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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2018

war nicht mein Lesestoff

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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Die Kurzbeschreibung des Buchs hat mich neugierig gemacht. So habe ich die Geschichte um June sowie deren Verluste kennengelernt.
Leider habe ich mich mit dem Lesen des Buchs sehr schwer getan. Ausführlich ...

Die Kurzbeschreibung des Buchs hat mich neugierig gemacht. So habe ich die Geschichte um June sowie deren Verluste kennengelernt.
Leider habe ich mich mit dem Lesen des Buchs sehr schwer getan. Ausführlich wird der lange Weg des Abschieds der Familie vom Aidskranken Onkel Finn beschrieben. Immer wieder erscheinen neue Rückblenden, die die innige Beziehung verdeutlichen sollen. Erst nach vielen, vielen Abschweifungen wurde mir klar, was der Autor mir eigentlich vermitteln wollte: aus Verlusten kann man Kraft schöpfen, kann den Verlust mit anderen teilen, damit er nicht so schwer wiegt. Voraussetzung dazu ist aber, aufeinander zuzugehen und miteinander zu reden.
Die Geschichte ist wirklich rührend, hat aber in meinen Augen viel Potential verschenkt. Man muss sich auf das Buch einlassen, was mir leider nicht gelungen ist. Der Schreibstil war nicht mein Fall. Mir fehlte die Dramatik. Vielleicht war es auch das falsche Buch für mich.
Ich kann daher auch nur 2 Lese-Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 05.02.2018

aktuell, spannend, lesenswert

Tödliche Jagd
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Anna arbeitet bei der Stuttgarter Kripo und wird zu einer Leiche im Schlosspark gerufen. Was sie nicht ahnt: sie kennt die Tote sehr sehr gut. Auch wenn sie persönlich von dem Fall sehr berührt ist, will ...

Anna arbeitet bei der Stuttgarter Kripo und wird zu einer Leiche im Schlosspark gerufen. Was sie nicht ahnt: sie kennt die Tote sehr sehr gut. Auch wenn sie persönlich von dem Fall sehr berührt ist, will sie sich nichts anmerken und vom Fall abziehen lassen.
Anna hat eine eher traurige Kindheit gehabt. Da gibt es den nichtswürdigen Bruder, eine Mutter die keine Liebe schenken kann, aber ihr Vater ist für sie der Fels in der Brandung. Bis ihre Mutter ihr auch das noch nimmt….
Es ist bewundernswert, wie Anna trotz dieser Widrigkeiten in der Kindheit so eine sympathische junge Frau geworden ist, die ihre Ziele klar definiert und verfolgt. Ihr Kollege beschrieb sie im Buch als schrullig, erfrischend. Und ich finde das trifft es. Ich mochte sie von Anfang an. Was ich allerdings nicht verstanden habe, warum sei ihren jungen Kollegen Wachter nicht mochte. Aber dieses Urteil hat sie ja während der Ermittlungen selbst revidiert.
Dass der Fall sich über Ländergrenzen hinweg entwickelt, fand ich toll. Denn hier hat die Autorin uns Lesern die Möglichkeit gegeben, mehr über internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden zu erfahren. Das fand ich schon interessant. Beim Lesen ist mir auch aufgefallen, wie detailliert sie die Tatortanalysen und die Arbeit der Spurensicherung beschrieben hat. Das hat mir gefallen. Silvia Stolzenburg hat Ermittlungserkenntnisse der Kripo oft für den Leser nur angedeutet, das bei mir die Spannung immer recht hoch gehalten hat.
Insgesamt fühlte ich mich mit dem Krimi wunderbar unterhalten. Da dieses Buch ein ganz aktuelles Thema aufgreift, kann ich es allen Krimi-Lesern wärmstens empfehlen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 03.02.2018

konnte mich nicht überzeugen

Böse Schwestern
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Nachdem mich das erste Buch „Glücksmädchen“ nicht überzeugen konnte, habe ich es mit dieser Autorin nochmals versucht. Aber auch hier sind meine Erwartungen an einen Thriller nicht erfüllt worden.
Die ...

Nachdem mich das erste Buch „Glücksmädchen“ nicht überzeugen konnte, habe ich es mit dieser Autorin nochmals versucht. Aber auch hier sind meine Erwartungen an einen Thriller nicht erfüllt worden.
Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht der Kriminalreporterin Ellen Tamm erzählt, die noch immer nicht mit dem ungeklärten Tod ihrer Zwillingsschwester abgeschlossen hat. Parallel dazu werden auch noch zu Hannah und Alexandra, die ebenfalls in Ellens Heimatort leben und Probleme mit ihren Familien haben, Ausführungen gemacht. Diese vielen gedanklichen Sprünge, die am Anfang für den Leser nicht durchschaubaren Zusammenhänge zwischen den 3 Parteien, haben mir das Lesen nicht eben leichter gemacht. Mir fehlten hier wenigstens Andeutungen zu irgendwelchen Zusammenhängen, die mich neugierig gemacht hätten. Es kamen aber immer nur nebulöse Beschreibungen. Dadurch habe ich mich durch das Buch gequält. Das überraschende, alles aufklärende Ende konnte mich insgesamt betrachtet aber auch nicht mehr positiv umstimmen.
Ich kann für dieses Buch, bei dem ich nicht mal ansatzweise Spannung verspüren konnte, nur 2 Lese-Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Anschauliche, ergreifende Schilderung

Der Reisende
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Otto Silbermann, reicher jüdischer Kaufmann und angesehenes Mitglied der Gesellschaft versteht seine Welt nicht mehr. Von einem Tag auf den anderen wird er vom Geachteten zum Geächteten. Außer seinem Koffer ...

Otto Silbermann, reicher jüdischer Kaufmann und angesehenes Mitglied der Gesellschaft versteht seine Welt nicht mehr. Von einem Tag auf den anderen wird er vom Geachteten zum Geächteten. Außer seinem Koffer voll Geld bleibt ihm nichts mehr von seinem bisherigen Leben. Seine Familie, sein Partner, seine Freunde, alle wenden sich von ihm ab oder versuchen gar aus seiner Not noch Profit zu schlagen.
Seine Mitmenschen erwarten, dass er als Jude Verständnis für ihr (Fehl)Verhalten sowie ihre Abweisung ihm gegenüber hat. Wie grausam doch das Leben sein kann.
Dieses Buch hat mich stark berührt, so dass ich es erst einige Tage in mir nachwirken lassen musste ehe ich die Rezension schreibe. Es sind manchmal zur Teilsätze, die mir die Grausamkeit der damaligen Zeit sehr nah gebracht haben. So heißt es: „…, heutzutage mordet man wirtschaftlich.“ Grausam.
Aber es gibt auch Episoden im Buch über die ich schmunzeln musste. Die Dialoge im Zug mit dem extrovertierten jüdischen Tischler, ihr gegenseitiges Bedauern, fand ich köstlich. Ich denke schon hier fängt die Ausweglosigkeit seiner Lage bei Silbermann auf seine Psyche zu schlagen. Beim Lesen merkt man und das hat der Autor sehr geschickt ins Buch einfließen lassen, wie sich Otto Silbermann Stück für Stück von der Realität entfernt und an seinem Schicksal zerrbricht.
Ich finde dieses Buch sehr lesenswert, denn es gibt den nachfolgenden Generationen die Möglichkeit die Grausamkeiten der Nazizeit anhand eines Einzelschicksals, das doch ein tausendfaches war, nachzuempfinden.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Krimi mit humorigen Einlagen

Deichfürst
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Stephan Möllenkamp, Kommissar der Kripo Leer, und Gertrud Boekhoff, Lokalreporterin, bilden hier im Roman die Hauptfiguren. Beide ermitteln im Fall des ermordeten Tadeus de Vries. Da bei ist das Opfer ...

Stephan Möllenkamp, Kommissar der Kripo Leer, und Gertrud Boekhoff, Lokalreporterin, bilden hier im Roman die Hauptfiguren. Beide ermitteln im Fall des ermordeten Tadeus de Vries. Da bei ist das Opfer im Ort eher strittig angesehen. Seinen Willen hat er schon immer durchgesetzt und sich dabei nicht immer Freunde gemacht. Da das Geld und die damit verbundene Macht aber an seiner Seite standen, schwiegen seine Mitmenschen lieber. Jetzt gilt es zu klären, wer ihn so sehr gehasst hat. Jemand aus seiner Vergangenheit oder jemand, der gegen das neue Bauvorhaben ist.
Mir hat die Figur der Gertrud gefallen. Damit meine ich nicht ihre Fülle. Nein, ihre Spontanität, ihre Eigenwilligkeit, ihre unkonventionellen Entscheidungen und ihr Umgang mit Fehlentscheidungen. Das wirkt authentisch, menschlich und sympathisch. Hier hat mir das Lesen Spaß gemacht. Aber immer wieder gab es Abschnitte, die mir einfach zu langatmig beschrieben waren. Ich denke da zum Beispiel an die Ausführungen zu der lustigen Frauenrunde bei Möllenkamps Ehefrau.
Auf der anderen Seite fand ich aber den humorigen Umgang zwischen Meike und Stephan Möllenkamp einfach herrlich zum Schmunzeln. Da merkte man beim Lesen richtig, dass die zwei schon jahrelang verheiratet sind, sich gegenseitig bestens kennen und den anderen zu nehmen weiß.
Wer zu diesem Krimi greift, findet Lesestunden mit gut beschriebenen Charakteren und aufgrund der zum Teil sehr gut gelungenen Dialoge ist auch ein Schmunzeln mit dabei. Spannung habe ich allerdings kaum empfunden und vergebe daher auch nur 3 Lese-Sterne.