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Veröffentlicht am 15.09.2016

Total ergreifend

Lichtblaue Sommernächte
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Die Geschichte beginnt mit dem Ende – an dem Tim allein >ohne Lauren< versucht den 4. Geburtstag seiner kleinen Tochter Alyssa auszurichten.
Danach beginnt die eigentliche Handlung:
Tim, seine Ehefrau ...

Die Geschichte beginnt mit dem Ende – an dem Tim allein >ohne Lauren< versucht den 4. Geburtstag seiner kleinen Tochter Alyssa auszurichten.
Danach beginnt die eigentliche Handlung:
Tim, seine Ehefrau Lauren, seine Kinder Mia und Alyssa und all seine Freunde (Rachel, Mason, Ben, Chris, Laurens Eltern)sitzen am Strand des von allen so geliebten Seehauses am Lagerfeuer und lassen die letzten 14 Jahre Revue passieren. Da ist das erste, von Lauras Seite draufgängerische Kennenlernen ihres jetzigen Ehemannes. Dann die ungewollte Schwangerschaft und die Feststellung der unheilbaren Krebserkrankung bei Laura.
Geschickt lässt Emily Bold – ausgehend vom Lagerfeuer – jeden einzelnen Teilnehmer der Abschiedsparty seinen Blickwinkel auf die Vergangenheit, auf sein eigenes Verhalten und die seine Empfindungen während der traurigen Entwicklung schildern. So werden zum Teil Missverständnisse, Kränkungen und Wut im Nachhinein erklärt, verstanden und verziehen.
Jeder der in dieser, Lauras letzter Nacht, am Lagerfeuer sitzt, möchte die Nacht irgendwie verlängern. Und so legen alle nacheinander immer neue Scheite ins Feuer.
Ich fand dieses Buch sehr ergreifend. Es gab so viele Schilderungen im dem Buch, da konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Beispielhaft möchte ich hier 3 Stellen anführen und zitieren, welche mich besonders berührt haben:
1. Die Krankheit beeinträchtigt Lauren schon sehr stark. Da springt sie bei eisigen Temperaturen in den eiskalten See. Als Tim sie rettet und fragt was das soll, antwortet sie: „Ich fühle mich, als wäre ich tot, Tim. Ich wollte nur … ich wollte nur wieder etwas fühlen!“
2. Obwohl ihr Ende bereits spürbar ist, klammert Lauren nicht. Sie lässt den Kindern weiterhin ihren Alltag gestalten mit Freunden und Großeltern. Als ihre Freundin Rachel diese Handlungsweise hinterfragt, antwortet sie: „Sie soll ruhig mit meinen Eltern eine schöne Zeit verbringen, denn sie werden auch noch nach meinem Tod für sie da sein.“
3. Als dann wirklich das Ende der Nacht am Lagerfeuer gekommen ist, man schon die Morgendämmerung zu erahnen ist und Tim und Lauren sich mit ihren Kindern ins Seehaus zurückziehen, da bleiben alle Freunde trotz der Kälte am erloschenen Feuer als Rückhalt für die vier sitzen. „Mit dem Rücken zum Seehäuschen und dem, was darin passieren mochte – hielten sie Wache.“ Das ist doch wahre Freundschaft und einfach nur ergreifend!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schlimmer geht immer

Die stille Bestie
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Also am Anfang hat mir Lucien Folter nachdem er seinem Studienfreund und heutigen Kriminalpsychologen Robert Hunter seinen Drogenabstieg wortreich und emotional geschildert hat, richtig leid getan. Gruß ...

Also am Anfang hat mir Lucien Folter nachdem er seinem Studienfreund und heutigen Kriminalpsychologen Robert Hunter seinen Drogenabstieg wortreich und emotional geschildert hat, richtig leid getan. Gruß an den Autor – Irreführung prima gelungen!
Das hat sich wenige Seiten später aber ganz ins Gegenteil gekehrt, denn dann wird er als Serienkiller enttarnt. Im Buch geht Chris Carter dabei aber mittels seines Schreibstils so brillant vor, dass –so ging es mir jedenfalls- nach Aufdecken eines Teils seiner Gräueltaten immer noch eins drauf gesetzt wird.
Z.B. hat der Täter am Ende des ersten Verhörtages gestanden, den Eltern seines ersten Opfers ein Essen aus den Innereien ihrer Tochter vorgesetzt zu haben.
Das Motto war: schlimmer, geht immer!
Aber ich will nicht zu viel vom Inhalt verraten.
Ich habe auch den Eindruck, dass ich nach diesem Thriller etwas schlauer geworden bin: es war mir bisher nicht bekannt, dass es opferzentrierte Psychopaten (Opfer gleichen sich in bestimmten Merkmalen) und den gewaltzentrierten Typus (hier ist das Opfer sekundär) gibt.
Beeindruckt hat mich der Protagonist Robert Hunter. Er wird als knallhart und diszipliniert sich selbst gegenüber geschildert. Ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt, ob ein Mensch überhaupt so beherrscht sein kann. Außerdem fand ich die Schlussfolgerungen, die Hunter aus seinen Gesprächen mit Lucien Folter gezogen hat mitunter etwas abartig. Wenn ich dann aber weitergelesen habe und die Erklärungen zu seinen Einschätzungen las, war mir wieder alles einleuchtend und logisch. Ich hatte den Eindruck, der Autor „spielt“ mit dem Leser.
Ein herrlicher Thriller, der den Leser fordert, aufwühlt, schockiert und spannend unterhält!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Rattenfänger

Eismädchen
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Im Thriller geht es darum, dass kleine Mädchen entführt, brutal gequält und dann ermordet werden. Oft entledigt sich der Täter erst nach Tagen der Leichen und dann immer so, dass sie auch schnell gefunden ...

Im Thriller geht es darum, dass kleine Mädchen entführt, brutal gequält und dann ermordet werden. Oft entledigt sich der Täter erst nach Tagen der Leichen und dann immer so, dass sie auch schnell gefunden werden. Alles deutet auf die Handlungsweise von Louis Kinsella hin, doch der sitzt seit Jahren schon im Hochsicherheitstrakt einer Klinik für stark gestörte Schwerverbrecher.
Es ist ein brillant geschriebener Thriller. Aus dem Blickwinkel der Hauptfigur, Alice Quentin, wird der Fall und die Ermittlungen geschildert. Dabei beschreibt die Autorin die Gefühle und Selbstzweifel von Alice so anschaulich, dass dem Leser die Lektüre unter die Haut geht. Ein Bespiel: „Denn noch immer spürte ich seinem Blick, der über meine Haut gekrochen war.“ Streckenweise hat mich das Buch an Hannibal Lecter erinnert.
Auf Seite 420 dachte ich dann: Jetzt kennst du den Mörder!, aber weit gefehlt! Das baut natürlich zusätzlich Spannung auf, wenn der Leser fast bis zum Schluss rätseln muss.
Meine größten Sympathien galten der kleinen Ella, die bereits von Schicksal gebeutelt war und notgedrungen vorzeitig die Kindlichkeit ablegen musste. Als sie dann ebenfalls entführt wurde, wächst sie über sich hinaus: ihr gelingt es den Täter zu täuschen und sie schafft es eine Beziehung zum Psychopathen aufzubauen. Unfassbar, aber glaubhaft geschildert.
Ich finde dieses Buch macht süchtig – konnte es gar nicht aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der etwas andere historische Roman

Herbstlilie. Limbergens vergessene Kinder
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Eher durch Zufall habe ich mir dieses ebook heruntergeladen und wurde nicht enttäuscht.
Die Verbindung zwischen der Liebe zu alten Gütern, verbunden mit der Neugier dessen Geheimnisse zu entschlüsseln, ...

Eher durch Zufall habe ich mir dieses ebook heruntergeladen und wurde nicht enttäuscht.
Die Verbindung zwischen der Liebe zu alten Gütern, verbunden mit der Neugier dessen Geheimnisse zu entschlüsseln, und dann deren historischen Hintergrund zu beleuchten, habe ich so noch nie zu lesen bekommen. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Die Akteure sind glaubhaft und authentisch beschrieben. Ich bin gleich auf den ersten Seiten in die Geschichte „eingesunken“ und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Autorin ist es auch über den gesamten Roman gelungen die Spannung aufrecht zu erhalten.
Dickes Lob dafür an Denise Juno!! Eher durch Zufall habe ich mir dieses ebook heruntergeladen und wurde nicht enttäuscht.
Die Verbindung zwischen der Liebe zu alten Gütern, verbunden mit der Neugier dessen Geheimnisse zu entschlüsseln, und dann deren historischen Hintergrund zu beleuchten, habe ich so noch nie zu lesen bekommen. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Die Akteure sind glaubhaft und authentisch beschrieben. Ich bin gleich auf den ersten Seiten in die Geschichte „eingesunken“ und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Autorin ist es auch über den gesamten Roman gelungen die Spannung aufrecht zu erhalten.
Dickes Lob dafür an Denise Juno!! Eher durch Zufall habe ich mir dieses ebook heruntergeladen und wurde nicht enttäuscht.
Die Verbindung zwischen der Liebe zu alten Gütern, verbunden mit der Neugier dessen Geheimnisse zu entschlüsseln, und dann deren historischen Hintergrund zu beleuchten, habe ich so noch nie zu lesen bekommen. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Die Akteure sind glaubhaft und authentisch beschrieben. Ich bin gleich auf den ersten Seiten in die Geschichte „eingesunken“ und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Autorin ist es auch über den gesamten Roman gelungen die Spannung aufrecht zu erhalten.
Dickes Lob dafür an Denise Juno!! Ich hoffe, es wird noch weitere Bücher von ihr geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr emotionale Entführung ins 13. Jahrhundert

Blut und Seide
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Zur Handlung: Der Waise und mittellose Simon wächst auf der Kauzenburg bei Bad Kreuznach als Ziehsohn des Grafen Johann von Sponheim auf. Aber der Neid und die Niedertracht des jüngeren Bruders des Grafen, ...

Zur Handlung: Der Waise und mittellose Simon wächst auf der Kauzenburg bei Bad Kreuznach als Ziehsohn des Grafen Johann von Sponheim auf. Aber der Neid und die Niedertracht des jüngeren Bruders des Grafen, Heinrich von Sponheim, machen ihm das Leben auf der Burg schwer. Die Hinterhältigkeit von Heinrich stellt Simon vor immer neue Konflikte und Entscheidungen. Sein bester Berater ist hierbei Michel ein Waffenknecht. Gemeinsam müssen beide viele Kämpfe >äußere und innere< ausfechten….
Also dieser historische Roman hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Schreibweise von Marita Spang ging mir beim Lesen stellenweise echt unter die Haut. Es ist ihr gelungen die Spannung und meinen Unwillen gegenüber die Niederträchtigkeit von Heinrich während der ganzen 800 Seiten aufrecht zu halten. So hatte ich am Ende, als auch schwer verwundet wurde kein Mitleid mit ihm.
Herzergreifend geschildert fand ich die Liebe zwischen Michel und Marie und auch seine Wertevorstellungen von Ehre und Gerechtigkeit. Der „Recke“ hatte meine ganze Sympathie und umso schlimmer fand ich sein Schicksal.
Was mir auch prima gefallen hat, das Marita Spang Ergebnisse ihrer Recherchen mit ins Buch aufgenommen hat, wie beispielweise die Namenshistorie derer von Sponheim. Das hat der Geschichte in meinen Augen Tiefe und Glaubwürdigkeit gegeben.
Meine Lieblingsstelle im Buch ist als der Bettelmönch versucht Simon zu erklären, dass die ganzen Kriege und Gefechte im Namen Gottes bzw. bei deren Ausgang von Gottes Willen gesprochen wird, doch nur die Intrigen der Rachgierigen und Reichen sind, diese sich aber am jüngsten Tag dafür verantworten müssen. Die Sichtweise des Mönchs war so anschaulich beschrieben, dass ich noch lange danach darüber sinniert habe.
Auf jeden Fall werde ich das erste Buch „Hexenliebe“ auch noch lesen!!