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Veröffentlicht am 31.03.2021

Vom Kriminellen zum Buddhist

Gefangen und frei
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Sehr bewegendes, aber auch aufmunterndes Schicksal nach einer wahren Geschichte.



Inhalt:

Jarvis J. Masters wird wegen mehrerer krimineller Vergehen inhaftiert. Er ist 19 Jahre alt als er ins Gefängnis ...

Sehr bewegendes, aber auch aufmunterndes Schicksal nach einer wahren Geschichte.



Inhalt:

Jarvis J. Masters wird wegen mehrerer krimineller Vergehen inhaftiert. Er ist 19 Jahre alt als er ins Gefängnis kommt, wobei er mehrere Erziehungsheime und Jugendgefängnisse hinter sich hat.

Bald schon schließt er sich der Black Panthers Gang an. Eines Tages kommen Polizisten in seine Zelle und teilen ihm mit, dass er zum Tode verurteilt wird, da er die Mordwaffe, die einen Gefängniswärter umgebracht hat, zur Verfügung gestellt bzw. hergestellt habe. Jarvis Masters beteuert seine Unschuld, doch auch mehrere Revisionen und die Hilfe von Aktivisten bringt nichts. Nach drei Jahrzehnten im Todestrakt, wartet er immer noch auf sein finales Urteil.

Glücklicherweise trifft er auf Menschen, die ihm dabei helfen, seinen Aufenthalt im Todestrakt zu überstehen. Das Zentrum dabei bildet sein wachsender Glaube an den Buddhismus.



Meinung:

Das Buch handelt zwar von Jarvis J. Masters, wurde aber von David Sheff geschrieben. Dieser hat.Masters oft im Gefängnis besucht und hat mit ihm sehr viele Gespräche in zig Stunden geführt. Außerdem hat er auch andere Menschen, die mit Masters zu tun haben/hatten befragt und somit den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen geprüft.

Am Anfang betont der Autor, dass er nicht 100%ig beweisen und wissen könne, dass Mastes unschuldig sei und den Leser keine Richtung vorgeben möchte, sondern selber beurteilen lassen mochte. Es wird auf den ersten Seiten aber sofort klar, dass es durchaus eine konkrete Richtung gibt und dass Sheff mehr als überzeugt von Masters Unschuld ist. Deswegen habe ich auch einen Stern abgezogen, denn eine neutrale Urteilsbildung bleibt dem Leser komplett verwehrt, man steht von Anfang an hinter Masters.

So wird auch sprachlich erzählt. Es gibt distanzierte Abschnitte, in denen neutral die Fakten angeführt werden, der Großteil des Buches wurde aber so geschrieben als handele es sich bei Masters um eine Figur, die man eben beim Lesen verfolgt.

So wurden einige wichtige Details weggelassen, die mich etwas fragend und auch unbefriedigt zurückgelassen haben. Sein Urteil bleibt über das ganze Buch hinweg fragwürdig bis komplett unverständlich, das Rechtssystem in den USA wird als komplett willkürlich, gemein und inkompetent, fast schon diskriminierend dargestellt (ob das stimmt oder nicht soll beiseite gelassen werden) und bei so manchen Entscheidungen, die er fällt, fehlen einfach die Ansichten der Personen, die seine Entscheidungen auch betreffen und beeinflussen.

Ich fand die Schilderungen wirklich sehr interessant, insbesondere das, was man über den Buddhismus lernt, fand ich sehr gelungen. Auch, dass das Buch in die vier Grundweisheiten des Buddhismus unterteilt ist, mag ich. Ich finde es sehr authentisch dargestellt, wie Masters sich über das Buch hinweg entwickelt und welche Schwierigkeiten er mit den buddhistischen Praktiken hat, dass sie nicht sofort wirken, dass sie nicht immer wirken, dass er manchmal das Gefühl hat, es nicht mehr zu schaffen. Das scheint mir sehr nah an der Realität.



Fazit:

Sehr interessante Geschichte, sehr interessanter Mensch, sehr interessante Wandlung und Inhalte. Das einzige, was mich eben gestört hat, ist der Umstand, dass man als Leser fast schon in eine Richtung gezwungen wird.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Wann wird's mal wieder richtig Sommer?

Der große Sommer
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Inhalt:

Die Sommerferien stehen kurz bevor und alle freuen sich auf den Urlaub mit ihren Eltern. Nur Frieder guckt in die Röhre, denn mit einer 5 in Latein und in Mathe muss er zur Nachprüfung. Nicht ...

Inhalt:

Die Sommerferien stehen kurz bevor und alle freuen sich auf den Urlaub mit ihren Eltern. Nur Frieder guckt in die Röhre, denn mit einer 5 in Latein und in Mathe muss er zur Nachprüfung. Nicht nur das, sein Großvater hat ihn zum Lernen zu sich bestellt, sodass der Familienurlaub für Frieder ausfällt.

Das können ja tolle Sommerferien werden, denkt sich Frieder. Doch so schlimm scheint.es vielleicht doch nicht. Als Frieder im Freibad Beate trifft, ist es quasi Liebe auf den ersten Blick. Zumindest von seiner Seite. Ob er sie wohl je wieder finden wird und mehr Zeit mit ihr verbringen kann?

Und bald kommen ja Alma, seine Lieblingsschwester, und sein bester Freund Johann auch wieder nach Hause.



Meinung:

Wow, das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Obwohl das Buch aus Frieders Sich, einem Teenager, geschrieben wurde, konnte ich als Leser total mitfühlen und habe das Lesen sehr genossen. Mir hat der Schreibstil wirklich ausgezeichnet gefallen, er hatte so etwas Ruhiges und Angenehmes an sich. Ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen, weil es einfach so schön war.

Das Buch macht total Lust aus Sommer und lässt einen an seine eigenen Sommer in Jugendzeiten nachdenken (ich bin erst 26, aber ich rede, als wäre ich schon über 60 🙈).

Mir haben die Charaktere richtig gut gefallen. Frieder, Alma, Beate und auch Johann sind besondere Kinder. Auch der Großvater und die Oma sind sehr interessante Figuren, über die man gerne mehr erfahren möchte.

Doch das Geschehen plätschert nicht nur so vor sich hin, es geschieht etwas Unvorhergesehenes, etwas, das die Freundschaft zwischen den vieren ziemlich auf die Probe stellt und etwas, dass zeigt, dass man nicht immer klein bleibt, sondern schneller erwachsen wird als man denkt.

Ich bin begeistert von dem Buch und kann es nur jedem empfehlen!

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Viele verschiedene Geschichten und Gedanken

Wanderpfade der Liebe
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In diesem Buch gibt es ganz viele verschiedene Kurzgeschichten und Gedichte, die alle eines als Kernthema haben: die Liebe. Von Romantik, über Verspieltheit und Freundschaft, gibt es aber auch düstere ...

In diesem Buch gibt es ganz viele verschiedene Kurzgeschichten und Gedichte, die alle eines als Kernthema haben: die Liebe. Von Romantik, über Verspieltheit und Freundschaft, gibt es aber auch düstere und negative Aspekte der Liebe. Manche Geschichten waren echt richtig süß, andere waren eher traurig, aber dennoch schön und bei manchen war ich regelrecht geschockt.

Es ist wirklich für jeden etwas dabei!

Mein Highlight des Buches ist der Poetry-Slam Beitrag. Mega gut!

Man muss das Buch nicht am Stück lesen, sondern kann mal vor, mal zurück blättern und sich zwischendurch immer mal wieder mit den Inhalten auseinandersetzen. Je nach Gemütslage kann man entweder fröhliche oder eben traurige Sachen lesen. Die Abwechslung und der Facettenreichtum haben mir gut gefallen.

Mir haben nicht alle Geschichten 100% zugesagt, aber das wäre wohl auch utopisch.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Langweilig

Aus der Mitte des Sees
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Leider konnte mich das Buch gar nicht überzeugen. Der Klappentext klingt sehr spannend, weswegen ich das Buch auch lesen wollte, doch ziemlich schnell musste ich feststellen, dass der Inhalt nicht an den ...

Leider konnte mich das Buch gar nicht überzeugen. Der Klappentext klingt sehr spannend, weswegen ich das Buch auch lesen wollte, doch ziemlich schnell musste ich feststellen, dass der Inhalt nicht an den Klappentext herankommt.

Lukas ist Mönch, der in einer Midlife-Crisis steckt. Er zweifelt an sich, an seine Berufung als Mönch, an so ziemlich allem eigentlich. Er zweifelt nicht nur, er nörgelt in einer Tour herum. Aber es gibt ja immerhin den See, in dem er regelmäßig schwimmen geht.

Jaja, der See. Ich weiß nicht, wie viele Beschreibungen des immer gleichen Sees ich innerhalb dieser gut 250 Seiten gelesen habe. Gefühlt handelt das Buch von nichts anderem außer diesem See. Und es gibt dort einen Plastikstuhl. Aha.

Die Figuren fand ich nicht gut gelungen. Lukas ist mir sehr unsympathisch und auch Sarah, die Frau, die später noch eine Rolle spielen wird, ist absolut niemand, mit dem ich gerne meine Zeit verbringen würde. Die einzige Figur, die ich interessant und ansatzweise sympathisch fand, war Lucian. Es hätte sich definitiv gelohnt mehr über ihn zu erfahren. Schade.

Darüber hinaus passiert einfach nichts im Buch. Lukas geht schwimmen. Das ist so ziemlich die komplette Handlung. Und wenn dann doch mal etwas passiert, dann ist es fadenscheinig und vorhersehbar.

Das Ende fand ich mehr als unbefriedigend. Es bleiben eine Millionen Fragen offen, die ich gerne geklärt gehabt hätte und auf einmal ist alles toll. Nee, das hat leider nicht gepasst.

Das ist total schade, denn sprachlich ist das Buch wirklich auf einem sehr hohen Niveau. Es ist gespickt durch Analogien, Verweise auf andere Texte und definitiv anspruchsvoll. Aber diese super langweilige nicht vorhandene Handlung lässt einem keinen Raum zum Wertschätzen des Sprachstils. Ein paar Abstriche muss ich jedoch auch hier machen: Der Anfang war super verwirrend und sehr unklar. Es hat gedauert bis ich wirklich ins Buch gekommen bin.



Fazit:

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Die wilde Jagd beginnt - nur, wer jagt wen?

Die Einherjer
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Inhalt:
Asgrum Krummfinger und seine Tochter Branda Federklang sind immer noch voneinander getrennt. Asgrim gibt sein Bestes, um seine Heimat zu einen und gegen die Dei Consentes anzugehen. Sein Ziel ist ...

Inhalt:
Asgrum Krummfinger und seine Tochter Branda Federklang sind immer noch voneinander getrennt. Asgrim gibt sein Bestes, um seine Heimat zu einen und gegen die Dei Consentes anzugehen. Sein Ziel ist es Asgard, das vergessene Reich der Götter, wiederaufzubauen. Doch ohne die Hilfe von Wieland dem Schmied, wird ihm das niemals gelingen. Branda ist nun die Göttin Diana und damit ein Mitglied der Dei Consentes. Asgrim hat von der Göttin Tellun sein und Brandas Schicksal erfahren und das möchte er vermeiden, koste es, was es wolle. Doch scheint sein Vorhaben nicht so einfach und er muss Opfer bringen. Branda begibt sich auf den Weg in den Orcus, der Ort, an dem sie ihre Mutter, Yrsa, zu finden erhofft. Dort erfährt sie einige Geheimnisse, die sie zornerfüllt zurück- und zu Aktionen verleiten lassen, die das Schicksal und Leben vieler Menschen verändern wird. Darunter auch Asgrims Leben, der es mit Mühe und Not geschafft hat, ein paar Menschen unter sich zu vereinen um gegen das von den Dei Consentes auferlegte Schicksal anzukämpfen. Was er nicht weiß, die schlimmste Prüfung steht ihm noch bevor, denn Branda gehört nun den Gegnern an.



Meinung:
Die Geschichte ist so toll!! Ich liebe Asgrim einfach!! Wie er immer mit seinem Schicksal hadert und sich nicht als Held sieht und dann aber einfach DIE Verkörperung eines Helden ist. Ich habe schon öfter geschrieben, dass Asgrim wächst und über sich hinaus wächst. Und auch hier ist es wieder einmal der Fall. Asgrim ist immer für eine Überraschung und auch für eine Weisheit gut. Auch wenn er sich nicht als Helden sieht, meiner ist er auf jeden Fall.

Auch wenn Asgrim derb und offen spricht, finde ich das, was er sagt, zutreffend und aufrichtig. Das ist genau die richtige Mischung, er trifft den Ton (naja, in einem Vorstellungsgespräch sollte er nicht so reden, aber wir wollen ja mal nicht so kleinlich sein).

"Ich bin die Stimme des Nordens." Und dann begann die Veränderung.

Ich habe mich soooooooooooo gefreut, dass ein alter Freund zum Ende hin wieder auftaucht, jippieh!! Mehr will ich dazu nicht verraten.

Es gibt ruhige Momente, aber auch wieder einige Kämpfe, die einfach nur toll beschrieben sind. Man kann sie sich echt lebhaft vorstellen und befindet sich mitten im Geschehen. Der Schreibstil ist klasse!

Es bleibt auf jeden Fall spannend, die das große Aufeinandertreffen, also die große Schlacht, zwischen Asgrim und Jupiter steht noch bevor und ich denke, dass da noch einiges auf uns zukommen wird. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf.

,,Wenn man sich auf eines verlassen konnte, dann, dass ich in jeden Mist hineingeriet, so tief er auch sein mochte."

Wie auch in den anderen Büchern, gibt es einen regelmäßigen Perspektivwechsel zwischen Asgrims (der aus der Ich-Perspektive erzählt) und Branda (die aus der sie-Perspekive erzählt wird). Beide Stränge sind spannend und man möchte bei beiden wissen, wie es weitergeht. Ich weiß nie, ob ich diesen Wechsel super oder zu Heulen finde, weil es davor gerade so spannend war! Aber ich will ja auch wissen, wie es weitergeht!

Zu Branda: Ach man, in den vorherigen Bänden war ich immer so unschlüssig, was ich von ihr halten und über sie denken soll. Am Anfang ging es mir hier auch noch so, aber zum Schluss wurde sie echt doof. Manche ihrer Aktionen kann ich echt nicht nachvollziehen, aber ich meine, sie ist ja nun einmal erst 14 Winter alt, da kann ich wohl kaum rationales Denken und komplett durchdachte Dinge von ihr erwarten. Nichtsdestotrotz finde ich die Geschichte rund um Branda super ereignisreich und spannend zu lesen. Nur Branda nervt halt manchmal :D



Fazit:
Wann geht es endlich weiter?!???!??!?!!?!?!!?? LESEN!!!!! Glasklare Empfehlung.

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