Scharfsinnige Kolumnen
Die letzten Tage des PatriarchatsInhalt:
In zehn Kapiteln versammelt Margarete Stokowski zahlreiche ihrer in der taz und im Spiegel Online erschienenen Kolumnen und versieht einige davon mit Anmerkungen, was das Gelesene noch besser einordnen ...
Inhalt:
In zehn Kapiteln versammelt Margarete Stokowski zahlreiche ihrer in der taz und im Spiegel Online erschienenen Kolumnen und versieht einige davon mit Anmerkungen, was das Gelesene noch besser einordnen lässt. Grosse gesellschaftliche und politische Themen der heutigen Zeit finden sich genauso in diesem Buch, wie sehr humorvolle Alltagsbeobachtungen.
Meine Meinung:
Vor vier Jahren habe ich "Untenrum frei" gelesen und geliebt und hätte dieses grandiose Buch am liebsten schon als Teenagerin gelesen. "Die letzten Tage des Patriarchats" ist sofort auf meine Wunschliste gewandert, nun hat es aber leider doch ein paar Jahre gedauert, bis es endlich hier eingezogen ist.
Stokowski nimmt auch in ihren Kolumnen kein Blatt vor den Mund und schreibt schonungslos gegen Rassisten, Sexisten und Verschwörungstheoretiker an. Dies geschieht stets sehr scharfsinnig und zeigt auch immer auf, dass die Autorin einer Diskussion auf Augenhöhe nicht abgeneigt ist. Die leicht überarbeiteten und teilweise kommentierten Texte lassen aber darauf schliessen, dass sich in der Kommentarspalte von Stokowskis Kolumne oft vor allem Menschen tummeln, die kein Problem damit haben einer Frau den Tod zu wünschen und sie auch aktiv zu bedrohen. Und doch lässt sie sich nicht beirren und nutzt ihre Kolumne nicht selten dazu, um diesen Menschen die Konsequenzen ihrer Handlungen aufzuzeigen oder auch um Kollegen eine Stellungsnahme entgegenzuschmettern, die sich gewaschen hat.
Es liegt in der Natur der Sache, dass mich nicht alle Texte gleich gut unterhalten und/oder zum Nachdenken gebracht haben, die Sammlung ist aber äusserst kurzweilig, spannend und gesellschaftskritisch und lädt zum weiteren Diskutieren und Sinnieren ein.
Meine Empfehlung:
"Die letzten Tage des Patriarchats" lässt sich nicht nur ideal nebenher lesen, es regt auch zum Nachdenken an und hat mir einige Male ein Schmunzeln entlockt. Die Sammlung zeigt das ganze Können der Philosophin und Sozialwissenschaftlerin Margarete Stokowski auf und ich hoffe sehr, bald wieder Texte aus ihrer Feder lesen zu dürfen.