Entführt in Mexiko
Der Schatten von TulumJake Friedman ist ein erfolgreicher Investment-Banker für Lateinamerika und Mexiko. Er ist glücklich verheiratet und trotz seiner 55 Lebensjahre noch sehr ehrgeizig. Als er für eine Geschäftsreise nach ...
Jake Friedman ist ein erfolgreicher Investment-Banker für Lateinamerika und Mexiko. Er ist glücklich verheiratet und trotz seiner 55 Lebensjahre noch sehr ehrgeizig. Als er für eine Geschäftsreise nach Mexiko muss, wird er entführt. Zuerst glaubt er, dass das alles mit seinem Beruf zu tun hat, doch schon bald glaubt er, dass es mit seiner Vergangenheit zu tun hat, als er als junger Mann als Harry Simms einige Zeit in Mexiko verbrachte.
Das Cover des Buches ist unscheinbar und für das Genre nicht wirklich ansprechend, obwohl es natürlich perfekt zu Mexiko passt. Aber es ist eher ein Cover für ein Sachbuch. Das Buch selbst ist mit Einband und Schutzhülle hochwertig.
Der Schreibstil des Autors ist an und für sich gut; Orte und Charaktere werden ausreichend dargestellt. Teilweise wirkt der Schreibstil etwas nüchtern.
Die Handlung wechselt zu Beginn zwischen Gegenwart und Vergangenheit; später dann zwischen Jakes und Sharons Gegenwart hin und her. Dies erhöht teilweise die Spannung, die aber nie ihren Zenit erreicht - auch aufgrund wirklich fehlender Überraschungen. SO bleib ich zwar interessiert an dem Buch dran, konnte aber leicht Lesepausen einlegen, denn ich musste nicht unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Einem Genre zuzuordnen ist das Buch nicht. Zu Beginn dreht sich vieles um Finanzen und um den Road-Trip in Jakes Jugendjahren; mit der Entführung kommen kurz Krimi- /Thrillerelemente hinzu und dann ist eher die Mystik im Vordergrund. Keines dieser Genres wird aber wirklich ausgereizt (auch die Liebesgeschichte nicht). So wirkt das ganze Buch irgendwie kunterbunt zusammengewürfelt, obwohl sich die Handlung natürlich als roter Faden durchs Buch spannt.
Interessant ist hingegen die historische Komponente, die einen sehr guten Einblick hinter die Kulissen Mexikos vermittelt. Hier wurde auch hervorragend recherchiert.
Fazit: Interessanter, komplexer Roman, der aber seine Chancen nicht optimal nützt. 3,5 von 5 Sternen