Spannend und gut bis zum Schluss
Ich habe den ersten Fall vor fünf Jahren gelesen und trotzdem konnte ich mich noch an die Charaktere aus diesem Fall erinnern. Der zweite Fall greift einige Punkte aus dem ersten Fall auf, jedoch immer ...
Ich habe den ersten Fall vor fünf Jahren gelesen und trotzdem konnte ich mich noch an die Charaktere aus diesem Fall erinnern. Der zweite Fall greift einige Punkte aus dem ersten Fall auf, jedoch immer wieder mit kleinen Rückblenden, die noch einmal gut die Details in Erinnerung rufen. Viveca Sten schreibt keine blutrünstigen Krimis, sondern eher die ruhigen und persönlichen Krimis. Sie verpackt die Morde mit der Familiengeschichte von Nora und dem Privatleben von Thomas. Beide sind Freunde aus Kindertagen und unterstützen sich nicht nur privat, sondern auch gelegentlich beruflich - auch in diesem Fall.
Dem ersten Mord folgt relativ schnell ein weiterer Mord mit immer mehr Fragezeichen und Verwicklungen. Die Fassaden bröckeln nur langsam, aber was sie freilegen, ist nicht immer schön und zeigt das wahre Gesicht dieser feinen Gesellschaft. Viveca Sten versucht die Spuren etwas zu verschleiern, jedoch ahnt man schon relativ schnell, wer die Morde begangen haben könnte. Die Aufklärung zum Schluss ist trotzdem interessant.
Der Schreibstil von Viveca Sten ist einfach nur gut. Man liest sich sehr schnell durch diesen Krimi und man findet zügig einen Zugang zu den Charakteren. Aus meiner Sicht sollte sie jedoch nicht noch mehr Privatleben einbauen, sondern den Fokus weiter auf die Fälle richten. Auch sollte Thomas etwas mehr Ecken und Kanten entwickeln, was hoffentlich noch kommt. Viveca Sten hat auf jeden Fall bei der Entwicklung der Nora-Geschichte eine neue Tür geöffnet, die einiges verändern könnte.
Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird, deshalb lese ich auch gerade den dritten Fall.