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Veröffentlicht am 29.11.2023

Nach diesem Lemming werde ich die Reihe nicht weiterverfolgen. Gut gestartet aber nachher einfach zu langweilig....

Lemmings Zorn: Lemmings vierter Fall
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Inhalt:
Klara und der Lemming werden Eltern, aber alles kommt anders, als gedacht und eine anfänglich fremde Frau wird zur Vertrauten, Freundin und schliesslich Babysitterin, bis plötzlich an Weihnachten ...

Inhalt:
Klara und der Lemming werden Eltern, aber alles kommt anders, als gedacht und eine anfänglich fremde Frau wird zur Vertrauten, Freundin und schliesslich Babysitterin, bis plötzlich an Weihnachten die Welt Kopf steht und sich ungeahnte menschliche Abgründe auftun. Zwischen Baustellenlärm und Babyblues ermittelt der Lemming und geht dabei schnell auf dem Zahnfleisch.

Meine Meinung:
Das Buch passt hervorragend zur Jahreszeit und geht noch besser und rasanter los, als die vorhergehenden Bände. Ich war anfänglich absolut begeistert und konnte den Krimi nicht mehr aus der Hand legen. Plötzlich aber blieb alles stehen und bereits in den vorherigen Bänden waren es die Längen im Mittelteil, die mir das Lesen sehr schwer gemacht haben. Hier aber hätte ich das Buch sogar fast abgebrochen. Die Szenenerie wird auch zunehmend brutaler, heftiger, die Hintergründe immer verstrickter und doch bleibt die Geschichte langsam und träge. Am Ende löst sich alles ganz packend auf, es wird noch einmal so richtig dramatisch in einer tief verschneiten Winternacht. Aber das reicht mir leider nicht. Allem Witz, aller Klugheit, aller aussergewöhnlicher Ideen zum Trotz.

Fazit:
Das war es nun definitiv für mich mit Lemming. Ich kann nicht bei jedem Band schreiben, dass er gut gestartet hat und in der Mitte eine Länge hatte und dann irgendwie wieder gut aufgelöst worden ist. Die Bücher wandern in den offenen Bücherschrank und finden sicher bald ein neues Zuhause. Wer Sitzfleisch mitbringt, sich an Längen nicht stört und den schrulligen Charme des Lemming mag, ist mit der Reihe sicher gut beraten, für mich ist hiermit aber Schluss.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Würdevolles, humorvolles Buch

Oben Erde, unten Himmel
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Inhalt:
Suzu ist eine Einzelgängerin die sich aber perfekt und unauffällig in die Gesellschaft einfügen kann. Nachdem sie unerwartet ihre Stelle verliert und Angst hat, sich und ihren Hamster Punsuke nicht ...

Inhalt:
Suzu ist eine Einzelgängerin die sich aber perfekt und unauffällig in die Gesellschaft einfügen kann. Nachdem sie unerwartet ihre Stelle verliert und Angst hat, sich und ihren Hamster Punsuke nicht mehr lange ernähren zu können, bewirbt sie sich auf drei verschiedene Anzeigen. Von einem Arbeitgeber wird sie zu einem Gespräch eingeladen. Erst, als sie den Job bekommt, realisiert sie, mit welcher Arbeit sie es zu tun hat: ab sofort gehört sie zu einem Reinigungsunternehmen, das sich um die Aufräumarbeiten nach einem Kodokushi, einem "einsamen Tod" kümmert.
Erst beim Aufräumen fremder Wohnungen und Leben beginnt sie, auch in ihrem Leben ein wenig mehr Platz für sich und ihre Bedürfnisse zu schaffen.

Meine Meinung:
"Ich nannte in Krawatte" habe ich vor einigen Jahren gelesen und war komplett begeistert. Als ich mir dann das neueste Buch von Flašar ausleihen durfte, habe ich nicht gezögert. Aber ich war überrascht, wie zäh sich der Anfang für mich angefühlt hat. Dann aber habe ich die Figuren mehr und mehr ins Herz geschlossen. Suzus Chef, der im Buch nur "Herr Sakai" genannt wird, führt sein Unternehmen mit viel Gefühl und Humor. Er achtet die Verstorbenen und ihre Besitztümer, ist pragmatisch und zupackend und sorgt hinter seiner ein wenig strengen Fassade liebevoll für seine Angestellten. Seine Figur hat mir imponiert und obwohl mir natürlich bewusst war, dass Kodokushis, also Todesfälle einsamer Personen, die erst nach Wochen oder Monaten entdeckt werden, ein grosses Problem in eher anynomen Regionen sind, so habe ich mir vor der Lektüre dieses Buches nie überlegt, dass es (ähnlich den Tatortreinigern) eigene Reinigungsfachkräfte für Kodokushis geben könnte. In Japan ist dies der Fall. Und mit wie viel Würde und Respekt Suzu, ihr Mitarbeiter Takada und Herr Sakai jeden Tag an ihre Arbeit gehen, hat mich tief beeindruckt.

Schreibstil:
Ja, dieses Buch kann man riechen und ja, die Gerüche sind alles andere als angenehm. Wie Suzu gewöhnen wir uns aber beim Lesen daran. Dabei beobachten wir ausserdem, wie unsere Protagonistin beginnt, ihr eigenes Leben Woche für Woche ein wenig anders zu organisieren und Raum für neue Menschen, Routinen und Erlebnisse zu schaffen. Ganz zart beschreibt Flašar, wie sehr wir Menschen Gesellschaft brauchen und wie gut bereits kleinste Versuche des Kümmerns und Begegnens unsere Seele streicheln können.

Meine Empfehlung:
Auf "Oben Erde, unten Himmel" muss und darf man sich ein wenig einlassen und dann wird man mit schrulligen Figuren in einer bewegenden und zugleich humorvollen Geschichte über ein ernstes Thema unserer Zeit belohnt. Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für dieses zart erzählte Buch.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Eine reduziert aber unfassbar eindringlich erzählte Geschichte

Beinahe Herbst
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Inhalt:
1942, es wird Herbst in Oslo. Ilse Stern trifft sich immer öfter mit dem Nachbarsjungen Hermann. Obwohl eine Ausgangssperre herrscht, obwohl immer mehr Soldaten die Strassen bevölkern. In der Schneiderei ...

Inhalt:
1942, es wird Herbst in Oslo. Ilse Stern trifft sich immer öfter mit dem Nachbarsjungen Hermann. Obwohl eine Ausgangssperre herrscht, obwohl immer mehr Soldaten die Strassen bevölkern. In der Schneiderei von Ilses Vater bleibt es leer, die Schaufenster sind mit antisemitischen Parolen beschmiert und eines Tages wird Ilses Vater abgeholt. Ihre Mutter versinkt in Trauer, ihre ältere Schwester Sonja versucht, für die jüngste Schwester zu sorgen, während Ilse wieder einmal unterwegs ist und nicht mehr zurückkommt. In dieser Nacht fällt Schnee und am nächsten Morgen wird die Familie Stern abgeholt.

Meine Meinung:
Anfangs musste ich mich an den kühlen, distanzierten Schreibstil und die sehr ichbezogene Ilse gewöhnen. Ganz selbstverständlich überlässt sie ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester den Haushalt und die Arbeit in der Schneiderei des Vaters und kümmert sich nur um ihre eigenen Bedürfnisse. Naiv und unselbstständig lässt sie sich wieder einmal auf ein Treffen mit Hermann ein. So naiv und unselbstständig, wie Teenager eben sind. Und diese Gleichzeitigkeit eines normalen Teenageralltags, in dem es um die hübscheste Kleidung und den modischsten Haarschnitt geht, während die Nazis immer stärker und präsenter werden, ist unendlich schwer auszuhalten und gerade deshalb so authentisch, berührend und leider aktueller denn je.
"Beinahe Herbst" ist ein Jugendbuch, das vor keinem Thema Halt macht und das kindlich anmutende Cover täuscht. Einige der beschriebenen Szenen, wie der Transport der Familie Stern nach Auschwitz oder die Gefangennahme des Vaters, sind an einschneidender Tragik kaum zu überbieten.
Es zeigt sich aber auch in diesen Ausnahmesituationen, dass die Grenzen zwischen Freund und Feind immer mehr verschwimmen und dass man Menschlichkeit manchmal an den überraschendsten Orten und bei den zufälligsten Begegnungen antreffen kann.
Kaurins Schreibstil ist so reduziert, dass er enorm viel Handlung in wenigen Sätzen transportiert und ohne ausschweifende Beschreibungen auch kleinste Andeutungen und Stimmungen fassbar macht. Die melancholische Atmosphäre wird erst gegen Ende ein wenig hoffnungsvoller und die mitten aus dem Leben gegriffene Geschichte wird bei mir noch lange nachhallen.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch sollte Schullektüre sein und ich wünsche ihm viele weitere Leserinnen und Leser. Es scheint, als wäre es gerade jetzt wichtiger denn je, genau solche Bücher zu lesen und Marianne Kaurin schafft es mit ihrer einzigartigen und äusserst eindringlichen Sprache, Geschichte lebendig zu machen. Mit diesem Romandebüt ist ihr zu Recht der Durchbruch gelungen.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein wenig verzettelter Aufbau aber viel Weihnachtsstimmung

Weihnachten kann kommen
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Inhalt:
Werbefachfrau Lucy lebt für ihre Arbeit und platzt dafür sogar mitten in die Weihnachtsfeier der berühmten Familie Miller, um dem bekannten Geschäftsmann Ross Miller eine Idee zu pitchen. Aufgrund ...

Inhalt:
Werbefachfrau Lucy lebt für ihre Arbeit und platzt dafür sogar mitten in die Weihnachtsfeier der berühmten Familie Miller, um dem bekannten Geschäftsmann Ross Miller eine Idee zu pitchen. Aufgrund einiger chaotischer Verwechslungen und dramatischer Wendungen wird sie für Ross' Freundin gehalten und ist gezwungen, über die Weihnachtstage bei Familie Miller zu bleiben. Bald stellt sich heraus, dass jedes Familienmitglied an einem persönlichen Wendepunkt steckt und inmitten des weihnachtlichen Getümmels kommen einige Emotionen und Geheimnisse ans Tageslicht.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich gemeinsam mit Martina vom Blog Martinas Buchwelten gelesen und es hat mir grossen Spass gemacht, gemeinsam mit ihr in die winterlich verschneiten Highlands einzutauchen.
Von Sarah Morgan haben mich schon einige Weihnachtsbücher begeistert. Nur leider sind viele der neueren Cover in meinen Augen gar nicht mehr ansprechend gestaltet. Bei diesem Buch hat mich aber die Aufmachung begeistert und die Beschreibung klang sehr vielversprechend, weshalb ich die Geschichte unbedingt für mich entdecken wollte.
Ich wurde belohnt mit magischer Weihnachtsstimmung in einem warmen, traumhaft geschmückten Haus in den schottischen Highlands, mit zarter Romantik und ein wenig Tragik und mit einer liebevoll beschriebenen Familie (inklusive Familienhund Hunter).
Das Buch hat mich gut unterhalten und auch berührt. Vor allem Lucy und ihre Geschichte mochte ich sehr. Über sie und ihre Arbeit hätte ich aber gerne noch viel mehr erfahren. Auch Nanna Jean, die kein Blatt vor den Mund nimmt, sorgt für ordentlich Trubel, einige Lacher und versöhnliche, tröstende Unterhaltungen.

Schreibstil und Aufbau:
Obwohl der Klappentext so wirkt, als stünde die Geschichte zwischen Lucy und Ross im Mittelpunkt, werden mehr und mehr Figuren und ihre Liebes- und Lebensgeschichten beleuchtet. Der Fokus verschiebt sich und in der Mitte des Buches scheint sich die Autorin ein wenig zu verzetteln. Auch wenn ich es mag, wenn viele verschiedene Figuren und ihre Geschichten thematisiert werden, war mir dies ein wenig zu überladen. Keine einzige Beziehung kommt ohne Drama, Konflikt oder Ungewissheiten aus und Morgan liefert in diesem einen Buch Stoff für eine ganze Serie. Dies alles führt dazu, dass die einzelnen Figuren und Handlungsstränge, die erst am Ende aufgedröselt werden, ein wenig zu kurz kommen und dass es leider an vielen Stellen an Tiefgang fehlt, was der Geschichte aber gutgetan hätte.

Meine Empfehlung:
"Weihnachten kann kommen" beinhaltet eine sehr unterhaltsame, romantische Geschichte, wirkt aber ein wenig überladen, wodurch alles eher oberflächlich bleibt und vor allem Lucy, über die ich gerne mehr erfahren hätte, nicht so viel Platz in der Geschichte einnimmt, wie der Klappentext vermuten lässt. Dafür verbreitet das Buch sehr viel äusserst behagliche Weihnachts- und Winterstimmung und macht damit den ein wenig verzettelten Aufbau locker wett.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Kein Weihnachtsroman, aber nach trägem Start sehr unterhaltsam

Große Liebe im kleinen Trödelladen
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Inhalt:
Nach einem Schicksalsschlag zieht Hope zurück nach York, um einen Neubeginn zu wagen. Es gelingt ihr, eine Stelle im "Ever After Emporium", dem Antiquitätenladen, von dem sie als Kind schon begeistert ...

Inhalt:
Nach einem Schicksalsschlag zieht Hope zurück nach York, um einen Neubeginn zu wagen. Es gelingt ihr, eine Stelle im "Ever After Emporium", dem Antiquitätenladen, von dem sie als Kind schon begeistert war, zu bekommen. Als die kleine Brodie in einem alten Geheimnishüter ein kostbares ägyptisches Schmuckstück findet, möchte Hope mithilfe des Juweliers Will und des Archäologen Ciaran das Geheimnis des Schmuckstücks ergründen. Dahinter verbirgt sich nicht nur eine tragische Liebesgeschichte aus vergangenen Zeiten, auch Hopes Herz wird gewaltig auf die Probe gestellt.

Meine Meinung:
Es ist kein Geheimnis, dass ich die Bücher von Holly Hepburn sehr gerne mag, "Süsse Träume im Cottage am Strand" hat uns sogar zum vergangenen Schottland-Urlaub inspiriert. Deshalb wollte ich Holly Hepburns Weihnachtsroman auch unbedingt lesen und war zuerst überrascht vom frühlingshaft/sommerlichen Setting. Ob es das war, was es mir ein wenig schwer gemacht hat, in die Geschichte zu finden? Oder ob es eher die anfänglich sehr langsame Entwicklung war? Ich weiss es nicht. Aber mehr und mehr bin ich mit Hope in die Welt der Antiquitäten und vergessenen Schätze eingetaucht und habe mich über die fortschrittliche Protagonistin, ihre tolle Freundin Iris und die sich langsam anbahnende Romanze gefreut. Mir hat gefallen, mit welcher Ehrfurcht und Liebe zum Detail Hope beginnt, die Geschichte des teuren ägyptischen Schmucksstücks zu ergründen. Auch wenn klar war, wie sich die Handlung entwickeln würde, habe ich die Figuren in mein Herz geschlossen und den Ausflug in die wunderschöne Stadt York geliebt.

Sprache und Aufbau:
Zauberhafte, liebevolle Beschreibungen sind definitiv Holly Hepburns Spezialität. Sie entführen in die magische Welt des "Ever After Emporium" in York und erwecken eine tragische Liebesgeschichte aus alten Zeiten wieder zum Leben.
Leider verbreiten nur die letzten fünfzig Seiten dieses Buches weihnachtliche Stimmung und somit ist dieses Buch definitiv kein Weihnachtsroman. Ich fühle mich sogar vom (wenn auch wunderschön glitzernden) Cover irregeführt. Auch der Klappentext beinhaltet keinen Hinweis darauf, dass dieses Buch in erster Linie mitten in einem Hitzesommer spielt...

Meine Empfehlung:
Ich habe dieses Buch trotz trägem Start sehr gerne gelesen, aber ich habe eine viel weihnachtlichere Geschichte erwartet. Und auch wenn Holly Hepburn auf den letzten fünfzig Seiten wirklich alle Register zieht, so sind meine Erwartungen nicht ganz erfüllt worden, was ich aber nicht der Autorin, sondern vor allem dem Verlag, der dieses Buch offensichtlich als Weihnachtsbuch vermarktet, ankreide.
Die Geschichte hat mir aber gut gefallen, weshalb ich euch dieses Buch gerne empfehle, wenn auch ich die bisher gelesenen anderen Bücher der Autorin lieber gemocht habe.

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