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Veröffentlicht am 01.09.2024

Düster, abgründig - datt Ding hat jesessen!

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sanders ist Schauspieler. Nach seiner Rolle im Tatort erlangt er Berühmtheit - vor allem in den sozialen Medien. Doch jemand scheint ihm diesen Erfolg nicht zu gönnen, denn es tauchen Fake-Profile ...

Eric Sanders ist Schauspieler. Nach seiner Rolle im Tatort erlangt er Berühmtheit - vor allem in den sozialen Medien. Doch jemand scheint ihm diesen Erfolg nicht zu gönnen, denn es tauchen Fake-Profile auf, in denen sich ein Unbekannter als Eric ausgibt und seltsame Posts verfasst. Eric fühlt sich verfolgt und erhält geheime Botschaften. Als dann auch noch seine Frau und sein Sohn entführt werden, gerät alles außer Kontrolle. Und die Forderungen des unbekannten Stalkers werden immer perfider. Um seine Familie zu retten, soll Eric gestehen, dass er als Kind ein anderes Kind getötet hat. Doch Eric hat kaum noch Erinnerungen an seine Kindheit. Er weiß nur, dass seine Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. Ist er tatsächlich ein Mörder?

Eric ist ein wirklich außergewöhnlicher Protagonist. Sein schauspielerisches Talent ist großartig, und wäre der irre Stalker ihm nicht in die Quere gekommen, stünden ihm alle Türe offen. Dass sich sein Leben schlagartig so verändert, tat mir unglaublich leid. Dennoch war ich fasziniert von Erics Enthusiasmus und seinem Mut, sich in Rückführungssitzungen mit seinem Psychiater seiner Vergangenheit zu stellen. Die Wahrheit, die dadurch ans Licht kommt, könnte für Eric grausamer nicht sein und stellt sein Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf.

Ich mochte den typisch strobel‘schen Schreibstil total. Der Autor hat mich sogartig mitgerissen, auf falsche Fährten gelockt und mir somit spannende Lesestunden beschert. Die Story hat mich zunächst ein wenig an Strobels letztes Werk „Fake“ erinnert und ich hatte Bedenken, dass dieses Buch ebenfalls in diese Richtung abdriften könnte. Aber schon nach kurzer Zeit war klar, dass es sich hier um eine komplett andere Story handelt. Eine Story, die ich mit Neugier und Fingernägelkauen verfolgt habe, denn es war äußerst interessant, mal einen Mann zu begleiten, der Opfer eines Stalkers wird. Und nicht nur das. Im Fokus steht eigentlich die Hintergrundgeschichte des jungen Eric, die diesen Psychothriller auszeichnet und mir ordentlich den Atem geraubt hat.

Als sich die Ereignisse im Schlussteil überschlagen, gab es für mich kein Halten mehr. Angetrieben von meiner Neugier habe ich das Ende nur so inhaliert, und als die Auflösung eigentlich schon zum Greifen nah war, haut Strobel nochmal eine Wendung raus, die sich gewaschen hat. Ganz großes (Kopf)Kino!

Fazit: Strobel gräbt verborgene Kindheitserlebnisse aus und kreiert darum einen Psychothriller, der mich voll geflasht hat. Düster, abgründig und voller Überraschungen. Datt Ding hat jesessen!

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Mitreißende Fortsetzung

Der Schlachter (Tom-Bachmann-Serie 4)
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What the fck?! Was habe ich hier bitte gelesen?

Brutal und bildgewaltig erzählt Chris Meyer hier die Geschichte eines Mannes, der in seiner Kindheit gebrochen wurde und immensen Schaden davongetragen ...

What the fck?! Was habe ich hier bitte gelesen?

Brutal und bildgewaltig erzählt Chris Meyer hier die Geschichte eines Mannes, der in seiner Kindheit gebrochen wurde und immensen Schaden davongetragen hat. Seine Art, sich an seinen Opfern auszutoben, ist bestialisch und hat mir (als geübte Thrillerleserin) einiges abverlangt. Angeleitet von den noch immer präsenten und belehrenden Stimmen seines Vaters im Kopf, hängt der Mann seine Opfer auf, entfernt ihnen bestimmte Körperteile und bietet sie ihnen zum Essen an. Danach legt er die verstümmelten Leichen vor Metzgereien ab. Doch sind es nur Zufallsopfer, oder hat der Täter eine direkte Verbindung zu ihnen? BKA-Spezialist Tom Bachmann ermittelt auf Hochtouren, um den Schlachter dingfest zu machen, bevor es noch mehr Opfer gibt.

Dass Meyer hier parallel das Thema Kannibalismus aufgreift, fand ich einerseits widerlich, andererseits höchst interessant. Die Autorin erzählt von alten Fällen und hatte dabei meine volle Aufmerksamkeit, auch wenn mich die ausgeführten Handlungen des Täters mehr als angeekelt haben. Die Beschreibungen von Meyer sind nämlich ziemlich detailliert und ihr Schreibstil ist düster und fesselnd.

Dass Tom Bachmann eine schwere Kindheit hatte, ist uns ja bereits bekannt. Diese hat ihn geprägt und zu dem Menschen gemacht, der er heute ist. So auch Lisa, die damals mit Tom im Kinderheim war. Ihrer grausamen Vergangenheit nimmt sich Meyer in diesem Teil an und offenbart eine erschreckende Geschichte, bei der sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Voller Emotionen habe ich die Ereignisse von Lisas Kindheit aufgesogen und konnte nur schwer begreifen, welch unvorstellbares Leid sie in ihrem Leben ertragen musste. Armes Geschöpf!

Im Schlussteil hat mich Meyer voll überrascht. Ich gebe zu, dass ich nach dieser nervenaufreibenden Geschichte einen krassen Showdown erwartet habe. Aber was die Autorin mir serviert hat, war feinste Erzählkunst mit Sahnehäubchen. I luv it! Jedoch nicht den offenen Schluss, denn der bedeutet – warten, warten, warten. Mäh.

Fazit: Spannungsgeladen, brutal und hochsensibel entführt uns Meyer in die Tiefen des Kannibalismus und bringt ihre Leser damit an ihre Grenzen. Eine mitreißende Fortsetzung einer Reihe, die für mich nicht mehr wegzudenken ist. Ich bitte um schnellen Nachschub!

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Es mangelte dem Plot an Ideen

Scandor
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Erzählt wird diese Geschichte in erster Linie aus der Sicht von Philipp, einem Studenten. Er möchte diesen Wettbewerb anfangs nur antreten, um ein Mädchen zu beeindrucken und um in Ruhe ohne Nebenjob fertig ...

Erzählt wird diese Geschichte in erster Linie aus der Sicht von Philipp, einem Studenten. Er möchte diesen Wettbewerb anfangs nur antreten, um ein Mädchen zu beeindrucken und um in Ruhe ohne Nebenjob fertig studieren zu können. Wer hat schon Bock, bei seinen ständig streitenden Eltern leben zu müssen? Und es geht um Tessa, eine junge Frau, die ihren Lebensweg noch sucht, sich mit Aushilfsjobs über Wasser hält, aber zeitgleich ihrem Elternhaus entfliehen möchte. Doch hinter den oberflächlich wirkenden Beweggründen verbirgt sich sehr viel mehr Tiefe, als man anfangs erwartet…

Insgesamt ist die Geschichte flüssig zu lesen. Die regelmäßigen Perspektivwechsel, in denen auch andere Teilnehmer immer wieder eingebunden werden, sorgen für ein kurzweiliges Leseerlebnis, und man erfährt etwas über die Hintergründe und Ängste der jeweiligen Personen. Der Gänsehautfaktor erhöht sich deutlich, als die Macher von Scandor Challenges ins Leben rufen, die die Teilnehmer vor unangenehmen oder auch für Ärger sorgenden Aufgaben führen. Nicht selten bietet aber auch der Alltag seine Hürden. Tessa beispielsweise, die in einem Café jobbt, setzen die Challenges sehr zu und sie wird mit schwierigen Konsequenzen konfrontiert. Ebenso sind weitere (Rand)Figuren bestimmten Aufgaben und Ängsten ausgesetzt, die einerseits Gänsehaut bescheren, andererseits für Nervenkitzel und somit für Spannung sorgen. Ich hätte mit keinem der Betroffenen tauschen wollen! Und als wäre das alles nicht genug, gibt es zudem Spieler, die über unfaire Mittel versuchen, ihre Kotrahenten zu eliminieren, und gezinkte Figuren, die ihre eigenen Pläne verfolgen. Man ist als Leser hin- und hergerissen zwischen Sympathie und Antipathie, Wahrheit und Lüge, Vertrauen und Misstrauen. Ich fand dieses Verwirr- und Machtspiel super!

Der Leser wird bei jedem Kapitelanfang optisch bei der Zahl der aktiven Teilnehmer abgeholt, das in Scandor-Scanner-Manier dargestellt wird. Ab der zweiten Hälfte verdichten sich die ersten Anzeichen, wer und was alles hinter dem Plan steckt. Die Auflösung ist für mich allerdings viel zu konstruiert, zu unrealistisch und einfach over the top. Sie ließ meinen Lesefluss inklusive -begeisterung sehr ins Stocken geraten. Dass das Buch im Hollywoodstil endet à la Friede, Freude, Eierkuchen und auch die obligatorische Liebesschnulze nicht fehlt, hat mir einen großen Dämpfer verpasst. Manchmal ist weniger eben mehr.

Dieses Buch hat mich reflektieren lassen, wie oft ich eher Grauzonen benutze, als die harte Wahrheit herauszulassen. Aber richtig beschäftigt haben mich vor allem die Zusatzaufgaben, die mich selbst vor die Frage gestellt haben, wie ich mit einer solchen Situation umgehen würde und was meine größten Ängste sind, die ich mit niemandem teilen möchte. Der Thrill des Buches geht am stärksten von dieser Reflexion aus und zieht einen dadurch extrem in seinen Bann. Leider ist die Auflösung der Geschichte alles andere als glaubwürdig und wirkt mehr als konstruiert. Als ob der Autorin plötzlich die Ideen ausgegangen sind, um diese unglaubliche Spannung der anfänglichen Geschichte zu halten. Schade, denn da steckt sehr viel mehr Potential dahinter!

Fazit: Man hätte noch so viel mehr aus diesem Plot herausholen können, leider mangelt es diesem an Kreativität und weitestgehend an Spannung. Das coole Grundthema reicht leider nicht aus, um über die Defizite hinwegzutrösten. So hinterlässt SCANDOR einen bitteren Nachgeschmack - und die Hoffnung, dass das nächste Werk der Autorin wieder mehr zusagt. Sie kann es definitiv besser!

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Etwas langatmig, punktet mit coolen Ideen

Angsttreiber
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Was der kleine James durchlebt hat, ist nur schwer in Worte zu fassen. Als seine Eltern nachts überfallen werden, versucht er, seine Schwester zu warnen, der tatsächlich die Flucht gelingt. James' Eltern ...

Was der kleine James durchlebt hat, ist nur schwer in Worte zu fassen. Als seine Eltern nachts überfallen werden, versucht er, seine Schwester zu warnen, der tatsächlich die Flucht gelingt. James' Eltern werden hingerichtet und auch er bekommt eine Kugel in den Kopf. Nach neun Jahren erwacht er aus dem Koma - und zur Überraschung aller hat er tatsächlich noch Erinnerungen an die Tatnacht. Dies ruft seine Peiniger auf den Plan und sie wollen James mit aller Gewalt zum Schweigen bringen. Und nicht nur diesen wird James gefährlich. Denn die Komaträume, von denen er berichtet, bringen eine andere grausame Wahrheit ans Tageslicht.

Neben der Geschichte von James begleiten wir Ermittlerin Rebecca Kent in einem weiteren Handlungsstrang. Sie jagt den Copy-Joe-Mörder, der Frauen auf bestialische Art tötet und damit sein Idol Joe Middleton - bekannt als der Christchurch Killer - imitieren möchte. Als sie von James' Fall und dessen Komaträumen erfährt, fühlt sie sich verantwortlich, da die damaligen Ermittler nicht mehr im Dienst sind. Ihre einfühlsame und kompetente Art mochte ich dabei unglaublich gerne.

Cleave versteht es, seine Leser an seine Bücher zu fesseln. Mit Beginn der ersten Seite ist man gefangen in der Story und wird bis zum Ende nicht mehr losgelassen. So auch in diesem Werk, das mich aufgrund der Komaträume enorm fasziniert hat. Aber auch die erschütternde Geschichte von James selbst hat mir einiges abverlangt. Dadurch, dass Cleave den Leser unmittelbar an den Geschehnissen teilhaben lässt, erlebt man sie damit noch intensiver. Sein Schreibstil ist klar und flüssig, die Atmosphäre durchgehend angespannt, sodass man eine Stecknadel fallen hören könnte.

Nach unglaublichen 142 Kapiteln findet die Geschichte ein realistisches und schlüssiges Ende. Bis es aber soweit ist, zerrt Cleave ordentlich am Nervenkostüm seiner Leser und verlangt ihnen dabei einiges ab. Nicht nur aufgrund der Länge des Buches, sondern auch aufgrund mehrerer Handlungsstränge, sollten Cleave Fans hier von Anfang an genau hinlesen, um nicht in die totale Verwirrung zu verfallen.

Fazit: Ein nervenaufreibender Thriller, der zwar etwas langatmig ist, aber dafür mit einer genialen Story punktet. Emotional, informativ und mitreißend erzählt Cleave hier eine coole Story, die nicht seine beste ist, mich aber dennoch super und vor allem lange unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Willkommen in Katzenbrunn, dem Dorf der verlorenen Seelen

Finster
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Katzenbrunn ist ein Ort des Schreckens. Denn immer wieder verschwinden hier Kinder auf unerklärliche Weise. Kriminalkommissar Hans Stahl gehen diese Vermisstenfälle einfach nicht aus dem Kopf. Er ist zwar ...

Katzenbrunn ist ein Ort des Schreckens. Denn immer wieder verschwinden hier Kinder auf unerklärliche Weise. Kriminalkommissar Hans Stahl gehen diese Vermisstenfälle einfach nicht aus dem Kopf. Er ist zwar schon längst im Ruhestand, reist aber erneut nach Katzenbrunn, um den Fällen nochmals auf den Grund zu gehen. Während seines Aufenthaltes verschwindet wieder ein Kind und Stahl ist mehr als gefordert. Er ermittelt in alle Richtungen und kommt dem „Greifer“, wie er im Ort genannt wird, immer näher …

Die Handlung wird aus diversen Perspektiven erzählt, was mich zunächst ein wenig überfordert hat. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich zurechtgefunden hatte und die Charaktere auseinanderhalten konnte. Ab diesem Punkt war ich dann einfach nur noch fasziniert von den verschiedenen Schicksalen der Protagonisten, die diese Story ausmachen. Allen voran Kommissar Stahl, der mir direkt sympathisch war und mich mit seiner ruhigen und gelassenen Art voll überzeugen konnte. Aufgrund seines Alters geht er die Ermittlungen ganz in seinem Tempo an und ich hätte ihn dabei ewig begleiten können. Auch die anderen Charaktere waren real und authentisch gezeichnet und ich hatte große Freude daran, ihrer Entwicklung beizuwohnen.

Der Schreibstil von Menger ist beklemmend, düster und fesselnd. Ich habe mich in seinen detaillierten Beschreibungen völlig verloren. Sei es der dunkle Wald, in dem die Kinder verschwinden, die angsteinflößende Psychiatrie oder auch einfach nur die Erwähnung der Tschernobyl-Katastrophe, die sich kurz vorher ereignet hat – die Handlung hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Gerade die kurzen Kapitel haben mich zum Weiterlesen animiert, und Menger hat mit seinen plötzlichen Wendungen sein Übriges getan.

Auch wenn ich mir das Ende etwas emotionaler gewünscht hätte, konnte es mich dennoch abholen und bildete einen guten Abschluss dieser bedrückenden Geschichte.

Fazit: Ein vielschichtiger Thriller über traurige Schicksale, menschliche Abgründe und allerlei Emotionen. Düster und bedrohlich erzählt Menger hier eine Geschichte, die noch lange nachwirken wird.

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