Ein düsteres Schauermärchen
Das KalendermädchenFitzek erzählt die Story in mehreren Zeitebenen. Zum einen begleiten wir Olivia Rauch, die in der Gegenwart nach der leiblichen Mutter ihrer Adoptivtochter Alma sucht, weil diese dringend eine Knochenmarkspende ...
Fitzek erzählt die Story in mehreren Zeitebenen. Zum einen begleiten wir Olivia Rauch, die in der Gegenwart nach der leiblichen Mutter ihrer Adoptivtochter Alma sucht, weil diese dringend eine Knochenmarkspende benötigt. Bei ihren Recherchen wird sie auf die Legende des Kalendermädchens Valentina Rogall aufmerksam, der Fitzek gleich zwei Zeitebenen widmet. Einmal um die Geschehnisse des grausamen Adventskalenders vor einundzwanzig Jahren zu erzählen und um ein paar Jahre später die Geschehnisse nach ihrer Flucht in ein einsames Waldhaus im Frankenwald zu begleiten.
Die Erzählungen in der Vergangenheit, als Valentina dem Adventskalender des Grauens ausgesetzt war, haben mich total fasziniert. Ich hätte so gerne mehr darüber erfahren, was Valentina tatsächlich hat durchleben müssen, doch Fitzek hat die Ereignisse oft nur angeteasert, was mich ein wenig enttäuscht hat. Schade, dass er diese wichtigen Gräueltaten ausgelassen hat, denn sie sind es, die Valentina geprägt und letztendlich zu der Frau gemacht haben, die sie Jahre später ist.
Vom Schreibstil her ist Fitzek sich treu geblieben. Er hält die Spannung konstant oben und führt seine Leser mehrmals in die Irre, bevor er am Ende mit einer unerwarteten Wendung zuschlägt. Psychologisch gesehen wird hier einiges geboten. So behandelt Fitzek u.a. Phobien, die mir bis dato unbekannt waren, und macht zusätzlich darauf aufmerksam, wie wichtig eine Registrierung bei der DKMS sein kann. Ich selbst habe vor Jahren Stammzellen spenden dürfen und damit ein Leben retten können. Diesen Moment werde ich niemals vergessen!
Fazit: Sebastian Fitzek erzählt ein düsteres Schauermärchen, das perfekt zu dieser Jahreszeit passt. Und wer dabei noch den besonderen Nervenkitzel sucht, stellt sich einfach eine Kerze ins Fenster und wartet ab, wer so vorbeischaut.