthält interessante und wichtige Informationen über die Geschichte der Familie Meyer, und welche Teile der Geschichte belegt sind und auf der Wahrheit beruhen.


Fazit:
Emotionale und dramatische Fortsetzung der Familiensaga nach einer wahren Begebenheit, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ich bin schon sehr neugierig auf den dritten Teil!

Veröffentlicht am 12.07.2019

Spannend von Anfang bis Ende. Gelungene Fortsetzung

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis
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Kurz zum Inhalt:
Es ist Winter in Chicago, seit Monaten herrschen Minusgrade.
Die Leiche der jungen Ella wird gefunden, eingefroren in einem See. Doch Ella wird erst seit drei Wochen vermisst. Wie kam ...

Kurz zum Inhalt:
Es ist Winter in Chicago, seit Monaten herrschen Minusgrade.
Die Leiche der jungen Ella wird gefunden, eingefroren in einem See. Doch Ella wird erst seit drei Wochen vermisst. Wie kam sie in den seit Monaten zugefrorenen See?
Die Medien beschuldigen den Four Monkey Killer (4MK), der Chicago seit langer Zeit in Atemlosigkeit versetzt - doch Detective Sam Porter glaubt nicht daran, dass er es war. Dessen Handschrift und Modus Operandi sehen ganz anders aus. Porter kennt den Killer sehr gut, und hat sich nun auf ein gefährliches Spiel mit ihm eingelassen.
Währenddessen verschwinden immer mehr Mädchen.
Kann der Täter gestoppt werden - und hängt 4MK vielleicht doch mit drin?


Meine Meinung:
"The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis" ist der zweite Teil der Four-Monkey-Reihe um Detective Sam Porter.
Der Schreibstil ist wieder rasant, extrem spannend und flüssig zu lesen; Die kurzen Kapitel sind gekennzeichnet mit der Anzahl des Tages und der jeweiligen Uhrzeit. Die meisten Kapitel sind aus Sicht von Sam Porter geschrieben; es gibt jedoch auch Einschübe und Kapitel aus der Sicht von anderen Ermittlern und der Opfer. Das macht es nochmals umso spannender, denn man leidet noch mehr mit den Opfern mit und hat das Gefühl, mit ihnen eingesperrt zu sein.
Die Charaktere sind alle authentisch dargestellt, man fiebert mit Porter und seinen Kollegen Clair und Nash und auch FBI Agent Poole von Anfang an atemlos mit.
Auch erfährt man wieder Vieles aus der Vergangenheit von 4MK, und viele neue Puzzleteile setzten sich zusammen.
Wobei mir Sam Porter in diesem Band nicht ganz so gut gefallen hat - sein Charakter wächst nicht, sondern schrumpft psychisch eher etwas zusammen und öfter mal konnte ich sein Verhalten nicht ganz nachvollziehen.
Der Spannungsbogen wird konstant aufrecht gehalten, und man fliegt nur so durch die über 600 Seiten.

Was mir nicht ganz so gut gefiel war, dass eigentlich der komplette Inhalt vom Vorgänger-Band geschildert wurde. Somit geht einem der Spaß am Lesen des ersten Bandes verloren, sollte man diesen noch nicht kennen, da man die Auflösung hier erfährt. Allerdings muss ich sagen, dass der zweite Band so komplex ist, und das Fortschreiten der Geschichte eng mit dem Geschehen aus dem ersten Teil und dessen Ausgang zusammenhängt.
Mein Rat ist: UNBEDINGT mit Band 1 starten - das ist hier bei dieser Reihe absolut wichtig!!

Und auch nicht so toll fand ich das offene Ende; so ein bisschen einen Abschluss hätte ich mir schon gewünscht - ein fieser Cliffhanger und die Geduld, die man braucht, bis der nächste Band erscheint, ergeben leider einen halben Stern Abzug ;)


Fazit:
Temporeiche, rasante und extrem spannende Fortsetzung der Four-Monkey-Reihe. Fesselnd und mitreißend - ich vergebe 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.07.2019

Hanni & Nanni 3 - Das Buch zum Film

Hanni & Nanni - Das Buch zum Film 03
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Kurz zum Inhalt:
Die Zwillinge Hanni und Nanni Sullivan sind im Internat Lindenhof. Dort erwarten alle mit großer Aufregung eine Busladung Austauschschülerinnen aus England.
Und zum Schulschluss wird eine ...

Kurz zum Inhalt:
Die Zwillinge Hanni und Nanni Sullivan sind im Internat Lindenhof. Dort erwarten alle mit großer Aufregung eine Busladung Austauschschülerinnen aus England.
Und zum Schulschluss wird eine Aufführung von "Romeo und Julia" einstudiert, bei der Hanni die Rolle der Julia übernommen hat.
Doch die Austauschschüler entpuppen sich als eine Horde englischer Jungs; Hanni und Nanni verknallen sich beide in den smarten Clyde, der die Rolle des Romeo spielt; und bei den Proben zu "Romeo und Julia" geht alles drunter und drüber. Dann ist da noch die Zicke Daniela, die Hanni die Rolle der Julia streitig machen will und zu allem Überfluss auch auf Clyde steht.
Und als würde das nicht genügen, scheint auch noch ein Geist in dem alten Gemäuer sein Unwesen zu treiben...


Meine Meinung:
Da meine Tochter alle Hanni und Nanni Filme kennt, und der 3. Teil ihr Lieblingsteil ist, war sie natürlich restlos vom Buch begeistert!
Die Geschichte wird - genau wie der Film ist - eins zu eins wiedergegeben. Sie meinte, nur eine kleine Stelle war nicht hundertprozentig wie im Film, aber ansonsten hat alles gepasst.

Die Geschichte ist ein typisches Hanni&Nanni Abenteuer; und ist sehr witzig, mit vielen Verwechslungen, Chaos und Hoppalas, aber natürlich mit Happy End!
In der Mitte des Buches sind auch viele farbige Fotos / Szenen aus dem Film enthalten. Dies macht die Geschichte noch lebendiger.

Für mich als Vorleser war der Schreibstil teilweise zwar etwas holprig, da man eben genau merkt, dass nicht eine Geschichte erzählt wird, sondern die Szenen aus dem Film beschrieben werden.
Meine Tochter war zwar total begeistert - weil das eben auch ihr Lieblingsteil der Hanni&Nanni Filme ist - aber aufgrund der holprigen Schreibweise kann ich nur 4 Sterne vergeben.


Fazit:
Ein Muss für alle Fans der Hanni&Nanni-Filme! Mit vielen Szenenfotos aus dem Film.