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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2025

Relativ langatmige Familiengeschichte

Tochterliebe
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Cleo ist genervt von ihrer Mutter, die es mit ihrer Fürsorge oftmals etwas übertreibt. Die beiden verabreden sich, um sich mal richtig auszusprechen, doch als Cleo ankommt, findet sie nur Chaos vor. Von ...

Cleo ist genervt von ihrer Mutter, die es mit ihrer Fürsorge oftmals etwas übertreibt. Die beiden verabreden sich, um sich mal richtig auszusprechen, doch als Cleo ankommt, findet sie nur Chaos vor. Von ihrer Mutter keine Spur - bis auf einen blutigen Schuh. Cleos Anrufe bei Kat gehen ins Leere und auch sonst hat niemand sie gesehen. Als Cleos Vater Aidan kurz darauf von einer Geschäftsreise nach Hause kommt und Cleo beichtet, dass er sich schon vor Monaten von Kat getrennt hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Was hat ihre Mutter noch vor ihr verheimlicht?

Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Cleo und Katrina erzählt. Während wir Cleo nach dem Verschwinden ihrer Mutter begleiten, blicken wir mit Katrina auf die Geschehnisse eine Woche vor ihrem Verschwinden zurück. Immer mal wieder tauchen Kapitel auf, bei der wir Zeuge einer Therapiesitzung von Cleo werden. Diese Kapitel waren für mich erst nicht ganz nachvollziehbar, zum Ende hin ergaben sie aber Sinn und waren auch für die Handlung selbst unabkömmlich. Dass die beiden keine gute Beziehung zueinander hatten, kommt sehr schnell zum Vorschein.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Was die Spannung betrifft, hätte die Autorin ruhig die Zügel etwas mehr anziehen können. Ich fand die Story oft ziemlich langatmig und habe mich das ein oder andere Mal regelrecht zum Weiterlesen zwingen müssen.

Auch die Charaktere waren mir zu unnahbar, und so konnte ich bis zum Schluss weder zu Katrina noch zu Cleo eine Verbindung aufbauen. Zwar erfährt man von beiden Protagonistinnen genau das, was man wissen muss und es kommt auch sehr gut zum Vorschein, was für eine fürsorgliche Mutter Katrina ist. Dennoch hat mir die emotionale Verbindung gefehlt, da ich sehr gern die Gedanken und Gefühle der Figuren nachempfinde.

Der Schlussteil konnte mich ebenfalls nicht so richtig überzeugen. Dieser war viel zu vorhersehbar und überraschte mich daher leider überhaupt nicht. Eigentlich bin ich es von McCreight gewohnt, dass sie ihre Leser am Ende nochmal mit einer unerwarteten Wendung aus den Socken haut. Ich habe einen richtigen Kracher am Ende erwartet – aber leider blieb dieser aus. Schade!

Fazit: Eine relativ langatmige Familiengeschichte, die mich aufgrund fehlender Spannung enttäuschte. Da ich einige Bücher der Autorin schon gelesen habe, weiß ich, dass sie es besser kann und werde ihr auch weiterhin treu bleiben.

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Intrigen, Geheimnisse, coole Twists

Dunkelste Nacht
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Gabriel kann einfach nicht glauben, dass sein Vater Selbstmord begangen haben soll. Die Ermittlungsergebnisse sind eindeutig, doch Gabe – wie er sich nennt – ist misstrauisch. Er lässt seinen Vater privat ...

Gabriel kann einfach nicht glauben, dass sein Vater Selbstmord begangen haben soll. Die Ermittlungsergebnisse sind eindeutig, doch Gabe – wie er sich nennt – ist misstrauisch. Er lässt seinen Vater privat nochmals obduzieren. Hier versucht offenbar die Polizei, einen Mord zu vertuschen. Aber warum? Um das herauszufinden, kontaktiert er Burke Broussard, einen Privatermittler, der früher mit seinem Vater im aktiven Polizeidienst unterwegs war. Aufgrund seiner Befangenheit übernimmt seine Mitarbeiterin Molly Sutton den Fall. Die beiden finden schnell heraus, dass ein alter Mordfall, an dem Gabes Vater trotz Ruhestand noch arbeitete, eine große Rolle spielt. Jemand scheint es auf ihn abgesehen zu haben - und auch Gabe und Molly sind in großer Gefahr, denn der Mörder hat seine Augen überall…

„Am Ende beschloss er, sich dem Unvermeidlichen zu stellen, denn er war kein Mann, der weglief.“

Molly und Gabe sind zwei außerordentlich interessante Protagonisten. Ich mochte beide sehr gern und fand es schön, dass die Autorin dafür gesorgt hat, dass die beiden nicht nur ermittlungstechnisch ein tolles Team sind, sondern sich auch privat näherkommen. Das hat die Handlung hin und wieder aufgefrischt und mich positiv vom eigentlichen Geschehen abgelenkt. Karen Rose versteht es generell, ihre Charaktere gekonnt in Szene zu setzen. So gibt es ziemlich viele Nebenfiguren, die unterschiedlicher und zum Teil zwielichtiger nicht sein könnten. Ihnen hat Rose auf authentische Art Leben eingehaucht und sie unglaublich realistisch dargestellt.

Wie wir es von Karen Rose bereits gewohnt sind, ist ihr Schreibstil auch hier wieder zeitgemäß und wortgewaltig. Sie entführt uns in gefährliche Welten und sorgt mit ihrer bildhaften Ausdrucksweise für jede Menge Kopfkino. Die Story ist mit 768 Seiten nicht gerade kurz geraten, jedoch ist man so im Leseflow, dass die Seiten geradezu dahinfließen. Das mag durchaus an den unerwarteten Wendungen liegen, die Rose in ihre brutalen Gewaltszenen mit hat einfließen lassen, um ihre Leser maximal zu verwirren.

Fazit: Mit „Dunkelste Nacht“ ist Karen Rose ein genialer Auftakt ihrer neuen New-Orleans-Reihe gelungen, in der es um Intrigen und dunkle Geheimnisse geht. Eine spannende Story, die nachdenklich stimmt und mich mit coolen Twists voll begeistert hat!

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Spannend, authentisch, macht Lust auf weitere Teile

Die Nacht (Art Mayer-Serie 3)
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BKA-Ermittler Art Mayer ermittelt im dritten Teil dieser Reihe in einem ganz besonderen Fall. Dana Karasch, die Mutter der kleinen Milla, die bei ihrer dementen Oma in Arts Haus wohnt, ist seit eineinhalb ...

BKA-Ermittler Art Mayer ermittelt im dritten Teil dieser Reihe in einem ganz besonderen Fall. Dana Karasch, die Mutter der kleinen Milla, die bei ihrer dementen Oma in Arts Haus wohnt, ist seit eineinhalb Jahren verschwunden. Bereits in den letzten Teilen schloss Art die Kleine immer mehr ins Herz und ist sowas wie ein Ziehvater für Milla geworden. Art versuchte bisher erfolglos, Informationen zu Danas Verschwinden zu finden. Und jetzt gibt es endlich eine Spur.

Da die Geschichte um Milla bereits in den letzten Teilen thematisiert wurde, empfehle ich, unbedingt die einzelnen Stories der Reihe nach zu lesen, um den zwischenmenschlichen Beziehungen und Vorfällen folgen zu können.

Bisher waren Milla und ihre Mutter immer nur ein Randthema. Sehr wohl wurde aber deutlich, wie wichtig Art die Aufklärung ist. Auch Nele Tschaikowsky hilft bei den Ermittlungen, obwohl sie sich offiziell in Mutterschutz befindet. Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und haben mit jedem Teil mehr Tiefe. Man erfährt einiges aus ihrem Privatleben und kann sich so gut in die jeweiligen Personen hineinversetzen.

Zeitgleich zu den Ermittlungen nimmt Marc Raabe den Leser mit in die Vergangenheit und erzählt durch eine zweite Perspektive, was Dana widerfahren ist. Erneut gibt es Verbindungen zu hohen Ämtern und spannenden Vertuschungen, die erst zum Schluss in einer dramatischen Wahrheit enden. Dieses Kapitel ist damit abgeschlossen, es bleibt jedoch genug Zündstoff für weitere mögliche Teile.

Fazit: Eine spannende und authentische Fortsetzung, die einige offene Fragen aus den ersten Teilen beantwortet und Lust auf mehr macht. Marc Raabe ist für mich einer der besten deutschen Autoren, der auch mit dieser Reihe wieder vollends überzeugen kann. Ich kann das nächste Buch kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Kopfkino, Nervenkitzel und ein bisschen Stromberg-Feeling

Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?
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In zwei Teilen erzählt uns McFadden hier eine Story, die mich von Anfang bis Ende begeistert hat. Im ersten Teil lernen wir Dawn und Natalie kennen. Zwei Kolleginnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. ...

In zwei Teilen erzählt uns McFadden hier eine Story, die mich von Anfang bis Ende begeistert hat. Im ersten Teil lernen wir Dawn und Natalie kennen. Zwei Kolleginnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Dawn unscheinbar wirkt, aufgrund ihrer Liebe zu Schildkröten im Kollegenkreis als Freak gilt und daher um jegliche Aufmerksamkeit buhlt, ist Natalie der Star der Firma. Jeder liebt sie und ihre freche Art, einschließlich dem Manager Seth, mit dem sie eine Affäre hat. Kein Wunder, dass Natalie überheblich ist und Dawn das ein oder andere Mal von oben herab behandelt. Doch als diese eines Morgens nicht zur Arbeit erscheint, ist Natalie verwundert. Sie fährt zu Dawns Wohnung und macht eine schreckliche Entdeckung. Wer zur Hölle hat Dawn das angetan? Um das zu erfahren, müsst ihr bis zum zweiten Teil der Geschichte warten, der erst relativ am Ende des Buches ins Rampenlicht tritt. Aber Vorsicht – hier ist nichts, wie es scheint!

Ich bin absolut begeistert von dieser Story und am meisten von den Protagonisten! Diese hätte McFadden nicht realer und authentischer darstellen können. Mit Dawn hatte ich Mitleid, weil sie in der Firma und auch im Privatleben ziemlich ausgegrenzt wird. Ganz im Gegensatz zu Natalie, der einfach alles zu Füßen liegt. Ein Augenaufschlag und die Männerherzen fliegen ihr zu. Sie ist tatsächlich etwas hochnäsig und genau deshalb war ich so verwundert, dass sie sich um die verschwundene Dawn gesorgt hat. Passte gar nicht zu ihr. Dass ich ihr gegenüber skeptisch und misstrauisch war, hat sie als Figur nur umso interessanter gemacht.

Als großer Fan der „Wenn sie Wüsste-Reihe“ habe ich den rasanten und mitreißenden Schreibstil der Autorin kennen und lieben gelernt. Aber hier legt sie definitiv nochmal eine Schippe drauf! Spätestens als Natalie verdächtigt wird, gab es bei mir kein Halten mehr. Der Strick um ihren Hals zieht sich immer mehr zu, und ich habe enorm mitgefiebert, weil ich wissen wollte, was zur Hölle hier eigentlich los ist. Doch McFadden kennt kein Erbarmen und haut uns Wendungen um die Ohren, die nicht nur verstören, sondern die komplette Story auf den Kopf stellen. Und zwar JEDES! MAL!

Fazit: Freida McFadden hat auch mit diesem Buch mein (Thriller)Herz erobert! Wer Bock auf Kopfkino, Nervenkitzel und ein bisschen Stromberg-Feeling hat, sollte DIE KOLLEGIN unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 29.03.2025

Spannend, unterhaltsam, geile Reihe!

Die Schwester des Serienkillers
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Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Anna. Meist begleiten wir sie in der Gegenwart bei der rätselhaften Suche nach ihrem Bruder Henry. Um jedoch zu verstehen, was es mit den Rätseln auf sich hat, ...

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Anna. Meist begleiten wir sie in der Gegenwart bei der rätselhaften Suche nach ihrem Bruder Henry. Um jedoch zu verstehen, was es mit den Rätseln auf sich hat, die Henry seiner Schwester stellt, blicken wir kapitelweise in die Vergangenheit zurück. Genau genommen in die Kindheit der beiden, die sie in einem Kinderheim verbringen mussten. Man kann es sich schon vorstellen, dass daran keine guten Erinnerungen zurückgeblieben sind. Die Rückblicke machen das nochmal deutlich und zeigen auch, welch schwierige Beziehung die Geschwister damals schon zueinander hatten.

Den Charakter von Anna mochte ich sehr gern. Sie war greifbar und ich konnte ihre Gedanken und Gefühle gut nachempfinden. Somit war es für mich auch nachvollziehbar, dass ihre Welt zusammenbricht, als sie erfährt, dass ihr Bruder, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, ein gesuchter Serienmörder sein soll. Als ob diese Nachricht nicht schon schlimm genug wäre, verliert sie wegen Unachtsamkeit auch noch ihren geliebten Job als Lehrerin. Es folgen nicht nur anonyme Briefe mit Rätseln von Henry, sondern weitere erschreckende Hiobsbotschaften, die Annas Leben vollständig zerstören. Steckt tatsächlich Henry hinter all dem? Wenn ja, warum will ihr Bruder sie nur so leiden sehen?

Der Schreibstil von Alice Hunter ist von Beginn an fesselnd und mitreißend. Immer wieder werden wir Zeuge neuer Geschehnisse, die einem den Atem rauben und zeitgleich auch den Beschützerinstinkt wecken. So oft wollte ich Anna einfach nur aus diesem Albtraum rausholen! Doch Hunter kennt kein Erbarmen. Im Gegenteil! Sie nimmt in diesem finalen Teil nochmal richtig Fahrt auf und haut uns zum Ende hin eine Wendung um die Ohren, mit der nicht mal ich als geübte Thrillerleserin gerechnet habe. Völlig verblüfft von den Geschehnissen habe ich meinem Kopfkino einfach nur noch freien Lauf gelassen und mit Neugier verfolgt, wie alles zu Ende geht. Hammer!

Fazit: Ein grandioses Ende dieser spannenden und facettenreichen Trilogie. Ob Ehefrau, Tochter oder Schwester - es ist gewiss nicht leicht, so nah an einem Serienkiller dran zu sein. Es war extrem spannend und unterhaltsam, die unterschiedlichen Geschichten zu verfolgen. Danke, Alice, für diese tolle Reihe!

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