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Veröffentlicht am 05.11.2019

Eine rührende Geschichte um drei Generationen von Lindsey-Frauen und ein Bettelarmband

Für immer in deinem Herzen
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Kurz zum Inhalt:
Oma Lolly Lindsey lebt immer noch am Lost Land Lake, wo sie als Attraktion in einem Süßwarenladen arbeitet und zu jeder vollen Stunde ein Lied aus "Hello Dolly" aufführt.
Ihre Tochter ...

Kurz zum Inhalt:
Oma Lolly Lindsey lebt immer noch am Lost Land Lake, wo sie als Attraktion in einem Süßwarenladen arbeitet und zu jeder vollen Stunde ein Lied aus "Hello Dolly" aufführt.
Ihre Tochter Arden und Enkelin Lauren, die sie schon seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen hat, kommen sie für ein Wochenende besuchen, weil sie ihnen einen Brief mit einem Anhänger für ein Bettelarmband geschickt hat - ein Hilferuf? Die beiden bleiben länger als geplant und dies verändert ihre Lebenswege für immer.
Denn Lolly hat beginnende Alzheimer, und sie erzählt Arden und Lauren ihre bzw. die Familiengeschichte anhand der vielen Anhänger an ihrem Bettelarmband, der jeder eine eigene Geschichte erzählt und viele Erinnerungen für Lolly beinhaltet.


Meine Meinung:
"Für immer in deinem Herzen" ist eine rührende Familiengeschichte über das Schicksal von drei Generationen Lindsey-Frauen.
Großmutter Lolly ist sehr sympathisch, denn sie ist offen für alles Neue. Im Gegensatz zu ihrer Tochter Arden, der ihre Mutter immer etwas peinlich war und die am liebsten nicht wahrgenommen werden will.
Doch Lollys Geschichten, die Bedeutungen der Anhänger, Laurens Begeisterung dafür und nicht zuletzt der sympathische Pfleger von Lolly bringen Arden dazu, ihr Leben und ihr Verhalten zu überdenken.

Ich fand die Geschichten zu den einzelnen Anhängern des Bettelarmbandes, das Lolly schon von ihrer an Krebs verstorbenen Mutter bekommen hat, rührend und lebensbejahend, und die Protagonisten, allen voran Arden, machen eine große Entwicklung durch.
Das Fazit der Geschichte lässt sich aus zwei Zitaten herleiten:
"Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Aber die Zukunft kann man ändern." und
"Glück ist nicht nur magisch, sondern auch ansteckend."

Die Sprecherin, Eva Gosciejewicz, liest mit einer angenehmen Stimme und leiht den Figuren gerade so leicht abwechselnde Stimmlagen, dass es erkennbar ist aber nicht zu gespielt wirkt.


Fazit:
Emotionale Familiengeschichte dreier Frauen, die schön für zwischendurch zu hören ist.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Sehr kurze Geschichte über eine Frau, die plötzlich mutig wird

Nachts an der Seine
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Kurz zum Inhalt:
Nell aus England möchte mit ihrem Freund Pete ein romantisches Wochenende in Paris verbringen, da sie noch nie dort war. Doch Pete versetzt sie, weil er angeblich nicht von der Arbeit ...

Kurz zum Inhalt:
Nell aus England möchte mit ihrem Freund Pete ein romantisches Wochenende in Paris verbringen, da sie noch nie dort war. Doch Pete versetzt sie, weil er angeblich nicht von der Arbeit wegkommt, doch er will nachkommen - und so landet Nell alleine in Paris. Als Pete dann jedoch komplett absagt, überlegt die schüchterne Nell zuerst, so schnell wie möglich wieder heimzufahren. Doch dann lernt sie den fröhlichen Fabien kennen, der ihr Paris bei Nacht zeigt...


Meine Meinung:
Diese Kurzgeschichte von Jojo Moyes erzählt über eine schüchterne, ängstliche Frau, die über sich hinauswächst und plötzlich Dinge tut, von denen sie nie dachte, es jemals zu tun: hren Freund versetzen und mit einem Fremden auf dem Mofa durch die Pariser Nacht rauschen.
Ganz konnte ich das Verhalten von Nell nicht nachvollziehen, denn wenn ich schonmal in Paris bin - auch wenn ich versetzt wurde - dann nutze ich das doch aus, um mir die Sehenswürdigkeiten anzusehen?! Nell hingegen wollte einfach nur nach Hause. Doch der geheimnisvolle Fabien kann sie aus ihrem Schneckenhaus locken, und zeigt ihr dann die nicht so bekannten Seiten von Paris...
Gelesen wird das Hörbuch von Luise Helm, die eine angenehme Sprechstimme hat und mit guter Intonation spricht.


Fazit:
Nette Unterhaltung für Zwischendurch; leider etwas sehr kurz und ohne viel Tiefgang. Ich hätte gerne noch erfahren, wie es Nell nach diesem Wochenende in Paris ergangen ist.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Kurz, bezaubernd, aber ausbaufähig

Zwei Zebras in New York
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Kurz zum Inhalt:
Da dem Direktor des Zoos in Gaza, Mahmoud Barghouti, das Geld für Futter fehlte, sind ausgerechnet die Zebras, die die Hauptattraktion sind, verhungert. Um den Kindern in dieser schrecklichen ...

Kurz zum Inhalt:
Da dem Direktor des Zoos in Gaza, Mahmoud Barghouti, das Geld für Futter fehlte, sind ausgerechnet die Zebras, die die Hauptattraktion sind, verhungert. Um den Kindern in dieser schrecklichen Zeit jedoch Freude zu bereiten und den Menschen Hoffnung zu schenken, hat er kurzerhand zwei Esel mit schwarzen und weißen Streifen bemalet.
Diese "Zebras" werden nun zum Höhepunkt, und der amerikanische Kriegsberichterstatter James ist so begeistert davon, dass er einen Artikel über die Zebras in der New York Times schreibt.
Durch diesen Artikel werden die Leben von Mahmoud in Gaza, der Malerin Mila in New York, der DJ Jana in Berlin, Mathieu in Paris, und auch sein eigenes beeinflusst.


Meine Meinung:
Die Geschichte hat eine gute Grundidee, jedoch hapert es ein bisschen an der Umsetzung. Mir war es teilweise zu sprunghaft zwischen den einzelnen Charakteren; außerdem war mir zu Anfang nicht klar, wie die Schicksale dieser Personen miteinander und auch mit den 'Zebras' zusammenhängen.
Der Titel ist sinnbildlich zu sehen, denn die 'Zebras' sind natürlich nie in New York - im Gegensatz zum Zoodirektor Mahmoud, der sich von James überreden lässt, nach New York zu reisen.
Trotzdem kann man der Erzählung gut folgen, die von Leonard Hohm mit einer sehr angenehmen, ruhigen Stimme und guter Intonation gesprochen wird.
Man lernt James, Mila, Jana und Mahmoud kennen; man erfährt auch ein bisschen über Mathieu; leider nie so sehr ins Detail gehend, dass man sich mit den Protagonisten verbunden fühlt.
Schön ist natürlich, dass Mahmoud in New York mit James' Hilfe Kontakte knüpfen und Geld sammeln kann, sodass bald neue Tiere in seinem Zoo einziehen können.

Das Cover ist natürlich ein Hingucker, schlicht in der Farbgebung, mit der New Yorker Skyline, den Wolken und den beiden Zebras.
Schön war die Aussage am Schluss über die beiden falschen Zebras: "Sie ermuntern uns, die Welt zu verzaubern anstatt sie mit Kriegen zu überziehen."


Fazit:
Ein Buch über Liebe, Frieden und Hoffnung, Freude und der Suche nach dem Glück; jedoch noch ausbaufähig. An manchen Stellen kam es mir so vor, als wäre das Buch nicht ganz fertig. Pluspunkte für die angenehme Sprechstimme. Daher 3 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Neuauflage des Britischen Landhaus-Krimis aus 1936

Dreizehn Gäste
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Kurz zum Inhalt:
Lord Aveling hat zwölf Gäste in sein Landhaus Bragley Court eingeladen.
Einer seiner Gäste, die Witwe Nadine Leveridge, liest den jungen John Foss am Bahnhof auf, der sich den Fuß verletzt ...

Kurz zum Inhalt:
Lord Aveling hat zwölf Gäste in sein Landhaus Bragley Court eingeladen.
Einer seiner Gäste, die Witwe Nadine Leveridge, liest den jungen John Foss am Bahnhof auf, der sich den Fuß verletzt hat.
Somit erweitert sich die Schar bunt zusammengewürfelter Gäste um einen auf die unglücksbringende Zahl Dreizehn - und auch bald schon wird das in Bearbeitung befindliche Gemälde der Tochter von Lord Aveling zerstört und ein Mann ermordet aufgefunden.
Kann Kriminialinspektor Kendall herausfinden, welcher der Gäste ein Geheimnis hat und somit der Mörder ist?


Meine Meinung:
Ich hätte mir aufgrund der Inhaltsangabe und der Entstehungszeit einen Krimi in Agatha Christie Art erwartet. Leider wird hier unendlich viel geschwafelt und ausschweifend erzählt und umschrieben, sodass es für mich leider nicht wirklich flüssig zu lesen war.
Und es treten gleich zu Beginn so viele verschiedene Personen in Erscheinung, dass ich mich ohne mein selbst erstelltes Personenregister bald überhaupt nicht mehr ausgesehen hätte.
Die Personen untereinander reden auch viel miteinander, was aber sehr oft nichts mit dem Fortgang der Geschichte zu tun hat, und auch in einer Art, wie man heute eben nicht mehr spricht. Daher war meine Konzentration auf den ersten etwa 100 Seiten nur schwer zu halten, danach wurde es besser/spannender.
Dieser Krimi hätte viel Potential gehabt (und hätte um einiges gekürzt werden können), denn die verschiedenen zusammengewürfelten Gäste sowie die Geschehnisse auf Bragley Court (das Bild, der Hund, die Toten) machen die Handlung interessant. Aber so war es zumindest zu Beginn leider kein allzu großer Lesegenuss - auch wenn die Auflösung dann wieder genau in der Art war, wie ich mir das vorgestellt hatte.


Fazit:
Englischer Landhauskrimi mit guter Grundstory - leider aufgrund des vielen und ausschweifenden 'Geschwafels', mit dem ich leider so gar nichts anfangen kann (kurz und knackig und auf den Punkt gebracht bringt einfach mehr Spannung) nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Spionagethriller mit Längen

Schatten der Toten
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Kurz zum Inhalt:
Judith Kepler arbeitet in Berlin als Tatortreinigerin. Es passiert plötzlich einiges, das ihr Leben auf den Kopf stellt: Ihr Chef liegt im Krankenhaus und möchte, dass sie die Führung ...

Kurz zum Inhalt:
Judith Kepler arbeitet in Berlin als Tatortreinigerin. Es passiert plötzlich einiges, das ihr Leben auf den Kopf stellt: Ihr Chef liegt im Krankenhaus und möchte, dass sie die Führung übernimmt. Die Halbwaise Tabea, die ihr sehr am Herzen liegt, ist ebenfalls im Krankenhaus und Judith kann ihren Vater nicht erreichen.
Und dann ist das noch Isa Kellermann, eine Mitarbeiterin des Verfassungsschutzes, die den ehemaligen Spion Bastide Larcan um jeden Preis fassen möchte - dieser ist jedoch Judiths Vater und hält sich derzeit in Odessa auf.
Soll Judith die Vergangenheit ruhen lassen oder ebenfalls nach Odessa reisen?



Meine Meinung:
"Schatten der Toten" ist der dritte Teil um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alle Infos aus dem Vorgängerband werden genauestens beschrieben, da sie für die Geschichte wichtig sind.
Leider war mir aufgrund des Klappentextes nicht bewusst, dass diese ganze Spionagesache so detailliert dargelegt wird. Ich lese zwar immer wieder mal gerne Spionagegeschichten, aber dabei muss es nicht so derart ins Detail gehen. Teilweise war es mir auch zu verworren und ich habe auch nicht alle Zusammenhänge gleich verstanden.
Außerdem hätte man das Buch gut und gern um ein Drittel kürzen können, was auch der Spannung zugute gekommen wäre. Denn diese ausufernden Stasi-und-Geheimdienst-Beschreibungen haben mich oft aus dem Lesefluss gebracht und waren langatmig und zäh.
Auch hätte ich mir gerne gewünscht, mehr über die Arbeit einer Tatortreinigerin zu erfahren; das ging in diesem Buch leider total unter.
Das letzte Drittel des Buches hat mir dann jedoch gefallen, es wurde rasant (die geplante Operation des deutschen Verfassungsschutzes in Odessa) und dramatisch (das schreckliche und grausame Verhalten des ukrainischen Milliardärs Oleg Nikiforov).
Aus der Danksagung der Autorin hätte ich herausgelesen, dass dies der letzte Band um Judith Kepler ist. An und für sich wäre auch alles gut abgeschlossen - doch hat es sich die Autorin nicht nehmen lassen, doch noch etwas einzubauen, das die Geschichte weiterlaufen lassen könnte... Ich bin gespannt, ob es noch einen weiteren Band geben wird.
Das Cover ist eher unscheinbar - sollen die Stufen an die Potemkinsche Treppe in Odessa erinnern, die eine Bedeutung für die Geschichte hat?


Fazit:
Ein etwas anderer Spionagethriller; leider mit zähen Längen in der Mitte, aber einem spannenden Finale.