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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2020

Viel Familienbiografie - Wenig Sachbuch

Fleisch ist mir nicht Wurst
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Da ich mich schon sehr lange mit meiner Ernährung und vor allem auch meinem Fleischkonsum auseinandersetze, fand ich es sehr interessant mal ein Leseexemplar zu einem solchen Thema zu bekommen und war ...

Da ich mich schon sehr lange mit meiner Ernährung und vor allem auch meinem Fleischkonsum auseinandersetze, fand ich es sehr interessant mal ein Leseexemplar zu einem solchen Thema zu bekommen und war darüber sehr dankbar.
Ich war selbst mehrere Jahre lang Vegetarierin und versuche auch jetzt weitestgehend auf Fleischkonsum zu verzichten, zwinge mich jedoch nicht mehr explizit dazu und lasse mir auf Familienfeiern "Extrawürste braten". Ich esse wieder Fleisch, jedoch in Maßen und nicht, wie so viele, in Massen.
Das Buch hat mich dementsprechend sehr interessiert und ich habe große Erwartungen gesetzt, den Fleischkonsum aus der Sicht eines Metzgerkindes zu betrachten. Leider hatte ich mir das Buch an sich etwas anders vorgestellt. Anstelle eines Sachbuches, mutete es eher an eine Familienbiografie an, was ich etwas schade fand.
Zwar wurden immer wieder interessante Themen aufgegriffen und ich habe tatsächlich etwas aus dem Buch mitnehmen können, jedoch lag das Hauptaugenmerk meiner Meinung nach an anderer Stelle. Interessant fand ich, beispielsweise, die Erklärung zu was ein Tier alles verarbeitet wird, ganz abgesehen von den typischen und bekannten Dingen, wie Nahrungsmittel und Gelatine, gab es da noch viele andere Dinge, von welchen ich bisher tatsächlich nichts wusste und die sichtbar machten, das strikter Vegetarismus/Veganismus gar nicht so einfach umzusetzen ist und vor allem nicht am Tellerrand aufhört.
Auch gut fand ich, dass immer wieder darauf hingewiesen wird, was für ein schwieriger Beruf doch der Metzger ist. Der Autor zeigt auf, dass wenn alle Fleischesser, ihr Essen vorher sehen würden oder es sogar selbst schlachten müssten, die wenigsten am Ende wirklich ein Stück Tier auf dem Teller hätten. Er selbst ist zwar Metzgersohn aber kein Metzger und selbst ihm ist es nicht so einfach möglich einem Eber den Bolzenschuss zu setzen, was auch im Verlauf des Buches immer wieder aufgezeigt wird.
Der Rest des Buches war für mich persönlich leider eher enttäuschend, denn ich hatte eher wenig Interesse daran die Familienbiografie der Familie des Autors kennen zu lernen. Und wie seine Großeltern oder Eltern gelebt haben, warum sich seine Eltern trennten und was das mit ihm machte, sowie die etwas schwierige Beziehung zu seinem Vater, hatte meiner Meinung nach nicht sehr viel in einem Sachbuch über Fleisch und den Metzgerberuf verloren.
Fazit:
Leider eher Familienbiografie als Sachbuch und dementsprechend nicht ganz meinen Erwartungen entsprechend. Es gab jedoch interessante Einblicke in die Fleischer- und Metzgerzunft und doch auch den ein oder anderen Denkanstoß.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Appell an die Menschlichkeit

Scythe – Die Hüter des Todes
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"Scythe" war für mich vom Anfang bis zum Ende ein richtiges Highlight. Abgesehen davon, dass ich immer noch nicht weiß, wie man dieses Wort eigentlich ausspricht, glich das Buch an Perfektion!
Ich liebe ...

"Scythe" war für mich vom Anfang bis zum Ende ein richtiges Highlight. Abgesehen davon, dass ich immer noch nicht weiß, wie man dieses Wort eigentlich ausspricht, glich das Buch an Perfektion!
Ich liebe es, dass diese Geschichte, eine komplett neue und einzigartige ist. Diese Idee, von Neal Shusterman, ist meines Wissens nach noch einzigartig und das ist bewundernswert. Viele Bücher sind zwar unterschiedlich aber im Grunde doch wieder ähnlich. Dieses Buch ist einzigartig und mit nichts vergleichbar, dass ich bisher gelesen habe.
In der Zeit des Buches gibt es ewiges Leben, doch es kann logischerweise nicht jeder für immer leben, denn sonst würde der Planet auf Dauer überbevölkert und die Ressourcen nicht mehr ausreichend, weshalb die "Scythe" dafür sorgen, früher oder später, "nachzulesen", also Personen zu töten. Dementsprechend spielt in dem Buch zwar das ewige Leben eine große Rolle, auf der anderen Seite ist der Tod dauerpräsent. Man erfährt den Tod aus Sicht von Trauernden, was mich zuerst traurig oder auch wütend gestimmt hat, andererseits erlebt man ihn dann aus der Sicht der "Scythe" und ich habe realisiert wie "wichtig" diese Arbeit gleichermaßen ist und habe deshalb während des Lesens wirklich die unterschiedlichsten Emotionen erlebt!
Rowan und Citra, die Hauptprotagonisten des Buches, könnten unterschiedlicher nicht sein und sind mir dennoch zu jeder Zeit sympathisch und ihre Beweggründe sind für mich als Leser immer nachvollziehbar erklärt gewesen, so dass ich mich sehr gut in die jeweilige Person hineinversetzen konnte.
Die Dystopie "Scythe" ist von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur spannend. Es passiert unglaublich viel und ich habe das Buch geradezu verschlungen!
An den Kapitelenden, gab es immer wieder Tagebucheinträge von Novizen oder auch schon ordinierten Scythe. Das fand ich sehr interessant und hat das ganze Buch noch mehr aufgelockert.
Neal Shusterman regt in seinem Buch definitiv zum Nachdenken über das Leben, den Tod und auch die Moral von uns Menschen im Allgemeinen, an. Er appelliert an den Menschenverstand und die Empathie, welche dennoch pro Person unterschiedlich stark ausgeprägt sind.
Der Autor zeigt uns eine Welt, wie sie wirklich einmal sein könnte und ich frage mich, wie ich Handeln würde, wenn ich dann leben würde...
Fazit:
Definitiv ein Highlight! Spannend von Anfang bis Ende behandelt Neal Shusterman eine Thematik, welche uns alle betrifft und doch von allen Personen anders wahrgenommen wird - den Tod. Eine Zukunftsversion, die so wirklich stattfinden könnte und dementsprechend zum Nachdenken anregt und die Empathie eines jeden einzelnen von uns auf die Probe stellt.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Unglaublich schön und inspirierend

Making Faces
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Dieses tolle Buch hat mich zuerst mal wegen dem Cover angesprochen. Ich liebe die Farbgebung und diese schönen Verläufe und habe mich deshalb bei der Lesejury für das Rezensionsexemplar beworben.
Mir ...

Dieses tolle Buch hat mich zuerst mal wegen dem Cover angesprochen. Ich liebe die Farbgebung und diese schönen Verläufe und habe mich deshalb bei der Lesejury für das Rezensionsexemplar beworben.
Mir war zu Beginn gar nicht bewusst, da es sich bei dem Buch um eine Wiederauflage handelt, welche nun im LYX Verlag erschienen ist. Die Themen, welche in "Making Faces" angesprochen werden, sind dementsprechend zwar schon etwas länger her aber deshalb nicht weniger brisant und nicht weniger aktuell. Alles beginnt zum Beispiel, mit den Anschlägen vom 11. September auf das World Trade Center und es war für mich ein absoluter Gänsehautmoment, dieses furchtbare Geschehen, noch einmal aus der Sicht von näheren Betroffenen zu lesen (Ambrose Mutter arbeitete im WTC). Allein dieses Geschehen des Buches, hat mich schon zu Tränen gerührt und das war nur der Beginn der Geschichte und der Anstoß für eine Reihe von Dingen, welche dann ihren Lauf nehmen.
Neben diesem Terrorismus und dem Krieg spielen auch andere wichtige Themen, wie unheilbare Krankheiten oder Entstellungen, sowie Behinderungen eine große Rolle. Das Buch ist so aktuell wie eh und je und vermittelt so wichtige Messages fürs Leben, dass ich es einfach nur empfehlen kann!
Abgesehen davon, bietet es noch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die wirklich zum Träumen einlädt. Ich mochte alle Charaktere richtig gerne. Fern war mir tatsächlich in mancherlei Hinsicht ein wenig zu unselbstsicher und ich hätte mir gerade von ihr etwas mehr innere Stärke und Selbstbewusstsein zum Ende hin gewünscht. Bailey dagegen strotzt nur so von Eigenliebe und Lebensfreude, obwohl er so ein schweres Leben führen muss, erlebt man ihn selten in dem Buch an einem Tiefpunkt.
Was ich ein bisschen traurig fand, dass das Ende etwas kurzgefasst und zu schnell war und meiner Meinung nach hätten gewisse Aspekte noch etwas mehr ausgebaut werden können.
Absolut schön fand ich, dass die Kapitelüberschriften von "Making Faces", die Listenpunkte von Baileys Bucket List sind und man somit liest, wie Bailey entweder selbst, Listenpunkte abarbeitet oder andere dazu bringt diese für ihn zu bewältigen. Wenn auch ab und an etwas anders als erwartet, so doch unheimlich schön und bewegend!
Fazit:
Eine absolut bewegende, tiefgründige und traurig-schöne Geschichte, die ich jedem ans Herz legen würde! Ich werde definitiv auch noch die anderen Bücher von Amy Harmon lesen!

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Außen super schön, Innen so lala

TausendMalSchon
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Dieses Buch hatte ich mir vor allem aufgrund des Covers gekauft, welches so viele schöne Farben und Elemente hat, dass man es einfach anschauen MUSS. Außerdem noch der schöne lila Buchschnitt mit den Libellen, ...

Dieses Buch hatte ich mir vor allem aufgrund des Covers gekauft, welches so viele schöne Farben und Elemente hat, dass man es einfach anschauen MUSS. Außerdem noch der schöne lila Buchschnitt mit den Libellen, der das Buch zu einem richtigen Kunstwerk macht.
Leider konnte mich der Inhalt des Buches nicht komplett überzeugen. Zu Beginn war es für mich sehr schwer in die Geschichte rein zu kommen, da mir viele Begriffe, trotz Erklärung am Anfang, nicht im Gedächtnis blieben und auch das Konstrukt der verschiedenen Namen und Leben war für mich etwas verwirrend. Als die Protagonisten, dann noch verschiedene Zeitsprünge machten, war ich teilweise restlos verwirrt.
Des weiteren konnte ich mich mit Sasha, der Hauptprotagonistin, leider überhaupt nicht identifizieren. Sie war, gerade in den ersten beiden Dritteln des Buches, ein sehr schwieriger Charakter, dem ich einfach nicht viel abgewinnen konnte.
Cedric konnte ich etwas mehr leiden, jedoch war auch er mir einfach zu undurchschaubar und seine Gefühle zu widersprüchlich und trugen noch mehr zu meiner Verwirrung bei.
Arwen war mir von den Protagonisten mit Abstand die Liebste, jedoch kommt sie erst in der zweiten Hälfte des Buches vor und auch dann nur wenig.
Die Insel in Schottland als Setting hat mir dagegen super gut gefallen. Sie passte zu dem geheimnisvollen Geschehen und gerade die Zurückgezogenheit und Abgeschiedenheit gefiel mir richtig gut.
Spannend wurde das Buch für mich leider auch sehr spät, dann jedoch konnte es mich doch noch begeistern und in den Bann ziehen.
Fazit:
Ich finde das Buch ist wunderschön gestaltet, bietet aber leider nicht sehr viel Spannung und die Charaktere sind etwas schwierig. Die Idee dahinter finde ich aber richtig, richtig gut und ich denke da hätte man noch etwas mehr rausholen können!

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Kurzweilige Geschichte mit tollem Setting

Die Tränenkönigin
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Die Tränen-Dilogie ist für mich, alleine schon wegen der Cover, ein richtiges Highlight im Bücherregal. Die Farbgebungen und diese mysthische Tiefe, die schon durch das Cover heraufbeschworen wird, setzt ...

Die Tränen-Dilogie ist für mich, alleine schon wegen der Cover, ein richtiges Highlight im Bücherregal. Die Farbgebungen und diese mysthische Tiefe, die schon durch das Cover heraufbeschworen wird, setzt sich in der "Tränenkönigin" durch das gesamte Buch hinfort.
Ich mag den Schreibstil von Jay sehr gerne, denn er liest sich extrem leicht und schnell. Ich habe dieses Buch fast in einem Rutsch durchgelesen und verschlungen. An manchen Stellen, hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Erklärung gewünscht, um den Gesamtzusammenhang des Geschehens zu verstehen. Hier musste ich ab und an etwas raten, da die Gegebenheiten, Gedanken oder Hintergründe nicht vollständig erklärt wurden.
Nava, die Hauptprotagonistin, war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist eine absolute Kämpfernatur und lässt sich nichts gefallen. Ihre Familie, also vor allem ihr Zwillingsbruder Nate, stehen für sie an allererster Stelle und für diese ist sie bereit alles zu geben und aufzugeben.
Ihren Wegbegleiter Jayden fand ich süß, muss jedoch sagen, dass ich es etwas verwirrend oder unglaubwürdig fand, dass er ihr einfach folgt und sich mit ihr zusammen schließt, obwohl er Nava kaum kennt. Die entstehende Verbindung zwischen den Beiden, ging mir persönlich etwas zu plötzlich und nicht vollständig nachvollziehbar.
Das Setting der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und es lädt absolut zum Träumen und Verweilen ein. Die unglaublichen Wesen und Welten sind gut beschrieben und durchdacht und für mich waren sie so ansprechend, dass ich auch gerne mal einen Ausflug auf die Insel machen würde um diese Wunder zu erleben :)
Die Geschichte war durchgehend spannend und nie langatmig. Es passiert sehr viel und sehr Aufregendes und das Buch aus der Hand zu legen, fiel mir dementsprechend oft sehr schwer. Außerdem bietet "Die Tränenkönigin" tolle Zitate und regt zum Nachdenken an.
Fazit:
Für mich war "die Tränenkönigin" ein schönes und auch kurzweiliges Buch, dass zum Träumen und zum Nachdenken anregt. Eine tolle Geschichte für Zwischendurch!

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