Dorothy Parker...nimm es mit Humor
"Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber"Was soll ich sagen? Selten bin ich einer mir so unsymphatischen Frau so lange gefolgt. Aber daran ist eindeutig die Autorin Michaela Karl Schuld. Sie hat eine sehr gut zu lesende Biografie geschrieben, ...
Was soll ich sagen? Selten bin ich einer mir so unsymphatischen Frau so lange gefolgt. Aber daran ist eindeutig die Autorin Michaela Karl Schuld. Sie hat eine sehr gut zu lesende Biografie geschrieben, die man einfach nur sehr schwer aus der Hand legen konnte. Na gut, das Leben und Schaffen, dieser bissige und teilweise zynische Humor von Dorothy Parker haben auch einen großen Anteil am Leseerfolg. Ich kannte Dorothy Parker nur aus einem Zeitungsartikel und bin daraufhin auf dieses Buch gestoßen. Ich war überrascht, welchen Bekanntheitsgrad sie hatte und welchen Einfluss auf die großen Schriftsteller sie besaß. Ihr Leben ist so vielseitig und bunt, so spektakulär und laut, so traurig und einsam und so versoffen, dass man kaum glauben kann, dass dies alles ein Körper und eine Seele aushalten kann. Aber Dorothy Parker nimmt es mit viel Alkohol und Zynismus und jeder Menge Dreistigkeit oder vielleicht ist es auch Größenwahn. Ich war immer wieder erstaunt, wie sie Gönner gefunden hat, die ihr Leben finanzieren, obwohl sie ihren Teil der Abmachung kaum einhielt und es auch nicht für nötig hielt, Schulden zurückzuzahlen. Sie war bekannt dafür, dass man mehr geben musste als man zurückbekommt und doch reichten die Geschichten und Drehbücher aus, damit sie ihre Stellung halten konnte.
Es ist eine faszinierende und sehr bissige Geschichte, die dem Leser die Tür zur Hollywoodwelt ein wenig öffnet. Das Beste bleibt jedoch der Humor.