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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2021

Tiefgründiger Jugendthriller

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Ash lebt ein relativ normales Leben als durchschnittlicher Jugendlicher in einer US-Kleinstadt, bis er eines Tages zum "Sub loc" auserkoren wird. Mittels Quantensprüngen hat er nun die Möglichkeit, die ...

Ash lebt ein relativ normales Leben als durchschnittlicher Jugendlicher in einer US-Kleinstadt, bis er eines Tages zum "Sub loc" auserkoren wird. Mittels Quantensprüngen hat er nun die Möglichkeit, die Welt zu verändern. Doch ist das eben nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Jede noch so kleine Veränderung kann folgenschwere Auswirkungen auf die Entwicklung der gesamten Menschheit haben - und schnell gerät alles außer Kontrolle...

Zitat P. 936: Du blickst nach rechts statt nach links und verpasst den Menschen, der die große Liebe deines Lebens hätte sein können. Du nimmst ein Paket Fleisch im Supermarkt, das direkt neben dem lag, das mit E.coli-Bakterien verseucht war. Du trittst gerade rechtzeitig durch eine Tür, um etwas zu hören, was du nicht hören solltest.

Man verfolgt gespannt das Auftauchen der ersten alternativen Version von Ashs Leben und wie dieser versucht, Geschehenes zu verändern, um dann festzustellen, dass er alles nur noch schlimmer gemacht hat.

Das Buch endet in einem dramatischen Showdown, denn die Zeit läuft ab und das Universum kann die vielen Änderungen nicht mehr kompensieren. Ash muss aufgeben, um nicht die komplette Welt zu zerstören - und ich habe beide Daumen gedrückt, mitgefiebert, mir gewünscht, dass alles gutgeht. Hach ja!

Fazit: Ein tiefgründiger und bewegender Jugendthriller, der viele wichtige Themen aufgreift und eine dringende #Botschaft an jeden von uns richtet: Gib nicht auf, sondern kämpfe für eine bessere Welt! - Und lerne aus deinen Fehlern!

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Spannender Hörgenuss

Eiskalte Freundschaft - Ich werde nie vergessen
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„Eiskalte Freundschaft“ ist ein packender Thriller über Mobbing und dem gefährlichen Drang nach Aufmerksamkeit. Was als dummer Jugendstreich beginnt, endet letztendlich in einem Spiel mit dem Feuer, das ...

„Eiskalte Freundschaft“ ist ein packender Thriller über Mobbing und dem gefährlichen Drang nach Aufmerksamkeit. Was als dummer Jugendstreich beginnt, endet letztendlich in einem Spiel mit dem Feuer, das fatale Folgen mit sich bringt.

Laura Marshall versteht es, ihre Hörer von der ersten Sekunde an zu fesseln. Gekonnt erzählt sie ihre Story auf verschiedenen Ebenen zumeist aus der Sicht der alleinerziehenden Mutter Louise.

Immer wieder wechseln die Szenen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. So kommen nur langsam die Details zum Verschwinden der jungen Maria ans Tageslicht. Marshall wirft uns die schockierenden Fakten der Vergangenheit nur häppchenweise vor und findet dafür das perfekte Maß, um die Spannung stets auf hohem Niveau zu halten. Gleichzeitig bringt sie uns als Hörer auch an moralische Grenzen. Schlussendlich bleibt man mit einer schwerwiegenden Frage zurück, die jeder für sich allein beantworten muss: Wie weit würde ich für Anerkennung und Freundschaft gehen?

Auch Susanne Schröder als Sprecherin leistet ihren Beitrag für ein brillantes Hörerlebnis. Ich habe ihrer Stimme sehr gern zugehört. Sie versteht es, in Louises Psyche einzudringen und deren Gefühlszustände so darzustellen, dass ich von der ersten bis zur letzten Minute mitgefiebert habe. Darüber hinaus gelingt es ihr, manche Szenen so zu interpretieren, dass es mir einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hat.

Alles in allem ist „Eiskalte Freundschaft“ ein rundum gelungener Thriller, den ich absolut weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Zeitgemäße Coming-out-Geschichte

Zeig mir das Meer
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Du bist kein Freak, nur weil du dich nicht für Mädchen interessierst. Kein Monster, nur weil du dich in den Jungen aus deiner Klasse verliebt hast. Der Junge, der sein Coming-out schon hatte, welches dir ...

Du bist kein Freak, nur weil du dich nicht für Mädchen interessierst. Kein Monster, nur weil du dich in den Jungen aus deiner Klasse verliebt hast. Der Junge, der sein Coming-out schon hatte, welches dir selbst noch bevorsteht.

Jake lebt mitten in einer Kleinstadt irgendwo in New Mexico, umgeben von Sand und Kakteen. Dabei zieht es ihn ans Meer. Schon immer verspürte er den Drang, in die Welt unterhalb der Wasseroberfläche einzutauchen. Doch ein Aquarium in seinem Zimmer ist der einzige Bezug zum maritimen Lebensraum. Seine Mutter versucht mit allen Mitteln, ihn vom Wasser fernzuhalten, und Jake will endlich verstehen, warum. Ich konnte seine innere Zerrissenheit, seine Verzweiflung, seine Wut gut nachvollziehen. Habe verstanden, warum er sich so verloren fühlt, umgeben von all diesen Menschen, denen er sich nicht anvertrauen kann. Nicht mal seiner besten Freundin erzählt er seine Sorgen. Weil er Angst hat. Sich anders fühlt. Und es einfach nicht besser weiß. Einzig Kenny, der Junge aus seiner Klasse, scheint ihn mit anderen Augen zu sehen.

Ich habe das zarte Annähern der beiden, ihre ersten Blickkontakte, die ersten richtigen Worte miteinander gerne mitverfolgt. Manchmal fühlte ich mich an meine eigene Kindheit zurückerinnert, an den Jungen, für den ich so geschwärmt hatte. Bei dessen Blicken ich Rot wurde. Der mir in der Pause kleine Zettelchen zusteckte: Willst du mit mir gehen? Ja / Nein / Vielleicht

Dass es für Kenny und Jake nicht leicht werden würde, war mir leider klar. Sie werden angefeindet, beleidigt, diskriminiert. Müssen zusammenhalten und stark sein, um sich in ihrer Welt zu behaupten. Schön fand ich, dass Kenny es schafft, Jake ein wenig mitzuziehen, ihm Mut zuzusprechen und Trost zu spenden. Auch wenn er vielleicht zu viel auf einmal erwartet. Da merkt man deutlich, dass jeder von ihnen noch einiges zu lernen hat und an sich arbeiten muss. Klug gewählte Passagen, die den jugendlichen Lesern sicher weiterhelfen könnten. Wobei auch ich als Erwachsene einiges reflektieren konnte.

Die Dritte im Bunde ist übrigens Maria, die beste Freundin von Jake. Auch sie hat mit Problemen zu kämpfen, die nach wie vor in unserer Gesellschaft auftreten. Sie muss ihren Platz finden, wie jeder von uns, nicht wahr?

Und dann ist da noch die Sache mit Jakes Herkunft. Warum zieht ihn das Meer so magisch an? Was verschweigt ihm seine Mutter?

Die Superhelden-Elemente fühlten sich anfangs etwas befremdlich an, wirkten recht deplatziert. Doch mit Voranschreiten der Story kam quasi Licht ins Dunkel und ich habe begriffen, warum diese oder jene Einblendung bzw. Erwähnung gewählt wurde. Für mich hätte das Buch gänzlich ohne diese Elemente erscheinen können, denn die Story bot auch so alles, was sich das Leserherz wünscht.

Persönliches Fazit: Eine zeitgemäße und verspielte Coming-out-Geschichte mit wunderschönen Illustrationen, die zum Nachdenken anregt und hoffentlich dem Einen oder Anderen etwas Mut macht.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Luft nach oben

Gliss. Tödliche Weite
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Ich lese Dystopien eigentlich sehr gerne, Science-Fiction eher weniger. Das Geschehen muss mich catchen und fesseln können. Da ich bereits die Aquamarin-Story kannte, wollte ich dem neuen Buch von Eschbach ...

Ich lese Dystopien eigentlich sehr gerne, Science-Fiction eher weniger. Das Geschehen muss mich catchen und fesseln können. Da ich bereits die Aquamarin-Story kannte, wollte ich dem neuen Buch von Eschbach gern eine Chance geben.

Der Schreibstil des Autors hat sich nicht viel geändert. Er hat nach wie vor einen weitreichenden Wortschatz, er kann detailliert beschreiben und erklären. Daher konnte ich direkt gut in das Buch hineinfinden und die neue Welt kennenlernen.

Auf dem sogenannten GLISS baut sich alles auf. GLISS stelle ich mir als eine Art Gummibelag ohne Haftung vor, eine Art Eisfläche ohne Stand, dennoch aber so hart wie Diamant oder Panzerglas, beinahe unzerbrechlich. Die Welt ist eine andere als die unsere, anders als die Erde. Die Menschen sind damals zur großen Mission aufgebrochen und haben „Hope“, den Planeten, gefunden und angefangen zu besiedeln. Das hat die Menschen ein Stück weit ins Mittelalter zurückkatapultiert, da es nicht die gleichen Materialien auf dieser Welt gibt, wie damals auf der Erde.

Ich fand die Geschichte schon sehr interessant, der Autor hatte eine gute und neue Idee, die er jedoch hätte besser umsetzen können. Es war trotz Detailreichtum manchmal noch zu wenig. Gern hätte ich mehr über die Anfänge in der neuen Welt erfahren. Auch die Spannung blieb leider im Hintergrund. Bis zur Hälfte des Buches ist beinahe gar nichts passiert, nur Beschreibungen und das Kennenlernen der neuen Welt und hin und wieder ein Zwischenmenschlicher Konflikt.

Tatsächlich bin ich auch nicht allzu gut mit den Hauptcharakteren klargekommen. Ajit benimmt sich häufig wie ein kleines Kind und entwickelt sich kaum weiter. Er will sich immer mit seinem Cousin Nagendra konkurrieren und zieht ständig Vergleiche. Er war mir eine Zeit lang einfach nur lästig und hat genervt. Zum Ende hin hat er sich zwar ein wenig gewandelt, doch allgemein ist er hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Über Phil und auch Majala hat man wenig erfahren. Dabei konnte ich mich so gut in Majala hineinversetzen und hätte gern mehr über ihre Gedanken und Gefühle erfahren.

Persönliches Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es war ein interessanter Ansatz, der viel zu schnell abgearbeitet worden ist. Ich hatte mehr erwartet und war daher ein wenig enttäuscht. Jugendlichen Science-Fiction-Fans wird das Buch bestimmt zusagen, doch wer einen ausgewachsenen Roman in diesem Genre erwartet, der wird enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Spannend, originell und zeitgemäß

Die Zeit der Wilden
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Martine Laverdure arbeitet seit zehn Jahren in einem Supermarkt. Sie war nicht einen Tag krankgeschrieben, immer pünktlich und freundlich. Ihr Leben wirkte farblos und trist, Martine wie eine gesichtslose ...

Martine Laverdure arbeitet seit zehn Jahren in einem Supermarkt. Sie war nicht einen Tag krankgeschrieben, immer pünktlich und freundlich. Ihr Leben wirkte farblos und trist, Martine wie eine gesichtslose Person inmitten eines kapitalistischen, privatisierten Dschungels. Das ändert sich, als sie ein kleines Techtelmechtel mit einem ihrer Kollegen beginnt. Jacques Chirac Oussoumo schafft es, ihr wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und die trostlosen Tage zu erhellen. Doch genau das ist ihren Arbeitgebern ein Dorn im Auge.

Zitat Seite 8: "Die Geschäftsordnung verbietet Angestellten, Beziehungen außerhalb des beruflichen Rahmens zu unterhalten."

Man will Martine und Jacques fristlos kündigen, doch während des Gesprächs überschlagen sich die Dinge und Martine wird tödlich verletzt.

Dass ich es hier nicht mit einem reinen Thriller zu tun bekomme, sondern einem recht sozial- und gesellschaftskritischen Werk, war mir nach Lesen der Beschreibung klar. Doch was sich hinter dem simplen Cover verbirgt, hatte ich nicht erwartet. Dieses Buch strotzt nur so vor lautstarken Protesten, Denkanstößen und Charakteren, die man nur abseits des Mainstreams findet. Und gerade weil sie Außenseiter sind, vor allem Andersaussehende, fühle ich mich ihnen verbunden. Sicher, ich gehe nicht mit allen Meinungen konform, heiße auch nicht jede Handlung gut, dennoch verstehe ich die Intention dahinter.

Im Fall von Martine sind es ihre vier Söhne, auf die der Fokus u.a. gelenkt wird, die aufgrund genetischer Manipulation Eigenschaften von Wölfen besitzen. Sie sind wild, ungezähmt - und sie wollen Rache nehmen für den Tod ihrer Mutter. Es ist die Zeit der Wilden. Pech für den Sicherheitsagenten Jean, dass er derjenige ist, auf dessen Konto der tödliche Unfall geht. Wer möchte schon ins Visier von rebellischen, gewalttätigen Wölfen geraten?

Die Graphic Novel ist überraschend textlastig, was teilweise für Langatmigkeit sorgt. Das können die monochrom kolorierten Zeichnungen allerdings wieder gutmachen. Detailliert, pointiert - ein großartiges Artwork! Müsst ihr euch unbedingt selbst ansehen!

Persönliches Fazit: Spannend, originell und absolut zeitgemäß. Ich empfehle das Buch gern weiter an all jene, die sich gern mit wichtigen Themen auseinandersetzen und zudem ein Faible für Zeichnungen haben.

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