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SaintGermain

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Trinity

Oh wie schön ist Trinidad
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Jens ging gerade als Kriminalpolizist in Pension und zog zu seiner neuen Freundin Catherine nach Cassis in Frankreich. Da meldet sich sein alter Schulfreund Egon, den er schon Jahre nicht gesehen hat und ...

Jens ging gerade als Kriminalpolizist in Pension und zog zu seiner neuen Freundin Catherine nach Cassis in Frankreich. Da meldet sich sein alter Schulfreund Egon, den er schon Jahre nicht gesehen hat und lädt ihn zu sich nach Trinidad ein. Jens merkt gleich, dass sein Freund seine Hilfe benötigt und fliegt alleine nach Trinidad. Doch neben traumhaften Stränden gibt es dort auch eine hohe Kriminalitätsrate.

Das Hardcover erscheint hochwertig mit Lesebändchen, auch wenn die Bindung nicht ganz optimal ist.

Das Cover ist relativ einfach gestaltet; bis auf den Tukan in grauem Rechteck eigentlich nur weiß mit schwarzer Schrift. In oder trotz seiner Einfachheit ist es aber wunderbar gelungen und gefällt mir, da es auch zum Buch passt, obwohl es nicht viel über die Handlung aussagt.

Der Schreibstil des Autors ist klar und gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt; ja manchmal liest es sich schon fast wie ein guter Reiseführer.

Die Handlung selbst ist interessant und lebt vor allem durch die Charaktere und die Örtlichkeit.

Die Spannung war immer auf mittlerem Niveau - aber ist eben auch kein Thriller/Spannungsroman.

Dass das ganze in der Jetzt-Zeit spielt, macht das ganze noch plastischer, denn auch COVID 19 kommt hier vor, auch wenn es nicht zur Handlung an sich gehört.

Zu Beginn war mir unklar, wie Jens sich auf diese Reise begeben konnte, schließlich hatte er mit seinem "Freund" Egon seit seiner Jugend keinen Kontakt mehr. Nach und nach merkt man aber die Unsicherheit und Naivität die Jens an den Tag legt und versteht seine Beweggründe etwas besser.

Der Begriff der Trinität spielt im Roman dabei eine zentrale Rolle: So wird in dreifaltiger Weise der Begriff thematisiert: das Land, der Glaube und die damit verbundene heilige Dreifaltigkeit und zusätzlich die Rolle von Trinidad, der der Name der Frau Egons ist. So schließt sich hier auch ein wenig der Kreis und beschreibt die Handlung bzw. das Genre am besten.

Dass das Buch aus Sicht von Jens geschrieben ist, gefiel mir ebenfalls ausgezeichnet, da es die Emotionen noch näher zum Leser bringt.

Es regt den Leser zum Nachdenken an und konnte mich prima unterhalten.

Nur das Ende war mir etwas zu schnell. Während die Handlung sonst eher gemächlich wächst, endet das Buch dann mehr oder weniger abrupt. Man hat zwar noch ein letztes kurzes Kapitel, dass dann etwas in der Zukunft spielt, aber es blieb doch vieles ungeklärt. Vor allem wird kurz vor dem Schluss auch erwähnt, dass Egon monatlich hohe Summen aus Frankfurt bekommen hat - nimmt es also in die Handlung auf - und erwähnt es dann nicht mehr.

Fazit: Unterhaltsamer Roman, der zum Nachdenken anregt. 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Der erste schwule Bundesligaspieler

Kein Tor ohne Yin & Yang
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Hagen Jankowski ist Fußballspieler in der 1. Bundesliga beim 1. FC Schwarz-Gelb. Nach einem Kreuzbandriss macht ihm sein Knie immer noch Probleme, obwohl medizinisch alles in Ordnung ist. Silvia, die Frau ...

Hagen Jankowski ist Fußballspieler in der 1. Bundesliga beim 1. FC Schwarz-Gelb. Nach einem Kreuzbandriss macht ihm sein Knie immer noch Probleme, obwohl medizinisch alles in Ordnung ist. Silvia, die Frau seines Trainers Peter Müller schlägt vor zu einem Reiki-Meister zu gehen. Peter selbst glaubt zwar nicht daran, geht aber mit Hagen zu dem 28-jährigen Christian, der sich sofort zu Hagen hingezogen fühlt. Doch seine Professionalität siegt und praktisch sofort kann Hagen wieder voll mittrainieren. Allerdings hat Hagen seither Träume, wie er Sex mit Mannschaftskollegen und Christian hat. Als Christian sich bei einer weiteren Sitzung als homosexuell outet und Hagen mitteilt, dass dieser auch schwul sei, eskaliert die Situation und Hagen gibt als Grund an, dass ihn Christian unsittlich berührt hätte. Hagens Träume bleiben und schon bald küsst er in alkoholisiertem Zustand seinen Mannschaftskapitän.

Das Cover des Buches ist zwar einfach gemacht, ist aber sehr passend, auch wenn der abgebildete Mann eine falsche Frisur hat. Es gefällt mir gut.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere, aber auch Orte werden bildhaft dargestellt.

Die Story ist ehr gut gewählt, denn tatsächlich gibt es bis heute keinen Profi-Fußballer in Deutschland und Österreich, der sich in seiner aktiven Zeit geoutet hat.

Zudem spricht das Buch aber auch andere wichtige Themen an: Umweltschutz, die Psyche und damit verbundene alternative Heilformen.

Der Plot ist hervorragend beschrieben, sodass man mit Hagen mitfühlen kann. Ok, die vielen Partys bei Profi-Fußballspielern kann ich mir mit dieser Menge Alkohol nicht vorstellen, aber sie sind auch wichtig für die Geschichte.

Das Buch lebt von den verschiedenen Gefühlen, die auch der Leser erlebt, wobei auch Humor nicht fehlen darf. Dazu gibt es sehr explizite Szenen (v.a. aus den Träumen von Hagen), die wohl einen FSK 18 - Schutz brauchen. Aber auch diese sind wundervoll realistisch geschrieben - soweit Träume eben realistisch sind.

Meiner Meinung nach könnte der Profi-Fußball so mutige Spieler gebrauchen, denn ich glaube, dass es für den Großteil der Fans und Mitspieler kein Problem wäre, wenn es geoutete schwule Spieler gäbe.

Fazit: Tolle Geschichte mit expliziten Szenen, die auch zum Nachdenken anregt. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Eldrid 2 - Fenris

Die Suche nach dem Schattendorf
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Ludmilla begibt sich zusammen mit dem Formwandler Lando und dem Unsichtbaren Eneas nach Fenris, in den dunklen Teil von Eldrid. Sie suchen nach Godal, dem Schatten von Ludmillas Oma Mina. Doch neue dunkle ...

Ludmilla begibt sich zusammen mit dem Formwandler Lando und dem Unsichtbaren Eneas nach Fenris, in den dunklen Teil von Eldrid. Sie suchen nach Godal, dem Schatten von Ludmillas Oma Mina. Doch neue dunkle Wesen, stellen sich ihnen in den Weg. Ludmilla entdeckt dabei aber auch neue Kräfte in sich. Mina versucht inzwischen in der "echten" Welt Geheimnisse zu lösen, wobei sich die anderen Spiegelfamilien einmischen. Und dann gibt es ja auch noch eine uralte Prophezeiung in Eldrid.

Das Cover des (Hör-) Buches ist wieder sehr gut gelungen und absolut passend zum Geschehen in diesem Teil.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Das Buch ist ab ca. 10 Jahren geeignet; der Schreibstil der Autorin ist dazu passend, aber so, dass es auch Erwachsene begeistern kann.

Die Figuren sind kreativ gestaltet und gefielen mir sehr gut; sie entwickeln sich auch langsam - passend der Erzählung - weiter. Hinzu kommen wieder einige neue Charaktere.

Der Sprecher wurde zum Vorgängerband ausgetauscht, was mir sehr leid tat. Der Sprecher des 1. Teils war einfach spitze. Hier musste ich mich erst mit dem Sprecher Richard Lingscheidt anfreunden. Er hat eine sehr angenehme Stimme, versteht es auch richtig zu betonen und gibt jedem Charakter seine eigene Stimme. Allerdings unterscheidet sich die Stimme grundlegend vom Sprecher des 1. Hörbuchs Dirk Hardegen. Am auffälligsten - und für mich am störendsten war allerdings sein Sprechtempo, das es mir teilweise schwer machte, dem Hörbuch zu folgen, sodass ich einige Male zurückspulen musste bzw. nur mit hoher Konzentration hören konnte und nicht zur Entspannung, wenn ich schon etwas müde war. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Kinder, für die dieses Hörbuch ja primär gedacht ist, damit vielleicht ihre Probleme haben.

Die Handlung selbst ist wieder sehr komplex, weswegen man auch nicht einfach über etwas hinwegspringen kann, wenn man den Abenteuern in Eldrid folgen und sie verstehen will,

Im Gegensatz zum 1. Teil geht es hier auch gleich los - kein Wunder es schließt ja direkt daran an.

Die Spannung ist wieder auf hohem Niveau und konnte mich überzeugen, auch wenn mir der 1. Teil eine Spur besser gefallen konnte, da er nicht ganz so viele Parallelhandlungen hatte - und eben einen langsameren Sprecher.

Nichtsdestotrotz fühlte ich mich wieder wunderbar unterhalten und bin gespannt auf die Fortsetzungen - vielleicht in langsamerer Sprechweise.

Fazit: Liebevolle, spannende Fortsetzung der Jugend-Fantasy-Reihe. 4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Über Brüder und magische Tafeln

Die magische Tafel
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Die 15-jährige Rikki, die nur Emma zu ihren Freunden zählt, ist tieftraurig als diese wegzieht. Sie ist überzeugt davon, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Als ein mysteriöser Junge im Schulbus ...

Die 15-jährige Rikki, die nur Emma zu ihren Freunden zählt, ist tieftraurig als diese wegzieht. Sie ist überzeugt davon, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Als ein mysteriöser Junge im Schulbus und dann auch noch in ihrer Nachbarschaft auftaucht und dort zu graben beginnt, wird sie immer neugieriger. Vor einigen Jahren hat sie, wo jetzt gesucht wird, nämlich eine alte Tafel gefunden. Als Rikki sie wieder hervorholt taucht sie in die Geheimnisse anderer Menschen ein. Doch neben den 2 Jungs Chuck und Tristan sind auch noch dunklere bewaffnete Leute hinter der Tafel her.

Das Cover des Buches macht neugierig, ist hübsch gemacht und passend zum Buch. Nur die Person, die gezeigt wird, passt meiner Meinung nach nicht wirklich, denn zwischen der Beschreibung von Rikki und der Frau auf dem Cover bestehen nur marginale Ähnlichkeiten, da auch das Alter nicht passend erscheint.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben.

Der Plot ist für mich mal was ganz Neues und Interessantes gewesen, da es Zeitreise nur bedingt verwendet und auch ohne magische Wesen auskommt - nur eben diese spezielle magische Tafel.

Die Charaktere fand ich ebenfalls ausgezeichnet ausgewählt und absolut passend zum Buch.

Die Story dahinter ist allerdings ausbaufähig. Zum einen hätte ich gerne noch mehr über die 5 Brüder erfahren, zum anderen sind es zu Beginn eben 5 Brüder, dann ist aber nur mehr von 4 Brüdern die Rede. Hat sich hier ein Fehler eingeschlichen? Oder plant die Autorin eine Fortsetzung, wo dies geklärt wird? Dies fände ich eine gute Idee, da man die Story ruhig noch ausbauen hätte können - auf ein längeres Buch oder eben einen Mehrteiler. Auch das Ende konnte mich nicht ganz befriedigen. Auch dieser Kritikpunkt wäre bei einer Fortsetzung natürlich hinfällig.

Außerdem würde ich das Buch nochmals korrigieren (lassen), da sich doch ein paar Fehler in Grammatik und Rechtschreibung eingeschlichen haben.

Trotz dieser Kritikpunkte fühlte ich mich aber wundervoll unterhalten und hoffe wie gesagt auf eine Fortsetzung oder ein Spin-Off.

Fazit: Tolle, neue Story mit noch etwas Potential nach oben. 4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Laidlaw Prequel - Zwischen den Banden

Das Dunkle bleibt
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Bobby Carter, ein Anwalt der Unterwelt wird ermordet in einer Gasse in Glasgow aufgefunden. Mafiöse Bandenstrukturen teilen sich Glasgow und Bobbys Auffindungsort gehört einem Rivalen. Jetzt droht ein ...

Bobby Carter, ein Anwalt der Unterwelt wird ermordet in einer Gasse in Glasgow aufgefunden. Mafiöse Bandenstrukturen teilen sich Glasgow und Bobbys Auffindungsort gehört einem Rivalen. Jetzt droht ein Bandenkrieg. DC Jack Laidlaw, der alles andere als ein Teamplayer ist, arbeitet zusammen mit DS Bob Lilley zusammen. Sie freunden sich auf sonderbare Weise an, sodass auch die Familien untereinander Kontakt haben; und das obwohl auch im familären Verbund Laidlaw ein Einzelgänger ist. Während Lilley aber eher ihrem Vorgesetzten Milligan folgen will, der sich in eine falsche Theorie versteift, geht Laidlaw vielen anderen Spuren nach. Aber auch die Banden versuchen den Mörder zu finden.

Das Cover ist, auch wenn das Cover wohl eher nur auf den Einzelgänger Laidlaw bezogen ist, ausgezeichnet gelungen und lädt dazu ein das Buch in einer Buchhandlung genauer unter die Lupe zu nehmen. Das übrigen tun dann die Autoren dazu, obwohl mir nur Ian Rankin bekannt war und ich die Laidlaw-Trilogie und dessen Autor bisher nicht kannte.

Und Ian Rankin - der wohl bekannteste schottische Krimiautor der Gegenwart - nahm sich hier eines Manuskriptes seines verstorbenen Autorenkollegen an, der mit seiner Laidlaw-Trilogie bekannt wurde, und 2015 verstarb.

Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden detailreich und bildhaft beschrieben.

Zu Beginn tat ich mir ein wenig schwer mit dem Buch; viele Namen in einem düsteren Setting musste ich erst einmal verdauen. Zudem ist auch das Thema Bandenkriminalität nicht so meins.

Ich kam dann aber - auch aufgrund des Schreibstil - immer besser ins Buch hinein. Man findet einige Gemeinsamkeiten zu den Rebus-Büchern von Ian Rankin, prinzipiell überwiegen aber die Unterschiede für mich.

Die Spannung war immer auf hohem Niveau; die Lösung kam dann auch für passionierte Krimi-Leser etwas überraschend, aber durchaus logisch, auch wenn das Ende etwas anders ist, aber seinen eigenen Charme besitzt.

Das Buch ist eindeutig dem Genre "Roman noir" ("Krimi noir") zuzuordnen und beschreibt das Genre auch sehr gut.

Ich durfte Laidlaw erstmals kennenlernen und werde in Kürze den 1. Teil der Trilogie "Laidlaw" lesen.

Fazit: Geniale Weiterführung, die eigentlich ein Auftakt (Prequel) ist. 4,5 von 5 Sternen

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