Ein wenig ausschweifend aber liebevoll erzählt
Schokolade am Strand - Süße TräumeInhalt:
Anne hat von ihrem Chef eine letzte Chance bekommen, um ihren Job und ihren Fernsehsender zu retten. Sie soll es schaffen, Joos Lorentz, der noch nie über sein Kindheitstrauma - eine Entführung ...
Inhalt:
Anne hat von ihrem Chef eine letzte Chance bekommen, um ihren Job und ihren Fernsehsender zu retten. Sie soll es schaffen, Joos Lorentz, der noch nie über sein Kindheitstrauma - eine Entführung als Neunjähriger - gesprochen hat, ganz exklusiv vor die Kamera bringen. Bei diesem komplizierten Unterfangen verliebt sich Anne in die Schokoladeninsel und auch Joos lässt ihr Herz höherschlagen. Ausserdem bemerkt sie eine besondere Gabe: sie kann andere Menschen ganz einfach dazu bringen, alle ihre Geheimnisse auszuplaudern. Und da trifft es sich gut, dass sie bald auf einige Geheimnisse stösst...
Meine Meinung:
Bereits der erste Band der Reihe hat mich auf die Schokoladeninsel mit ihren Köstlichkeiten entführt und ich erinnere mich gut daran, dass mir die Geschichte sehr gefallen hat, ich aber insgesamt gerne noch viel mehr über das Schokoladenhandwerk und die vielen Naschereien erfahren hätte. Das war bei diesem zweiten Band nicht anders, dafür kommt der zweite Band mit sehr, sehr, sehr vielen Erzählsträngen und Nebenhandlungen daher. Das war mir insgesamt fast ein wenig zu überladen und nicht immer ganz stimmig konzipiert. Manchmal schweift die Autorin mitten im Satz ab und beleuchtet dann zwei Seiten lang einen komplett unwichtigen Hintergrund, den es gar nicht gebraucht hätte und der auch nie wieder vorkommt und erzählt dann wieder weiter. Entsprechend viele Seiten hat das Buch und ich hätte mir ein rigoroseres Lektorat, entsprechend viele Kürzungen und dafür mehr vom Leben auf der Schokoladeninsel gewünscht.
Wenn Marie Schönbeck nämlich einmal ihre Figuren ins Zentrum rückt, wird es beim Lesen so richtig gemütlich. Da sind die "Schokoladenprinzen", von denen Thies bald Vater wird, Finn, der ein wundervoller Mensch ist, mit dem ich gerne befreundet wäre und bei vielen Kaffees Gott und die Welt bequatschen würde und Joos, der ein fairer Chef und guter Mitarbeiter ist, der seine Angestellten ehrlich schätzt. Ausserdem habe ich die aussen spröde und innen butterzarte Gerit so richtig in mein Herz geschlossen und hätte gerne mehr über Hannah, die Protagonistin des ersten Bandes und die weiteren Menschen auf der Schokoladeninsel sowie über ihren Alltag in den Manufakturen und Verkaufsläden erfahren.
Meine Empfehlung:
Der kleinen Kritik zum Trotz freue ich mich schon sehr auf den dritten Band der Reihe und hoffe darauf, noch mehr über die Schokoladeninsel und ihre Köstlichkeiten und vor allem über die vielen Figuren, die mir alle schon sehr ans Herz gewachsen sind, zu erfahren.