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Veröffentlicht am 15.07.2017

Der Clan des Greifen 1. Teil

Die Burgherrin
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Die Burgherrin ist das erste von drei Büchern über die Familiengeschichte der Grafen von Greifenberg. Eleonore wird als junges Mädchen mit dem Grafen Wolfram von Greifenberg verheiratet, beide lieben sich ...

Die Burgherrin ist das erste von drei Büchern über die Familiengeschichte der Grafen von Greifenberg. Eleonore wird als junges Mädchen mit dem Grafen Wolfram von Greifenberg verheiratet, beide lieben sich aber. Schon früh ist Eleonore für die Verwaltung des Lehens und die Erziehung ihrer vier Kinder Wolf, Johanna, Friederike und Frieder alleine verantwortlich. Wolfram zieht in den Krieg und ist nur selten zu hause. Als er ganz heimkehrt, ist er kränklich und seiner Frau keine große Hilfe.

Eleonore hat mit den Schulden des Lehens zu kämpfen und muss sich mit den Geldverleihern auseinandersetzten. Diese sind ihr nicht alle wohlgesonnen.

Die beiden Töchter sollen verheiratet werden, Johanna liebt ihren zukünftigen Ehemann, Friederike kann höchsten Freundschaft für ihren Verlobten empfinden. Im Krieg für den König hat er ein Auge verloren und das ist für Friederike ein Problem.

Die beiden Söhne haben ihre eigenen Vorstellungen davon, wie sie Eleonore finanziell helfen wollen und bewegen sich damit außerhalb der Legalität und bringen die Familie in arge Bedrängnis. Besonders Wolf, der Liebling Eleonores ist ein unsympathischer, skrupelloser Mann, der sogar über Leichen geht.

Auch nach dem Tod ihres Mann kümmert sich Eleonore weiter um die Verwaltung des Lehens und übertragt Wolf nur einen Teil der Verantwortung.

In diesem Familienepos kommt viel vor, Liebe, finanzielle Probleme, Raub, Mord und Hass. Nach und nach werden die verschiedenen Personen vorgestellt und in abwechselnden Erzählsträngen die Handlungen geschildert. Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen und abwechslungsreich geschildert. Die Personen sind sehr unterschiedlich und gut ausgearbeitet. Eleonore ist diejenige, die sich um alles kümmert und Wolf ist der Schurke und überaus unsympathisch.

Das Buch ist der Anfang der Familiengeschichte und das Ende vollkommen offen. Keiner der Handlungen ist abgeschlossen und wer das Buch liest, sollte dieses wissen. Wer bereit ist, auch die folgenden Bände zu lesen, dem kann ich diese interessante, historische Geschichte empfehlen. Gerne vergebe ich hierfür 4 Punkte.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Dolce Vita in Deutschland

Dolce vita für Fortgeschrittene
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Laura ist Italienerin und lebt mit ihrem deutschen Freund Martin und der gemeinsamen Tochter Sara in München. Zwischen den beiden läuft es gerade nicht so gut und Laura fühlt sich oft von Martin belehrt. ...

Laura ist Italienerin und lebt mit ihrem deutschen Freund Martin und der gemeinsamen Tochter Sara in München. Zwischen den beiden läuft es gerade nicht so gut und Laura fühlt sich oft von Martin belehrt. Um sich darüber klar zu werden, wie Laura zu Martin steht, zieht sie zu ihrer Freundin Ilaria.

Der Job bei einer Pharmafirma macht Laura auch nicht gerade Spaß und so beschließen sie und ihre Freundinnen eine Agentur für italienischen Lifestyle mit dem Namen "Frag mich nach Sonnenschein" zu gründen. Sie renovieren ein Bar im typischen italienischen Stil und organisieren eine Hochzeit mit über 200 Gästen für eine Italienerin mit einem Deutschen. Auch Alex ist eine Kunde der Agentur. Als Italiener ist er ganz anders als Martin und Ilaria arrangiert ein Rendezvous zwischen Alex und Laura.

Das Buch beginnt damit, das Laura nach Deutschland kommt und erzählt ihre Erlebnisse hier. Dabei wird man förmlich mit italienischen und deutschen Klischees überschüttet. Das war für mich etwas zu viel und hat mir den Einstieg in das Buch erschwert. Mit Beginn der eigentlichen Geschichte wurde es besser und die Unterschiede der beiden Nationen lustiger dargestellt.

Laura kommt sympathisch rüber und lässt sich von ihren Gefühlen leiten. Besonders gut hat mir die vierjährige Sara mit ihren kindlichen Kommentaren gefallen. Wie erklärt man einem Kind auch die Unterschiede der Nationen.

Das Buch ist leicht und lustig zu lesen und das Ende ist interessant und spannend. Es ist so gemacht, das es eine Fortsetzung geben kann. Abgesehen vom Anfang hat mir das Buch gut gefallen und es bekommt von mir 4 Punkte. Zur lockeren, lustigen Unterhaltung kann ich es gut empfehlen.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Ein etwas anderer Krimi

Anders
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Zwei Obdachlose sind von vier Jugendlichen überfallen worden. Das Buch beginnt damit, das der eine verbrennt und der andere zwischen Leben und tot schwebt. Icke überlebt und der Sozialarbeiter Oliver Hartmann ...

Zwei Obdachlose sind von vier Jugendlichen überfallen worden. Das Buch beginnt damit, das der eine verbrennt und der andere zwischen Leben und tot schwebt. Icke überlebt und der Sozialarbeiter Oliver Hartmann betreut ihn nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wird.

Oliver ist schwul und fühlt sich wie obdachloser Icke nicht unbedingt von allen akzeptiert.Oliver ist mit Lea befreundet, die gerade von ihrem Freund verlassen wurde und von Oliver getröstet werden muss. Leas Tochter Saskia und ihre Freundin werden von einem Bekannten gebeten, für ihn eine Wohnung zu renovieren. Erst nach und nach stellt sich heraus, was dies mit dem Überfall zutun hat.

Die polizeilichen Ermittlungen zur Aufklärung des Überfalls und Verhaftung der vier Täter stehen bei diesem Buch nicht im Vordergrund. Sie sind von Anfang an bekannt und man erfährt, wie es zu der Tat gekommen ist. Einer ist die treibende Kraft und die anderen lassen sich unter Drogeneinfluss mitreißen. Dabei kommt es zu einer wirklich fürchterlichen tat. Sehr schön ist hier auch der soziale Hintergrund der Täter geschildert.

Ickes Lebensgeschichte wird erzählt und warum er jetzt als Obdachloser lebt. Dabei lernt man ihn aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen und versteht, warum er so geworden ist.Das Buch beschäftigt sich mit einer Randgruppe der Gesellschaft, den Obdachlosen und versucht Verständnis für diese zu vermitteln. Ich finde, das ist gut gelungen.

Schon der Titel sagt, das die Geschichte anders ist. Es ist kein einfacher Krimi, sondern erläutert, wie es zu der Tat gekommen ist und berichtet über eine Randgruppe der Gesellschaft in sehr gefühlvoller Weise. Mir hat das Buch gut gefallen und kann es weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Steh auf und flieg al Motivaation zum Ziel

Steh auf und flieg!
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Susanne Böhme ist Fallschirmspringerin und Base-Jumperin. Bei einem Sprung in der Schweiz verletzt sie sich schwer und ist querschnittsgelähmt. Wer jetzt denkt, sie ist tief deprimiert darüber und hat ...

Susanne Böhme ist Fallschirmspringerin und Base-Jumperin. Bei einem Sprung in der Schweiz verletzt sie sich schwer und ist querschnittsgelähmt. Wer jetzt denkt, sie ist tief deprimiert darüber und hat ihren Lebensmut verloren, täuscht sich. Sie freut sich, das sie diesen Sprung überlebt hat und ihr Ziel ist von Anfang an, wieder zu laufen und mit dem Fallschirm zu springen.

Sehr offen erzählt sie von ihrem Krankenhausaufenthalt und der anschließenden Reha. Dabei spricht sie auch über brisante Themen wie Verdauung und Blasenentleerung. Mit Ausdauer und Willen schafft sie es, wieder selber zu laufen und wird Mutter.

In Rückblenden schreibt Frau Böhme, wie sie zu ihrem Hobby Fallschirmspringen kam und wie es zu ihrem Beruf wurde. Ihre absolute Hingabe dazu wird ersichtlich und gibt ihr die Kraft, wieder ein normales Leben zu führen und Fallschirmsprünge zu machen.

Sehr berührend ist diese Lebensgeschichte von Frau Böhme geschrieben und sie lässt uns an ihren Fortschritten teilhaben. Besonders war, als sie von ihrem ersten Start beim Wings for Life Wordrun berichtet. Mit Rollator durfte sie nicht teilnehmen, deshalb hat sie ihren Rollstuhl geschoben. Trotz dieses Handicaps hat sie 210m gelaufen, für sie eine persönliche Bestleistung. Auch die Geburt ihres Sohnes war ein bewegender Moment.

Frau Böhme beschreibt hier, was mit eiserner Disziplin und Willen möglich ist. Dabei sagt sie aber auch, das jede Querschnittslähmung anders ist und es Fälle gibt, wo es trotz allem keine solchen Entwicklungen gibt. Ich wünsche ihr, das sie auf ihrem weiteren Weg noch viele kleine Erfolgserlebnisse hat.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Alte und junge Liebe auf Borkum

Die Inselfrauen
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Die Journalistin Nina hat 2010 in New York einen Burnout und kommt zur Erholung auf die Insel Borkum. Hier hat sie als junges Mädchen 1967 nach dem Abitur einen Sommer in der Pension ihre Tante Theda gearbeitet. ...

Die Journalistin Nina hat 2010 in New York einen Burnout und kommt zur Erholung auf die Insel Borkum. Hier hat sie als junges Mädchen 1967 nach dem Abitur einen Sommer in der Pension ihre Tante Theda gearbeitet. Tante Theda gehört die Pension immer noch, will sie jedoch verkaufen und zu ihren Kindern ziehen. Zur Zeit arbeitet Ninas Nichte Rosalie dort. Für ihre Diplomarbeit recherchiert osalie über die Frauen der Insel in früheren Zeiten.

Nina hat in dem Sommer 67 Klaas Terrling kennengelernt und geglaubt, es wäre die Liebe ihres Lebens. Leider gab es keinen Abschied als sie Insel zum Ende des Saison verlassen musste. Rosalie interessiert sich sehr für diese Liebe und stückchenweise erzählt Nina ihr davon. Aber auch bei Rosalie läuft in der Liebe nicht alles rund, ihr Freund ist beruflich in Fernost und auf Borkum lernt sie den Musiker David kennen.

Zufällig kommt Klaas auf die Insel während Nina dort ist und natürlich begegnen sie beiden sich wieder. Dabei spielt ein Walzer eine Rolle, den Klaas einmal für Nina komponierte.

Der Roman fängt eher ruhig an und in Rückblenden erzählt Nina von ihrer alten Liebe. Derweil merkt Rosalie, das sie mit ihrer bisherigen Berufswahl nicht mehr so zufrieden ist und wie gut es ihr in der Pension gefällt. Liebevoll verändert sie Kleinigkeiten in der Pension und nachmittags können die Gäste wieder Kaffen und Kuchen genießen. Den Kuchen und Stuten backt Nina, das ist für sie eine Therapie, um nach dem Burnout zurück ins Leben zu finden.

Nach dem Treffen von Nina und Klaas entwickelt sich die Geschichte sehr gefühlvoll und dabei spielt der Walzer eine große Rolle. Beide müssen sich darüber klar werden, was sie noch vom Leben erwarten und ob es eine gemeinsame Zukunft für sie gibt. Aber auch für Rosalie und Tante Theda ergeben sich Veränderungen.

Dieses ist eine sehr schöne erzählte Geschichte, die mich im Laufe der Handlung immer mehr gefesselt hat und mich am Ende begeisterte. Die 3 Frauen kommen sympathisch rüber und man drückt die Daumen, das sich für sie alles zum Positiven wendet. Durch die Recherchen von Rosalie erfährt man noch einiges über Frauen, hier vor langer Zeit gelebt haben und allgemein über Borkum. Am Ende des Buches sind 3 Stuten- bzw. Kuchenrezepte enthalten, die Nina auf der Insel backt.

Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ein paar schöne, teils rührende Lesestunde beschert. Dafür gebe ich dem Buch 5 Punkte und eine absolute Leseempfehlung. Es ist ein toller Sommerroman.