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Redrose

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Düstere Familiengeheimnisse

I'll look for you, Everywhere
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Im Vordergrund stehen die Familien von Magdalen und Theo, welche in der idyllischen Stadt Chivasso aufgewachsen sind. Theos jüngere Schwester ist die beste Freundin von Magdalen und Magdalens Bruder der ...

Im Vordergrund stehen die Familien von Magdalen und Theo, welche in der idyllischen Stadt Chivasso aufgewachsen sind. Theos jüngere Schwester ist die beste Freundin von Magdalen und Magdalens Bruder der beste Freund von Theo.

Warum Magdalen und Theo deswegen nicht zusammen sein können, es also als „forbidden love“ bezeichnet wird, habe ich nicht verstanden, sie sind ja keine Geschwister, auch wenn die Familien sehr viel Zeit miteinander verbracht haben und die Kinder alle gemeinsam aufgewachsen sind. Die Väter der beiden arbeiten beide im Museum der Stadt, aber während Magdalens Vater ein liebevoller, warmherziger Mensch ist, ist Theos Vater ein Machtmensch, der insbesondere mit seinem Sohn häufig aneinandergerät.

Nachdem Theo vor 7 Jahren die Stadt verlassen hat und seither in den USA studiert, treffen sich alle anlässlich einer Hochzeit wieder in Chivasso.

Sofort ist die Anziehung zwischen Theo und Magdalen zu spüren. Es beginnt ein Tanz der Annäherung und Distanzierung und ich beobachte fasziniert das Balzverhalten der beiden 😉.

In beiden Familien gibt es jede Menge düstere Geheimnisse und nach und nach gerät die heile Familienidylle ins Wanken.

Theo hat es mir nicht leicht gemacht, ihn zu mögen. Sehr intelligent, attraktiv, groß, ein Überflieger in der Schule, aber Frauen sind für ihn nur Mittel zum Zweck, er bricht ihre Herzen und will sich nicht binden. Trotzdem wird er umschwärmt, wie das Licht von Motten. Sympathischer wird er mir, als ich entdecke, dass Magdalen seine Achillesferse ist und er sich um sie kümmert, als sie Hilfe braucht.

Mir hat gefallen, dass schrittweise die Geschehnisse der Vergangenheit aufgedeckt werden und die Gegenwart beeinflussen. Wie die Protagonisten damit umgehen und mich überraschen.

Die vielen expliziten Szenen hätte es für mich nicht gebraucht, aber das ist natürlich Geschmacksache und fließt deswegen nicht in die Bewertung ein.

Leider hat mich das Schicksal der Protagonisten trotz der ganzen Tragik nicht wirklich berührt, die besten Lovestorys sind die, bei denen auch die Augen feucht werden 😉.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Ungewöhnlich, erschreckend, berührend

Das giftige Glück
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Schon das Cover knallt ins Auge: die pinkfarbene Schrift auf dem friedlichen Grün, welches so harmlos nicht ist. Ausgerechnet der schmackhafte Bärlauch ist von giftigen Sporen befallen und seither tödlich. ...

Schon das Cover knallt ins Auge: die pinkfarbene Schrift auf dem friedlichen Grün, welches so harmlos nicht ist. Ausgerechnet der schmackhafte Bärlauch ist von giftigen Sporen befallen und seither tödlich. Der Verzehr beschert den Konsumenten zuvor aber einen Glücksrausch, Grund genug für viele Todessehnsüchtige, sich in den Wäldern von Wien auf die Suche zu begeben.

Die Protagonisten sind Menschen, bei denen ich mir nicht auf Anhieb vorstellen konnte, dass ich sie sympathisch finde: Jasse, die freche Dreizehnjährige, die ihrem Erzieher entgleitet, Olga, die Todkranke, die Marihuana zu medizinischen Zwecken konsumiert und ihre Freundin Kiki, die schon im Gefängnis saß. Sie alle sehen im „Vienna Weed“, wie der kontaminierte Bärlauch inzwischen genannt wird, eine Chance.

Die Sprache der Autorin ist wuchtig, manchmal etwas derb, aber passend zur Situation und den Protagonisten und langsam passiert das Unglaubliche, ich mag sie. Mit all ihren Fehlern und Schwächen. Ich bin fasziniert von der Entwicklung, sehe die Chancen und Gefahren, denn natürlich gibt es immer wieder Menschen, die auch die schlimmsten Unglücke für ihre persönlichen Zwecke ausnutzen. Schnell mal einen unliebsamen Nachbarn, Kollegen, Familienmitglied um die Ecke bringen? So leicht kommt man nie wieder an ein Gift. Und wie reagiert die Regierung?

Das giftige Glück ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, ein Krimi, der mich packt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte ist nicht vorhersehbar, sondern überrascht mich immer wieder aufs Neue und ich denke darüber nach, wie ich selbst in dieser Situation reagieren würde, wenn ich in der Haut der Protagonisten stecken würde.

Sehr gerne empfehle ich diesen Krimi weiter, der aufwühlt und noch nachhallt.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Eine mutige Schottin in England

Sturmjahre
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Teil 4 der bewegenden Reihe um die außergewöhnliche Familie Dennon in Schottland nach dem 1. Weltkrieg.

Ich finde es spannend zu erleben, wie sich die einzelnen Geschwister behaupten. Bonnie, die als ...

Teil 4 der bewegenden Reihe um die außergewöhnliche Familie Dennon in Schottland nach dem 1. Weltkrieg.

Ich finde es spannend zu erleben, wie sich die einzelnen Geschwister behaupten. Bonnie, die als Krankenschwester in Teil 1 verwundete Soldaten versorgt und dabei die Liebe findet. Archie, der Älteste, der im Krieg einen Arm verloren hat und in Teil 2 eine Allianz mit den Edinburgh Lads eingeht. Keillan, der vernünftige Bruder, der sich in Teil 3 ausgerechnet in die Tochter des Edinburgher Unterweltbosses verliebt. Sie alle haben mir ein Bild der damaligen Zeit vermittelt und ich bewundere besonders die starken Frauen, die sich ohne Männer durchschlagen mussten.

Ich habe mittlerweile das Gefühl, die Dennons schon sehr gut zu kennen, so authentisch hat mir die Autorin die einzelnen Geschichten erzählt.

Mairead, die Mutter der Dennon-Geschwister hat ihre Kinder gut erzogen. Von ihr stammt auch der Spruch „Wir sind nicht arm, wir haben nur kein Geld.“

Teil 4 ist der Whiskey-Prinzessin gewidmet. Blaire, die in Kriegszeiten eine Whiskey-Destillerie aufgebaut hat und gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Archie ihr Geld mit dem Alkoholschmuggel verdient. In einem englischen Herrenhaus soll Blaire einen ganz besonderen Gin kreieren.

Ich bin fasziniert, wie sich diese ungezähmte Wildblume in einem Garten voller englischer Rosen durchsetzt. Meine Lieblingsnebenfigur ist Edmund, der steife Butler, der aber ein Herz aus Gold hat. „Der Ruf des Glücks“ vermittelt mir ein wenig Downton Abbey Gefühl, die unterschiedlichen Ebenen in einem Herrenhaus mit den adeligen Bewohnern oben und den Dienstboten unten, aber zeigt auch die bedingungslose Loyalität der Bediensteten zu ihrer Herrschaft.

Es hat Spaß gemacht mitzuerleben, wie Blaire aus dem spröden Viscount Rochester den abenteuerlustigen Henry hervorlockt und wie sie das Leben der gesamten Schlossbewohner positiv beeinflusst, inklusive dem des „Schlossgespenstes“ 😉

Wieder einmal hat mich Lia Scott mitgenommen nach Schottland und gezeigt, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt, auch wenn manches wirklich Mut erfordert. Ich habe gelacht und geweint und viel zu schnell schon waren die über 500 Seiten ausgelesen.

Sehr gerne empfehle ich die gesamte Sturmjahre-Reihe weiter.

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Veröffentlicht am 26.08.2024

Neue Abenteuer auf der kanadischen Ranch

Sommerpfade in Arrowwood
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Es geht zurück auf die Sleeping Lake Ranch und ich treffe liebgewonnene Protagonisten aus den ersten beiden Bänden der Reihe.

Das fiktive Dörfchen Arrowwood liegt in der Nähe des Jasper Nationalparks ...

Es geht zurück auf die Sleeping Lake Ranch und ich treffe liebgewonnene Protagonisten aus den ersten beiden Bänden der Reihe.

Das fiktive Dörfchen Arrowwood liegt in der Nähe des Jasper Nationalparks und bei den verheerenden Bränden in diesem Sommer musste ich sofort daran denken, ob wohl alle Bewohner in Sicherheit sind 😉. Nicky, die ehemalige Trickreiterin aus Winterspuren in Arrowwood, die inzwischen den Gnadenhof ihrer Granny Caroline leitet und Emily, die mit ihrem Wolfshund Grizz in Frühlingswege in Arrowwood gelernt hat, dass Liebe manchmal auch loslassen bedeutet.

Auf sie alle trifft Lainey, die nach dem Tod ihres geliebten Großvaters gerne seine Farm retten und auf der Sleeping Lake Ranch lernen möchte, wie man eine Farm erfolgreich führt. Es gibt ein Wiedersehen mit Granny Caroline, die alte Dame hat es faustdick hinter den Ohren und Emilys Freund Rabbitt.

Toll finde ich, wie sich die Autorin mit den Riten und Gebräuchen der indigenen Reservatbewohner befasst, als der Vater von Rabbitt auftaucht und sein geordnetes Leben gehörig durcheinanderwirbelt.

Lainey mag ich auch sehr, mir gefällt, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt und ihren eigenen Weg findet, ihre Mutter hingegen konnte nicht bei mir punkten 😜.

Ich habe den Cowboy Poeten Clayton kennengelernt und die Legende des Kolibris im Regenwald hat mich zu Tränen gerührt, was für eine wunderschöne Geschichte, die von den indigenen Völkern Südamerikas überliefert wird.

Das Cover gibt einen schönen Überblick über die Region, wie ich sie selbst auch bereits in natura erlebt habe. Im Hintergrund die hohen, noch schneebedeckten Berge der Rocky Mountains und davor einer dieser glitzernden Seen, in denen man so wunderbar Kajak fahren kann.

Wer gerade keinen Urlaub in Kanada machen kann, dem hilft diese berührende Reihe von Natascha Birovljev dabei, das Fernweh zu lindern und sich gedanklich auf die Sleeping Lake Ranch zu versetzen.

Ich fühle mich schon ein wenig zuhause in Arrowwood und freue mich schon auf den Herbst 😉.

Sehr gerne empfehle ich die gesamte Reihe weiter, träum dich doch auch nach Kanada.

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Veröffentlicht am 26.08.2024

Eifelliebe, Kirschbaumglück und die Liebe

Auf Eifelwolke Nummer sieben
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Von der Autorin habe ich bisher nur ihre beiden Zeeland-Krimis gelesen und ich war neugierig, ob sie auch eine locker leichte Liebesgeschichte schreiben kann. Die Antwort ist ein definitives Ja.

Liane ...

Von der Autorin habe ich bisher nur ihre beiden Zeeland-Krimis gelesen und ich war neugierig, ob sie auch eine locker leichte Liebesgeschichte schreiben kann. Die Antwort ist ein definitives Ja.

Liane geht es wie vielen Menschen in einer Beziehung, vieles scheint Gewohnheit geworden zu sein und sie fühlt sich unzufrieden und missverstanden. Versucht sie zu sehr, es immer allen recht zu machen? Kurzerhand kauft sie von ihrem Erbe ein kleines Häuschen in der Eifel und nimmt sich eine Auszeit von ihrem bisherigen Leben und ihrem Partner Matthias.

Wie Liane neue Menschen kennenlernt, an ihren ungewohnten Herausforderungen wächst und wer die Eifelhexen sind, das kann in „Auf Eifelwolke Nummer sieben“ alles nachgelesen werden. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in der Vulkaneifel, das Cover verspricht eine Postkartenidylle und die Gemeinschaft der Eifelhexen bietet Potenzial für weitere Geschichten in dieser schönen Region. 😉

Carla Capellmann nimmt mich mit auf idyllische Waldspaziergänge, nächtliche Posaunenklänge und zu Flohmärkten. Ich atme tief ein und kann spüren, wie die Entspannung einsetzt und das völlig, ohne irgendwelche Bäume anzuschreien 🤣. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz.

Mir hat es auf der Eifelwolke sehr gut gefallen, das Buch war in Nullkommanichts auch schon wieder gelesen und wird von mir sehr gerne weiterempfohlen.

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